Leistungsniveau zu hoch für Ausbildung?

      Leistungsniveau zu hoch für Ausbildung?

      Hallo,

      Situation ist wie folgt: ich mache seit September diesen Jahres eine Ausbildung zur Erzieherin. Diese geht in BW 4 Jahre lang. Ich durfte nun im BK (Berufskolleg) beginnen.
      Ich habe vor dieser Ausbildung die 12. Klasse auf einem staatlichen Gymnasium zu Ende gebracht und ein FSJ in einem privaten Kindergarten gemacht. Für die Schule hatte ich mich inhaltlich so gut wie gar nicht interessiert, demnach auch nie etwas für getan, und trotzdem war ich nie wirklich schlecht. Der Grund für das vorzeitige Beenden waren persönliche Gründe. Und in meinem FSJ war ich als Zweitkraft eingestellt und hatte zuletzt auch volle Aufsichtspflicht, wenn jemand in Rufweite war (was zwar nicht ganz erlaubt war, aber letztlich eben der Realität entsprach) - heißt ich war tageweise allein in meiner Gruppe und habe sie in der Zeit geleitet.

      Ich sitze nun in dieserr Ausbildung und bin unglaublich unglücklich. Ich wollte immer in den sozialen Bereich. Zwar wollte ich früher immer studieren, aber ich hatte letzten endes Angst, dass ich den Anforderungen nicht geewachsen bin und dann überfordert wäre. Deswegen, und auch weil meine Kollegen mir dazu geraten haben, bin ich nun Azubi. Ich bin vom schulischen total unterfordert, langweile mich täglich und bin mit abstand Klassenbeste. Jeder Lehrer hebt mich im Unterricht besonders hervor, ich werde innerhalb der Klasse im Unterricht auf meine Inhaltlich guten und umfangreichen Wortmeldungen angesprochen, und es werden von der Klasse Rückmeldungen erwartet, wie meine Mitarbeit für sie ist. Ich setze sie unter Druck, sie wollen sich nicht mehr melden, weil ich es ohnehin besser ausdrücken kann als sie und ich die Antwort ja eh weiß. (Das waren die Rückmeldungen). Von einzelnen Lehrern wurde ich nun schon zu einem persönlichen Gespräch gebeten, in dem sie mir dazu geraten haben, mir einen Studienplatz zu suchen, weil mein Leistungsniveau einfach zu hoch wäre. Ich war deswegen auch schon bei der Vertrauenslehrerin und bei der Schulleitung, dir mit alle das selbe raten. Den Kurs kann ich nicht wechseln, so dass ich einfach dieses Ausbildungsjahr überspringen kann (auch die anderen Schulen können mich nicht aufnehmen, weil sie alle voll sind).

      Nun habe ich bereits bei den Studienberatungen an den umliegenden Hochschulen angerufen, aber niemanden erreicht. Ich weiß auch nicht, was ich außerdem noch machen kann, um mich für irgendwas bestärken zu lassen. Ich merke nur gerade, dass diese Ausbildung der Gang durch die Hölle ist. Ich fühle mich an der Leistungsspitze so einsam, auch wenn ich immer wieder versuche, den anderen zu helfen, mich in sie hinein zu versetzen, wieso sie da nicht so weit sind, nehme mich zurück, usw. Aber ich bekomme kein positives Gefühl. Aber ich bin mir auch so unsicher, ob ein Studium das Richtige für mich ist. Ich könnte ja ohnehin nur an der Fachhochschule studieren, da ich nur die Fachhochschulreife habe. Wobei ich meine ausgefüllte anmeldung für den Studierfähigkleitstest für andere Hochschulen auch nur noch abschicken muss.

      Ich weiß nicht, ob ich die Vorraussetzungen mitbringe, um wirklich studieren zu können. Ich habe unheimliche Angst, dass es nachher auch nicht das Wahre ist und damit auch so unglücklich werde. Dann habe ich es nicht geschafft, mein Abitur zu machen, habe meine Ausbildung abgebrochen und mein Studium auch nicht geschafft. Und es kann mir ja auch keiner garantieren, dass ich nun nächstes Semester tatsächlich einen Studienplatz bekomme. Und was mache ich denn auch bis dahin? Wenn ich die Ausbildung abbreche, stehe ich vielleicht ganz mit leeren Händen da, aber wenn ich das bis möglicherweise bis Oktober durchziehe, dann würde ich am liebsten st*rb*n, so schlimm ist die Vorstellung.

