Wie mache ich mich bemerkbar, wenn ich "weg" bin?

      Wie mache ich mich bemerkbar, wenn ich "weg" bin?

      Hallo ihr Lieben.

      Wieder einmal völlig unten und unwissend, wie ich damit umgehen soll.
      Stand derzeit ist so, das ich eine (neue) Therapie angefangen habe, die Traumatherapie und die EMDR-Methode beinhaltet. Ich habe jetzt schon die ersten 3 Kennlerntherapiestunden geschafft, mal mehr und häufig weniger gut.
      Jedenfalls habe ich in der ersten Stunde schon erwähnt, dass ich zeitweise dissoziiere und/oder auch Derealisationen habe. Aber mein Problem ist, das ich ich bei einigen Fragen keine Antwort geben kann, dann einfach starr sitze, zittere und nicht weiß, wie ich begreiflich machen soll, dass ich nicht mutwillig "stumm" bin, sondern einfach gefangen ... Ich meine, sie fragt nach einigen Minuten schon danach, aber manchmal bleibe ich darin stecken und sie redet munter weiter ... und ich höre bzw. verstehe nicht alles, was sie sagt. Dabei möchte ich doch aktiv auch was dagegen tun, aber jegliche Versuche in dieser (noch) unsicheren Umgebung für mich wieder her zu finden, zu mir ... scheitert bzw. macht es noch schlimmer.
      Auch in der Schule, und dabei liegt das größte Problem, da die "Betroffenen" ja Null Plan haben, was da mit mir abgeht (was teilweise ja nicht W*nd*rt, denn ich bin ja nur "der Psycho" >__<" ) ... und ich versuche gar nicht erst 15/16/17jährigen klar zu machen was eine Dissoziation/Derealisation ist, sie würden es ja eh nicht verstehen.Wenn Lehrer mich aufrufen und ich stotterte nur sinnlosen Wortbrei vor mich hin kann ich ja auch nichts machen ... und irgendwie bekomm ich das generell nicht auf die Reihe und verzweifle an dieser Thematik vollkommen... das hat mich derzeit so fest im Griff, wie soll das nur besser werden...
      Die Frage, die ich nun in den Raum stelle ... wie mache ich bemerkbar, wenn ich weg bin, nicht mehr reden kann, auch unter "unwissenden" bin? Soll ich eine Erklärung abgeben?

      lg,
      ~s.
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hey

      Da ich nicht weiß wie ansprechbar oder reaktionsfähig du bist kann ich nur meine Idee äußern die sich mir gerade aufgetan hat. Gibt es Erkennungsmerkmale, wenn Sich die dissoziation ankündigt die du deiner Thera mitteilen kannst? Oder könnt ihr ein Zeichen vereinbaren dass du gibst?

      Vielleicht hat die Thera auch versucht dich zurück zu holen? Sie wollte dich sicherlich nicht überfordern. Das sind meine Ideen dazu.

      Liebe grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hey,
      Wissen die Lehrer bzw. deine Mitschüler davon? Das mit der Therapie finde ich sehr gut und ich verstehe dich da... Das ist eine schwere Situation. Vielleicht könnt ihr eine Art "Zeichen" ausmachen, denn es ist wichtig wenn sie weiß wie es dir geht und wann du nicht kannst. Du solltest mit ihr reden wenn es dir gut geht und ihr dein Anliegen klar machen. Wenn ihr zusammen arbeiten wollt muss sie dich auch verstehen.
      Alles Gute für dich,
      Smarty
      Also ich bin meist relativ ... naja, verschlossen sag ich, mit Blick nach unten, weswegen man das auch nicht an "einschlafender" oder verkrampfter Mimik erkennen könnte ...
      Wahrscheinlich spreche ich das mit dem Erkennungszeichen mal an, das klingt vernünftig und auch (nehm ich an) umsetzbar, da die Therapie erst angefangen hat und ich wohl aufgeregt/gewühlt bin.

      Danke für deine Antwort.

      //EDIT:
      Erstmal Danke Smarty.
      Also nein, nicht direkt, aber sie würden es wie gesagt auch wohl kaum verstehen ... denke ich.
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hallo symphony,

      Ich kenne mich zwar mit Dissoziation nicht gut aus, würde aber auch wie meine Vorposter schon sagten ein "Erkennungszeichen" mit deiner Thera vereibaren.

      Zu der Situation in der Schule kann ich dir nur folgenden Tipp geben: Weihe deine Lehrer ein, auch wenn es dir so vorkommt als würden sie nicht verstehen das du manchmal eben 'gefangen' bist. Lehrpersonen sind meinen Erfahrungen nach sehr aufgeschlossen was solche persönliche Probleme angeht. Ich denke, wenn deine Lehrer bescheid wüssten das du eben mal nicht ansprechbar bist, dann würden sie dich dann nicht so oft aufrufen bzw. dich nur dann aufrufen wenn du dich auch meldest.


      >> Auch in der Schule, und dabei liegt das größte Problem, da die "Betroffenen" ja Null Plan haben, was da mit mir abgeht (was teilweise ja nicht W*nd*rt, denn ich bin ja nur "der Psycho"

      Finden wirklich alle Personen an deiner Schule das du ein, naja sagen wir mal seltsamer Mensch bist? Oder gibt es wenigstens jemanden der versucht dich zu verstehen? Je nach Situation wäre es vielleicht ratsam sich diesem Menschen anzuvertrauen was auch ein gewisses Verständnis schafft. Ich kann da aus Erfahrung sprechen, auch wenn es mich Überwindung gekostet hat, am ende war es eine gute Entscheidung.

      Alles gute,
      Slania
      Hallo Symphony,

      ich weiß nicht wie aufmerksam deine Therapeutin gegenüber Körperhaltungen/reaktionen ist und ich weiß auch nicht, ob sie munter weiter redet, um dich wieder rauszulocken oder weil sie nicht merkt, dass du weiterhin drinsteckst.
      Deshalb finde ich wichtig, dass du das offen in der nächsten Therapiestunde ansprichst, wahrscheinlich am besten zu Beginn der Stunde, bevor du ganz reinrutschst.
      Ein Zeichen, dass ihr vereinbaren könntet, wäre zum Beispiel auch, dass du den Zeigefinger hochnimmst (also nicht Hand/Arm, sondern nur den Zeigefinger), weil minimale Bewegungen meistens eher gehen und um so schwieriger es wird, je ausladender die Bewegungen sind.
      Wenn du dich nicht rechtzeitig bemerkbar machen kannst, könnten für die Therapeutin auch ein Zeichen das Zittern sein oder die Starre und Verkrampfung im Körper.
      Auch nicht jeder Traumatherapeut kennt sich leider mit ausgeprägten Dissoziationen aus (damit möchte ich nicht sagen, dass das bei deiner der Fall ist, deshalb ist es wichtig (egal wie groß oder klein ihr Wissen und Gespür darüfür ist), dass ihr über deine Anzeichen sprecht, wie das konkret bei dir aussieht.
      Vielleicht könnt ihr auch eine Frage vereinbaren, die sie stellt, wenn sie das Gefühlt hat, dass du nicht mehr ganz da bist und dass sie dann weiß, dass es auch so ist, wenn du nicht reagierst oder den Kopf leicht schüttelst oder so.

      Vielleicht kannst du dir noch überlegen, was dir zusätzlich ein bisschen Sicherheit gibt. Zum Beispiel einen kleinen harten Igelball, der dir auch hilft etwas zu spüren und eine Außenorientierung zu haben. Oder weitere Kleidung und einen dicken Schal, für das Gefühl geschützter zu sein. Einen angenehmen Geruch an den Schal machen oder so etwas.

      Hast du in der Schule einen Lehrer oder eine Lehrerin, der etwas vertraust oder dir vorstellen könntest mit ihr zu reden?
      Sie müssn es auch nicht verstehen, aber sie können erklärt bekommen, was das ist und wie das bei dir ist, wie sie das merken können und wie du dir wünschst, dass sie reagieren und du der oder die jenige Lehrerin kann es auch an Kollegen dann weitergeben, wenn du das wünschst.

      Wenn mir noch etwas einfällt, dann werde ich es schreiben.
      Es wäre schön, wenn du kannst, darauf antwortest, denn vielleicht können wir ja dann gemeinsam mögliche Wege optimieren...

      Liebe Grüße von der chili
      Ich danke euch allen nochmals.
      Finden wirklich alle Personen an deiner Schule das du ein, naja sagen wir mal seltsamer Mensch bist? Oder gibt es wenigstens jemanden der versucht dich zu verstehen?
      ....mhm .... also ich habe, eins, zwei Leute die wissen was ich habe, aber ich kann nicht gut erklären und sie ollen auch nicht die ganze Zeit mit meinen Problemem vollgelabert erden. Mit paar weiteren komm ich ganz gut klar, aber denen würde ich das nie sagen. Und der Rest gibt eben ... einen Scheißdreck um mich, meine Gesundheit ... die Toleranz ist einfach nicht da, zumindest in dem Rahmen den ich will nicht.

      Oder weitere Kleidung und einen dicken Schal, für das Gefühl geschützter zu sein. Einen angenehmen Geruch an den Schal machen oder so etwas.
      Oh danke das ist super, das versuch ich.
      Hast du in der Schule einen Lehrer oder eine Lehrerin, der etwas vertraust oder dir vorstellen könntest mit ihr zu reden?
      Ja, mein Klassenlehrer, aber derzeit kann ich nicht mehr mit ihm reden.

      Tut mir Leid für die kurze Antort...weil, naja, derzeit gehts nicht gut.
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hallo Symphony,

      schön von dir zu lesen.
      Und ich wünsche dir, dass es dir bald wieder ein bisschen besser geht! Manchmal fehelen einem einfach die Worte,manchmal ist es schwierig zu schreiben, irgendeinen Kontakt zu starten.

      Warum kannst denn momentan nicht mit deinem Klassenlehrer reden?

      Früher konnte ich auch nicht gut erklären, ich wusste keine Wörter, ich wusste nicht wie es mir geht, wie ich meine issoziationen un Zustäne erklären konnte. Manchmal gelingt es mir heute immer noch nicht, aber manchmal schon, das hat eine ganze Weile gedauert Wörter zu finden un beschreiben zu können, über das Malen konnte ich manches lernen auszudrücken und dann auch zu verbalisieren. Ich wünsche dir, dass du auch mit der Zeit die Wörter findest, um dich auszudrücken.

      Außerdem wünsche ich dir, dass Schal und Co dir etwas Sicherheit schenken können!
      Meinst du, du kannst Zuhause deiner Therapeutin etwas aufschreiben, um es ihr mitzubringen und sie lesen zu lassen? Manchmal kann das ein guter Einstieg sein zum Reden.

      Liebe Grüße von der chili
      Hallo,
      Gerade wenn du oft dissoziierst, sollten die davon betroffenen menschen in deiner Umgebung wissen, wie sie dann mit dir umgehen/dir helfen können.
      Mit deiner Therapeutin kannst du darüber offen reden. Wenn sie bis jetzt noch nie mit Dissoziationen konfrontiert war, kann sie sich sicher informieren (Literatur/Supervision) - und du weißt ja auch schon ziemlich genau bescheid, wie das bei dir so ist.
      In der Schule habe ich nie jemandem genau erklärt, warum ich dissoziiere oder was das genau ist - nur, dass es bei mir wegen psychischer Probleme zu bestimmten Reaktionen kommt, die man so und so erkennt und auf die man so und so reagieren sollte. Mit Schülern im allgemeinen habe ich nie gesprochen. Es reicht völlig, wenn du deinen Lehrern ein paar Infos gibst. Wenn du das nicht persönlich machen magst, kannst du auch etwas aufschreiben und das dann verteilen. Damit habe ich ganz gute Erfahrungen gemacht. Dazu solltest du natürlich wissen, was dir hilft, wenn du dissoziierst. Gerade wenn man nicht ansprechbar ist, verunsichert das Leute, die nicht vom Fach sind sehr und klare Handlungsanweisungen machen es leichter zu reagieren.

      Vielleicht ist ja was hilfreiches dabei..
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hey du,
      ich kenne das und habe in etwa das gleiche Problem. Also nicht das mit der EMDR Therapie, aber das in der Schule.
      Ich habe auch eine Dissoziationsstörung und hab dann einfach mal mit dem Schulsozialarbeiter gesprochen. Ich hab ihm gesagt, dass ich manchmal halt einfach weg bin vom Kopf und dann schwer ansprechbar.
      Er kam auf die Idee, dass ich ja einfach rausgehen könne, wenn ich merke, dass eine Disso im anmarsch ist und mir das helfen würde. Also haben wir das ausprobiert und er hat mit meinen Lehrern gesprochen, weil ich mir das nicht zugetraut habe. Also bei einigen hätte ich das sicherlich machen können, aber nicht bei allen.
      Das ganze funktionierte in der Zeit, als es mir schlecht ging, richtig gut. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit. Ich muss meinen Lehrern nichts mehr begründen, sag denen nur kurz, dass ich mal raus muss und das ist okay. Natürlich kommt ab und an ein dummer Kommentar von meinen Mitschülern vonwegen Schwänzen und so, aber lieber den dummen Kommentar, als eine Disso vor allen haben.

      Ich wünsch dir viel Kraft.

      die Vielleicht.