Traurigkeit, Stress, Rückfall

      Traurigkeit, Stress, Rückfall

      Hallo.
      Ich weiß im Moment nicht mehr, was ich machen soll.
      Vor kurzem ist meine Oma v*rst*rben und ich vermisse sie so unglaublich und bin einfach nur traurig und weiß nicht wohin damit. Die Beerdigung war zwar wirklich gelungen (kann man das sagen?) und es hat wider Erwarten keinen großen Familieneklat gegeben, im Gegenteil, man hat sich gut verstanden, aber es war anstrengend und hat fürchterlich an den Nerven gezerrt.
      Die Uni macht mich zusätzlich fertig, im Januar sind jede Woche irgendwelche Referate, Präsentationen oder Klausuren, das ich mittlerweile schon gar nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht. (Ich weiß, das geht allen so) In so einer Phase ist es natürlich doppelt dumm auszufallen. Aber genau das passiert. Ich "falle aus", ich habe ein Gefühl, dass nichts mehr geht. Freunde haben angeboten, dass ich vorbeikommen könnte um mich abzulenken, aber das kann ich nicht annehmen, weil ich niemandem zur Last fallen will, andere mit noch viel schlimmeren Dingen fertig werden und ich die Uni und meine Prüfungen nun mal schaffen will.Ich bin im ersten Mastersemester es ist wahnsinnig hart, es ist wahnsinnig viel, aber es geht nun mal nicht anders. Ich habe es mir ja auch so ausgesucht.
      Und wenn ich mich ablenke, fehlt mir Zeit. Als ich noch Therapie hatte, hat mir meine Therapeutin gesagt, es wäre wichtig das ich auf mich achte, lerne Pausen zu machen etc. Aber wie soll das denn gehen? Montag ist wieder ein Referat und ich telefoniere mit meinen Eltern gestern abend und alles was sie sagen ist: "Setz dich doch jetzt noch hin und mach es fertig." Aber ich konnte nicht mehr, es ging nicht mehr. Ich habe im Moment wieder meinen (leichten) Tinitus, der auftaucht, wenn ich gestresst bin und habe in der letzten Woche kaum eine Nacht mehr geschlafen als vier Stunden und das war noch gut. Wenn mein Freund da ist, geht es mir gut. Aber er kann nicht immer hier sein.
      Ich weiß nicht, wie ich meinen Januar schaffen soll. Ich habe heute versucht zum Sport zu gehen, was an sich immer hilft, aber im Bus habe ich eine Oma gesehen mit ihrem Enkelkind. Und ich saß im Bus und konnte mir das heulen verkneifen, stand dann vorm Studio und es ging nichts mehr und da ich nicht verheult trainieren wollte (allein schon wegen der (möglichen) fragen der anderen) bin ich stumpf umgedreht und mit dem nächsten Bus nach hause gefahren.
      Ich konnte vorher sowieso nichts essen und wenig schlaf, da wäre das wahrscheinlcih auch nicht schlau gewesen. Das trägt alles dazu bei, dass es mir nicht gut geht, ich verunsichert bin, überfordert, Druck kriege und ich mich heute nach 1,5 Jahren wieder v*rl*tzt habe. Dabei fühle ich mich extrem lächerlich und extrem erbärmlich und bin enttäuscht von mir selbst.
      Dank den Lesern und wenn irgendjemand einen Gedanken dazu hat, nur her damit. Was kann ich machen? Ich bin gerade einfach überfordert mit allem.
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss
      Hallo .

      Erstmal mein herzliches beileid ....für deinen verlust den du erlitten hast ....
      du empfindest schm*rz und trauer , kannst die gedanken und bilder nicht vergessen die du immer wieder siehst ...und fragst dich warum , was hört das auf .....
      Freunde bitten die an , ja kannst mich ja anrufen und ich bin immer für dich da . aber im enddefeckt bleiben wir doch allein , zumindest geht es mir so ....
      Ich würde niemals zu freunden und den meinen Probleme aufbürden , auch wenn es gute freunde sind ....sie würden es nicht verstehen und schon gar nicht akzeptieren .
      Und ihre allzuguten ratSchl*g* die helfen einen nicht , machen alles nur noch schlimmer .
      Auch wenn du im stress durch die uni und deine prüfungen ....nimm dir die zeit die du brauchst mach pause , geh zum sport ....versuch abzuschalten ..
      Vergrab dich nicht in arbeit ...das ist der falsche weg ....dadurch erreichst du nichts , dadurch kannst du deine trauer nicht verarbeiten .
      Man mach jetzt bloß keinen scheiß ....du warst jetzt so lange clean , fang dich BITTE nicht wieder an zu schn**d*n . auch wen der druck groß ist.
      Es gibt immer einen anderen weg ......
      Blindheit

