Wurde es irgendwann besser?

      Wurde es irgendwann besser?

      Hallo,

      ich leide jetzt schon seit 10 Jahren unter dissoziativen Zuständen.
      Und jetzt zB bin ich so derealisiert, dass ich eine Verabredung absagen musste. Ich bin so in einem Traum im Nirgendwo, dass ich gerne aus dem Fenster springen würde um aufzuwachen. Nein, ich lasse das natürlich, ich weiß, dass etwas ganz anderes passieren würde, als ich in meinem Traumzustand glaube.
      Ich bin verzweifelt. Es ist so schlimm. Es behindert mich. Ich komme da nicht raus. Mit keinem der Skills aus der Skillssammlung. Mit nichts. Nichts nichts nichts. Krasse Angst würde helfen, aber ich will mir echt nicht wieder irgendein Hochrisikoverhalten züchten.
      Ich will, dass es weggeht.

      Hat jemand das durchgestanden und ist jetzt frei davon?
      Das würde mir wirklich Hoffnung machen, die ich gerade gut gebrauchen kann.

      10 Jahre verdammte Derealisation. Ich kann so einfach nicht gut leben. Es behindert mich in meinem Leben. Ich kann nicht lernen, nicht durch den Alltag gehen. Es legt mich lahm und macht mich hoffnungslos.

      Ich bin so verzweifelt.
      Nanela
      Hey Nanela,
      ich kann dir zwar leider keine Tipps geben, wollte dir aber nur sagen, dass du nicht allein bist. Mir geht es ähnlich seit mehreren Jahren.
      Ich hab auch immer wieder mit, teilweise heftigen, Derealisationen zu tun...
      Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir da geht.
      Das ganze belastet mich auch sehr. Ich muss auch manchmal Verabredungen absagen oder wenn ich mir vornehme, irgendwo hin zu fahren, muss ich das auch oft absagen, da ich einfach keinen freien Kopf habe und mich nicht konzentrieren kann... Dieser "Traumzustand" ist so sehr belastend....
      Es wäre schön wenn einer paar Tipps hätte, das würde mich auch sehr interessieren !
      Ich wünsche dir schonmal, dass du was findest, womit es besser wird und alles gute :)
      liebe Grüße
      black rose
      Hey ihr zwei (und alle anderen natürlich auch). Das, was ich jetzt als Tipp gebe, wirkt im ersten Moment wahrscheinlich eher nutzlos...aber mir hat es ein klein wenig geholfen...
      Mein Therapeut hat mir erstmal erklärt, dass Dissoziation (und dabei besonders die Derealisation) erstmal einfach ein Schutz ist. Er hat es mit dem Körper verglichen: Wenn der Körper vollkommen überfordert ist, schaltet ab indem er umkippt und geht in einen Ruhezustand über, der in dem Moment weniger Kraft kostet. DIe Psyche macht dieses "Umkippen" durch das "Aussteigen aus der Realität" nach, weil sie eine Pause von Stress und Belastungen braucht. Es ist also AN SICH erstmal etwas Positives. WIe fast alles kann es aber natürlich überhand nehmen, krankhaft und belastend werden. EIn erster wichtiger Schritt ist es dann, nicht krampfhaft dagegen anzukämpfen, sondern es zu akzeptieren. Denn nur dann kann es irgendwann weniger werden. Es ist viel leichter, etwas zu bekämpfen, dass man halbwegs akzeptiert. Darum halte ich mir immer vor Augen, dass es AUCH positive Seiten hat und erlaube es mir immer wieder mal. Wenn ich zB merke, es wird mir grad zu viel, dann mache ich es ganz bewusst! Ich träume mich bewusst weg, bis ich in diesen Dissoziationszustand komme. Danach ist man (wenn es als was Hilfreiches sehen kann!!) etwas erholt und man fällt nicht so leicht unkontrolliert in diese "Welt". Seitdem ich das mache, kommt es zumindest etwas weniger vor.
      Hoffe, das kann etwas aufmuntern..!?
      Liebe Grüße
      Hey breakable,
      ja, das klingt schonmal gut :)
      Meine Thera hat mir das auch mal ähnlich erklärt, nur kann ich mich irgendwie nicht so recht in so nen "Zustand" versetzten und möchte das auch irgendwie nicht, da es immer so sehr unangenehm ist und ich nach so nem "Zustand" meist völlig erschöpft und endlos müde bin.
      Es kostet mich immer sehr viel Kraft, die ich im Moment nicht habe, wegen diversen anderen Problemen, und dadurch will ich Derealisationen lieber vermeiden.
      Aber es hat mir schon in der Hinsicht weiter geholfen, dass ich versuchen werde, es zu akzeptieren und nicht immer krampfhaft versuche, es zu bekämpfen.
      Außerdem werde ich mir da öfter mal vor Augen halten, dass es ja auch positive Seiten hat.
      Ich denke das ist schonmal ein guter erster Schritt, der mir auch weiter hilft.
      vielen Dank für deinen Tipp :)
      liebe Grüße
      black rose
      Hallo, danke für die Antworten.
      Heute ist es wieder schlimm und ich habe schon wieder eine Verabredung absagen müssen. Ich komme mir vor, als würde ich ganz hinten in meinem Körper sitzen und zusehen. Es schreibt aus mir, es sprecht aus mir, ich beobachte meine eigenen Gedanken. Hin und wieder drifte ich weg, wenn ich nicht genügend skille und ansonsten ist es einfach mühsam. Alles ist mühsam. Aufräumen, planen, nachdenken.
      Ich versuche das auch zu akzeptieren und mich nicht unter Druck zu setzen aber es macht mich so verzweifelt. Ich kann, wenn es SO extrem ist, wie zur Zeit in dem Zustand nicht unter Menschen. Ich kann nicht richtig reagieren, es fällt mir schwer zu sprechen.
      Aber ich kann doch auch nicht nur zu Hause sitzen und akzeptieren und warten, dass es besser wird? Ich hatte das in den letzten zwei Monaten auch schon mehrere Tage GANZ am Stück.

      Danke für deine Antwort, breakable, aber ich WEiSS schon um die Funktion der Derealisation und Dissoziation an sich. Ich weiß, warum ich damals als neunjähriges Mädchen derealisiert war. Ich weiß, dass die neunjährige Nanela das sehr gebraucht hat, als Schutz.
      Ich finde auch die bio-soziale Theorie von Marsha Linehan aufschlussreich, anhand der man gut erklären kann, weshalb die Dissoziationen den Alltag überfluten. Dass die Schwelle zur Dissoziation immer weiter herunter gesetzt wird. Ich verstehe, dass sich dieser Schutzmechanismus so etabliert hat, gerade bei mir, da ich mir selbst irgendwie beigebracht habe über die Jahre hinweg, teildissoziiert sehr gut meinen Alltag zu meistern.
      In der DBT habe ich dann gelernt, GLEICH gegen dissoziative Zustände zu skillen, um die Schwelle wieder höher zu setzen. Ich habe von da an sehr konsequent gegen Dissoziationen gearbeitet, es nicht mehr akzeptiert, teildissoziiert zu funktionieren. Ja, das geht auch, was das Wegdriften angeht. Aber bei der Derealsation, bei dem Zustand, den ich mit diesem "Traumgefühl" am besten beschreiben kann, da komme ich
      einfach nicht weiter. Und das taucht in den letzten zwei Monaten sehr oft und sehr massiv auf.

      Wenn ich nur irgendwelche Skills wüsste, die da helfen! Kalt duschen hilft ein kleines bisschen, aber nur solange ich unter der Dusche stehe. Sobald das eiskalte Wasser nicht mehr über mich fließt ist alles wie davor. Coolpack hilft bei dieser Stärke auch nicht.
      Ist ja nicht so, dass ich nicht bereit wäre zu kämpfen und zu skillen. Aber ich weiß einfach nicht, wie?? Es gibt einfach nichts was ich tun kann, was hilft, das bringt mich schier um den Verstand!


      Irgendwann war ich so verzweifelt und ich wollte den Zustand so sehr beenden, dass ich mich g*schn*tt*n habe. Aber nicht mal das beendet die Derealisation. Okay, vielleicht schn**de ich auch einfach nicht tief genug. Aber das geht jetzt zu sehr in die destruktive Richtung. Ich will mich da rausholen, aber nicht durch gefährliche Dinge wie tief schn**d*n oder Hochrisikoverhalten.

      Das Ding ist: ICH KANN NICHT MEHR. Ich kann mein Leben so nicht bewältigen.
      Es gibt so viel zu tun. Mich auf mein Abijahr vorbereiten, umziehen. Aber jeder Termin, jeder Handgriff, jedes Wort schreiben strengt so an.
      Soll ich meine ganzen Zukunftspläne über den Haufen werfen, mich in eine Therapeutische WG begeben und versuchen, irgendwie eine Ausbildung anzustreben?

