Was alles hätte sein können

      Was alles hätte sein können

      Hallo zusammen,

      sicherlich kennen viele hier die Situation, dass sie Dinge auf Grund ihrer Krankheit nicht machen konnten oder aufgeben mussten. Ich leide gerade sehr darunter, dass so vieles einfach anders und weniger gut läuft (bzgl. Studium/Karriere) als es sein könnte. Ich weiß, dass es nichts bringt, die Vergangenheit zu beweinen und sich auszumalen, was alles hätte sein können. Ich weiß, dass ich trotz allem noch irgendwie meinen Weg machen kann/könnte. Aber obwohl ich das weiß, denke ich trotzdem oft an das, was hätte sein können, wenn ich nicht krank wäre, wenn ich nicht immer kämpfen müsste, wenn alles nach Plan verlaufen wäre. Es tut weh, Leute zu sehen, die an der Stelle sind, an der ich wäre, wenn nicht der ganze Mist der letzten Jahre gewesen wäre.
      Viele sagen mir, dass es im Leben nie so läuft, wie man denkt. Aber ich habe oft das Gefühl, dass das eben bei der Mehrheit doch so ist. Ja, ich bin neidisch und eifersüchtig. Und vor allem traurig. Es tut weh, dass ich weiß, dass ich gewisse Träume und Pläne loslassen muss, weil der Zug abgefahren ist. Und ich komme damit absolut nicht klar. Ich würde so gern die Zeit zurückdrehen. Mein Leben nochmal neu laden ab dem Zeitpunkt, ab dem es in die falsche Richtung ging.
      Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gerade nicht zeigen kann, was (fachlich) in mir steckt. Dass ich für jede noch so schlechte Note gelobt werde, wobei ich doch so gerne schreien möchte: Ich kann es besser! Ich könnte es besser, wenn nicht...

      Aber ich kann es nunmal nicht ändern. Und ich will auch nicht dauernd unzufrieden, traurig, neidisch und frustriert sein. Ich wäre dankbar für Ratschläge, wie man lernt, zu akzeptieren ohne zu resignieren, wie man Träume loslässt ohne sich selbst die Schuld an allem zu geben.

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Hallo liebe D.

      Ich denke diese gedanken und frage was wäre wenn hat sich jeder schon mal gestellt und jeder wollte auch schon aufgeben liebes da bist du nicht die einzige und wirst auch nicht die letzte sein!

      Ich weiss noch gar nicht genau was ich dir raten soll! Aber du weisst das ich dich mag, ja?bitte sei nicht enttäuscht wenn der beitrag hier nicht so ist wie du es dir vielleicht wünscht(wobei ich nicht weiss was du dir wünscht\erhoffst) ich bin ehrlich und will dich in keinster weise v*rl*tzen\fertig machen das nur vorweg!

      Ich kann verstehen das du es leid bist immer Kämpfen zu müssen und das es auch so unglaublich anstrengend ist , aber es ist wie es ist du hast nur 2 wege entweder weg a; dich verkriechen , ärgern in selbstmittleid versinken oder weg b: zu akzeptieren das du es nicht ändern kannst das urlaubssemester als chance nutzen und danach wieder durch starten! es sagt ja keiner das es alles problemlos verlaufen muss doch ich denke du machst dich selbst kaputt und dir zu viel druck! Denn die anderen die besser sind idialisierst du und dich selbst entwertest du! Liebes mach dich nicht kleiner als du bist!
      Du kannst das doch gar nicht vergleichen jeder hat ne andere geschichte nen anderen leidensweg! Und du hast es trotzdem geschafft das abitur bestanden und bist jetzt an der uni! Mach dich doch nicht selbst kaputt liebe D.

      Du sagst selbst das dass was wäre wenn nichts bringt warum quälst du dich so? Du bist doch immer noch du und wenn du neidisch \eifersüchtig bist (was ich in gewisserweise verstehn kann) machst du dich selbst kaputt! Versuch zu akzeptieren das es ist wie es ist und versuch dir nicht selbst im weg zu stehen!

      Du schaffst das glaub du auch an dich denn wie aufgeben kl*ng*n deine Beiträge nicht! Mach dich dich nicht kleiner als du bist!

      Du kannst dich immer gerne per pn melden wenn du reden willst!
      Kopf hoch liebes!

      Hoffe meine worte waren nicht zu hart!?

