Mir geht es eigentlich gut, jetzt schon seit einer Woche. Natürlich hatte ich immer wieder Phasen, wo ich unruhig war oder traurig, aber es war nie so richtig schlimm. Zumindest kenne ich es auch deutlich schlimmer. Ich habe es auch zum ersten Mal seit langem wieder mehrere Tage geschafft relativ konzentriert an meiner Arbeit zu schreiben. Eigentlich sollte ich mich also freuen und die Zeit genießen.

Aber heute hatte ich Thera und nachdem sie vor ein paar Wochen noch meinte, ich bräuchte unbedingt eine dauerhafte Medikation, hat sie heute gesagt, das wäre doch überhaupt nicht nötig, ich wäre ja stabil. Bin ich auch, aber wer weiß, wie lange das anhält. Auch wenn sie das nicht gesagt hat, aber ich hatte Angst, dass der nächste Satz ist "Und zu mir brauchen sie ja dann auch nicht mehr zu kommen." Dabei brauche ich die Thera so dringend. Ist eine der Sachen, die mich im Moment stabil halten. Es hat sich so angefühlt, als wollte sie sagen, eigentlich haben sie doch gar kein Problem, sie bilden sich das alles nur ein.

Ich frage mich auch manchmal, ob ich mir nicht nur einrede, dass es mir schlecht geht. Die Diagnose Borderline zu bekommen war für mich eine gewisse Erleichterung, weil ich mir dann ja wohl doch nicht nur alles einbilde. Aber jetzt, wo es mir gut geht, fange ich wieder an daran zu zweifeln.

Kennt das jemand?