      Ich habe ganz andere Pläne. Ich will mein Abi. Ich will Moderne Fremdsprachen, Kulturen und Wirtschaft studieren. Ich will das machen, worin ich gut bin. Aber das geht alles nicht, solange ich irgendwo hinten in meinem eigenen Kopf sitze und ein Roboter bin.

      Ich will schreien.
      Tut mir leid, dass da so viel Gejammer dabei ist, in meinen Posts momentan. Aber das alles ist für mich akut existenziell.
      LG,
      Nanela

      P.S. black_rose, ich wünsch dir auch alles Gute!
      Hey Nanela,
      vielen Dank :)
      Ich lese da sehr viel Verzweiflung raus aus deinen Zeilen.
      Das tut mir echt leid.
      Ich kenne diese Gedankengänge sehr gut von mir.
      Ich habe auch viel vor eigentlich, aber diese "Zustände" hindern mich einfach zu oft an Dingen, die ich gerne an meinem Leben verändern würde.
      Ich würde gerne meinen Meister machen, aber das ist einfach undenkbar in meinem jetzigen Zustand. Ich hab ja oft genug schon Probleme, überhaupt 8 Stunden arbeiten zu können, und dann noch nach der Arbeit all die Meisterlehrgänge besuchen...das wäre einfach zu viel...
      Naja, ich will nicht von mir rumjammern.
      Bist du momentan in Therapie? Da du ja geschrieben hast, dass du DBT gemacht hast?
      Ich habe letztes Jahr eine Verhaltenstherapie angefangen, diese hilft mir schon sehr. OK, vielleicht reicht das nicht und ich muss auch nochmal in ne Klinik oder vielleicht wäre ne DBT auch besseroder so, aber es ist zumindest schonmal eine große Hilfe, meinen Alltag einigermaßen bewältigen zu können.
      Falls du nicht in Thera bist, vielleicht könnte dir das dann helfen, inden du eine anfängst?
      War wahrscheinlich nicht sehr hilfreich, aber im Moment fällt mir leider nicht viel mehr dazu ein...
      Liebe Grüße
      black rose
      Dissoziative Zustände können echt fies sein. Und richtig fies sind sie, weil sie durch den Stress, den man sich macht, indem man auf Biegen und Brechen aus dem Zustand raus will und sich damit total unter Druck setzt, nur noch schlimmer werden. Sicher sind Skills gut und können helfen, aber wenn es um solche Dauerzustände geht, ich denke, die werden eher besser, wenn man schaut, was die Dissoziation aktuell notwendig macht und dann versucht, daran zu arbeiten.

      lg
      Hallo,

      also die DBT war stationär. Ambulant bin ich gerade auf der Suche.
      Danke für deine Mühe, black_rose.

      Das ist ein hilfreicher Gedanke, Paula., vielen Dank!
      Ich werde mal in Ruhe darüber nachdenken und ein bisschen schriftlich strukturieren. Ich befürchte allerdings, dass es diese Dinge sind we Schule und Umzug und die Angst vor dem Versagen, die noch am ehesten dissoziative Zustände triggern.
      Dadurch, dass ich depressionsbedingt sowieso labil bin, wird dann aus dem "So, jetzt bin ich gefordert." schnell ein "Hilfe! Überfordert!!!!!!!!!!!!!!!".

      Danke für die Hilfe hier.
      Nanela
      Ahhh, ok.
      Na das ist auf jeden Fall gut, dass du dir ambulant was suchen willst.
      Ich denke mal, das kann dir recht gut helfen.
      Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass du was findest, was dir hilft.
      Wenn ich dir sonst irgendwie helfen kann, kannst mich auch gerne anschreiben :)
      Liebe Grüße
      black rose
      Kann ich mir gut vorstellen, bei mir ist es ähnlich. Je weniger stabil ich bin, umso niedriger ist die Schwelle, ab der ich anfange auszusteigen und je nach dem wie niedrig sie ist, kann es auch sein, dass Dauerderealisation und Dauerdepersonalisation in unterschiedlicher Ausprägung nötig sind.
      Klar ist das ätzend, aber das gute daran, wenn man weiß, wie es funktioniert, ist, dass man auch weiß, dass es wieder besser werden kann. Ich hatte in den letzten Jahren auch Phasen, in denen das alles nicht nötig war und in denen ich immer wirklich da war.