      Ich bin so durcheinander. Und ich weiß nicht, wo ich ir unterstützung holen kann. Ich werde kommende Woche nochmal an allen Studienberatungen anrufen, den Prof von der dualen Hochschule hier, von dem ich die Nummer von meiner Lehrerin habe. Aber was kann ich denn noch machen? Beim Arbeitsamt war ich auch schon 3 mal, aber die wissen wohl am allerwenigsten und helfen überhaupt nicht. Es kostet so viel Kraft und ich weiß nicht, wie lange meine noch ausreicht, ich fühle mich so leer.

      Die Entscheidung kann mir keiner abnehmen, das weiß ich. Aber was kann ich denn nun tun? Ich sehe keinen Weg mehr... Ich bin wirklich verzweifelt...

      Danke für's Lesen..
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Das hatte ich vergessen zu erwähnen: wenn Studium, dann Soziale Arbeit. Einen Praktikumsplatz hätte ich sogar schon zu hoher Wahrscheinlichkeit.

      Aber ich habe eben Angst, wenn ich das nun wirklich abbreche, ein Praktikum mache, aber im Oktober (eventuell schon März) ohne Studienplatz dastehe. Dann bricht für mich die Welt zusammen. Es kann mir ja niemand garantieren, dass mich irgendeine Hochschule nimmt, aber ich weiß gar nicht, was ich denn für Möglichkeiten hätte, wie der Weg aussehen könnte. Sämtliche Menschen um mich herum sagen mir immer wieder, dass ich schon irgendwo unter komme, weil ich ja zwei Wartesemester habe, mein Schn*tt nicht schlecht ist, ein FSJ gemacht habe... Aber die Hochschulen hier können sich die besten Bewerber raussuchen, und können dank Bewerberanzahl die Messlatte extrem hoch setzen. Mit 2,6, einem FSJ das nicht angerechnet wird, habe ich doch keine Chance..

      Und wenn ich im Studium hoffnungslos überfordert bin? Was dann?
      Ich habe das Gefühl, ich bin so falsch und passe nicht in die Welt..
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      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
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      Ich kenn' die Ausbildung und die ersten drei Semester des Studiums nur aus zweiter Hand und in Niedersachsen (das erste Jahr der Ausbildung habe ich auch selbst mal gemacht), aber ich denke, das dürfte sich von Ausbildung und Studium in BW nicht all zu sehr unterscheiden.
      Was die Anforderungen während der Ausbildung angeht, wird in den nächsten Jahren kein plötzlicher Sprung nach vorn passieren. Die zweite Hälfte ist etwas besser, aber ich glaube kaum, dass es dich glücklich machen wird, dich dort weiter durchzuquälen und mit FSJ (was, wenn es schon nicht angerechnet wird, trotzdem praktische Erfahrung bedeutet) und einem Schn*tt von 2.6 hast du definitiv eine Chance, einen Studienplatz zu bekommen.

