Gutmensch oder Menschenhasser

      Gutmensch oder Menschenhasser

      Hey ihr

      Eigentlich bezeichne ich mich selbst gerne als "Gutmensch". So einer, der ganz naiv an das Gute im Menschen glaubt und den Punks am Bahnhof 'nen Euro gibt (Ich weiß, das allein macht mich nicht zum guten Menschen...). Ich lass 1 Centmünzen fallen, damit sie jemand findet und verschenke wahllos mein Lächeln. Kann ja sein, dass sich jmd freut, kurz glücklicher wird und zum nächsten netter ist.

      Aber jetzt...ich war etwas im Netz unterwegs und rege mich auf über alles mögliche, was andere schreiben. Über Dummheit, Vorurteile und Selbstmitleid. Ich könnte den DAT überschwemmen mit Sachen wie "Sich einmal schn**d*n und dann gleich ein Buch drüber veröffentlichen!" und soetwas. Ich schimpfe über die Arroganz anderer und muss mich dann fragen, ob ich nicht selber verdammt arrogant bin. 8|

      Ich meine...für mich selber weiß ich, dass ich mit den meisten Menschen nur solange gut klarkomme solange etwas Distanz zwischen ihnen und mir ist. Oder wenn der andere akzeptieren kann, dass er mich und mein Handeln nicht immer versteht und andersrum (ich habe diesbezüglich gut dazugelernt - das dachte ich zumindest).
      Vielleicht sollte ich mich einfach nicht so sehr für die Gedanken anderer interessieren? Aber wie sieht das denn aus, wenn ich vom Innersten _aller Menschen so viel Abstand nehmen muss um sie akzeptieren zu können? Dann kann ich ja am Ende kaum eine Beziehung aufrechterhalten, wenn ich beim sich-näher-kennenlernen so früh stoppe.

      Was mir gerade auch etwas Gedanken macht, ist dieses Misstrauen, dass ich immer habe. Bei den besten Freunden denke ich immer wieder darüber nach, ob sie mich denn auch nicht anlügen. Wenn ich mehr mit noch fremden Menschen zu tun habe (zB in einer neuen Klasse), erwarte ich gleich Abneigung ihrerseits und Masken, Vorurteilen und Lästermäuler. Deswegen lerne ich sie oft nicht besser kennen und sie bleiben mir fremd. Und ich ihnen.

      Das klingt paradox: auf der einen Seite der Glaube an das Gute, auf der anderen Seite Angst vor Niederträchtigkeit.
      Nach dem Motto: "Wenn ich nichts mit ihnen zu tun habe, finde ich sie nett."
      Damit kommt man echt nicht weit.
      So ein "Hey, ich will dich kennenlernen, du scheinst nett zu sein. Aber komm mir ja nicht zu nah, dann hasse ich dich nämlich!"
      Früher oder später war ich schon bei jedem Menschen, Lebewesen so weit, dass ich es einmal gehasst habe, teilweise nur aufgrund irgendeiner Lappalie. Sobald ich dann wieder Abstand genommen habe, ist mir wieder eingefallen, dass ich vllt mit der ein oder anderen Person eine sehr schöne Freundschaft geführt habe...nur wurde es mir zu nah, bei dem einem früher, beim anderen später.
      Blöderweise war es dann oft schon oft so weit, dass ich die andere Person meinen kurzlebigen Hass habe spüren lassen, und dann ist für die die Freundschaft auch vergessen.

      Ich frage mich, ob das Thema überhaupt wichtig ist... Ich mache mir nur Gedanken... Vielleicht hat sich schon jmd anders darüber Gedanken gemacht und ist schon weiter? Hat vllt schon eine Lösung, was man da tun kann?

      Bin gespannt auf eure Antworten,
      Grüße, Mathi
      Ich bin. Und ich werde das Beste daraus machen.

      Yesterday is history.
      Tomorrow is a mystery.
      Today is a gift.
      That's why we call it the present.

      (Autor unbekannt)
      Entschuldigt bitte, wenn ich jemanden mit dem geschriebenen v*rl*tzt haben sollte. Es war nicht gerade meine beste Woche und ich war zwischendurch ziemlich gereizt, da bin ich manchmal über mich selbst erschrocken.
      ich hoffe, ihr denkt jetzt nicht schlechter als nötig von mir. ;)
      Ich bin. Und ich werde das Beste daraus machen.

      Yesterday is history.
      Tomorrow is a mystery.
      Today is a gift.
      That's why we call it the present.