      lg
      Liebe Nanela,

      ja, es wird irgendwann besser. Im Moment begehst du aber noch den typischen Denkfehler. Lass mich erklären;
      Wenn du dissoziierst, dann ist es ja das erklärte Ziel deines Verstandes, sich von der Wirklichkeit zu trennen-
      Dissoziation ist also eine Art von Anstrengung. Wenn du "skillst" wie du sagst oder dich irgendwie bemühst,
      "aus der Dissoziation herauszukommen", gehst du genau in die verkehrte Richtung, denn du verschlimmerst die
      Anstrengung. Das bringt meist gar nichts. Ich habe genau das gleiche durchgemacht und weiß mittlerweile, dass
      die einzige Möglichkeit, sich der Dissoziation zu entledigen, Entspannung ist.
      In deinem Leben gibt es einen oder mehrere Stressoren, die dich zur Dissoziation zwingen. Die musst du dir ganz konkret eingestehen
      und dann an ihrer Lösung arbeiten. Wenn du die Gründe für die Dissoziation, die "Antreiber" erkannt hast, such dir bitte
      unbedingt Hilfe von Menschen die dir nahestehen, um diese Probleme durchzugehen und zu bearbeiten.
      Dann wird, soweit ich das aus meiner Erfahrung berichten kann, alles wieder gut.
      Somit könnte man sagen, dass es gar keinen Weg "aus" der Dissoziation heraus gibt. Man muss damit aufhören, die Dissoziation
      sozusagen fallen lassen. Es ist eine Art von selbstproduzierter Anstrengung, die die depersonalisierenden und derealisierenden
      Phänomene hervorruft, die man einfach fallen lassen muss wie ein Schutzschild. Natürlich geht das nicht von jetzt auf gleich.
      Der Punkt ist aber, dass du in der Realität bist. Die ganze Zeit. Deshalb gibt es auch kein "in die Realität zurückkommen", du
      musst einfach durch Entspannung und Akzeptanz versuchen, diese Fluchtanstrengung Stück für Stück fallenzulassen.
      Alles Gute
      Mir gehts ein wenig wie FrenchInhaler.
      Mit Skills im klassischen Sinne (Coolpack, Trillerpfeife, Ammoniak, alles also was starke Reize setzt) komm ich da nicht wirklich klar, weil ich mir da im gleichen Moment viel zu viel Stress mit mache.
      Würde ehrlich gesagt Entspannung auch fast noch als Skill sehen. Hilft bei mir auch eher. Zwar nicht unbedingt steuerbar, wanns dann tatsächlich aufhört, aber weit eher als wenn ich andere Skills mache und es damit verschlimmere.

      Gibt bei Dissos (ich fass das ja jetzt einfach mal mit drunter) ja verschiedene Techniken und Theorien, mit umzugehen.

      Zbsp auch diese, dass es sinnvoll ist, um da mehr Steuerung drüber zu erhalten, zu lernen, bewusst in eine Dissoziation zu gehen. Soweit wie man das kontrollieren und beeinflussen kann. Und dann eben auch bewusst wieder rauszugehen.
      Und das halt üben üben üben. Mit dem Hintergedanken, dass man da immer mehr Routine kriegt, das immer besser kann, bis in immer tiefere Dissoziative Zustände auch Kontrolle reinbringen kann usw.
      Das ist natürlich alleine ziemlich schwer. Also sicherlich hilfreicher, wenn du das mit einer Therapeutin zusammen machst, der du vertraust und mit der du klar kommst.

      Du könntest es höchstens im kleinen Rahmen schonmal selbst versuchen (Gefahr besteht halt, die Kontrolle zu verlieren, und zu tief reinzurutschen, deshalb sollte man sich vorher schon überlegen ob es irgendwelche Notanker gibt).
      Mir zbsp fällt es in Zügen besonders leicht. Wenn ich 'ne halbe Stunde in der S-Bahn sitze dann neige ich eh per se schon dazu ein Stück weit abzuschalten. Weils zbsp laut und voll ist. Und da hab ich dann angefangen das bewusster zu machen. Vorsichtig ausprobieren. Versuchen rauszufinden, wie das geht. Und eben genauso beobachten, wie man sich wieder rausholt.

