Alarmzustand. Hilfe bei Skills.

      Alarmzustand. Hilfe bei Skills.

      Hallo ihr Lieben

      Eigentlich will ich nicht schon wieder einen Thread aufmachen, in letzter Zeit artet es schon fast in Spam aus und ich komm' mir langsam echt blöd vor, aber was dieses Thema angeht, könnte ich noch mal Hilfe brauchen, glaube ich, auch wenn ich nicht weiß, ob man dazu überhaupt irgendwas sagen kann.

      Es ist als hätte sich der Teil von mir, der mich lang am Leben gehalten hat, verselbstständigt. Der immer wachsame Teil in Verteidigungsposition, der sich für Dreck hält, weil es sonst sinnlos wäre, so behandelt zu werden. Diese dauernde Anspannung und die Gedanken sind kaum auszuhalten und seit dem Gespräch bei meiner Therapeutin am Montag ist es noch schlimmer geworden. Ich hab Skills und Stabitechniken rausgesucht, aber ich schaff' es nicht, sie anzuwenden, weil ein Teil von mir davon überzeugt ist, dass dieser Alarmzustand angebracht und notwendig ist. Versuche ich runterzukommen, wird es noch schlimmer.
      Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie ich mich da überlisten kann? Langsam halte ich das echt nicht mehr aus.

      Lieber Gruß
      Paula
      Es ist, von außen, tatsächlich schwer was dazu zu sagen. Trotzdem wollte ich ein, zwei Dinge dazu aufschreiben, vielleicht bringen sie dich ja auf eine neue Spur.

      Wenn ich dich richtig verstehe, ist dieser Anteil von dir früher dazu da gewesen, dass du unter schwierigen Umständen überlebt hast, was an sich ja nicht falsch ist. Der Teil war also in jedem Fall einmal wichtig und gut. Vielleicht ist es ein Schlüssel zur Lösung das anzuerkennen? Ich kenne dich nicht und ich will dir da nicht zu nahe treten.... Es ist einfach ne persönliche Erfahrung, dass man diese Teile anerkennen muss, damit sie die Chance haben, kleiner zu werden und vor allem ruhiger.
      Der Anteil war früher wichtig, ist es heute aber nicht mehr so sehr. Ich kenne diesen Kampf gegen solche verselbständigten Anteile gut, vor allem in letzter Zeit, und es fällt irrsinnig schwer dagegen anzukommen und wieder die Situation so wahrzunehmen wie sie jetzt ist, nicht wie sie früher war. Trotzdem, ich glaube nicht, dass es einen anderen Weg geben kann als dieser. Irgendwas in dir weiß ja schließlich auch, dass irgendwas falsch läuft zur Zeit und du kannst auch benennen was das ist. Diesen Teil musst du stärken.
      Ein Kompromiss wäre es vielleicht, eine Art Frieden mit dem Teil zu schließen, womit du zumindest ne gewisse Zeit leben kannst.... also dass du weiterhin wachsam und alarmbereit bleibst, aber auf einem geringeren Level. Wenn du sagst, es wird schlimmer, wenn du versuchst runterzukommen, würde ich das so von außen - wieder ohne dich zu kennen, also sorry wenns falsch ist - als Angst interpretieren, dass ja was passieren könnte wenn du nicht mehr so wachsam bist. Nur dass heute ja keine Gefahr mehr droht... bis das im Gefühl ankommt, dauert es lange, klar. Vielleicht hilft es einfach nur mit dem Verstand dagegen zu arbeiten, wenns anders gerade nicht geht.
      Dich selbst überlisten klingt in dem Zusammenhang irgendwie... hm zu destruktiv? Keine Ahnung, es kommt mir nur so vor... ^^

