Chance nutzen

      Chance nutzen

      Ich bin vor kurzem durch Zufall auf eine therapeutische Wohngruppe gestoßen. Jedenfalls war ich da schon zum Vorstellungsgespräch und die Betreuer und Bewohner können sich gut vorstellen mich aufzunehmen. Ich fand es dort auch wirklich sehr nett, aber ich hab irgendwie Angst mich fest dafür zu entschließen. Ich müsste dafür ja von zu Hause ausziehen (auch wenn das nur ca. eine halbe Stunde entfernt ist). Ich weiß, dass sich das jetzt sicherlich lächerlich anhört, aber ich hab Angst das nicht zu packen. Ich hänge wahnsinnig an meinem Zuhause, auch wenn es Zuhause im Moment nur stressig ist. Ich kann auch nicht so gut mit Regeln (am schlimmsten sind die Ausgangszeiten). Ich fühle mich dann sofort in meiner Freiheit eingeschränkt und kriege Angst. Ja.

      Das zweite Problem: Ich war im Vorstellungsgespräch nicht so ganz ehrlich. Ich habe behauptet, dass ich keine Probleme mit dem Essen hätte. Ich hab ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil ich gelogen habe.

      Alles schon wieder so fürchterlich kompliziert Oo
      Hey,

      Du bist 22 Jahre alt, habe ich gesehen. Vielleicht ist es langsam an der Zeit sich etwas abzunabeln von dem elterlichen Heim?
      Mach Dir doch mal eine Pro & Contra Liste, das kann manchmal sehr hilfreich sein.

      Und sprich nochmal mit den Leuten und sag das Du nicht ganz ehrlich warst. Vielleicht wissen sie das ohnehin schon und warten darauf, dass Du nochmal was dazu sagst? Und wenn nicht, würde ich trotzdem mit offenen Karten spielen, weil das ehrlich ist und jeder sich dann darauf einstellen kann und man gucken kann, ob es funktioniert oder eben nicht.

      Sprich auch mit Deinen Eltern, was sie davon halten, vielleicht kann man vereinbaren, dass Du - wenn es nicht funktioniert - wieder zurück kommen kannst? Ich glaube keine Eltern verschließen ihren Kindern die Tür, auch wenn sie viell. erstmal enttäuscht sind, dass die Kinder ausziehen, weil sie dann auch ein Stück los lassen müssen...

      Ich finde man sollte immer Chancen im Leben nutzen. Man weiß ja sonst nie, was wäre wenn gewesen? Und zurück kannst Du bestimmt immer :)

      LG M.
      "Der Dir Neues zeigt, zeigt das Altes weicht, auch wenn Dein Schmerz bis an den Himmel reicht..."
      Vertrauen ist die stillste Art von Mut...
      Quiero que me sostengas sin hacerte cargo mi
      Ich bezweilfe stark, dass man mir das ansieht.

      Ich glaube ich hab mich da ein bisschen falsch ausgedrückt. Ich hänge nicht an meinen Eltern. Die sind eher ein Grund dafür so schnell wie möglich wegzugehen.
      Ich glaube, dass ich nur grundsätzlich keine Veränderungen mag und ich neige eben auch dazu überzureagieren. Ich will eigentlich schon unbedingt dort hin, aber ich weiß eben nicht so wie ich die erste Zeit überstehen soll bis ich mich eingelebt habe Oo
      Auch wenn Du an Deine Eltern nicht hängst ist es immer eine Option zeitweise zurück zu gehen, falls es nicht funktioniert. Meinste nich???

      Außerdem woher weißt Du wie die erste Zeit sein wird, wenn Du noch nie selbst irgendwo gelebt hast? Meiner Meinung ist das nach Problemen suchen, wo noch keine sind. Probier es doch einfach mal aus anstatt zu jammern. Ausziehen und selber leben, ist so großartig, gerade wenn Du so schnell wie möglich weg willst.