      Später mit der Thera hab ich dann noch par andere Sachen dazu überlegt, aber vllt ist das für den Anfang ja etwas, was dich weiter bringt?
      Bye Bye why don't you go and
      Die Die I'll fuck you off
      You want me on my knees but I'm not going down
      Bye bye leave me alone or
      Die Die it's your choice
      was breakable ganz oben erklärt hat, ist genau richtig.
      Ich hatte auch sehr lange solche Dissoziationszustände, am Anfang begann es währen Panikattacken, später kamen sie einfach so plötzlich und konnten mehrere Monate lang anhalten. Das war furchtbar.

      Dann war ich mal wieder stationär in Therapie, wegen [...] Depressionen, und hab mich intensiv mit mir und meinen Gefühlen, die ich jahrelang verdrängt habe, beschäftigt. Irgendwann konnte ich nicht nur wieder weinen, sondern auch die Dissoziationszustände sind viel weniger geworden. Ich hab für mich erkannt, dass alle Symptome, also auch die Depressionen, Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit, Spannung, Trägheit, Ängste, Dissoziation, usw. erstmal Schutz für mich sind und mir helfen wollen. Wenn man dagegen ankämpft oder sie wegdrängen will, kommen sie noch stärker zurück. Meine Therapeutin hat dann immer gesagt, ich soll auf sie zugehen, so in der Art:

      "Danke, dass du da warst, das hat mir geholfen, aber jetzt möchte ich gern wieder ein wenig alleine weiter gehen."

      außerdem hat sie gesagt, es ist wichtig zu sehen, dass es zwischendurch immer auch Momente geben kann, wo es einem besser ging, wo die Symptome weg waren und sich das vorzuhalten, so ungefähr:

      "Ok, ich hab das jetzt, aber morgen kann es auch schon wieder weg sein." und "Es ist in Ordnung, dass das jetzt da is, weil whs würde ich sonst durchdrehen"

      Mir hat das alles sehr geholfen. Klar das ist jetzt alles mehr kognitiv, ich bin auch jemand der viel nachdenkt und dadurch sich vieles Schlimmer macht, als es ist.

      Aber um zurück zum Thema zu kommen:
      Ich persönlich fühle mich von den Dissoziationen befreit. Wenn mal wieder eine kommt, merk ich das fast gar nicht mehr, oder es macht mir einfach keine Angst mehr und so verschwindet sie auch ganz schnell wieder. Es ist kein Zustand der für immer bleiben muss!!!!! Das kann weg gehen!!! Hab Geduld und vllt. hilft es auch zu versuchen, rauszufinden, was hinter den Dissoziationen für Gefühle, Gedanken, Auslöser stecken, die du vllt. lösen musst....

      Ich wünsch es dir! :) Das wird irgendwann klappen!


      [Edit: Bitte auf die Löschkriterien achten / klirr]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      Wenn ich in dissotiativen "Träumen" oder Zuständen gefangen bin, mache ich immer die Checkliste durch, die ich mal von meinem Therapeut bekommen habe:

      • Beschreibe mit allen fünf Sinnen, was um dich herm geschieht, wiederhole es und sage dir "Das da draußen ist die Realität"
      • Zähle von 100 immer 7 ab, dann ziehe 6 ab, dann 5, dann 4 ...
      • Tue dir Murmeln/Steine in die Schuhe und laufe damit (in richtigen Turnschuhen am besten, weil man die fester schnüren kann)

      Ich weiß, dass ist wahrscheinlich nichts neus für dich, aber vllt. hilft es dir ja. Ich habe da eine Liste, so ähnlich wie die Skills, die ich immer bei mir habe und das sozusagen jedes Mal aufs Neue lese. Du kannst vllt. auch mal nach antidissotiativen Techniken im Internet suchen, wer weiß, vllt. findest du ja noch etwas. Wenn du dann einen ambl. Therapeuten gefunden hast kannst du ihn/sie ja danach fragen.

      ~s.
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hallo Nanela!

      Ein Tipp aus meiner persönlichen Erfahrung mit Derealisation/Dissoziation, den ich bisher hier oder ähnlichen Foren noch nicht gesehen habe, ist, darauf zu achten, dass dein Körper gestärkt ist.
      Mir ist bei mir in meiner "schlechteren" Phase aufgefallen, dass ich meistens dann diese Zustände hatte (beziehungsweise besonders schlimme), wenn ich

      -nicht genug/nichts nahrhaftes gegessen oder getrunken hatte
      -müde war
      -wenig Tageslicht abbekommen hatte in der letzten Zeit
      -allgemein wenig Sport gemacht hatte

      Die Auslöser waren immer emotional, das heißt diese Aspekte waren nicht der Grund, aber ich denke, dass diese Faktoren zumindest bei mir die Anfälligkeit und Intensität der Zustände verstärkt haben. Wenn man dann einmal in diesem Zustand ist, fühlt man sich ja manchmal so klein/hilflos/nicht vorhanden, dass man sich kaum mehr bewegen kann, noch mehr grübelt oder sich einfach aus Verzweiflung nicht mehr vom Fleck rühren kann. Also besser von vornherein drauf achten, dass alles im Gleichgewicht ist.