      Na vielleicht war irgendwas Sinnvolles dabei, würde mich freuen.... :)
      Danke für deine Antwort, federleicht.
      Wahrscheinlich hast du Recht, es fällt mir die meiste Zeit über nur so schwer, das alles auseinanderzuhalten. Manchmal weiß ich dann gar nicht mehr, ob es wirklich anders ist als früher. Ja, der Teil war wichtig. Eigentlich hatte ich das im Griff, dann ist letztes Jahr wieder was passiert und dass Menschen mich wie Dreck behandeln, war in meinem Leben - auch in den letzten Jahren - generell keine Seltenheit. Oder zumindest haben sich immer wieder Menschen so verhalten, dass es sich so angefühlt hat. Und das entspricht eben absolut der Meinung dieses Anteils. Er springt aber auch darauf an, wenn jemand gut zu mir ist. Zum Beispiel eben nach dem Therapiegespräch. Wobei ich da nicht sicher bin, ob es daran liegt, dass es therapeutisch nun anders wird und ich jetzt nicht mehr Monster bin, das man treten muss, sondern Mensch, der Stabilisierung braucht - also an der Veränderung Richtung positiv - oder daran, dass die letzten Jahre und wie ich bisher von Therapeuten behandelt wurde, dadurch noch schlimmer wirken. Mir den Schuh "Dreck, Monster, unfähig,..." anzuziehen passt halt zum Muster, das auch zu dem Anteil gehört.
      Jetzt hab ich den Faden verloren... Ja, ich denke auch, dass es Angst davor ist, dass etwas passiert, wenn ich nicht mehr im Alarmmodus bin. Mir fällt dann auch so viel ein, was Gefahr bedeuten könnte, dass eine Realitätsüberprüfung echt schwer ist. Ich bin seit acht Wochen krank. Wie fühlt man sich da? Zusätzlich ist noch nicht klar, ob es wirklich körperlich ist oder doch psychosomatisch, weswegen übernächste Woche noch eine Untersuchung gemacht wird. Noch mehr "Gefahr".

      Ich glaube, das ist jetzt irgendwie wirr geworden, aber so fühlt es sich gerade auch an. Teilweise bekomme ich es sortiert und habe etwas Abstand davon. Und dann vermischt sich wieder alles. Also... ja, ich denke, du hast Recht mit dem Akzeptieren und der Angst. Ich glaube, ich muss das nur vorher irgendwie sortieren.
      "Überlisten" war übrigens nicht negativ gemeint. Ich möchte nur diesen "Denkfehler" wegbekommen und manchmal kann man sich da ja selbst ein bisschen "austricksen".
      Hey =)

      ich kenn diesen Zustand, in dem man sich so fühlt als müsste man immer darauf vorbereitet sein, angegriffen (auf welche Art und Weise auch immer) zu werden und immer darauf vorbereitet zu sein, dass irgendwas Schlimmes passiert.
      Ich kann mir auch vorstellen, dass das keine Gegenwartsängste sind, sondern eher eine Angst aus der Vergangenheit. Vielleicht überträgst du das auch auf die neue Therapeutin? Sie ist nett zu dir und du hast oft erlebt, dass Menschen zunächst nett waren und sich dann alles verändert hat und somit bist du nun in Alarmbereitschaft, weil sie dir plötzlich auch "ein m*ss*r in den Rücken stechen könnte"?

      Ich denke, dass der erste Schritt ist, dass du dir sagst, dass das ok so ist. Dass die Angst da sein darf und dieser Zustand, weil deine Geschichte so ist, dass diese Angst ihre Gründe hat, um aufzutauchen. Erst wenn du das annimmst, kannst du irgendwas dagegen tun meiner Meinung nach. Vielleicht ist es auch hilfreich, die Angst oder diesen Teil von dir an die Hand zu nehmen und zu sagen "Ich verstehe, dass du so eine große Angst hast, aber wir halten das zusammen aus. Schau, heute ist es anders" und dann eine Realitätsüberprüfung, indem du an das denkst, was dir Sicherheit gibt und wo du keine Angst haben musst.

      Manchmal kann man auch gar nicht mehr machen als sich eine Decke um die Schultern zu legen, eine Wärmflasche zu machen und nur Dinge zu tun, die einen beruhigen und den Rest auszuhalten. Manchmal braucht man diese Dinge alleine nur, um sich einen Rahmen zu geben und eine Sicherheitsbasis zu schaffen, ohne dass man eine sofortige Verbesserung spürt. Ich kenne es zumindest, dass ich mache und mache und mache und es einfach nicht besser wird, aber ohne diese Dinge wäre die Angst dann unaushaltbar und mit ihnen kann ich sie wenigstens irgendwie aushalten.

      Hast du die Stabilisierungsübungen denn auf Cd oder machst du sie in Gedanken? Ich finde es einfacher, wenn ich die Cd reinlege und mir den Text vorlesen lasse, dann ist man nicht ganz so allein damit.

      Liebe Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Hey

      Hmm. Ja, kann sein, dass ich wie es bisher war zum Teil auch auf die Therapeutin übertrage.
      Es ist so schwer mir zu sagen und zu glauben, dass die Angst okay ist und dass es heute anders ist. Vor allem, dass es heute anders ist. Es passiert ja tatsächlich immer wieder was und langsam halte ich das nicht mehr aus. Es ging mir einigermaßen gut, dann bin ich krank geworden und werde seit jetzt knapp zwei Monaten nicht wieder gesund. Ich dachte, ich schaff die geplante Untersuchung und bekomme gestern nach der Vorbesprechung zu Hause einen "Anfall", steige aus und bin nur noch absolut panisch. Gestern abend habe ich das Gefühl ich schaff das alles irgendwie (nicht die Untersuchung, sondern generell). Ich bin mit dem Gefühl schlafen gegangen, dass ich das schaffe und irgendwie hinbekomme. Als ich heute aufgewacht bin, hatte ich etwas im Kopf, wo ich ewig nicht mehr dran gedacht und noch länger nichts mehr dabei gefühlt habe. Ich bin jetzt seit ein paar Stunden wach und komm' immer noch nicht klar. Zusätzlich bin ich mal wieder das dumme Dreckstück, weil ich mich nicht genug zusammengerissen habe und jemand mitbekommen hat, dass es mir gerade nicht gut geht.
      Naja, da liegt halt das Problem, weswegen ich den Thread geschrieben habe. Ich hab einfach ständig das Gefühl, dass der Alarmzustand berechtigt ist. Und alles andere ist gerade wie ausgeblendet. Als gäbe es nichts anderes mehr. Als wäre es nie anders gewesen und als würde es nie wieder anders werden. Alles, was eigentlich gut war, hat keine Bedeutung mehr und nichts kommt bei mir an.
      Decke und Wärmflasche und so mache ich seit Wochen jeden Tag. Aber langsam weiß ich trotzdem nicht mehr, wie ich das aushalten soll.

      An Stabilisierungsübungen hab ich nur einige hier aus dem Forum, also keine auf CD oder so. Aber vielleicht wäre das auch eine Idee.

      Lieber Gruß
      Paula
      Hey :)

      Natürlich, nach so langer körperlicher Krankheit fühlt man sich auch völlig am Ende mit seinen Kräften. Eventuell verstärkt das deinen Zustand ja auch noch und erschwert, dass du die Kraft findest da gegen anzukämpfen... So zumindest kenne ich das auch von mir. Letztes Jahr hatte ich über ein halbes Jahr immer wieder schm*rz*n und Behandlungen beim Zahnarzt, was mich extrem runtergezogen hat und auch eine Menge Krfat gekostet hat. Es war ein Kampf da jedesmal zu den Untersuchungen zu gehen, aber ich hab versucht mir danach jedesmal bewusst was Gutes zutun. Ich weiß, das sagt sich sehr sehr leicht, im Moment würde ich wohl auch die Meisten, die mir das sagen, eiskalt abweisen.... :thinking blue: Aber ich hoffe, dir gehts da besser.
      Ich kann auch verstehen, wenn du sagst, es fühlt sich wirklich an, als könnte oder würde es sich nie wieder ändern und wäre schon immer so gewesen. Trotzdem reicht vielleicht für den Anfang es dir hin und wieder bewusst zu machen - rein rational - dass es nicht so ist. Auch wenn man es nicht glauben kann oder die Stimme im Kopf sofort dagegen schreit, man muss dem immer wieder kleine Schrittchen entgegen gehen, egal ob es danach fünf zurück geht. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen, jedenfalls für mich sehr oft, gerade weil ich große Probleme mit dem Essen habe. Naja trotzdem gibts den Teil in mir, der eben gesund sein will und nicht für den Rest seines Lebens krank.
      Ich weiß nicht, ob dir das jetzt geholfen hat, aber in jedem Fall wünsche ich dir ganz viel Kraft und Mut für die folgenden Untersuchungen. Im Übrigen ist es nicht schlimm, wenn jemand mitbekommt, dass es dir nicht gut geht, nur so kann man dir ja auch helfen. Körperlich und psychisch.

      lg
      Hey

      Ja, ich denke auch, dass das dazu beiträgt. Es kostet einfach echt viel Kraft, wenn es so lang nicht wieder aufhört. Ein halbes Jahr schm*rz*n und immer wieder Zahnarzt ist ja auch echt fies. :/
      Die Untersuchung, die wirklich noch nötig ist, werde ich noch machen lassen, aber mir was Gutes zu tun, ist oft gar nicht so einfach. Also Decke, Tee, Wärmflasche,... geht, aber ich bin zur Zeit innerlich so gelähmt, dass ich die meiste Zeit damit verbringe, dazusitzen und auszuhalten. Irgendwie finde ich da die Grenze nicht, wo mich zu schonen aufhört und Vermeidung anfängt. Und dann ist da zur Zeit eben auch die Frage: wozu?
      Und grad das Rationale fällt mir zur Zeit auch oft schwer. Dann ist es wie bei dem Posting, das ich heute Mittag geschrieben habe. Teilweise kann ich es wegschieben und Abstand davon bekommen - wie als ich den Thread geschrieben habe - aber dann überrollt es mich wieder und ich bin dann auch rational davon überzeugt. (Vielleicht sollte ich in einem guten Moment mal aufschreiben, wie es eigentlich ist.)
      Irgendwie klingt das, als würde ich alles schlecht reden wollen, das ist gar nicht meine Absicht. Ich weiß nicht, irgendwie fühlt es sich immer wieder so aussichtslos an. Und teilweise ist es halt doch tatsächlich schlimm, wenn ich mich nicht genug zusammenreiße, weil mein Umfeld nach zwei Monaten einfach genervt davon ist, dass es mir schlecht geht.

      Lieber Gruß
      Paula
      Hallo Paula.,

      wenn du die Stabilisierungsübungen haben möchtest, dann meld dich bei mir, ich hab 5 Cds, die könnte ich dir ja zuschicken.

      Ich finde deine Idee, dass du in einem guten Momente aufschreibst was du da gerade denkst, gut. Ich habe das auch mal gemacht und an die Kleine in mir einen Brief geschrieben, den ich mir durchlesen kann, wenn mich die Erinnerungen überschwemmen. Das könnte auch dir und diesem Anteil insofern helfen, dass der rationale Part vielleicht aktiviert wird. Ich glaube, es gibt nicht _die Lösung wie du damit umgehen kannst und ein Teil zum Aushalten wird sowieso bleiben. Ich denke, dass es viele kleine Dinge sind, die du tun kannst und die es dann erleichtern können bis du mit deiner Therapeutin mehr erarbeitet hast. Und das sind dann solche Dinge wie so ein Brief, die Decke, aber auch Aktivität. Ich finde bei Angst die Aktivität so wichtig, die Ablenkung. Wenn man da sitzt und nichts tut, dann hört man die Angst noch mehr und spürt sie noch mehr. Es klingt so sinnlos sich dann aufzuraffen und irgendwas zu machen, weil man ja so viel Angst hat, dass man sich nur verstecken möchte, ich hab nur in den letzten Monaten dir Erfahrung gemacht, dass es besser ist, aktiv zu werden. Und so lang kenn ich mich mit Angst noch nicht aus, du bist doch eigentlich die Meisterin drin damit umzugehen. ;)

      Was hat sonst immer geholfen, weißt du irgendwas, das früher mal geholfen hat?

      Ich persönlich bin von niemandem genervt, dem es auf Dauer schlecht geht. Ich bin nur genervt, wenn derjenige damit destruktiv umgeht und nichts tut. Aber du tust Dinge, oder? Du hast dir jetzt auch Hilfe geholt und ich drücke die Daumen, dass es mit der Therapeutin passt.

      Es sind schlimme Dinge passiert. Ich glaube nur, dass es nicht gut ist, sich immer wieder zu sagen "Es passiert schon wieder so Schlimmes, das bestätigt nur, dass ich es verdient habe und sich alles immer wiederholt". Ich glaube, man muss akzeptieren, dass viel Schlimmes passiert. Das gehört "einfach" zum Leben dazu. Wenn ich mich umsehe, dann sehe ich so viele Menschen, die zu kämpfen haben, immer wieder. Manchmal hilft es mir, das zu sehen und zu sehen, dass das Leben so ist und es nicht an mir liegt oder dass mein Leben so viel schwerer ist als das anderer. Sicherlich ist es das in bestimmten Bereichen, gerade im Innenleben, aber die Dinge, die von außen passieren: Da hast du keine Schuld dran, das liegt nicht daran, weil du so schlecht bist wie du es denkst.

      Du schreibst so viel von "zusammenreißen". Das ist manchmal auch angebracht. Für mich klingt es aber viel mehr danach als müsstest du dich um dich selbst _kümmern als dir zu sagen "Jetzt krieg endlich deinen Arsch hoch".

      Alles Liebe,
      disarming
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      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Hey

      Wenn du das machen würdest... Ich glaube, ich hab zur Zeit zu viel Zeug im Kopf, als dass das nur durch lesen oder denken funktionieren könnte. Also... zumindest tut es das bisher nicht.

      Eigentlich habe ich auch gemerkt, dass es mir gut tut, wenn ich mir zumindest ein paar kleine Dinge am Tag vornehme. Irgendwelche ganz normalen Sachen. Ich weiß nur immer nicht, was genug und was zu viel ist, weil es mir ja körperlich auch nicht gut geht. Ich bin irgendwie nicht gut darin, auf mich aufzupassen. Naja und dann mache ich meist gar nichts, weil ich nicht weiß, ob es gerade gut oder schlecht wäre, mich zu irgendwas zu "treten". Irgendwie weiß ich nicht, wie man sich um sich kümmert.
      Meisterin darin damit umzugehen... *lächelt* Das war ich mal, aber seit der OP und seit Weihnachten und seit ich krank bin, ist es anders. Damit wie es jetzt ist, komme ich gar nicht zurecht. Da bin ich völlig hilflos, als wäre alles vorher nie gewesen. Es hilft auch nichts, was vorher geholfen hat. Vorher war es so, dass ich Abstand von der Angst hatte, weil die meisten Auslöser draußen waren. Ich konnte mich zurück ziehen, gucken, dass ich mich wieder sicherer fühle und dann war die Angst nicht mehr bedrohlich, wenn sie überhaupt da war. Jetzt ist die Angst immer da und ich kann mich nicht zurück ziehen, weil auch die Auslöser immer da sind. Und das lähmt und ich kann nicht damit umgehen. Lernen zu müssen mit Angst umzugehen, die immer da ist oder jederzeit kommen kann, ist noch mal was anderes irgendwie. Schwerer.
      Darum weiß ich auch nicht, wie die Lösung aussieht, die ich suche. Ich suche einfach alles, was irgendwie helfen kann.

      Trotzdem, ja, ich tue Dinge. Ich rede auch nicht ständig darüber wie es mir geht, weil ich gemerkt habe, dass es besser ist. Nicht nur für andere, sondern auch für mich selber. Normale Gespräche über normale Dinge tun da eher gut. Aber man weiß und merkt ja trotzdem, dass das Problem immer noch da ist und ich glaube das ist es, was nervt und wenn ich dann auch noch doch mal wieder sage, dass es mir gerade nicht gut geht... naja. Auf jeden Fall nervt es andere. Und das nervt mich und tut weh, weil ich nicht mehr tun kann, als ich schon tue.

      Es sind schlimme Dinge passiert. Ich glaube nur, dass es nicht gut ist, sich immer wieder zu sagen "Es passiert schon wieder so Schlimmes, das
      bestätigt nur, dass ich es verdient habe und sich alles immer wiederholt". Ich glaube, man muss akzeptieren, dass viel Schlimmes passiert. Das gehört "einfach" zum Leben dazu. Wenn ich mich umsehe, dann sehe ich so viele Menschen, die zu kämpfen haben, immer wieder. Manchmal hilft es mir, das zu sehen und zu sehen, dass das Leben so ist und es nicht an mir liegt oder dass mein Leben so viel schwerer ist als das anderer. Sicherlich ist es das in bestimmten Bereichen, gerade im Innenleben, aber die Dinge, die von außen passieren: Da hast du keine Schuld dran, das liegt nicht daran, weil du so schlecht bist wie du es denkst.
      Ja, an dem Punkt hakt es irgendwie. Ich kenne selbst niemanden, der nicht sein persönliches Päckchen Scheiße mit sich rumträgt und der nicht immer wieder mit irgendwas zu kämpfen hat. Ich glaube, ein Teil von mir versucht immer noch, in solchen Dingen einen Sinn zu finden. Einen Grund dafür, warum sowas passiert. Ich werde das "Warum?" nicht los. Warum ist dies passiert, warum ist das passiert,... das nach der OP, Ps T*d,... und lauter andere Dinge und Kleinigkeiten. Ich finde das auf mich bezogen gar nicht schlimmer, aber als Reaktion bleibt es auf andere bezogen dann beim Warum und trösten und so. Was mich angeht, keine Ahnung, da springt immer wieder dieses Muster an als Antwort auf die Frage. Zumindest wenn es nur mich betrifft. Das passiert automatisch und je mehr es sich "aufdrängt", umso mehr glaube ich es.
      Eigentlich hatte ich das mal im Griff, aber zur Zeit...

      Lieber Gruß
      Paula
      Hey!

      Mal aufzuschreiben wie es wirklich ist, halte ich auch für eine sehr gute Idee. Ich finde auch nicht unbedingt, dass du alles schlecht redest, was evtld aran liegt, dass ich das von mir selbst kenne *g* Das Schlecht-Reden und vor allem das Endlos-Diskutieren über Dinge, an denen ich nichts ändern kann oder ständig mit Gegenfragen antworten etc. Das sind richtige Spielchen, die ich da manchmal mit mir selbst und anderen treibe. Kritisch hinterfragen sollte man die Dinge grundsätzlich, meiner Meinung nach, aber ich übe selbst noch daran, nicht ZU misstrauisch und negativ zu sein ^^ Deshalb finde ich es gut, wenn du hier immer wieder drüber redest und du versuchst ja der Lösung näher zu kommen, es ist kein sinnloses Schlechtmachen, sondern ein produktives Gespräch.
      Da gehört das mit deinem anderen Thread auch rein.

      Dass dein Umfeld davon genervt ist, gut, kann ich verstehen. Also einfach aus rational-emotionaler Sicht, aber ich stimme disarming da völlig zu - schlimm ist, wenn man völlig destruktiv damit umgeht. Und das tust du ja nicht, wie man an deinen Versuchen Hilfe zu bekommen, sieht. Ich kenne dich nicht, aber ich gehe da jetzt mal allein von deinen Threads aus.

      Naja und die Frage nach dem "Warum"... joa, wer stellt sich die nicht. Im Ernst, ich denke, das treibt jeden Menschen um und viele suchen sich da die aus ihrer Erfahrung passende Lösung aus, so wie bei die das Muster dass du selbst schuld bist aus diversen Gründen. Ich persönlich glaube, die Wahrheit ist wirklich so, dass es kompletter Zufall ist... Jedem passieren schlimme Dinge, manchen mehr, anderen weniger, das ist einfach irre unfair. Aber man kann es nicht ändern. Fällt mir auch oft schwer zu akzeptieren, gerade wenn es um Vorwürfe an meine Eltern geht oder überhaupt, warum bestimmte Sachen apssiert sind.. hätte ich nicht was anders tun können, hätte mein Vater nicht anders handeln können usw. usf.... Ändern kann ich es trotzem nicht.
      Hallo federleicht

      Naja, schon irgendwie. Ich hab das Gefühl, ich lehne vieles ab, etc., aber ich schreibe halt, was ich denke und wie es sich anfühlt. Und dass das zur Zeit kein Ende nimmt, ist mir eigentlich wirklich peinlich.

      Klar, rational kann ich es auch verstehen, ich erwarte auch nicht, dass das jemand völlig teilnahmslos hinnimmt, ich denke, das geht gar nicht, wenn einem jemand nicht egal ist. Aber es belastet halt noch zusätzlich, weil ich andere nicht belasten will und das aber auch wieder etwas ist, was ich nicht weiter beeinflussen kann, als ich es schon tue.

      Zufall... ja, wahrscheinlich ist das die eigentliche Antwort, aber diese Sinnlosigkeit ist so schwer zu akzeptieren und auszuhalten. Ich denke, darum springt auch dieses Muster immer wieder an. Vielleicht meint ein Teil von mir gerade wieder, dass es leichter zu ertragen ist, selbst schuld zu sein, als dass es keinen Sinn hat.
      Was Kleinigkeiten angeht, ist heute wieder ein gutes Beispiel:
      Letzte Nacht ging es mir soweit okay. Auch vorhin nach dem Aufstehen noch. Dann habe ich was gegessen und wollte telefonieren und plötzlich wird mir wieder k*tzübel und ich krieg zwei Panikattacken. Wie soll man das nach zwei Monaten anders empfinden, als als Bestrafung? Jetzt fühl ich mich diesem unberechenbaren scheiß Körper wieder völlig ausgeliefert und als dürfte es mir nicht gut gehen, weil dann immer wieder solche Scheiße passiert. Von Anfang an hab ich das Gefühl, das nicht auszuhalten und langsam glaube ich, dass dieses endlose Kranksein mich völlig kaputt macht.
      Liebe Paula!
      Ich kann dich nur zu gut verstehen und hoffe dass es bald besser wird.
      Darf ich fragen ob du auch ein Team bist?
      Wenn du anderer Anteil schreibst iritiert mich das ein wenig.
      Meinst du wirklich Anteil oder eher einen nicht abgetrennten Anteil von dir?
      Das klingt jetzt vollkommend verwirrednt, sorry.
      Hast du schon mal versucht mit diesem Anteil zu reden oder ihm zu schreiben?
      vielleicht solltest du wirklich irgendwo aufschreiben dass du nicht Schuld hast und warum.
      Wichtig denke ich ist es jetzt wirklich diesen anderen anteil von der Unschuld zu überzeugen.
      Ich weiß dass es nicht einfach ist, aber man kann es schaffen mit kleien Tricks.
      Ich weiß wovon ich spreche.
      Versuch das gespräch zu suchen und schreib Zettelchen die du dir über all in die Bude hängst wo Gründe drauf stehen warum du nicht schuldig bist.

      Liebe grüße und viel erfolg disharmonie und Team
      Hey disharmonie

      Nein, ich bin nicht multipel. Was ich mit "Anteil" meine, ist eigentlich eher eine Art etwas komplexeres Muster, das immer mal wieder eigenständig (?) 'aktiv wird', das aber trotzdem zu mir gehört. Persönlichkeitsanteile (also nicht abgespaltene) hat ja jeder und in der Therapie, die ich gerade angefangen habe, werden wir wohl auch unter Anderem so arbeiten, also den Teil von mir, der weiß, dass ich nicht Schuld bin, stärken, etc. Ich kann deine Verwirrung aber verstehen und ich wollte es nicht schlimmer aussehen lassen, als es ist.
      Reden und schreiben habe ich noch nicht versucht, aber ich hab versucht, diesen Teil in Gedanken zumindest zu beruhigen. Funktioniert leider kaum bis gar nicht. Vielleicht sollte ich es wirklich mit schreiben versuchen, das funktioniert bei mir meist besser. Das Problem dabei ist halt, dass es keinen logischen Grund dafür gibt, dass ich Schuld an allem bin. Oder sein soll. Der einzige Grund für dieses Gefühl ist, dass ich nicht akzeptieren und ertragen kann, dass manche Dinge eben passieren. Und obwohl ich das weiß, hört es dummerweise nicht auf.

      Lieber Gruß
      Paula
      Schreib den Anteil genau das.
      Macjh ihm klar was in dir vorgeht und das er das verstehen muss.
      Ihr sitz beide im gleiche boot und müsst zusammen halten.
      Das würde ich ihm klar machen.

