Gespräch mit Eltern nach vielen Jahren Geheimtuerei ...

      Gespräch mit Eltern nach vielen Jahren Geheimtuerei ...

      Hallo,
      ich würde gern mal wissen, ob Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie das bei ihm/ihr so lief.
      Also, es geht darum, dass ich seit vielen Jahren ein großes Alkoholproblem entwickelt habe und es mir irgendwie gelungen ist, es vor meinen Eltern geheim zu halten.
      Sie haben zwar ne Ahnung, aber wie das ganze Ausmaß der ganze Sache ist bzw. war (bin seit 1,5 Jahren trocken), wissen sie nicht wirklich.
      Da mich die ganze Sache sehr belastet, habe ich mit meiner Therapeutin beschlossen, dass wir in einem gemeinsamen Gespräch ihnen alles "beichten". Das ist ganz gut, dass sie dabei ist, da sie das Gespräch dann gut und professionell leiten kann. Allein krieg ichs nicht auf die Reihe. Ich hab da einfach ne riesen Blockade, was das über Probleme reden angeht...
      Ich hab mega Schiss vor der ganzen Sache, da ich nicht weiß, wie meine Eltern reagieren werden.
      Ich wollte sie nie v*rl*tz*n oder enttäuschen und wenn sie jetzt alles erfahren, hab ich Angst vor ihrer Reaktion.
      Hat vielleicht Jemand eine ähnliche Situation durchlebt und so ein Gespräch gehabt nach vielen Jahren Geheimtuerei?
      Ob das jetzt um Alkohol, SVV oder Drogen oder sonst was geht, spielt denk ich mal keine große Rolle.
      Ich würde mich sehr über Antworten freuen, wie das Gespräch dann so war und auch wies danach weiter ging, denn ich hab auch Angst, dass unsere gute Beziehung zueinander darunter leidet und alles anders wird...
      Vielleicht hat auch Jemand paar Tipps, was wichtig wäre für so ein Gespräch und was vielleicht nicht so gut wäre oder keine Ahnung...
      Vielen Dank schonmal für Antworten ;)
      Liebe Grüße
      black rose
      Hallo black rose!

      Ich finde es total super, dass du es "beichten" willst. Eine Situation wie deine habe ich zwar nicht, aber ich habe meiner Mutter einmal geschrieben, dass sie an vielem Schuld ist, wieso ich so geworden bin und das sie da groß dran beteiligt war und einige unschöne Dinge. Sie hat einiges erfahren was sie nicht wusste. Es war kein Gespräch aber es gab später öfter Gespräche über manche Dinge. Ich häötte mir nicht vorsellen können mit ihr darüberzu sprechen aber es war gut so.
      Inzwischen verstehen wir uns besser als früher und sie versteht zwar nicht alles aber ich halte auch nichts krampfhaft geheim.

      Ich finde die Wahrheit ist immer besser und es ist auch sehr anstrengend etwas zu verheimlichen..

      Sehr gut finde ich auch, dass eine Therapeutin dabei ist. Sie wird dich unterstützen und das Gespräch in die richtigen Wege leiten. Dennoch kann ich deine Angst verstehen aber da musst du durch. Es wird schon gut gehen und danach wird es dir besser gehen!!!

      Ich kenne deine Eltern natürlich nicht, aber wenn sie dich lieben, dann werden sie dir nicht böse sein oder so. Vielleicht sind sie auch froh, wenn du es endlich ansprichst und ihnen davon erzählst, denn das zeigt ja auch, dass sie dir wichtig sind und du sie teilhaben lässt an deinem Leben.

      Ich wünsche dir ganz viel Mut und Erfolg!

      Liebe Grüße

      crow
      hi black rose

      erstmal find ich es toll das du dich dazu entschlossen hast es deinen eltern zu erzählen!
      es ist verständlich das du dir sorgen machst wie deinen eltern reagieren, wenn du es sonst immer versucht hast so gut wie möglich zu verheimlichen. du schreibst ja das deine eltern schon so eine ahnung haben. wenn sie wissen wie es ist werden sie dich bestimmt besser verstehen u dir wird eine last von den schultern fallen, denn es ist ja immmer anstrengend sozusagen ein doppelleben zu führen.
      (es ist jetzt nicht wirklich 100 % vergleichbar, aber ich habe vor meinen freunden meine selbv*rl*tzung jahrelang verheimlicht, habe mich geschämt usw. besonders dann acuh in dem moment als ich es ihnen erzählt habe, doch dadurch ist ihnen klar geworden was wirklich mit mir los ist, sie haben mehr vertandniss für mein verhalten auch für dinge aus der vergangenheit)
      und während des gespräches wird ja deine therapeutin dabei sein, die dir helfen wird.-> du schreibst das du eine riesen blockade hast probleme anzusprechen.
      ( mir hilft bei sowas immer vorher aufzuschreiben was ich sagen will )

      ich wünsche dir alles lgute für das gespräch du packst das :)

      u herzlichen glückwunsch das du 1.5 jahren trocken bist :thumbsup:
      Hey ihr 2,

      vielen lieben Dank für eure aufmunternden und unterstützenden Worte !!!

      Ja, es ist sehr anstrengend so ein "Doppelleben" zu führen und immer alles zu verheimlichen.
      Das hat mir auch unglaublich viel Kraft geraubt in den ganzen Jahren. Das merke ich jetzt sehr oft, da ich oft einfach nur noch "müde" bin und das ganze auch einfach nicht mehr will.
      Ich bin froh, dass meine Therapeutin mich da unterstützt und das Gespräch leiten wird, denn ich krieg das sonst einfach nicht hin. Die Barriere ist einfach zu groß geworden über die ganzen Jahre und ich schaffs einfach nicht, meinen Eltern davon zu erzählen. Ich wollte sie nie v*rl*tz*n oder enttäuschen, da sie immer alles für mich getan haben und hab immer einen auf "heile Welt" gemacht. Doch ich will ihnen jetzt unbedingt zeigen, dass ich sehr große Probleme hab.
      Wie ihr schon gesagt habt, vielleicht verstehen sie mich dann besser und sehen auch, dass sie mir sehr wichtig sind und können mich besser unterstützen.