      Alles liebe dir !

      Lg,
      Anbett
      hallo fylgja,

      ich habe ja fast die befürchtung, dass ich mit meiner letzten pn salz in diese W*nd* gestreut habe. wenn es so ist, dann tut es mir leid. das war unbedacht und nicht gewollt, entschuldige bitte.

      ich habe zu diesem problem zwei gedanken:
      zum einen denke ich, wenn ich das so lese und auch über eigene erfahrungen: ja, es ist auch einfach scheisse und unfair. daran gibt es nichts zu rütteln. vieles hätte nicht sein dürfen und immer diese elende frage nach dem "warum ich?". darauf findet man ja letztlich doch keine antwort, aber das ändert auch nichts daran, dass es schlimm und unverständlich bleibt.
      und ich finde, bis zu einem gewissen punkt und wenn es nicht die grundhaltung wird, dann kann das auch so sein. dann kann man verbittert sein, sich selbst leid tun und allergisch auf schilderungen von anderen, bei denen es offenbar funktioniert, reagieren. allerdings ist für mich da eine klare regel, dass ich das für mich behalte bzw. mit denjenigen teile, um die es nicht geht. diejenigen, die mir dann auf die nerven fallen weil sie es (in meinen augen) besser haben, können nichts dafür, denn das ist mein ding. und deswegen lasse ich es sie auch nicht spüren. das bedeutet aber nicht, dass ich mir diese gefühle verbiete. damit kommt man ja sowieso nicht weit und außerdem haben sie ja auch ihre berechtigung. wenn mir jemand anderes erzählen würde, wie viel er verzichten und kämpfen muss, würde ich auch mitgefühl haben. also warum nicht mit mir?
      gesteh dir das zu. dass du traurig bist, um das weinst, was du verloren hast, verpasst hast, um deine mühe, deine kämpfe und die rückschläge. akzeptier es als einen teil von dir und deinem leben, der wahrscheinlich auch nicht einfach so weg gehen wird, solange du noch eingeschränkt bist und immer wieder kämpfen musst. natürlich mein ich damit nicht, dich in selbstmitleid zu baden, aber eben mitgefühl mit dir haben, einzusehen, dass du es schwer hast und dir dann auch phasen erlauben, in denen du gedanklich/bei unbeteiligten eben mal unfair und neidisch bist. das finde ich völlig legitim.

      und dann denke ich aber auch, dass du sehen musst, dass _du_ damit klar kommst, dass du ein anderes leben führst als andere. ich meine nicht nur dieses "ach, was weißt du denn schon, wie es anderen geht", sondern dass du anfängst, dich selbst als den einzigen vergleichsmaßstab zu nehmen. dich selbst in deinem kontext, mit deinen einschränkungen, fähigkeiten und möglichkeiten zu beurteilen - ich glaube, das ist das einzige, was tatsächlich aussagekräftig ist.
      vielleicht hilft es dir, wenn du mal (wenn du dich gedanklich darauf einlassen kannst) quasi einen "alternativen" lebensplan aufschreibst. dir überlegst, was du für ziele hast, wünsche, erwartungen an dich selbst, aber immer auf die realität und auf die jetzige situation bezogen. ich kann mir vorstellen, dass das hilft, die "alten" ziele und vorstellungen loszulassen, auch wenn die neuen nicht mehr deinem idealbild entsprechen. dafür sind sie näher an dir, erreichbarer und vor allem: es sind ziele. die du erreichen kannst. zwar mit umwegen und vielleicht später, als du es willst, aber es ist etwas, worauf du hin arbeiten, was du im blick behalten kannst, eben ohne diese schlimmen "das wollte ich, aber habe ich nicht geschafft"-gedanken.

      eines noch, ein bisschen aus dem nähkästchen geplaudert, aber vielleicht empfindest du es ja als passend:
      immer, wenn ich solche phasen hatte, in denen ich mit mir und meinem leben, misserfolgen etc. gehadert habe, kam irgendwann mein trotz hervor, der gedanke "leck mich welt, ich zeig's dir". klar bin ich dann bei diesem "ich zeigs dir" nochmal fünf mal auf die nase gefallen. aber diese einstellung hat mir oft geholfen, aufzustehen und mir zu denken, dass ich es trotzdem kann und schaffe, wenn auch nicht auf dem üblichen, graden weg oder in der kürzestmöglichen zeit.
      manchmal komm ich mir vor wie ein kindskopf, aber eigentlich bin ich froh, dass ich so trotzig sein kann, so widerspenstig und von diesen hindernissen nach einer gewissen zeit auch angetrieben werden kann.

