Dissoziation in der Gruppe

      Dissoziation in der Gruppe

      Hallo liebe Leute,

      ich bin immer noch in der Klinik. Am freitag war für alle ein harter Tag, wegen der Essstörungsgruppe. Dort haben wir darüber gesprochen, was eigentlich hinter der Essstörung steht. Nun ja, und ich bin in der Gruppe dissoziiert. Meine Therapeutin hat mich zwar relativ schnell wieder rausgeholt, weil sie es bemerkt hat.... aber gerade das war schlimm für mich. Ich bin vorher noch nie in einer Gruppensituation dissoziiert und vor allem hatte ich es relativ lange nicht mehr.

      Aber es war echt heftig, ich habe meinen Körper nicht mehr gespürt und habe nur noch verschwommen gesehen, davor habe ich noch gesehen, aber nicht mehr wahrgenommen....

      Jedenfalls mache ich mir jetzt riesige Vorwürfe und habe Schuldgefühle. Und Angst.

      Ich habe in der Zeit, wo ich fast "weg" war, bzw. als ich zurück gehollt wurde, soviel Unsinn geredet... ich hab irgendeinen Mist gelabert, wohl wie ein kleines Kind geredet - meine Thera fragte dann auch, wie alt ich wäre - aber teilweise auch völlig aus dem Zusammenhang.... ich wollte zwar nur aus diesem Zustand wieder raus, aber es ist mir so unangenehm, dass alle das mitbekommen haben und ich habe das Gefühl, die anderen damit gestört zu haben....

      Und ich habe Angst, dass es jetzt wieder häufiger wird.... und weiß nicht, was ich tun kann....

      Über Antworten würde ich mich freuen...

      Liebe Grüße

      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hallo Hope.,

      ich kann schon verstehen, dass dir das Sorgen macht und dass du dich gegenüber den anderen schlecht fühlst. Aber sieh mal: Du hats es definitiv nicht mit Absicht gemacht. Bei meinen diversen Klinikaufenthalten habe ich Leute erlebt, die einfach gemein waren und es irgendwie "cool" fanden, andere zu triggern oder die Gruppentherapie zu stören. Das ist bei dir aber absolut nicht der Fall.
      Ich habe in der Klinik solche Situationen wie deine bei anderen kennengelernt. Natürlich ist es irgendwo schlimm oder schockierend oder so. Aber das ist nunmal Alltag in einer Psychiatrischen/Psychotherapeutischen Klinik. Man sieht Dinge, die nicht so schön sind. Aber andrerseits ist dort ja jeder krank und jeder kann durch seine Krankheit andere irgendwie "belasten". Andrerseits ist ja gerade das das Gute an einem Klinikaufenthalt: Dort sind alle krank und du wirst so viel eher Verständnis finden als im normalen Alltag.
      Mein Vorschlag wäre, dass du die Sitzung nochmal mit deiner Therapeutin besprichst. Vielleicht könnt ihr dann in der nächsten Gruppensitzung mal erklären, was los war. Sicherlich kennen nicht alle das Thema Dissoziation und wenn man etwas erklärt, verliert es für andere meist seinen Schrecken.

      Ich fände es außerdem wichtig, dass du in einer Einzelsitzung herausfindest, was genau der Auslöser für die Diss war (wenn du das nicht schon weißt). Und vorallem solltest du deine Angst ansprechen, dass sowas jetzt häufiger passiert. Dann könnt ihr, deine Theapeutin und du, gemeinsam nach Strategien suchen, wie man das vermeiden oder dich zumindest schneller wieder aus diesem Zustand herausholen kann.

      Ich wünsche dir alles Gute für deinen Klinikaufenthalt. Und mach dir keine Vorwürfe.
      Grüße,
      Fylgja
      Hallo Fylgja,

      danke für deine Antwort. Die Sache hat mich völlig veurnsichert und ich habe mir noch einen Pflegekontakt geholt, um noch einmal über meine Ängste zu sprechen. Heute Abend habe ich das nächste Gespräch, wo ich das noch einmal ansprechen werde, ebenso wie meinen Essplan. Denn meine Vermutung ist, dass es einfach zu viel war. Das Frühstück war schon echt hart gewesen und in der Gruppe kamen alte Gedanken wieder hoch, die ich eigentlich längst verdrängt hatte....

      ich denke, dass mein Trauma die Ursache für alles ist und irgendwann komme ich wohl nicht dran vorbei, darüber zu sprechen :( In der Gruppe kennen das alle schon, wir haben noch ein anderes Mädchen da, die das auch manchmal hat....

      Liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.