Ich komme mir so albern vor.
Ich habe es wirklich so sehr versucht und ich war auch einige Wochen glücklich.
EIGENTLICH wollten mein Freund und ich im März heiraten. EIGENTLICH habe ich einen Job, der mir Spaß macht. EIGENTLICH war ich so stolz, dass ich die Kindergruppe im Wing Tzun unterrichten darf. EIGENTLICH war eine weitere Gruppe in dem Studio geplant, in dem ich arbeite. EIGENTLICH könnte ich mein Studium ohne große Lernaktivität durchziehen.
Tja. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Ich verstehe nicht, wie sich etwas, was so gut angefangen hat und mir so gutgetan hat so krass umkehren kann.
Mein Freund war ja schon oft Thema meiner Threads. Letztens hatten wir eine derart heftige Auseinandersetzung, dass ich handgreiflich geworden bin und aus der Wohnung abgehauen bin, weil er mich festhalten und auf seine Schwester warten wollte "Damit sie mal sieht wie schlimm du wirklich bist! Und dann lassen wir dich einweisen!" Hintergrund war, dass er mich vorher die ganze Zeit fertiggemacht hat, weil ich ihn nicht beachten würde und wohl irgendwas gesagt hatte, was er als herabsetzend empfand. Daraufhin hab ich einen Heulkrampf bekommen und bin hysterisch geworden, weil er einfach nicht aufgehört hat auf mich einzureden. Ich hab mich in dem Moment so gehasst, weil er aus seiner Sicht ja Recht hatte und an seinen Vorwürfen ja was dran sein muss.
Seit dieser Situation ist bei mir innerlich irgendwas kaputtgegangen. Ich kann mich auf ihn nicht mehr einlassen und mag auch nicht mehr angefasst werden. Ihm zuliebe lasse ich mich noch küssen und verhalte mich so, wie ich es sonst auch tun würde, wenn alles ok wäre, weil ich nochmal so einen Streit nicht packe. Und weil ich genau weiß, dass er jeden Heulkrampf wieder nutzen könnte, um mich gemeinsam mit seiner Familie zur Psychiatrie zu schleifen.
Ich kann ihm einfach nichts mehr recht machen. Er sagt so oft zu mir, dass ich faul wäre, er glaubt eher wildfremden Menschen, die Unwahrheiten über mich in die Welt setzen, als mir, er zwingt mich, mich für meine Meinungsäußerung seiner Schwester gegenüber zu entschuldigen und jetzt, da er seinen Motorradführerschein macht, beachtet er mich kaum noch. Er nimmt in der Öffentlichkeit auch nicht mehr meine Hand und wirft mir das dann anschließend vor, obwohl ich öfter versuche nach seiner Hand zu greifen. Früher hat er mir auch immer mal eine Sms geschrieben zwischendurch. Manchmal antwortet er noch auf meine, aber das war es dann. Er nimmt mich weder wahr noch respektiert er mich. Zumindest empfinde ich das so. Er würde das natürlich alles abstreiten. Ihn interessiert das offenbar nichtmal mehr, wo ich bin oder ob etwas passiert ist. Gestern habe ich ewiglange Überstunden gemacht ohne Bescheid sagen zu können. Ich hätte ihm in der Zeit wenigstens eine Sms geschrieben.
Manchmal weiß ich auch gar nicht, wann er abends nach Hause kommt, weil er mir gar nicht sagt, ob er zur Fahrschule geht.
Mein Job ist auch so eine Sache. Ich frag mich, warum ich einen Arbeitsvertrag habe und auch vom 6.6.! gestern eine Abrechnung in meinem Fach finde, aber kein Geld bekomme. Die Kindergruppe ist auch im Arsch. Ich hab allen Eltern ewiglange hinterhertelefoniert es hieß bei allen "Jaja, wir kommen natürlich". Zum Kursbeginn war ein Kind da, dass nichtmal Sportsachen dabeihatte und dessen Mutter zu arrogant war, ihren Namen zu nennen. Sie ist dann mit dem Kind nach 5 Minuten grußlos wieder gegangen. Bei den anderen hätte ich wenigstens erwartet, das die fristgerecht absagen.
Heute sollte ich eigentlich um 15 Uhr wieder hin. Ich denke, ich werde nicht hinfahren. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand da ist, ist eh gleich null, und ich bin nicht deren Hampelmann.
Die zweite Gruppe bei meiner Arbeitgeberin, kann ich sowieso vergessen, da die mich nichtmal bezahlt.
Und das Studium kotzt mich sowieso an. War alles schonmal Thema in meinem letzten Thread.