      liebe fylgja, insgesamt plädiere ich für einen sanfteren, nachgiebigeren umgang mit dir selbst. wenn es dir das leben und deine krankheit schon so schwer macht, tu du es nicht auch noch.

      ich wünsche dir alles liebe
      (und hoffe, dass du überhaupt etwas von mir lesen wolltest)
      pacem.cordium
      Danke euch für eure Antworten. Ich bin so froh, mit solchen Dingen nicht allein zu sein.

      @anett
      Zuerst mal: Du bist keineswegs zu hart oder irgendwie v*rl*tz*en gewesen. Mach dir darüber nicht so viele Gedanken. Aber davon hatten wir es ja schonmal...

      Dem was du schreibst kann ich nur zustimmen: Es gibt nur diese zwei Wege und eigentlich weiß ich ja, dass ich eben nicht den Weg des verkriechens und selbstbemitleidens gehen will. Momentan ist da noch ganz viel Wut in mir, von der ich nichtmal sagen kann, wogegen genau. Wie ich sie wirklich wegbekomme, weiß ich noch nicht. Ich hoffe, dass sich das mit der sich langsam einstellenden Akzeptanz gibt.
      Im Prinzip weiß ich doch, dass es ok ist, wie es ist. Du weißt ja, dass ich in der Schule auch zwei mal wiederholen musste wegen dem ganzen Kram. Und das war das Beste, was mir pasieren konnte. Vielleicht ist es auch wirklich der ganze Druck den ich mir mache. Ich muss eben immer Leistung bringen, auch in der Therapie. Ich muss die perfekte Patientin sein, immer alles sofort umsetzen können was mein Therapeut sagt, immer aus allem das Beste machen. Vielleicht sollte ich mal nicht mit dem Gedanken "das Beste darauß machen" rangehen. Ich bin jetzt schon wieder dabei, mein Urlaubssemester, dass ja der Erholung dienen sollte, möglichst sinnvoll zu nutzen: Praktika, Arbeiten, Latinum machen, Vorlesungen wiederholen,...

      Vielleicht bin ich ja auch so schnell eifersüchtig auf andere, weil ich tief in mir drin doch noch nicht ganz so gut mit mir klarkomme. Natürlich, dieser extreme Selbsthass ist nicht mehr da. Vielleicht solle ich mal jeden Tag oder zumindest ab und zu, überlegen, was toll an mir ist, was ich mag? Nur habe ich Angst, dann total eingebildet zu werden, und das will ich auch nicht.
      Auf jeden Fall tut es gut, manchmal - wie hier in diesem Beitrag - wüten und toben zu können und Leuten, die einen verstehen, sagen können,d ass es weh tut. Ich bin so froh, dass mein Schm*rz verstanden wird, denn von meinem Umfeld bekomme ich unbeabsichtigt nur nicht wirklich hilfreiches Mitleid oder noch mehr Druck.

      @pacem.cordium
      Oh je, da habe ich wohl durch meine Schluderei was ganz falsches vermittelt. Also, ich hab mich mega über deine Nachricht gefreut und nur deshalb nicht geantwortet, weil mir die Kraft gefehlt hat!

      Nun zu deinem ersten Gedanken:
      Ich gebe dir voll und ganz Recht darin, dass man seine eigene Frustration nicht an denen auslassen soll, denen es in manchen Bereichen besser geht. Ich tue das auch nicht, weil ich weiß, wie ätzend das sein kann (Ich bin quasi groß geworden mit Dankbarkeit: Man muss für alles Dankbar sein, weil es immer jemanden gibt, dem es noch schlechter geht :thinking blue: ) Wo ich nur wirklich wütend werde - aber auch da zeige ich es mögichst wenig - ist, wenn sich andere Leute über Dinge beklagen, die total toll sind (zum Beispiel über eine 1, weil die ja unverdient gewesen sei, weil die Klausur ja so einfach gewesen wäre, dass jeder Idiot ne 1 hätte schreiben können). Ich wünsche mir dann so oft, diese Leute eine Woche in meine Situation zu sehen. Und diese Wut macht es für mich natürlich nicht besser. Außerdem darf ja jeder sagen und denkenw as er will, ich habe kein Recht, das zu kritisieren.