      Außerdem muss man Menschen nicht äußerlich ansehen das sie ein Problem mit dem Essen haben. Wie auch immer, steh mal für Dich selber ein, Du bist alt genug dafür. Also versuchs.
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      Ich würde dir auch raten, es wenigstens auszuprobieren.
      Und du musst ihnen auch sagen, dass du ein Problem mit dem Essen hast. Ich denke, dass sie es besser finden, wenn du ihnen das jetzt sagst, als wenn die es später selber herausfinden. Dann kann es bestimmt auch sein, dass du noch mehr Einschränkungen bekommst.
      Viel Glück! Du schaffst das!
      Mein Leben ist für euch unantastbar, auch wenn ich es zerstören will.


      I'll be your little girl forever.
      Okay. Dabei wünsche ich dir ganz viel Kraft!
      Kannst ja vielleicht posten wie du da so zurecht kommst.
      Wenn du reden möchtest kannst du mich auch gerne anschreiben.
      Liebe Grüße :)
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      Ich finds auch gut und würde mich freuen, wenn Du mal hin und wieder schreibst, ob die Dich nun aufnehmen und wann es losgeht :)

      Viel Glück.

      M.
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      Außer dem Essen ist es ziemlich nett hier. Irgendwie machen zwar gerade alle eine schwierige Phase durch und manchmal ist die Stimmung nicht so super, aber das kommt eben vor. Ich werde auf alle Fälle hier bleiben, weil es mir schon gut tut. Hier gibt es ja auch nicht soviele Reibungspunkte wie Zuhause. Ich bin jetzt diese Woche komplett Schneidefrei geblieben und ich bin sogar dieses Wochenende hiergeblieben in der Wohngruppe (in anderen Kliniken/Einrichtungen bin ich jedes Wochenende nach hause gefahren, weil ich es nicht aushielt). Ich bin auf alle Fälle lebendiger und ich mache auch mehr als Zuhause (Kochen, Putzen,...). Therapiemässig ist natürlich noch nicht so viel gelaufen bis auf einmal Skills-Gruppe und Stabilisierungsgruppe.
      Das Essproblem macht mir halt schon ein bisschen zu schaffen. Ich bekam am Dienstag nach dem Abendessen eine Disso und gestern musste ich meinen Bedarf nehmen. Ich hab hier logischerweise auch keine Waage und das macht mir leicht Druck. Das werde ich aber irgendwann schon wieder hinkriegen.
      Das mit dem Essen wird jedenfalls immer schlimmer. Nach jedem Essen hab ich ein ziemlich hartes Bedürfnis das Essen wieder auszukotzen. Ich kann es glücklicherweise nicht, sonst würde ich es wohl auch tun. Ich kann eigentlich nie ohne schlechtes Gewissen essen und auch jetzt bin ich gerade aggressiv und verzweifelt, weil ich heute ausnahmsweise mal etwas zu Abend gegessen habe. Baaah, das regt mich so auf.
      Kann man das nicht irgendwie abstellen?
      Entschuldigt, dass ich euch nochmal belästigen muss.

      Jedenfalls ist es jetzt ungefähr seit 2 Wochen so, dass ich total in meine alten Muster zurückfalle. Die Situation mit eine der Mitbewohnerinnen erinnert mich total an meine Situation in der Kindheit. Meine Essstörung hat sich ziemlich verschlimmert. Ich stehe die ganze Zeit unter eine extremen Anspannung. Der Schneidedruck wächst mir bald über den Kopf. Das Problem ist nur, dass ich mich eben nicht äußern kann. Ich schweige und verrate mich selber, wie ich es "gelernt" habe. Die ganzen alten Gefühle überschwemmen mich förmlich. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll um das zu ändern. Ich weiß jetzt nichtmal was ich mir von diesem Post erwarte. Ich bin verwirrt, angespannt, habe Druck. Ich versuche mir schon die ganze Zeit klar zu machen, dass ich jetzt eben kein kleines Kind mehr bin, aber irgendwie funktioniert das nicht so wirklich.
      Hallo phie

      Was genau ich dir raten kann weiss ich noch nicht genau
      Es tut mir leid das es dir schlecht geht und du in alte muster zurück fällst und das einzige was ich sagen kann versuch daraus zu brechen
      Du bist doch im betreuten wohnen rede mit den betreuern schilder ihnen wie es dir geht . Wenn du das nicht kannst versuch es aufzuschreiben ! Und versuch zu skillen

      Tut mir leid das ich nicht mehr dazu sagen kann

      Alles gute dir,

      Anett