Inneres Kind bei Borderline?

      Inneres Kind bei Borderline?

      Hallo Leute,

      vor einigen Tagen wurde mir bewusst, dass das was mich so quält und seelische schm*rz*n bereitet, irgendwia ein Kind in mir drin ist (ich, als ich klein war). Das Kind fühlt sich so ungeliebt und alleine und verzweifelt. Wenn die Anspannung in mir stärker wird und ich Druck verspüre, dann hilft es mir mir vorzustellen ich würde die Kleine trösten.. Ich verstehe das jedoch nicht ganz, da ich Borderline diagnostiziert bekam, und nicht MPS, kann jemand von euch das Gefühl mit dem traurigen Kind in einem?? Gehört das zu den Symptomen? Ich bin in ambulanter Therapie, der nächste Termin ist erst in ein paar Tagen und das Thema beschäftigt mich so sehr..

      Danke, eine verwirrte Flea
      Hallo Flea,

      Flea schrieb:

      Ich verstehe das jedoch nicht ganz, da ich Borderline diagnostiziert bekam, und nicht MPS,


      das innere Kind hat nichts mit einer MPS zu tun. Das was du mit der MPS in Verbindung bringst nennt sich Innenkind, nicht inneres Kind.
      Ein inneres Kind hat im Prinzip jeder. Es steht für Erinnerungen, Gefühle und Erfahrungen aus der Kindheit die ja im Gehirn irgendwo gespeichert sind. Das können alle möglichen Gefühle sein auch Verzweiflung, Einsamkeit, Angst usw.

      Da du bereits in Therapie bist sprich doch das Thema mal an, denn dann kann damit gearbeitet werden.

      Liebe Grüße, rabenflug
      "I will never die , and if I do I will rise up the ashes like all Phoenix do"
      Hey du,
      Ich kenne das:
      Wenn es mir sehr schlecht geht, fühle ich mich auch manchmal wie ein Kind, hilflos, ängstlich, nicht in der Lage alleine zu sein und vernünftig für mich zu sorgen. usw. Meines Wissens hat das mit Dissoziationszuständen zu tun. Der Unterschied zur MPS besteht bei mir darin, dass dieser Teil nur Phasenweise auftritt, ich ihn sehr genau kenne und keinen Zeitverlust in dem Sinne habe, genau sagen kann, welcher "Teil" vorherrscht.
      So weit meine Erfahrungen.
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hey,

      also ich hab das so erklärt bekommen (von zwei Verhaltenstherapeuten), wie auch Rabenflug das erklärt hat.
      Ich glaube, dass das nicht zwangsläufig mit Dissoziationszuständen zu tun hat. Ich habe nämlich keine und auch "nicht wirklich" Borderline (halt eine emotional instabile Persönlichkeit aber keine Persönlichkeitsstörung) und kenne mein inneres Kind recht gut.
      Sowas kann schon verwirrend sein, aber sieh es als Chance. Du hast ja selbst schon gemerkt, dass es dir hilft, wenn du dieses innere Kind tröstest. Darauf baut auch bei mir viel in der Verhaltens- und Schematherapie. Gefühle und Situationen aus der Vergangenheit, die ich nicht ausgehalten habe, haben zu gewissen dysfunktionalen Verhaltensmustern geführt. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, aber ich kann diesem inneren Kind jetzt das geben, was es braucht. Und das hilft mir in der Gegenwart sehr, weil dann die negativen Verhaltensmuster nicht mehr so sehr notwendig sind.

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Danke für eure kompetenten Antworten! Ich habe mit meiner Thera darüber gesprochen, und ja obwohl es mich zuerst sehr verwirrt hat, werde ich es jetzt natürlich als Chance sehen, denn wenn es mir schlecht geht und ich zu mir (als Erwachsene) sage, reiss dich zusammen ist es eigentlich logisch,dass es nichts hilft, wenn eigentlich das Kind in mir diese Qual verspürt. Es hilft mir besser zu verstehen :) Ich kann euch nur anraten, falls jemand auch solche Probleme hat, euer "inneres Kind" nicht zu ignorieren :)

      Liebe Grüße,
      Flea
      hi,

      also, ich habe das auch manchmal wenn ich tiefs habe und einfach nur am Boden bin. Da stehe ich neben mir und sehe mich als keines Kind was hilflos in der Ecke sitzt und sich einfach nur machtlos fühlt. Das letzte Mal wo ich das hatte stand meine Tochter neben mir 1,5 Jahre und mir kam sie erwachsen vor. Es war ein Gefühl als sei es meine Mutter die mich in die Ecke drengt. Seit meine Tochter ülber ein Jahr alt ist habe ich solche Erlebnisse öfters. Ich glaube, erst jetzt kommen die ganzen quälenden Erlebnisse erst richtig aus meiner Kindheit hoch.
      hey
      der text den du geschrieben hast könnte von mir sein... *hmm*
      mich hat das lange zeit auch verwirrt bis ich zu meiner jetztigen therapeutin gekommen bin. ihr ansatz ist ego-state
      die ego-state therapie geht davon aus das ein mensch viele verschiedene teile in sich hat z.b. das Kind, den Erwachsenen, den Packesel, den Vernünftigen (waren beispiele die ich bei mir erarbeitet habe- jeder hat für seine teile eigene bezeichnungen)
      diese teile ziehen bei gesunden menschen -meistens- an einem strang, ergänzen sich, halten zusammen aber gerade bei psychisch kranken ist das wohl nicht der fall
      was sie mir gesagt hat ist es wohl oft so das der kindliche teil ganz stark ist wenn man während der kindheit traumatisierungen erfahren hat.

      wenn mein kindlicher teil gerade da ist passiert es das ich wie ein kind denke, manchmal auch rede und mi den beinen strampel.
      meine thera sagt in solchen momenten soll man sich mit dem kind beschäftigen (das was du getan hast - es beruhigt) man soll sich überlegen was dem kind jetzt gut tun würde, welche worte es braucht, welche umgebung (kann man sich ja im kopf alles ausmahlen) oder eine feste umarmung

      ja das ist das was ich von ihr jetzt weiß =)
      fand ich ganz interessant weil der ansatz vieles verständlicher macht
      lg
      Das Leben ist zu kostbar,
      um es einfach wegzuwerfen,
      und du bist zu wertvoll,
      um dich selbst zu zerstören.