      (Autor unbekannt)
      Hmm ich kann eigentlich auch nicht viel zu sagen, nur bin ich glaub ich auch ein bisschen wie du. Naiv, lächle die Leute an, und strahle immer positives aus. Bei mir ist es so, dass ich mich nicht Leuten nähern kann. Zum Beispiel in der Disko wenn jemand sagt hey wie gehts ich will dich kennen lernen, dann laufe ich weg.
      Jeder von uns ist Kunst, gezeichnet vom Leben.
      Hallo du,

      ich selber kenne das Gefühl auch, wenn man sich über viele Sachen anderer Menschen aufregt. Du hast es aber ja auch schon in deinem Post erwähnt, man regt sich über andere auf und ist wahrscheinlich manchmal nicht besser. Man hat öfters einfach etwas zu hohe Ansprüche an andere und urteilt dann unfair über Sie. Was man dagegen machen kann, weiß ich auch nicht. Bei mir ist es immer Stimmungsbedingt, ob ich mich über Sachen lustig mache, aufrege oder sonst was. Ich denke aber auch das es bis zu einem gewissen Grad nicht schlimm ist so zu sein.

      Das du häufig misstrauisch bist ist wahrscheinlich eine ganz normale Schutzmaßnahme. Wenn du es aber auch bei deinen besten Freunden bist, ist der Schutz zu viel des Guten. Haben dir deine Freunde denn einen Grund dazu gegeben misstrauisch zu sein? Wurdest du schonmal so richtig hintergangen? Ich bin von Natur aus auch sehr misstrauisch. Ich habe z.B. in der Schule nie meinen Rucksack während der Pause liegen lassen, auch wenn ich mit den Leuten da gut befreundet war. Mir ging es einfach wohler wenn ich mir keine Gedanken um mein Eigentum machen musste, weil ich es ja dabei hatte. Ich habe den Leuten also auch nicht genug vertraut, aber schlecht habe ich trotzdem nicht von ihnen gedacht, für mein großes Misstrauen können sie ja schließlich nichts. Meinen besten Freunden allerdings vertraue ich sehr und ich hatte nur in sehr anstrengenden Phasen meines Lebens ihnen gegenüber viel misstrauen. Aber beste Freunde sind eben beste Freunde, weil sie nach komischen Verhalten von einem selbst dennoch zu einem halten und darüber hinwegsehen.

      Machst du denn momentan irgendwelche schweren Phasen durch, hattest du irgendwelche Rückschläge? Oftmals ist es denke ich die Angst vor Veränderungen und eben Unzufriedenheit die dafür sorgen das man anderen Menschen gegenüber so kritisch ist.

      Ich denke du solltest das Ganze nicht direkt so schlimm sehen, dass du keine richtigen Bindungen zu Menschen aufbauen kannst. Das kann ich mir nicht vorstellen. Gib den Menschen einfach öfters mal eine kleine Chance, wenn sie einen netten Eindruck machen und dieser sich auch bestätigt. Am Anfang kannst du ja ruhig misstrauisch sein, das finde ich wie schonmal erwähnt total normal. Und habe keine Angst, dass sich besondere Menschen von dir abwenden könnten, wenn du mal eine Laune hast. Besondere Menschen halten zu einem.

      Ist ein wenig durcheinander, aber ich hoffe ich bin irgendwie auf die richtigen Sachen eingegangen und hab nicht total am Thema vorbeigeredet :D

      Gruß,

      Ich nu wieder!
      If I could start from scratch I wouldn't change shit
      Hey!

      Ich danke euch für eure Antworten. :)

      Er_nu_wieder schrieb:

      Aber beste Freunde sind eben beste Freunde, weil sie nach komischen Verhalten von einem selbst dennoch zu einem halten und darüber hinwegsehen.

      Cool, demnach habe ich eine wirklich gute Freundin. Die ist aber auch weit weg und bekommt von meinen Verrücktheiten auch nicht (mehr) sonderlich viel mit...


      Er_nu_wieder schrieb:


      Machst du denn momentan irgendwelche schweren Phasen durch, hattest du irgendwelche Rückschläge? Oftmals ist es denke ich die Angst vor Veränderungen und eben Unzufriedenheit die dafür sorgen das man anderen Menschen gegenüber so kritisch ist.

      Als "schwere Phase" lasse ich das eigentlich nicht gerne gelten...aber es ist gerade wirklich etwas turbulent. Ich glaube, ich habe noch nie so sehr in der Luft gehangen.
      Aber wo nichts ist, kann viel werden. *sich ein Lächeln ins Gesicht malt*
      Naja...ich war/bin nicht sonderlich gut drauf, ich glaube, ich saß da gerade auf einem Pulverfass. Immerhin ist es jetzt weg.

      Nochmal danke für euer Verständnis.
      Gute Nacht, Mathi
      Ich bin. Und ich werde das Beste daraus machen.

      Yesterday is history.
      Tomorrow is a mystery.
      Today is a gift.
      That's why we call it the present.

      (Autor unbekannt)