Ich weiß einfach nicht mehr, was ich mit mir noch machen soll. Ich reiße mir so sehr den Arsch auf, um mein Leben hinzukriegen. Ich hab immer wieder so W*nd*rbare Ansätze und ich mache und tu, damit das alles auch klappt, freue mich vorsichtig... und dann geht doch alles kaputt und ich habe da nichtmal Einfluss drauf. Mehr als meinen Freund lieben und an mir arbeiten kann ich doch nicht, oder? Mehr als mir einen Job suchen und einen Arbeitsvertrag unterschreiben, immer da sein, unbezahlte Überstunden machen usw. kann ich doch nicht, oder? Mehr als Eltern und Kinder hinterhertelefonieren, Werbung machen, Flyer verteilen, Ersatztermine anbieten und auf die Kinder zum Kursbeginn warten kann ich doch nicht, oder?
WAS um Himmels Willen mache ich bloß falsch?

Ich kann einfach nicht mehr. Der Druck wird mir zu groß. Ich habe mittlerweile abends wieder jeden verdammten Tag Zitteranfälle und Herzrasen, ich hab wieder seit Tagen durchgehend Tinnitus und kann wegen dem scheiß Piepton (hört sich bei mir an wie ein Faxgerät in der Telefonleitung) kaum einschlafen und wenn ich dann mal schlafe, wache ich ständig auf.
Und jeden morgen stehe ich wieder mit diesem Druck im Brustkorb auf und der Angst, das heute noch alles schlimmer wird als gestern und ich völlig machtlos dagegen bin.
Am liebsten würde ich hier alles einfach abbrechen, wegziehen, in eine andere Stadt abhauen, neu anfangen. Irgendwo muss es doch eine Chance für mich geben.
Ich will doch nur eine abgeschlossene Berufsausbildung, einen respektvollen Partner, einen Job, ein Dach über dem Kopf und halbwegs gesund sein.
Ist das zuviel verlangt?

Ich kann echt nicht mehr. Ich hab die Nacht nur 3-4 Stunden geschlafen, weil der Tinnitus so laut war. Jetzt hab ich Keinen beginnenden Migräneanfall und kann kaum noch was sehen wegen der blinden Flecken, die ich dabei immer habe, bin völlig übermüdet und müsste eigentlich zu einer Fortbildung fahren. Jetzt versuche ich schon die ganze Zeit abzusagen, erreiche telefonisch aber niemanden, weil bis 9 niemand da ist. Weder im Hotel, das den Konferenzraum zur Verfügung stellt noch bei der Akademie in der Geschäftsstelle.
Jetzt hab ich vor einer halben Stunde mit meinem Freund gesprochen und mich gerechtfertigt, dass ich zu Hause bleibe, weil ich es mir nach Aspirin und Beruhigungstabletten immer noch nicht zutraue fast 2 Stunden über die Autobahn zu fahren. Ihm war auch nur wichtig, dass ich da anrufe und hat Panik verbreitet, dass mich meine Chefin deswegen wohl rauswirft, da sie mich ja schon nicht bezahlt.
Dass es mir schlecht geht, interessiert ihn überhaupt nicht. Ich hätte mir so gewünscht, dass er mich einfach mal in den Arm nimmt, oder dass ich noch kurz zu ihm wieder ins Bett und etwas kuscheln darf.
Ok, ich bin erwachsen und es brauch und sollte sich niemand um mich kümmern, nur weil ich krank bin.
Aber es hätte es mir trotzdem irgendwie leichter gemacht. Auch wenn es kein Beinbruch oder was schlimmes ist.
Jetzt werde ich wohl bis 9 hier noch am Schreibtisch und Telefon hängen, bis mein Freund zur Arbeit fährt, damit er sieht, dass ich nicht faul und unzuverlässig und was weiß ich noch bin.
Ich hasse das so. Das erinnert mich gerade so sehr an meine Kindheit, als meine Mutter mich gezwungen hat, auch mit Fieber zur Schule zu gehen und ähnliche Nettigkeiten.
Es triggert einfach.

Ich denke, dass sie das Geld zurückhält, weil sie angeblich noch meine Steuer-Id braucht. Die hab ich schon vor Monaten und Wochen mehrfach beim Bundeszentralamt schriftlich und per Formular beantragt, kommt aber einfach nicht per Post. Rathaus und Finanzamt hier haben die auch nicht. Hab ich schon alles durch.
Aber da ich eh nur 250 Euro bekomme und nicht versteuern muss, verstehe ich auch nicht, wozu sie die unbedingt braucht.

