Neue Schule -Angst.

hier.und.jetzt · 31. August 2011, 23:45

Hallo, ihr Lieben,

Trotz meiner eigentlichen Abwesenheit möchte ich Euch doch noch mal um Rat bitten.

Nächste Woche beginnt für mich wieder die Schule, nach den Sommerferien. Ich wechsle auf eine Körperbehinderten-Schule, wo man auch die gymnasiale Oberstufe absolvieren kann. Und das ist mein Ziel. Nicht zwingend bis zum Abi, aber mal wieder etwas Allgemeinbildendes machen (die mittl. Reife habe ich auf einer Berufsfachschule erreicht).

Ich habe an der neuen Schule auch schon hospitiert, man weiß dort über meine Probleme (Dissoziationen bei Belastungen wie Lärm, viel Stress etc.) bescheid. Ich habe die Möglichkeit, mir während eines Schultages jederzeit Auszeiten zu nehmen, wenn meine Wahrnehmung (aufgr. eines frühkindlichen Hirnschadens) mal wieder nicht so will, wie ich. Das finde ich gut und es nimmt mir auch viel Druck, schon im Vorhinein.

Allerdings muss ich dadurch, dass ich vorher eine sehr speziell bildende Schule besucht habe, in Mathe und Englisch einiges aufholen. Ich habe mir für beide Fächer Übungsbücher aus der Bücherei besorgt, habe aber ziemliche Panik, dass ich mit dem benötigten Stoff nicht durchkomme. Ich versuche, in den Büchern jeden Tag etwas zu machen. Habe trotzdem Angst, , dass es nicht hinhaut, ich quasi da hin komme und auf die Grundlagen, die meine Klassenkameraden haben, nicht zurückgreifen kann.

In der 11 habe ich für Mathe und Englisch einen zusätzlichen Förderkurs gewählt, diese Tatsache beruhigt mich aber nur in Maßen..

Ich brauche ein paar Denkanstöße, Aufmunterungen oder Arschtritte. Könn ihr mir helfen?

Danke im Voraus,

hier.und.jetzt

DragonflyWings · 1. September 2011, 17:26

Hey du,

ich würde dir raten dir selber nicht so einen großen Stress zu machen.

Wenn sie weiter sind als du, dann ist es eben so. Das wirst du in einer Woche wohl nicht mehr aufholen können. Und ob sie weiter sind oder nicht, dass siehst du auch erst, wenn du einmal dort bist.

Je mehr du dich nun unter Druck setzt, desto weniger kriegst du in deinen Kopf.
Versuche zu entspannen und dir nicht so einen Kopf darum zu machen, ich weiß, leichter gesagt als getan, usw.

Besorg dir doch zum Beispiel für Englisch lieber mal ein englischsprachiges Buch. Ich hab absolut null Ahnung von Grammatik (in allen Sprachen

), aber durch das Lesen in einer Fremdsprache viel Wortschatz und auch einfach ein "Gefühl" für die Sprache. Und ich hab die Erfahrung gemacht, dass man ab der 11 weniger auf dieses grammatikalische pocht als auf freies schreiben.

Mathe, joar, ich glaube wenn man es einmal verstanden hat, dann hat mans eben verstanden. Falls du hintendran bist, such dir jemanden der Ahnung und vor allem Spaß an Mathe hat und lass es dir erklären. Bei mir ist irgendwann auch der Groschen gefallen, seitdem ist Mathe eins meiner liebsten Fächer.

Ich drück dir die Daumen, dass alles gut klappt und wünsch dir einen feinen Schulstart.

Dragonfly

hier.und.jetzt · 18. Oktober 2011, 21:47

Hallo, ihr lieben Leute,

es tut mir leid, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe, aber ich hatte damit, mich in der Schule einigermaßen einzuleben und das Hausaufgaben-Pensum einigermaßen hinzubekommen, so viel zu tun, dass ich es einfach nicht geschafft habe, mich auch noch um den Thread zu kümmern.

Liebe S., ich danke Dir sehr für Deine Antwort. Die "Lücke", die ich im Schulstoff habe, ist zwar vorhanden, aber noch lange nicht so heftig und gravierend, wie ich gedacht habe - außer in Mathe vielleicht, aber da habe ich einen sehr netten und ruhigen Lehrer, das geht. Deine Tips haben mir trotzdem sehr geholfen.

Was mir im Moment allerdings viel mehr zu schaffen macht, sind meine Wahrnehmungsstörungen (Resultat eines frühkindlichen Hirnschadens). Es geht unglaublich viel Kraft dafür drauf, einen 8-Stunden-Tag hinzubekommen. Im Unterricht einigermaßen anwesend zu sein (psychisch). So viel Kraft, dass ich teilweise anfange, zu dissoziieren, weil mein Gehirn mit der Reizverarbeitung nicht mehr hinterherkommt. Und das ist dann wirklich nicht mehr schön, natürlich ebenfalls anstrengend.
Es macht auch nicht wirklich Spaß, im Unterricht zu sitzen und sich am Ende der Stunde zu fragen, was denn überhaupt dran war. Manchmal schaffe ich es, mich ganz gut zu beteiligen, aber im Nachhinein merke ich auch wieder, dass das sehr anstrengend war.

Ich habe noch keine einzige Klausur geschrieben, bin aber jetzt schon an meiner Grenze. So sehr, dass mein Körper schon "mit einsteigt" und die Notbremse zieht, das sieht meist so aus, dass ich den halben Tag mit Schlafen verbringe, weil ich einfach so geschafft bin.... -.-

Bezüglich dieser Probleme habe ich das Gespräch mit meinen Stufenleitern gesucht. Ich soll möglichst versuchen, die Hausaufgaben für die Hauptfächer hinzubekommen, alles andere könne ich hinten runter fallen lassen. Ich kann jederzeit in die Pflege, um einfach mal etwas zu schlafen. Ich darf mir sogar während Klausuren Auszeiten nehmen. Es ist nicht schlimm, wenn ich mich manchmal nicht am Unterricht beteiligen kann. Ich bin meinen Stufenleitern wirklich sehr dankbar, dass sie sich "so auf den Kopf stellen", um mir diese Erleichterungen zu gewähren und Lösungen zu finden. Ich könnte sogar die 12. und 13. Klasse eventuell splitten, das heißt: Doppelt so viel Zeit und nur die Hälfte der Kurse. Aber das möchte ich nicht. Ich möchte es, wenn dann, unter einigermaßen normalen Bedingungen schaffen. Und nicht jedes Jahr die Stufe wechseln. Andererseits bin ich mit der momentanen Situation sehr unzufrieden. Ich weiß nicht, wie lange ich noch Kraft in dieses aus meiner Sicht extrem schwierige Unterfangen stecken möchte und kann. Andererseits habe ich mich in meiner Stufe und im Internat sehr gut eingelebt, fühle mich dort auch irgendwie "verwurzelt". Was mir die "Entscheidung gegen die Oberstufe" auch wieder sehr schwer macht.

Hat jemand Rat?

Grüße, hier.und.jetzt