      Wichtig für mich in den konkreten Momenten: Checkliste (oben) durchgehen, und bloß bewegen! Starr sitzen zu bleiben verschlimmert die Fremdheit gegenüber Körper und Umgebung. Also wenigstens kleine Bewegungen machen. Essen, trinken, etc...Dann kann es immer noch eine ganze Weile dauern, aber es geht eher weg und ist meist nicht ganz so schlimm.

      Auch regelmäßiger Sport, am besten draußen (Spazierengehen/Joggen) kann zu einem besseren/stärkeren Körpergefühl beitragen.

      Was mir noch hilft, ist Singen, um meinen schm*rz herauszulassen. Entweder Songs, die mir dann grade einfallen, oder irgendwas, was meiner Angst/meinem fremden Gefühl Ausdruck verleiht.

      Zu deiner Frage: Wurde es irgendwann besser?

      Bei mir ja. Im letzten Winter fing es bei mir an, aber bereits über den über den Herbst ist es besser geworden.
      Geholfen hat bei mir, mich ganz vorsichtig mit den Themen auseinanderzusetzen, die mich belastet haben (ich weiß nicht, ob es bei dir auch an sowas liegt oder einfach so kommt). Mir weniger Druck zu machen. Mit Leuten zu reden (teilweise;)). Mich so weit wie möglich von Stressfaktoren zu befreien.
      Und auch, eine Berechtigung in diesen Situationen sehen.

      Ich dachte mir häufiger: Ich bin überempfindlich/lebensuntauglich/komme nicht mit der Welt klar/werde v*rr*ckt.
      Das Gefühl hat mir auch eine Psychiaterin gegeben.

      Aber irgendwann habe ich mir eingestanden, dass die Welt nunmal manchmal verunsichernd und beängstigend ist, dass ich nun einmal so reagiere aufgrund mancher Erlebnisse und dass ich mich dafür nicht schuldig fühlen sollte.

      Ich bin sehr froh: Nach einer Phase, in der ich immer noch oft Angst hatte, jederzeit da hineinrutschen zu können, habe ich jetzt schon ein paar Mal, wo es wieder hätte passieren können, rechtzeitig meine Checkliste ausgepackt oder tatsächlich einfach gedacht: Nein! Jetzt nicht!
      Vor einer Weile hätte ich das nicht geschafft, aber es hat funktioniert=)

      Ich will nicht sagen, dass die Checkliste bei dir unbedingt auch hilft, aber es hilft auf jeden Fall, dich zu beobachten: Wann passiert dir das am ehesten, unter welchen Bedingungen? Was kannst du konkret dagegen tun, dass so eine Situation überhaupt erst zustande kommt? Streite, emotionale Belastung, Einsamkeit...?

      Du kannst dann auch eine Person, der du vertraust, in deinen persönlichen Notfallplan einweihen- falls du dann dann schon zu weit drin bist, kann die dich vielleicht überreden, diese Dinge zu machen.

      Bei mir ist es im Moment so, dass ich mich auch ein bisschen souveräner fühle. Wenn es wiederkommt, wird es vielleicht schlimm, aber ich habe das doch schon ganz oft überstanden!

      Und das ist bei dir doch auch so, von daher kann ich dir nur Mut machen, und allen anderen auch. Ich glaube, wenn wir sehr sorgsam mit uns selbst umgehen, dann kann es auch besser werden. Wobei es natürlich davon abhängt, was die Auslöser sind. Kann auch sein, dass bei mir die Ursachen nicht so schlimm/besser abzuschalten waren.

      Ich kann nur sagen, bei mir gabs Momente, wo ich nur dachte: Bitte, bitte, ich will das nie wieder...Und welche, wo ich dachte, ich krieg mein Leben nicht mehr auf die Reihe, kann kein normales Leben führen. Und natürlich befürchte ich, dass es wieder schlimmer werden kann, aber ich kann nur hoffen und mein Bestes geben=)

      Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Mut machen=)
      Pass auf dich auf!
      Liebe Grüße,
      Tasja
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