Teller, Janne - Nichts. Was im Leben wichtig ist.

      Teller, Janne - Nichts. Was im Leben wichtig ist.

      Hey ihr,
      kennt das Buch schon jemand von euch? Hat es wer gelesen?
      Ich habe nur die Inhaltsangabe bei Wikipedia gelesen, und das klang irgendwie ziemlich heftig.

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      Hier die Inhaltsangabe von Wikipedia:
      In der Schule der fiktiven dänischen Kleinstadt Tæring steht eines Tages der Schüler Pierre-Anthon von seinem Platz auf und verkündet, dass nichts irgendetwas bedeute. Es lohne sich daher nicht, irgendetwas zu tun. Von nun an findet man Pierre-Anthon in einem Pflaumenbaum sitzend. Von dort herab verunsichert er seine Mitschüler mit nihilistischen Äußerungen („In demselben Moment, in dem ihr geboren werdet, fangt ihr an zu sterben.“). Die Äußerungen Pierre-Anthons gehen nicht mit dem seitens der Eltern- und Lehrerschaft anerzogenen Wertekonsens konform, nach dem aus den Kindern „etwas werden“ sollte.

      Pierre-Anthons Mitschüler beschließen, in einem stillgelegten Sägewerk heimlich einen „Berg der Bedeutung“ zusammenzutragen, um zu beweisen, dass „Bedeutung“ existiert. Für diesen Berg wollen sie reihum etwas Bedeutendes opfern, wobei jeweils der/die Opfernde festlegen darf, wer als nächstes dran ist – und womit. Dass zunächst kein Opfer verweigert wird, setzt eine Eigendynamik in Gang: Müssen erst nur ersetzbare Dinge wie die Lieblingssandalen, die geliebten Boxhandschuhe oder das neue Rennrad geopfert werden, so eskaliert die Sache mehr und mehr, ohne Rücksicht auf die Folgen. Je schmerzhafter das Opfer, desto mehr Bedeutung hat es schließlich. Der strenggläubige Muslim Hussein muss seinen Gebetsteppich opfern, der fromme Kai das Kruzifix aus der Kirche, Elise den Sarg (mit Inhalt) ihres kürzlich verstorbenen jüngeren Bruders, Sofie ihre Unschuld (der Vorgang wird nicht geschildert, es sind allerdings mehrere der Jungen daran beteiligt), Rosa eine von ihr geliebte herrenlose Hündin, die sich der Gruppe angeschlossen hat, und als letzter Jan-Johan, der ausgezeichnet Gitarre spielt, seinen rechten Zeigefinger.

      Da Jan-Johans brutal abgehackter Finger nicht durch einen Unfall erklärbar ist und die W*nd* ärztlich behandelt werden muss, fliegt das geheime Projekt auf. Als darauf der skurrile Zweck der Aktion öffentlich bekannt wird, kommt es zu einem weltweiten Medienrummel um den Berg und die Kleinstadt. Schließlich kauft ein amerikanisches Museum den zum Kunstwerk avancierten Berg für mehrere Millionen Dollar. Die Schüler sind zunächst beruhigt darüber, dass nun zumindest die materiellen Schäden ersetzt werden können.

      Pierre-Anthon zeigt sich von all dem unbeeindruckt. Den schnell wieder abgeflauten Medienrummel sieht er als Beweis der Bedeutungslosigkeit an.

      Als die Schüler erkennen müssen, dass ihre Opfer vergebens waren und der Berg letztendlich keine absolute Bedeutung trägt, geraten sie aus Wut darüber, was sie einander abverlangt haben, in Streit. Als Pierre-Anthon dann endlich das Sägewerk besucht, bezeichnet er den Berg, dessen Bestandteile seine Mitschüler so viel gekostet haben, ihnen gegenüber als „Misthaufen“ und verhöhnt sie mit der Frage, wieso sie Dinge, die ihnen angeblich so viel bedeuten, für Geld verkaufen. Da lassen sie ihre Wut an Pierre-Anthon aus, bis er schwerstv*rl*tzt neben dem „Berg der Bedeutung“ liegt. In derselben Nacht brennt das Sägewerk mit Pierre-Anthon darin vollständig ab, auch vom „Berg der Bedeutung“ bleibt nur ein Aschehaufen.

