...ich trete auf der stelle....

      ...ich trete auf der stelle....

      Hallo ihr Lieben,
      momentan weiss ich überhaupt nicht was mit mir los ist…
      Eigentlich ist fast alles perfekt. Ich habe, nach längerer Arbeitslosigkeit, nun endlich den Schritt ins Berufsleben geschafft . Seit über einem Jahr bin ich nun schon ununterbrochen in meinem erlernten Beruf tätig. Und seit ein paar Wochen habe ich auch den Schritt aus der Zeitarbeit in ein festes, gut bezahltes und abwechslungsreicheres Arbeitsverhältnis geschafft.
      Ich habe eine eigene Wohnung, bin sehr selbstständig, komme finanziell soweit gut zurecht…und sogar die wenigen Freunde, die ich noch habe, sind geblieben. Ich versuche auch so regelmäßig wie möglich zu den Orchesterproben zu kommen. Und dieses Hobby nicht schleifen zu lassen, daran liegt mir viel.
      Ich habe angefangen meine Vergangenheit aufzuarbeiten und mich nun nochmals um eine ambulante Therapie gekümmert. Und auch etwas für meine Gesundheit getan, gegen meine Migräne…
      In meinem Urlaub, den ich leider nicht mit irgendwem und auch nicht in meiner Heimat verbringen konnte, war ich sogar mal ein wenig unterwegs. Ich war im Kino und hab mir eine Ausstellungehen…allein.
      Und trotzdem bin ich so unzufrieden…mit allem. Es geht mir seit Wochen nicht besonders gut. Und ich weiss nicht genau warum. So viele kleine Erfolge, teilweise auch große.
      Und trotzdem fühl ich mich schlecht….früher hab ich mich bspw. gern zurecht gemacht, wenn wir mit Freunden weggegangen sind. Heute ist es mir egal…ich habe unheimlich gern gelesen, nun hatte ich schon seit Monaten kein Buch mehr in der Hand. Ich habe gewisse Ziele erreicht, aber wo ist die Freude darüber?
      Ja es sind in den letzten Monaten auch unschöne Dinge passiert, aber eigentlich sollte mit dem Auszug auch ein Ausbr*ch stattfinden. Ein Ausbr*ch von zu Hause…. Weg von der Vergangenheit und vor dem was mir nicht gut getan hat.
      Aber was tue ich hier? Genau dasselbe, die Vergangenheit ist nicht geblieben wo ich sie zurückgelassen habe….und ich stürze mich trotzdem in Dinge, die mir nicht gut tun und halte auch noch krampfhaft daran fest. Ich habe mir alles viel einfacher vorgestellt….
      Ich merke wie ich immer mehr versacke…natürlich steh ich jeden morgen auf und gehe auf arbeit, davon hängt meine Existenz ab. Ich mache mir essen, achte auf körperhygiene etc. Aber ich manchmal empfinde ich gewisse wie einen Zwang…ich tue sie, weil ich es muss und nicht weil ich es will…
      Manchmal habe ich alle so satt…ich habe das gefühl, dass ich auf der stelle trete und einfach nicht voran komme…
      Ich weiss nicht genau was ich mir erhoffe…vielleicht ein paar p*p*tr*tt*…vielleicht ein paar andere denkanst*ße, sichtweisen…

      Lg

      Kleine_traene
      Mach das Pflaster nicht ab - Führe mich hinter das licht - Auch wenn wir verloren gehen, bitte sag es mir nicht
      Auch wenn das glück uns verlässt - Auch wenn wir ohnmächtig sind - Bitte lass mich im Glauben das wir heilig sind
      Ich will die Wahrheit gar nicht wissen -Ich will die Wahrheit gar nicht hören
      (c) Juli - du lügst so schön
      Hallo kleine traene,

      ein paar Worte möchte ich gerne zu deinem Text loswerden, weil mich dieses Thema auch immer mal wieder beschäftigt.

      Zunächst ist es für mich -als Außenstehende- offensichtlich, dass du einiges erreicht hast. Hast du denn in deinem Umfeld auch jemanden, der das ab und an bestätigen oder einfach reflektieren könte? Bekommst du denn mal gesagt: das hast du gut gemacht?
      Vor sich selbst redet man solche Dinge ja dann gerne mal klein.
      Ein zweiter Gedanke der mir kam war, ob du vielleicht einfach erschöpft bist, erschöpft von den Anstrengungen die du unternehmen musstest um dorthin zu kommen, wo du jetzt stehst?
      Es scheint ja ein gewisser Alltag eingekehrt zu sein, zumindest rein formell. Hast du denn momentan noch eine Sache an der du arbeitest, irgendetwas, das du eigentlich noch angehen müsstest/wolltest, irgendetwas, vor dem du dich insgeheim noch drückst? Es kann ja durchaus sein, dass du die letzte Zeit, die letzten Jahre vermutlich, immer an irgendetwas zu schaffen hattest- und jetzt scheint alles erledigt. In einem vollig anderem Zusammenhang tritt das ja auch häufiger auf, so werden manche Menschen, die einen stressigen Job haben, im Urlaub erstmal krank.
      Hast du mal versucht, sachlich abzugleichen, was du dir erhofft oder versprochen hattest (vom Auszug zB) und was jetzt tatsächlich eingetreten ist? Vielleicht würde dir so eine Art "Gegenüberstellung" helfen, das alles irgendwie erstmal zu sortieren.

      Liebe Grüße,
      kibalta
      Hey kibalta,

      nun, es gibt einige die versuchen mir das zu bestätigen...aber das ist sehr sehr selten.

      Ja ich bin sehr erschöpft....das habe ich auch körperlich in den letzten Monaten sehr gemerkt. Es sind so Kleinigkeiten, die mich so müde machen. Wo ich manchmal selber ärgerlich über mich werde, weil es alltägliche Dinge sind, die geschafft werden müssen.

      Nun ich habe diese Sache, mit der ich mich noch beschäftigen muss jahrelang einfach nur verdrängt. Durch eine Begebenheit hier, die aufgrund dieser Sache so schlecht endete, habe ich mich entschlossen diese Sache aufzuarbeiten. Aber ich warte noch auf den Rückruf, ob es für mich einen ambulanten Therapieplatz gibt.

      Im Endeffekt hatte ich mir erhofft auch gewisse alte verhaltensmuster abzulegen, mich hier viel besser einzuleben und aus meinem "gefängnis" auszubrechen...aber ich denke, soetwas kann man nur wenn man es verarbeitet. Ein Umzug löst halt soetwas nicht....

      Momentan hat es mich sowieso gerade sehr zurückgeworfen....naja...es kann ja nicht immer alles glatt laufen...

      Lg

      kleine_traene
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