      Zu deinem zweiten Punkt: Mir wurde schon oft gesagt: Aber vergleich es doch mal mit früher, da konntest du nichtmal zur Schule und jetzt hast du sogar so super Noten. Und das stimmt ja auch. Hm, hättest du vielleicht eine Idee, wie ich mich dazu bringen kann, mich mehr mit mir selbst zu vergleichen und eher das zu sehen, was ich geleistet habe? Ich meße mich automatisch an anderen und merke es glaube ich ganz oft nicht mal. Was es mir sehr schwer macht, ist auch mein ausgeprägtes schwarz-weiß-Denken. Wenn ich versuche, Ziele und Pläne aufzustellen, gibt es nur Extreme. Was stört mich eigentlich an dem Gedanken der Mittelmäßigkeit? Warum finde ich das so schlimm? Verzeih, dass ich das frage, nur geht mir das gerade durch den Kopf.
      Naja, ich muss wohl lernen, mir Ziele zu stecken die nicht zu niedrig (=selbstverachtend) und nicht zu hoch (=Scheitern ist vorprogrammiert) sind. Nur, wie ich das schaffe, weiß ich noch nicht.

      Diese "rebellische" Haltung, die du von dir beschreibst, kenne ich von mir auch. Ich muss da nur aufpassen, dass es nicht umschlägt in "Ich kann trotz allem noch 100mal besser sein als alle anderen". Ich werde mal versuchen zu sagen "Leck mich Welt, ihr könnt mich mal blöde Krankheiten. Egal wie mächtig ihr seid, meine Lebensfreude und die ganzen schönen Dinge in meinem Leben habt ihr nicht geschafft kaputt zu machen. Und was sind schon Noten gegen liebe Freunde oder das tolle Gefühl auf einem schönen Konzert" (Huch, klingt das jetzt pathetisch, ich hoffe, du weißt, wie ich das meine...;-) )


      Zusammenfassend: Ich komme wieder raus aus diesem Tal. Ich werde auch wieder die Vorteile (ja, die gibt es) meiner Probleme und Krankheiten sehen. Vielelicht muss ich mich öfters daran erinnern bzw. brauche öfters mal einen sanften Tritt in den Allerwertesten.

      Danke nochmal euch beiden für eure Antworten.

      Ganz liebe Grüße

      Fylgja
      Hallo liebe D.

      Ich versuche das was du schreibst mal zu zerteilen um dir zu verdeutlichen was ich meine fangen wir mal mit der perfekten patienten an: die gibt es nicht und wenn es die geben würde wäre sie bestimmt nicht in therapie! Du musst nicht perfekt sein diesdes ziel das sein zu wollen ist unerreichbar denn niemand ist perfekt!
      Auch in einer therapie läuft nicht alles eitelsonnenschein
      Du weisst aus erfahrung das das leben und auchj die therapie manchmal sehr weh tun können! Aber oft ist es so was weht tut ist auch gut denn so weisst du was dir wichtig ist \war und was dior was bedeutet!

      Wer sagt denn das du in allem die beste sein musst? Ausser dir selbst und dein chronischer perfektionismus? Ich sag es mal ganz plumb je mehr du versuchst die beste zu sein um so mehr gehst du kaputt oft gibt es immer jemanden der besser ist aber so ist das leben und ja es ist unfair und ungerecht wie vieles aber du kannst a)dich weiter kaputt machen versuchen ziele zu erreichen die von vorne rein unerreichbar sind Zeit und Mühe umsonst investieren oder b) setzt dir. Kleine ziele schraubst deine messlatte runter und versuchst es step bei step ganz langsam angehen lassen! Sonst machst du dich kaputt!

      Liebes lass das urlaubssemester auch als dieeses und gönne dir ruhephasen damit du nicht ständig unter strom stehst und entspannen kannst !