      Und wenn ich im Studium hoffnungslos überfordert bin? Was dann?
      Ich habe das Gefühl, ich bin so falsch und passe nicht in die Welt..
      Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Eigentlich weiß man, dass man besser ist als der DurchSchn*tt, aber weil das nicht sein kann, weil es nicht sein darf (wie arrogant wäre es denn, sich das einzugestehen?), weil man nichts Besonderes ist und so weiter, fühlt man sich lieber dumm und wertet sich ab und letztendlich fühlt man sich wie der totale Hochstapler, während die Leistungen und Reaktionen trotzdem passieren. (Und sobald man sowas äußert, springt mindestens einer drauf an und macht einen runter, weswegen man sich dann noch mal darin bestärkt fühlt.) Und weil man meint, nichts Besonderes zu sein, sondern zum DurchSchn*tt zu gehören oder noch schlechter zu sein, ist es unverständlich, dass man mit den normalen Anforderungen nicht ausgelastet ist und man wartet darauf, dass sich etwas daran ändert.
      Ich weiß nicht, ob es bei dir auch so ist, aber so ist es bei mir. Falls es bei dir ähnlich ist: Du bist aber keine Hochstaplerin. Du siehst, wie es jetzt in der Ausbildung ist und ich glaube, dass du durch dieses Gedankenkuddelmuddel die Anforderungen eines Studiums falsch einschätzt. Ein Studium ist zwar ein Studium, aber es liegen keine Welten zwischen den Anforderungen. Klar ist es anders, aber teilweise werden während des Studiums sogar Inhalte der Ausbildung wiederholt. Ja, die Hochschulen können sich die Bewerber raussuchen, die sie haben wollen, aber du trittst da nicht gegen eine riesen Elite aus Leuten mit 1er-Schn*tt an. Du hast da definitiv gute Chancen und ich wage zu bezweifeln, dass du mit dem Studium überfordert wärst.
      Vielleicht erreichst du ja doch noch jemanden bei 'ner Studienberatung und kannst dir dann vielleicht sogar mal eine Vorlesung angucken?

      lg
      Hallo,
      ich kann in etwa nach empfinden wie es dir geht weil ich im Moment ähnliches erlebe. Ich befinde mcih im 3. Jahr zur Bürokraft (ähnlich wie Bürokauffrau) und habe ebenfalls das Problem das ich einer der Klassenbesten bin. Das liegt daran, weil ich zwei Jahre Berufsorientierung gemacht habe und damit einige Grundlagen habe. Dazu kommt das ich von klein auf den Wunsch hatte im kaufmännischen Bereich Fuß zu fassen.

      Die Lehrer melden mir alle zurück das inhaltlich sehr gut bin und das ich den Unterricht gut unterstütze. Teilweise sehe ich meine Kollegen unverständnlich an weil ich nicht nach voll ziehen kann warum sie sich so schwer tun.

      Auf der Ausbildung ist es ähnlich wir bekommen Aufgaben wie z. B Serienbriefe, Tabellen usw und für mich ist es recht einfach mit Logik usw die Aufgaben zu lösen.

      Wenn du sagst das die ausbildung dich unterfordert dann würde ich es mit dem Studium versuchen. Kannst du dich nicht im Internet oer bei den Studienberatung informieren was für Anforderungen du benötigst?

      Ich kann deine Angst verstehen aber wenn du es nicht versuchst kannst du es nicht beurteilen. Wenn du denkst das Studium könnte etwas für dich sein würde ich es versuchen.

      LG
      von deinen Eltern längst verstoßen
      von deinen Freunden stehts Betrogen
      jetzt stehst du da und fühlst dich so allein

      (New Law - Tränen)
      Hi mondenmaedchen,

      ich kenne dieses Problem, denn auch ich habe jetzt eine Ausbildung angefangen und ich fühle mich total unterfordert, da wir bei null und tiefer anfangen.
      ich habe ein sehr gutes abi, aber fühle mich zu instabil für ein studium und hab angst zu versagen, bei dem druck.
      meine therapeutin sagt immer, dass ich versuchen soll, es als "Testlauf" zu sehen und dass ich danach noch studieren kann.
      und ich muss sagen gerade jetzt wo ich so depressiv ist, muss ich mir zumindest um schule keine gedanken machen...
      aber vll. kannst du mit jemandem reden, der soziale arbeit studiert und die etwas dazu erzählt? oder es gibt auch probetage, dass du dir die vorlesungen anschaust und dann entscheidest wie du dich in der situation dort fühlst....

      lg
      yinci
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hallo mondenmaedchen,

      ich denke, wenn du dich für ein Studium entscheidest, ist es vorallem wichtig, in welcher Form dieses stattfindet.
      So ist zB das Studium an einer Massenuni oft -was das Zurechtfinden angeht- anstrengender, als beispielsweise das Studium in einem "familiärerem" Rahmen einer FH.
      Von einer Freundin weiß ich, wie anstrengend Unterforderung im Rahmen einer Ausbildung sein kann. Sie ist jetzt bald fertig, hat aber bis zuletzt gelitten.
      Ich würde es also mit "Probieren geht über Studieren" halten, wobei: in diesem Fall sollte es wohl eher "Studieren probieren!" heißen. ;)
      Hast du denn inzwischen irgendeine Antwort von den Hochschulen bekommen bzw. nochmal mit irgendjemandem gesprochen?