      Die zerstrittenen Schüler werden künftig auch von anderen gemieden. Die schwer traumatisierte und völlig gefühlskalt gewordene Sofie wird in eine geschlossene Anstalt eingewiesen.



      Rezeption:
      Der Roman wird seit dem Erscheinen der dänischen Ausgabe im Jahr 2000 kontrovers diskutiert. Er löste in Dänemark einen Skandal aus und war zeitweise an dänischen Schulen verboten.

      Dessen ungeachtet wurde Janne Teller für Nichts mehrfach ausgezeichnet.


      Fände ich super, wenn mal jemand was dazu schreiben könnte.
      Viele Grüße
      die Vielleicht.


      edit von Kasmodiah: Spoiler ergänzt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Kasmodiah“ ()

      Ui, eines meiner Lieblingsbücher.

      Die Sprache ist sachlich und nüchtern, eher beschreibend als erzählend und gerade das macht es so großartig. Das Buch ist sehr dünn, aber verfehlt seine Wirkung trotzdem oder gerade deshalb nicht. Es hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ich musste zumindest ein paar Mal durchatmen und nachdenken, vielleicht auch ein paar Mal mehr. Erwartet man einen Roman wie von Brigitte Blobel oder Jana Frey (z.B.), wird man allerdings enttäuscht, die Sprache ist schon sehr speziell, das muss man mögen. Das Buch ist zwar ein Jugenbuch, ich würde es allerdings nicht als solches definieren.


      vielleicht, vielleicht solltest du eie Spoilerwarnung mit einbauen? Da steht ja schon die Handlund von vorne bis hinten, das ist vielleicht nicht so passend, wenn jemand das Buch noch lesen möchte und es noch nicht kennt.
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Hey, ja das mit dem spoiler wäre wahrscheinlich gut gewesen, aber ich kann den post leider nicht mehr bearbeiten....
      vielleicht kann das vom team ja noch jemand machen....

      viele grüße
      und danke für deine rückmeldung, ich glaube ich werde es mir kaufen.
      Also ich hab das Buch jetzt gelesen, es ist okay.
      also der Schreibstil ist finde ich etwas gewöhnungsbedürftig, aber der inhalt toppt.
      Der Roman ist in jedem falle lesenswert und regt zum nachdenken an, allerdings finde ich, ist es mehr als ein Jugendbuch.
      Ich hab das Buch am Wochenende gelesen. Ich fand es ziemlich gut, auch wenn es irgendwie unrealistisch ist, dass ein Siebtklässler darüber nachdenkt und die anderen keinen Zweifel an seinen Sätzen zeigen... Na ja. Alles in allem ein interessantes Buch. ;)
      Achja, und wäre ich dabei gewesen, hätte ich vermutlich schon auf dem Pflaumenbaum gesessen.

      unhappy
      We will get better
      also soo unrealistisch fand ich es auch nicht.

      die nihilistischen bemerkungen die der siebtklässler gebracht hat, hat die sichere welt der anderen ins wanken gebracht und er war ja scheinbar gut im sprechen und damit auch fähig zweifel zu wecken und dann ist alles panikartig/euphorisch zur katastrophe geworden.
      Ich fand das Buch auch sehr schön. Habe auch im Nachhinein noch viel drüber nachgedacht.
      Aber ich würde empfehlen, zumindest das Ende erst dann zu lesen, wenn man wirklich stabil ist...
      Weil ich fand das Ende sehr aufwühlend.
      Aber wirklich ein super Buch!!
      Mein Leben ist für euch unantastbar, auch wenn ich es zerstören will.


      I'll be your little girl forever.
      Mir hat das Buch gut gefallen und ich habe es ohne Pause durchgelesen, auch wenn ich das Ende für mich als Leser anstrengend fand (aber letztlich nur "konsequent" auf verdrehte Art - man wollte es ja dem Pflaumenbaumtypen zeigen). Ich kann verstehen, warum es diesen Skandal in Dänemark gegeben hat, da viele sicherlich Angst hatten, Jugendliche oder Kinder mit so einem existentialistischen Thema zu konfrontieren. Auf mich wirkte die Handlung wie eine große Parabel und deshalb ziemlich schlau gemacht, aber auch schonungslos geschrieben. Kinder sind eben nicht die besseren Menschen. Was hat Bedeutung? Was ist Bedeutung? Und wie erkenne ich, was Bedeutung hat? Ein Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat.
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss
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