      Es ist schon mal gut das du weisst welchen weg du gehen willst und welchen nicht halte dir das immer vor augen!
      Ich finde es gut das du auch dinge suchst die du an dir mag schreib sie auf das hat nichts mt eingebilldet werden zu tun das wirst du nicht

      Kopf hoch alles Liebe

      Gruß , anett
      Hallo liebe anett,

      meine Antwort kommt mal wieder sehr spät (aber besser als nie).
      je mehr du versuchst die beste zu sein um so mehr gehst du kaputt

      Ja, sagt mein Therapeut auch immer. Er meint, ich könnte locker ne super Studentin sein, wenn ich weniger verbissen arbeiten würde. Ich hab momentan auch das Gefühl, wo ich jetzt freiwillig und ganz alleine ohne Kurs oder Lehrer, Latein mache, dass es viel besser klappt als unter Druck. Andrerseits habe ich Angst, dass ich ohne Druck, ohne Zwang noch schlechter werde.

      Ich will perfekt sein, um meine Eltern nicht zu enttäuschen. Ich muss perfekt sein, weil ich es so viel leichter habe, als sie während dem Studium. Ich habe genug zu essen und muss nicht arbeiten neben dem Studium um meine Miete zahlen zu können. War bei meinen Eltern nicht so, trotzdem waren sie ganz gut. Wenn ich das alles habe, dann muss ich ja logischerweise besser sein im Studium.

      Mein Kofp sagt mir, dass du recht hast: Kleine Ziele, kleine Schritte, einen nach dem anderen. Die Messlatte nicht zu hoch ansetzen. Mein Gefühl sagt mir aber: "Quäl dich, leide, mach weiter so, du hast es nicht anders verdient. Du musst gute Noten haben weil du in anderen Dingen schon so schlecht bist." Und außerdem denke ich dann doch oft: Wozu kämpfen, wozu die ganze Therapie, was hat es mir gebracht? Ich r*tz* mich nicht mehr, aber mache mich durch die übertriebene Lernerei kaputt. Ich bin ja hach so stabil und hab so viel erreicht, aber trotzdem muss ich ein Urlaubssemester machen. Ich glaube, ich will einfach mal nicht kämpfen, mal jammern, wieder offensichtlicher kaputt gehen, damit mich entlich wieder jemand ernst nimmt. Ich reisse mir den Allerwertesten für manche Leute aus und bekomme nichtmal ein "Wie geht es dir" zurück. Ich werde mit meiner Krankheit einfach nicht ernstgenommen, aber wenn jemand ohnmächtig wird, machen sich alle die absoluten Sorgen. Ich hab wieder jedesmal den Gedanken "Bitte lass mich körperlich krank sein" wenn ich zum Arzt gehe und fühle wieder das Verlangen, mich körperlich kaputt zu machen, damit man mir auch ansieht, wie es mir geht. Meinem Therapeuten soll ich nur Positives erzählen. Wenn ich jammere, dann langweilt das ihn, dann sagt er, das sei immer das gleiche. Aber ich will auch mal jammern dürfen. Körperlich Kranken gesteht man das auch zu (natürlich auch nur bis zu einem gewissen Grad). Aber ich soll IMMER stark sein. Und dazu habe ich das Gefühl, dass meine Umgebung denkt "Langsam reicht es mal, langsam müsste sie doch gesund sein, das geht schon seit Jahren, langsam sollte sie mal was lernen in der Therapie".

      Ich halte meinen gemäßigten Lernplan gerade durch, weil ich nicht nur wegen meiner Wut wieder zu viel tun möchte. Ich denke, ich werde aus dem Wohnheim so bald wie möglich ausziehen, weil ich einfach niemanden mehr ertragen kann, dieses geheuchelte Gemeinschaftsleben nicht mehr will, in dem ich mich kümmere und die anderen davon profitieren. Meine Therapie läuft sowieso bald aus (keine Stunden mehr von der Krankenkasse bekommen) und ich denke, ich werde mich einfach nur noch auf mich konzentrieren. Ändern kann man ja eh niemanden, man soll sich immer nur selber ändern.

      Hm, das ist wieder sehr viel geworden jetzt und sehr wirr und wütend. Tut mir leid, ich bin so emotional zur Zeit, in mir ist so viel was raus will, was weh tut.

      Danke nochmal für deine liebe Antwort,

      Fylgja
      Hallo liebe D


      Nicht böse wenn meine antwort kürzer und nicht so geordnet ausfällt. Bin sehr müde und nicht ganz da ! Wollte aber noch etwas dazu sagen das nur vorweg!

      Wer sagt denn das du nicht klagen darfszt nur weil du körperlich nicht krank bist du hjaszt auch das recht zu klagen wenn es reicht die stärkste seele wird mal schwach ! Weisst du noch den songtext den ich dir schickte wo genau das drin stand? Vielleicht liest du dir das nochmal durch!

