Gibt es jemals noch ein wegkommen von SVV? (evtl. trigger)

      Gibt es jemals noch ein wegkommen von SVV? (evtl. trigger)

      hey ihr,
      ja also ich habe mal eine frage an euch alle. ich habe seit ca 6jahren svv ohne pause (leider). ich komme so langsam zum nachdenken, ich habe etliche kliniken hinter mir und es hat immer wieder gescheitert. ich kann einfach nicht davon wegkommen, es geht nicht. es ist so als würde sonst ein teil von mir st*rb*n.
      kennt das irgendjeman von euch? gibt es vielleicht irgendwelche medikamenet oder spezielle therapien???? zur zeit bin ich in ambulanter behandlung.
      hilflose grüße
      freesoul
      Manche haben es geschafft, manche wohl auch nicht. Eine Situation ist nie völlig hoffnungslos. Und bei dir würde mich vor allem interessieren, wie dein Leben in der Zeit sonst so ausgesehen hat. Kliniken können natürlich immer nur eine Sache sein. Wer nach einem Klinikaufenthalt wieder in die falschen Verhältnisse zurückkehrt, der wird auch von nichts loskommen: Das zieht sich eigentlich durch alle Suchterkrankungen. Also wie ist das bei dir und hast du denn Vorstellungen davon, was dir fehlt oder dir immer noch diesen Druck macht?

      ps: Medikamente und alles hängen wohl hauptsächlich davon ab, was für eine psychische Krankheit bei dir dem ganzen zu Grunde liegt. Da wären auch noch mehr Infos nötig :)
      Gerettet ist das edle Glied
      Der Geisterwelt vom Bösen:
      Wer immer strebend sich bemüht
      Den können wir erlösen;
      Heij und guten Abend,

      Freesoul schrieb:

      es ist so als würde sonst ein teil von mir st*rb*n.

      es liest sich für mich so, als wäre das der entscheidende Punkt. Vielen geht es ja doch gewissermaßen so, dass sie sich auch über ihre Krankheit/ ihr Kranksein identifizieren. Gerade, wenn man schon so viele Jahre damit zu tun hat und wie in deinem Fall scheinbar viel in Behandlung war. Es hat dich jahrelang begleitet und tut es bis heute. Oft ist denke ich diese Angst vor der möglichen "Lücke", die dann entstehen könnte, oder die Angst, dann gar nicht mehr genau zu wissen, wer man ist, oder wodurch man sich auszeichnet ein Grund warum man grade am Ende, wenn man vielleich bereits loslassen könnte, den Absprung doch noch nicht schafft.
      Kannst du denn für dich selbst konkret formulieren, was wäre, wenn du dich nicht mehr v*rl*tzt? Was wäre dann anders?
      Ich denke, solche Fragen müssen manchmal auch erstmal geklärt werden, bis man endgültig mit dem Thema abschließen kann.
      Dies ist aber oft erst anzuraten, wenn die Ursachen und das ganze Drumherum geklärt ist und es eigentlich nur noch um "den letzten Schritt" geht.
      Entweder man schafft es, das mit sich selbst auszumachen, oder man thematisiert ist in der Therapie.
      Ob es jemals ein endgültiges Wegkommen vom SvV gibt? Ich denke schon. Nicht in jedem Fall & abhängig von unzähligen Faktoren wie zB den Ursachen & der Ausprägung und es bedarf häufig einer ganzen Menge Zeit.

      Liebe Grüße,
      kibalta
      Hallo Freesoul,

      ich kenne diese Gefühle und Gedanken. Ich konnte mir lange Zeit ein Leben ohne Selbstv*rl*tzung überhaupt nicht vorstellen. Weil dann eben etwas fehlt. Ich habe mein halbes Leben meine Gefühle nur über dieses Ventil kontrolliert und teilweise auch nur dann überhaupt irgendwas an Gefühl gespürt.
      Sebstv*rl*tzung ist ein antrainiertes Verhalten zur scheinbaren Problemlösung. Und Verhalten kann man ändern, oder sogar verlernen.

      Was für mich ganz ganz wichtig war und ist Anstelle des SvVs etwas anderes zu setzen. Denn es lässt eben eine Lücke, und da sollte man was reinpacken. Es hilft viel in der Therapie zu lernen, dass man Gefühle eben auch zulässt und aushält. Für mich lange unvorstellbar, manchmal immer noch grauenhaft, aber es wird.

      wie kibalta schon sagte, man definiert sich irgendwann selber über seine Krankheit, bzw das SvV. Und an diese Stelle sollte oder muss eben etwas anderes treten.
      Es dauert lange Zeit, aber es ist möglich davon wegzukommen. Obwohl die Gedanken daran wohl immer irgendwo in einem sein werden, wenn man andere Bewältigungsstrategien findet, dann ist es machbar diese Gedanken nicht immer umsetzen zu müssen.

      Liebe Grüße,
      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Die Frage kannst du dir nur selber beantworten, weil nur du es ändern kannst - auch wenn es dir momentan nicht so vorkommt. Der Schlüssel liegt in dir. Ich kann dich nur dazu ermutigen weiter zu suchen, weiter Therapie zu gehen auch wenn es dir noch sinnlos vorkommt. Ich habe fast 10 Jahre lang g*schn*tt*n und war etliche Male in Kliniken über einigen Wochen und Monate, sowohl geschlossen auch offen. Und ich war eine der Patienten, wo alle gesagt haben, never - da gibt es kein Entkommen mehr, außer wenn vielleicht der nächste S*l**tm*r*dversuch glückt und wer weiß, ob das nicht dann Leidsparend ist, so ne Art Erlösung.

      Gut, das ich letztendlich so nie gedacht habe und mein Schutzengel ganz schön Überstunden geleistet hat. Ich schn**de seit ca. 3 Jahre nicht mehr und ich fange ab September zu studieren an und ich lebe sogar alleine und habe einen Freund.

      Dabei war ich mir so sicher, dass die Dunkelheit, der Druck, die Einsamkeit und die Traurigkeit nicht mehr weggehen. Heute frage ich mich, wie das überhaupt sein kann. Vor lauter Dunkelheit verlernt man scheinbar wirklich das Licht zu sehen und zu Empfinden.

      Ich hab leider kein Rezept, ich weiß nicht wie ich das gemacht habe - außer dass meine Therapie sicher viel dazu beigetragen hat und beiträgt. Aber ganz wichtig, auch die ganzen abgebrochenen Versuche, sie waren alle nicht umsonst, auch wenn ich jedes Mal gescheitert bin.

      Heute sitze ich da und bin um ganz schön viel Erfahrungen reicher, die mir in manchen Hinsichten, ganz schön das Leben erleichtern =)

      Selbstv*rl*tzende Tendenzen habe ich übrigens immer noch, wenn ich dann mal wieder im Sport bis über meine Grenzen gehe oder mit dem Gewicht schlampig bin. Allerdings beschränkt sich das nur auf kurze Phasen und die sind lange nicht so schädigend und gefährlich wie mein schn**d*n etc.

      Nicht aufgeben, lohnt sich einfach nicht. Es geht immer weiter!

      Alles liebe,

      Red Silent
      be strong - believe - move on...