      Liebe Grüße,
      kibalta
      Hm... ich finde, du solltest dir erst mal überlegen, was du DANACH machen willst... also nach Studium oder Ausbildung. Willst du mit Kindern arbeiten und Erzieherin sein, dann solltest du die Ausbildung machen. Willst du es dir noch etwas offen halten, dann studier lieber.

      Mein Ausbildungsgang ist ähnlich. Ich wurde immer gefragt, warum ich nicht studiert habe, auch in Bewerbungsgesprächen. Und meine Antwort war immer:"Weil ich dann auf Ihrer Seite des Schreibtisches säße und mir das nicht vorstellen kann!" Das sorgte immer für viele Lacher aber wenn ich es erklärte, waren die Chefs immer ziemlich beeindruckt. Denn ich wollte immer mit den Menschen in deren Alltag arbeiten. Ich wollte ihnen bei ihrem Tagesablauf helfen und sie bei ihren Tätigkeiten unterstützen auch wenn es nicht immer "sauber und lecker" zugeht. Hätte ich studiert, würde ich in gehobenen Positionen in dieser Einrichtung arbeiten, denn Heilpädagogen etc. sind für den normalen Gruppendienst viel zu teuer. Doch genau den möchte ich machen.

      Ich denke, du solltest etwas weiter denken. Nicht ob es Spaß macht, was du in der schulischen Ausbildung tust.... das tust du danach nie wieder... sondern ob du das machen möchtetst, was dem folgen würde.

      Viel Erfolg, wie auch immer du dich entscheidest!

      Feejaa
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      Hallo :)

      ich sollte gerade wohl Hals über Kopf in meinen Aufschrieben hängen und für die bevorstehenden Klausuren lernen, heilfroh sein, mein Referat hinter mir zu haben und eine solch positive Rückmeldung bekommen zu haben.

      Aber das findet nicht statt. Der Stoff ist so einfach, dass ich nicht weiß, was ich davon lernen soll, Referate stellen keine Herausforderung da - ich bin nach wie vor total unterfordert und fühle mich unwohl.

      Ich arbeite sehr viel für meine Ausbildung, mache mir wohl Arbeit, wo keine ist. Jeder appeliert an mich, dass ich meine Ansprüche an mich herunter schrauben sollte, weil ich über kurz oder lang daran zerbreche. Ich stehe unter enormen Druck, weil ich für alle die totale Musterschülerin bin und jeder auf meine Leistungen schaut. Und ich möchte natürlich allen anderen und auch mir beweisen, dass ich's kann.

      Gerade funktioniert nur körperlich nicht all zu viel, da es mir schwer fällt, überhaupt richtig am Unterricht oder der Praxis teilzunehmen. (Entzündung im HWS/BWS-Bereich) Ich nehme deshalb Medikamente, die einen ziemlich aus der Bahn werfen und ich mich mit Schulkram schwer tue. Man vermutet, dass alle körperlichen Symptome Warnsignale meines Körpers an mich sind, aber ich kann mir gerade keine Pause gönnen.

      Ich habe aber nach wie vor wahnsinnige Angst vor dem Studium und habe mich darum kaum bemüht. Ich hatte mit den Studienberatungen der Hochschulen telefoniert, die in Frage kommen, aber auch das war wenig hilfreich. Meine Chancen sind nicht wirklich gut und ich weiß einfach nicht, ob es das richtige wäre. Ich habe Angst, dort überfordert zu sein. Die Angst ist so groß, dass kein anderer Schritt in diese Richtung gelingt, ich bekomm das nicht wirklich auf die Reihe.

      In Vorlesungen zu soziale Arbeit saß ich schon und mir hat das schon gefallen (z.B. eine Rechtsvorlesung), aber ich kann mir nicht vorstellen, obs nicht wirklich zu viel für mich wäre. Vor allem hatte ich letzte Woche meinen Praxisbesuch und habe ein sehr positives Feedback zu meiner Arbeit im Kindergarten bekommen. Ich weiß im Grunde also gerade gar nichts. Und bräuchte eigentlich jemanden, der mich an die Hand nimmt und ir den Weg zeigt. Ich bin psychisch gerade sehr weit unten, wenn ich es gefühlsmäßig zulassen könnte, aber ich funktioniere. Nur nicht in dem Punkt, wie es weitergehen soll..

      Ist das eine gute Antwort?

      edit: im Grunde sehe ich meine Zukunft eher in der Sozialen Arbeit, vor allem in der Kinder- und Jugendhilfe. Aber wenn ich nun studiere, werde ich kaum eine Chance haben, eine Erzieherstelle zu bekommen, weil ich überqualifiziert wäre. Aber ich möchte mir alles offen lassen und die Aussicht haben, meine Bereiche im Berufsleben auch verändern zu können, so dass ich eine große Bandbreite habe und genug Abwechslung in meinem langen Berufsleben haben kann.
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „mondenmaedchen“ ()

      hallo mondenmaedchen,

      klar, das risiko keinen platz zu bekommen, besteht. das tut es aber immer. das muss man probieren und wenn es nicht klappt neue lösungen suchen. praktika, einen nebenjob (viele kindergärten suchen ja springer bzw. aushilfskräfte), irgendwas gibt es dann immer.
      und weißt du, es gibt so viele, die keinen graden lebenslauf haben. die versuchen und sich ausprobieren, etwas anfangen und merken, dass es nicht das richtige ist. als beispiel: mein freund hat seinen realschulabschluss, dann eine ausbildung, dann sein abi gemacht, anschließend drei semester studiert und abgebrochen, eine neue ausbildung angefangen und ist jetzt seit einem jahr ausgelernt. in diesem jahr gings steil nach oben auf der karriereleiter, weil er _gut_ ist. egal, wie viele stationen er davor durchlaufen hat.

      ich denke einfach: gegen überforderung kann man was tun. gegen unterforderung nicht.
      wenn dir die uni zu viel wird, dann kannst du prüfungen schieben, das studium um ein, zwei semester verlängern, ein urlaubssemester einlegen. aber was kannst du gegen die unterforderung in der ausbildung tun?

      weißt du, ich glaube dir wirklich, dass du unter druck stehst, weil du jetzt diese rolle als einserkandidatin hast. die sache ist nur: du bist diejenige, die die rolle annimmt. und sie schon so verinnerlicht hat, dass die äußeren erwartungen zu deinen eigenen werden und ein "aus der rolle fallen" eine persönliche niederlage ist. das kannst nur du ändern. und dazu trägt wohl eher nicht bei, wenn du dich mit schm*rz*n im rücken und psychischen problemen erbarmungslos voran treibst.
      du kannst dir eine pause gönnen. du tust es aber nicht. und vielleicht ist es wichtig - wenn du es denn können willst - dass du die gründe dafür suchst, sie dir anschaust und daran arbeitest, dass es geht.

      und noch was zu diesen bedenken:

      Aber wenn ich nun studiere, werde ich kaum eine Chance haben, eine Erzieherstelle zu bekommen, weil ich überqualifiziert wäre.


      erstens: dass du überqualifiziert bist, werden dir die leute, die deine bewerbung bekommen, sicher sagen. aber das ist für die kein grund, dich nicht zu nehmen, wenn du bereit bist, auch zu erzieherkonditionen zu arbeiten. eine freundin von mir hat mit mir ihren bachelorabschluss als sozialpädagogin gemacht und arbeitet jetzt im kindergarten.
      zweitens: in den meisten fällen bestehen teams aus erziehern und sozpäds. heißt, selbst _wenn_ du studierst und dann in einem bereich arbeiten willst, in dem es erzieher gibt (heimerziehung, kitas, betreutes wohnen etc), ist ein studienabschluss kein hindernis.

      falls ich dir bei irgendwelchen anderen fragen zum studienablauf o.ä. helfen kann, kannst du mir auch gerne ne nachricht schreiben.

      alles liebe!
      pacem.cordium