      Du kennst meine meinung das es damals wo deine eltern studierten sicher nicht leicht war du uzwar materiell viel gegeben bekommst und auch essen aber dafür hast du psychische probleme die hatten sie nicht und ich denke nach wie vor das sie auch stolz sind wenn du das studium nicht schaffen solltest den sie lieben dich und stehen hinter dir das ist etwas sehr wertvolles und hat nicht jeder liebes! Und du bleibst immer ihre tocher egal was ist und sein wird!

      Du kannst dir auch selbst schaden ohe dich zu sch*e*den das muss ich dir nicht erzahlen liebes oder ? Und mit der lernerei machst du dich kaputt und wenn du nicht versuchst auf dich zu achten ist es nur noch eine frage der zeit bist du zusammen brichst!

      Und dann? Dann kannst du dein studium vergessen weil es für dich und für anmdere nicht mehr tragbar ist ! Aber liebe D ist es das wert?

      Ich finde es ist ein ziemlich hoher preis für ezwas das so auf diese weise von vorne rein nicht zu erreichen ist oder?

      Das du aus dem wohnheim ausziehen willst kann ich verstehen aber das die therapie aufhört beunruhigt mich ziemlich, verschließe dich nicht und koch dich nicht in der suppe aus negativen gedanken!

      Ich mache mir etwas sorgen um dich !

      Wie gedenkst du jetzt vor zu gehen ?

      Wenn was ist bin ich immer da und mein postfach ist immer für pns offen von dir!

      Pass auf dich auf liebes!

      Hoffe mail ist nicht zu wirr geworden!

      Alles liebe dir!

      Anett
      Hey,

      tut mir Leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Das wollte ich bestimmt nicht. Momentan geht es auf und ab. Eigentlich geht es in dieser Frage immer auf und ab. Mal akzeptiere ich, versuche mich zu arrangieren, mal wüte ich, mache viel wieder kaputt, weil es nicht perfekt ist.
      Ich lese gerade viel und merke, dass man auch mit mehr Wissen, mehr Bildung verdammt unglücklich sein kann. Das auch das nicht die Lösung ist (Goethes Faust beeindruckt mich da gerade stark).
      Ausziehen ist glaub ich für mich deshalb wichtig, weil ich nur dann für mich lebe und nicht für andere. Aber es stimmt schon was du sagst, ich koche mein eigenes, depressives Süppchen voller Selbstvorwürfe und Bitterkeit und das bringts ja echt nicht.

      Mein Therapeut versucht gerade, für mich noch mehr Stunden genehmigt zu bekommen, ich hoffe dass das klappt, weil ich merke, dass es eben NICHT seine Schuld ist, dass er mich nicht vor dem letzten Crash bewahren konnte.
      Gerade auch viel Stress mit meinem Freund, er ist zu genervt von meiner komplizierten Gedankenwelt. Aber ich mache momentan Urlaub bei meinen Eltern, das tut unglaublich gut, weil sie so lieb zu mir sind.

      Eine nachdenkliche

      Fylgja
      Hallo liebe D

      Ich habe mir ja nur sorgen gemacht weil ich dich mag liebe D und da ist man nun mal besorgt \ beunruhigt !

      Klar ist es ein ewiges auf und ab und manchmal wirft man alles über bord
      Funktioniert es mit der radikalen akzeptanz ?

      Du musst dir wirklich etwas ruhe gönnen bevor du zusammen klappst
      Kannst du versuchen dich abzulenken mal nicht an die uni zu denken ?

      Vielleicht hilft es dir ja wenn du wütend bist ne Realitätuberprüfung zu machen? Und du so herausfindest ob deine Gefühle angemessen oder un angemessen sind !

      Das dein Therapeut sich um mehr stunden kümmern will finde ich gut weil so kannst du reden und nicht nur die suppe aus negativen gedanken am brodeln lassen!

      Dagegen das du ausziehst spricht ja auch nichts ich habe nur angst das du dich total abschottest und total absinkst !

      Zu deinem freund stress gibt es immer mal das gehört auch in einer beziehung dazu ! Hat er gesagt das er von dir \deinen komplizierten gedanken genervt ist ?
      Das word schon liebes !

      Genieße die zeit bei deinen eltern !
      Alles liebe ,

      Anett