      Du hast nichts schlimmer dargestellt wie es ist.
      ich habe nur nach gefrat weil ich auf soetwas verstärkt achte seid ich selbt von meinen Team weiß.

      Viel Glück disharmonie
      Naja, genau das funktioniert ja eben nicht. Es gibt keinen Grund dafür, dass ich Schuld sein soll, aber wenn etwas passiert, bin ich es trotzdem, weil es einen Grund haben muss. Und da jederzeit irgendwas passieren könnte, bleibt das Gefühl. Alarmzustand eben. Und den bekomme ich nicht "abgeschaltet", eben weil jederzeit etwas passieren könnte, auf das ich dann nicht "vorbereitet" wäre. Ich dachte, es würde vielleicht besser werden, wenn ich die Magenspiegelung hinter mir habe und die ohne großes Drama klappt, aber das ist jetzt zwei Tage her und es hat sich nichts geändert. Es wird jetzt aber auch wieder von mir erwartet, dass ich normal funktioniere, weil bei der Spiegelung nichts gefunden wurde. (Von ein paar Tests, die noch gemacht werden, bekomme ich erst nächste Woche die Ergebnisse.) Das setzt wohl auch wieder unter Druck.
      Keine Ahnung, ich weiß grad irgendwie gar nichts mehr und weiter komm ich auch nicht.
      Paula dann akzepetier dich wie du bist.
      du bist eben jetzt im Moment so und wenn so sein wills/musst,
      dann muss das so sein.
      Wenn du das nicht möchtest solltest du dir über all zettel hinkleben wo drauf steht:
      Egal was, ich wars nicht.
      Ich bin NICHT Schuld.

      Ich weiß dass das schwierig ist, ich kenn solche Situationen.
      In solchen Moment mach ich genau das was ich dir gerade geschrieben habe.
      Jeder mensch macht mal Fehler, das ist ok.
      Aber man kann nicht an allem Schuld sein.

      Liebe grüße disharmonie
      Klar, mir machts Spaß mich so zu fühlen, ist doch klar. Darum versuche ich auch, mir ständig zu sagen, dass "es"/wasauchimmer nicht meine Schuld ist, aber dass mich das gerade nicht weiterbringt, liegt dann natürlich daran, dass es so toll ist, sich scheiße zu fühlen. Stimmt. *ironie aus*
      Ist ja schön, dass es dir hilft, dir Zettel überall hin zu kleben. Bei mir kommt die "Botschaft" aber trotzdem nicht an. Menschen sind keine Computer, die auf Befehle genau gleich reagieren. Für mich passt das nicht. Ist halt so.
      Tut mir Leid falls ich dir mit diesem Tipp zu nahe gegangen bin.
      Ich wollte nur helfen und finds schade dass du mit einer solchen Reaktion kommst.
      ich kann verstehen dass du gereizt bist weil es eben nicht so funktioniert wie du es dir wünscht.
      hast du vielleicht eine Therapeutin mit der du darüber sprechen kannst?
      Sorry, es ist nur ziemlich anmaßend zu behaupten, "Wenn dir genau _das nicht hilft, tja, dann willst du wohl, dass es dir so geht oder es 'muss so sein'". Wie gesagt, ich bin ein Mensch und keine Maschine.
      Meine Therapeutin habe ich hier schon mehrfach erwähnt, daher: Ja, ich habe eine. Allerdings habe ich den nächsten Termin erst am Montag und dass ich diesen Thread erstellt habe, ist jetzt schon etwas her. Ich bin nicht der Typ Mensch, der sich hinsetzt und auf Heilung durch Fachleute wartet, ohne selbst etwas zu tun oder es zumindest zu versuchen.
      Liebe Paula,
      das habe ich nicht behauptet.
      ich glaube bei dir ist etwas falsch angekommen.
      ich meinte eigentlich eher ob du versuchen kannst dich zu akzeptieren, im Moment, mit diesen schuldgefühlen.
      es tut mir sehr leid dass wir beide hier jetzt streiten müssen,
      denn ich habe dich als sehr netten Menschen kennen gelernt.
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