Mit meinem Freund zu sprechen bringt nichts. Ich bin eh nur die Simulantin und absichtlich faul und böse. Mit der Ansicht wird er mich kaum in den Arm nehmen. Jetzt ist er zur Arbeit gegangen, aber vorher gab es nochmal einen schönen Anschiss, dass ich vorm Rechner saß und gewartet hab, dass endlich jemand zu erreichen ist, und er hat rumgemeckert, was er denn jetzt tun solle. Ich hab nur noch rausgebracht, dass er nichts machen brauch und mich in Ruhe lassen soll.
Trotzdem zwingt er mich nach solchen Situationen immer, ihm noch einen Kuss zum Abschied zu geben, ihm zu sagen, dass ich ihn liebe, und er bringt dann noch den Standardspruch, ich solle mich melden, wenn was wäre.
Keine Ahnung, was seiner Meinung nach wichtig genug wäre, dass ich ihn belästige, wenn er nicht da ist. Ein Wohnungsbrand vielleicht.

Wenn ich ehrlich bin, respektiere ich ihn auch nicht mehr. Ich hab mir alle Mühe gegeben ihm alles recht zu machen, aber ich bin ihm ja nie gut genug.
Er benimmt sich allen anderen gegenüber servil und duckmäuserisch. Wie ein kleiner Junge, der vorraussetzt, dass alle anderen wichtiger und besser und mehr Ahnung haben, als er. Überall macht er sich selbst klein, aber wenn ich dann mal versuche ihm wieder auf Augenhöhe zu begegnen, bin ich plötzlich diejenige, der er Dummheit und Inkompetenz unterstellt und die er kleinhalten muss.
Ich bin bestenfalls sein "Kuscheltier".
Ich kann mir sogar vorstellen, dass er das alles entweder als normal ansieht oder es völlig anders wahrnimmt und er sich in seiner Vorstellung durch sein Verhalten nur gegen seine böse Freundin wehrt, die ihn absichtlich mit ihrem angeblichem Borderline fertigmachen will.

Ich sehe die Beziehung so ziemlich an ihrem Ende. Nur weiß ich nicht, wo ich mittellos (Ich bekomme weder Bafög noch Unterstützung von meinen Eltern, wenn ich hier ausziehe, und auf ALGII habe ich als Student ja kein Anrecht) und mit drei Katzen dann hin soll.
Ich versuche ja weiterzumachen. Ich muss ja, denn auf der Straße landen will ich auch nicht.

Meine Eltern bekommen beide zuviel Rente, soweit ich weiß. Solange ich bei meinem Freund wohne unterstützen sie uns. Spätestens mit 27 krieg ich gar nichts mehr oder sobald ich mich trenne und ausziehe, weil das für sie ein Zeichen meiner Unzuverlässigkeit ist und dass ich entschieden habe, allein klarzukommen also auch nichts mehr brauche.

Ich fühl mich aber nur noch wertlos. Gerade führe ich eine Art Sms Krieg mit meinem Freund. Natürlich bin ich alles schuld, aber ich soll ihn in Ruhe lassen, weil seine Arbeit jetzt wichtiger ist und er generell keinen Kopf dafür habe. Aber ich solle mir mal Gedanken über mein Verhalten ihm gegenüber und unser Zusammenleben machen.

Hab ich schon wenigstens fünfmal erklärt. Aber wenn sie die erst Ende des Jahre braucht, kann sie mir doch nicht meinen Lohn verweigern, bis sich das BZST mal bequemt, mir die Id zu schicken, oder? Ich hab da angerufen, das kann noch drei Monate dauern wurde mir gesagt.

Ich hab meinen Vater angerufen, als es so eskaliert ist, und er hatte zum Teil Verständnis. Meine Mutter versteht aus Prinzip gar nichts und kann sich auch nicht in andere hineinversetzen. Früher hat sie mir immer die Hölle heißgemacht, wenn mit mir schlussgemacht wurde, teilweise kamen auch so Sprüche, dass ich eine Schlampe wär und ich es genauso auch verdient hätte behandelt zu werden. Mit ihr rede ich über solche Dinge also nach Möglichkeit nicht.
Meine Eltern sind keine Unmenschen, mein Vater würde mich Anfangs wohl noch etwas unterstützen. Aber ich will auch langsam keine finanzielle Abhängigkeit von ihnen mehr.

Jedenfalls hab ich mit meinem Freund zum Teil eine Klärung erreichen können und wir wollen gleich nochmal in Ruhe miteinander reden. Ich hoffe, das klappt. Mir fällt das eh schon schwer, das Wort zu ergreifen und er reißt den Redepart meistens komplett an sich, so dass ich mir wie ein gemaßregeltes Kind vorkomme.
Immer wenn ich meine Threads durchlese, kommt mir das so vor, als schildere ich ihn als totales Arschloch, aber das entspricht ja auch nicht ganz der Wahrheit. Einerseits tut und sagt er diese Dinge tatsächlich, andererseits gibt es ja auch seine guten Seiten. Sonst wäre ich ja nicht mehr mit ihm zusammen, wenn alles 100% scheiße wäre.
Ach Mann, ist das schwierig. ><