      Naja, ich bin sehr gespannt wie das werden wird diese Woche.
      Das mit dem Zettel ist ne gute Idee. Ich denke ich werd das machen und mir zumindest das wichtigste aufschreiben, dass ich dann nix vergess.

      Mir ist jetzt schon schlecht, wenn ich dran denke ... das wird hart werden ;(
      Aber da muss ich jetzt durch. Ich kann ja berichten, wies gelaufen ist, wenns Jemanden interessiert.

      Vielen Dank nochmal !!! ;)

      Liebe Grüße

      black rose
      Hallo,

      ich wollte nur mal kurz berichten, wies gelaufen ist.

      Also das Gespräch lief zum Glück echt gut :)

      Meine Eltern haben sehr gut, ruhig und verständnisvoll reagiert. Sie haben dadurch gesehen, dass ich sehr große Probleme durch den Alkohol hatte und immer noch habe und können auch besser verstehen, warum ich bei manchen Dingen oder in manchen Situationen etwas komisch reagiere oder mich einfach "anders" verhalte, als es vielleicht andere Leute in meinem Alter tun.
      Wenns z.Bsp. um auf Partys gehen geht, können sie jetzt besser verstehen, warum ich nich überall mit hin rennen kann und alles mit machen kann. Denn es ist halt wahnsinnig schwer, irgendwo zu sein, wo sich alle betrinken oder so. Ich muss in vielen Situationen sehr auf mich achten, dass halt nix "kippt" und ich wieder damit anfange.
      Auch so habe ich halt durch die vielen vielen Jahre, in denen ich jeden Tag getrunken habe, sehr große Probleme jetzt und es gibt einfach noch so vieles, was ich verändern muss und woran ich arbeiten muss, um es zu schaffen, für immer trocken bleiben zu können.
      Auch soll ich eigentlich nochmal für 12 Wochen in ne Klinik, um bessere Chancen zu haben, den Absprung endgültig zu schaffen. Das wissen sie jetzt noch nicht, da das Thema erst auf kam bei der Beratungsstelle, aber ich denke mal, sie werden durch das Gespräch besser verstehen können, wie wichtig eine professionelle Therapie in einer Klinik für mich ist und mich da dann auch besser unterstützen können.
      Ich bin wahnsinnig froh und dankbar, dass mich meine Therapeutin in dem Gespräch unterstützt hat !
      Mir ist dadurch eine sehr große Last genommen worden. Immer diese Heimlichtuerei war sehr belastend.
      Und ich glaube auch, dass sich meine Chancen auf ein abstinentes Leben dadurch sehr verbessert haben.

      Mein restliches Umfeld weiß teilweise schon bescheid, aber viele versuchen trotzdem ständig mich zu manipulieren, dass ich doch überall mit hin gehen soll.
      Sie "belöffeln" mich, was ich doch für ein Weichei bin, weil ich nicht jedes Wochenende mit auf Party geh oder reden hinter meinem Rücken über mich (was ich aber natürlich alles erfahre, da ich recht viele Leute kenn, die mir das dann auch sagen). Das ärgert mich unglaublich und ich muss auch total aufpassen, dass ich dadurch nicht rückfällig werde, aber hey, was wollen die von mir? Wenn die alle unbedingt immer Party brauchen, sollen sie doch machen, aber sollen mich gefälligst in Ruhe lassen ! Ich hab genug Probleme durch die ganzen Partys der letzten Jahre, ich brauch das nich mehr...
      Ich hab schon versucht, einigen in Ruhe zu erklären, warum das ständige Party machen nicht gut für mich ist, aber scheinbar geb ich mich mit den falschen Leuten ab, da das keiner so richtig kapieren mag....naja...
      Dadurch wird mir aber auch wiederum bewusst, wie wichtig und richtig es ist, diesen Weg, den ich eing*schl*gen hab, weiter zu gehen und auch eine Therapie wäre sehr wichtig für mich. Dann können die mich auch alle mal, wenn ich weg bin für längere Zeit ! Vielleicht seh ich dann da auch, was meine wahren Freunde sind. Ich bin einfach zu naiv und zu freundlich, aber vielleicht können mir durch die Therapie auch mal die Augen geöffnet werden...naja...
      Sorry, ich bin völlig vom Thema abgekommen...

      Das wars dann auch erstmal :)
      Wollte nicht so viel schreiben, aber das kam jetzt einfach so alles raus...
      Danke fürs lesen ;)

      Liebe Grüße

      black rose
      hi black rose freut mich das das gespräch mit deinen eltern so gut gelaufen ist! :)

      wie du schon selbst schreibst sie werden jetzt bestimmt damit besser umgehen können , wenn du jetzt wieder in eine klinik kommst, als vor dem gespräch.

      es ist echt scheiße das, obwohl sie es wissen einige leute aus deinem umfeld dich noch mit auf partys u so schleppen wollen. wenn es in deren leben nix anderes gibt u sie nur an party machen denken können sind sie echt hohl im kopf. die reden bestimmt nur über dich, weil sie selbst so uninteressant sind u nicht wissen worüber sie sonst reden sollen.

      ich glaub an dich das du weiterhin deinen weg gehen wirst.

      liebe grüße u beste wünsche das es bergauf geht :)