      Der Schein der Sonne erhellt mein Gesicht
      ich schliess die Augen , um nicht zu erblinden
      doch der Schein durch dringt meine Netzhaut.
      Schnell reiss ich die Augen auf
      und sehe doch nur die finsternis.
      hallo T_h_o_r,
      danke für deine antwort. ich habe mich trotzdem erstmal in die arbeit vergraben. was soll ich auch sonst machen? es geht mir nicht gut damit, aber immerhin passiert dann erstmal nichts weiter. Ich habe es heute auch versucht mit Pause, mit dem Resultat, dass ich mich gerade noch mehr gestresst fühle. Ich hätte einfach keine Pause machen sollen. (ich weiß, dass das unlogisch ist...)Mein Körper spielt stressbedingt ziemlich verrückt, wahrscheinlich würde nur einfach mal ausschlafen schon helfen, aber das geht nicht, muss noch eine Präsentation machen für morgen.Ich weiß gerade gar nicht mehr, ob das noch Sinn macht, was ich hier schreibe. Ich kann mich im Moment nur in arbeit vergraben, weil sonst alles zusammenfällt und so kann ich es irgendwie abwenden, keine ahnung...Bzgl. der Freunde: Ich habe bisher eigentlich überwiegend gute Erfahrungen mit Freunden gemacht, es tut mir leid, dass es da bei dir anders gelaufen ist. Aber es dauert immer bis ich so etwas annehmen kann. Vielleicht fühlen sich manche davon dann auch verarscht, ich weiß es nicht. Ich brauche manchmal länger mit Menschen, damit kann auch nicht jeder, ich will eben niemandem zur Last fallen. Ich werde das versuchen mit den Pausen und versuchen mich nicht schlecht zu fühlen, weil ich Pausen mache, aber das ist gerade sehr schwer. Danke trotzdem.
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss
      Hallo Atemzug!

      Auch von mir erstmal herzliches Beildei. Einen Menschen zu verlieren ist immer schwer.

      Als ich deinen Text gelesen habe, konnte ich mich teils wiedererkennen, ich hab auch versucht, mich in der Arbeit (allerdings nurfür die Schule) zu vergraben, mit dem Ergebniss, dass ich die letzten 20 Schultage, d.h. seit Anfang Dezember nciht mehr hingehen konnte.
      Die Arbeit für die Uni sollte nicht dein ganzes Leben sein, ein Ausgleich wäre wichtig. Kannst du dir nicht eventuell bestimmte Ruhepole in denTagesablauf einbauen? Nachmittags einen Tee trinken und dabei nur 10 Miunten ausruhen oder vielleicht was leckeres für dich zu essen machen, so als Ablenkung und zum zur Ruhe kommen, ich meine essen musst du ja sowieso was und es gibt viele leckere Sachen die man schnell zubereiten kann.
      Dass du dich bei deinem Freund gut fühlst ist doch schonmal ein guter Anfang. Vielleicht kannst du ja das Angebot von den Freunden doch annehmen, es zumindest mal ausprobieren? Ich weiß, dass das schwer ist, ich selber hadere da auch ganz shcön, aber am Ende war es meistens mindestens ertragbar mit anderen zu sein und besser, als alleine in seinem Chaos unterzugehen.

      Das wichtigste was ich dir sagen will ist aber, dass ich dich bitte nicht enttäuscht von dir zu sein!
      Du bist ein Mensch, kein perfekter Roboter, und Rückfälle gehören nunmal leider dazu. Ich weiß nicht wie lange du dich nicht mehr v*rl*tzt hast, aber sehe es als Fortschritt, dass du überhaupt so eine lange Zeit durchgehalten hast! Das ist eine ungeheuere Leistung, genauso wie unter deinen jetzigen Bedingungen alles noch so gut auf die Reihe zu kriegen, dass du es schaffst die Präsentationen vorzubereiten und zu den Klausuren zu gehen, andere Menschen wären deswegen schon zusammengebr*ch*n.
      Ich hoffe du kannst deinen Leistungen auch selber anerkennen.

      Liebe Grüße und ganz viel Kraft!
      Alice
      In t*t*er Stille tiefer Mitternacht...
      Wie ekel, schal und flach
      und unersprießlich scheint mir
      das ganze Treiben dieser Welt.




      Warum mühselig nach Worten suchen, wenn Shakespeare schon vor 400 Jahren die perfekten gefunden hat?


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      You know my name, not my story.
      You've heard what I've done, not what I've been through.

      Hallo Alice.
      Das wichtigste was ich dir sagen will ist aber, dass ich dich bitte nicht enttäuscht von dir zu sein!
      Du bist ein Mensch, kein perfekter Roboter, und Rückfälle gehören nunmal leider dazu.


      Vielen Dank dafür. Das war so schön geschrieben und wahr. Ich versuche es mit Pause und Essen und es geht einigermaßen, nicht gut, aber es geht. Zum Glück ist jetzt Wochenende. Ich hoffe, dass es mir dann endlich gelingt mich etwas zu erholen. Morgen ist wieder Sport, mein Freund kommt heute abend. Es gelingt mir alles etwas besser, vielleicht aber auch, weil ich "nur noch" zwei Präsentationen und eine Klausur habe. Trotzdem geht das Gefühl nicht weg, dass ich so viel mehr machen könnte, wenn mein Kopf und mein defizitäres ich nicht im weg wären. Aber ich bin halt kein Roboter. Vielleicht schreibe ich mir das auf einen Zettel an meine Pinnwand, damit ich es sehen kann. Vielleicht hilft's. Ich danke dir.
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss