Alarmzustand. Hilfe bei Skills.

Dann drück das doch vielleicht das nächste mal auch so aus, denn daraus lässt sich schlecht etwas von akzeptieren lesen:

disharmonie schrieb:

du bist eben jetzt im Moment so und wenn so sein wills/musst, dann muss das so sein.
Wenn du das nicht möchtest solltest du...

Ich bin nett, aber 'nett' heißt nicht, dass man sich restlos alles gefallen lassen muss und ich denke nicht, dass das hier gerade das Thema ist.

tut mir leid wenn ich mich falsch ausgedrückt habe, ich hoffe dass
sich unsere meinungsverschiedenheit beheben lässt und wir wieder normal mit einander umgehen können.
Ich wollte dich keines Falls angreifen oder beleidigen.

Liebe Grüße disharmonie

Tut mir Leid, dass ich hier immer noch weiter schreibe und jammere. Noch ein Thread wäre noch peinlicher, darum hier. Ich komm' damit allein einfach nicht zurecht.

Die Ergebnisse habe ich immer noch nicht (war vorhin beim Arzt und hab nachgefragt), dafür heute das zweite Gespräch mit meiner Therapeutin. Sie meinte, dass die Übelkeit und das nicht essen können auch gut psychosomatisch sein könnten. Ich empfinde es als Bestrafung und sie meinte, dass es vielleicht genau das ist. Dass meine Psyche oder ein Teil von mir oder was auch immer, mich damit bestrafen will.
Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Was, wenn das nicht mehr reicht? Wenn es noch schlimmer wird, weil ich noch schlimmeres verdient habe? Weil ich noch schlimmer und schlechter als Dreck bin? Ich meine, es ist doch völlig egal, was man selbst von sich hält. Für meine Eltern war ich früher Dreck, für meinen Vater bin ich es immer noch, für meine Lehrer war ich Dreck, für meine Mitschüler war ich Dreck,... ich war immer Dreck. Was, wenn meine Psyche oder dieser Teil von mir oder was auch immer, das auch meint und mich genau dafür bestraft? Man kann schon keinen Menschen vom Gegenteil überzeugen, wenn er keinen Grund hat. Was, wenn das jetzt auch nicht geht? Wenn es immer so bleibt? Oder noch schlimmer wird?
Ich traue mich immer noch nicht, irgendwas in Richtung Skills oder generell etwas für mich zu tun, weil ich Angst habe, dass es dann noch schlimmer wird. Eigentlich traue ich mich noch weniger als vorher. Ich hab nur noch Angst.

Paula. schrieb:

Ich traue mich immer noch nicht, irgendwas in Richtung Skills oder generell etwas für mich zu tun, weil ich Angst habe, dass es dann noch schlimmer wird.

Hat sich diese Angst denn in den letzten Wochen/Tagen bestätigt?
Denn sonst würde ich sagen: Probier es aus, es kann eigentlich nur helfen oder? Und wenn es wirklich schlimmer dadurch wird, dann weißt du es aber wenigstens und kannst nach anderen Wegen suchen. Ich kann verstehen, dass du von der Angst gelähmt bist, aber nur aushalten macht es nicht besser. Ich denke, es ist wichtig, dass du aktiv wirst, auch wenn ich weiß wie wahnsinnig anstrengend und angstmachend und schwer das ist.

Wo bist du kein Dreck? Schau dort hin, denn ich denke nur so kann es besser werden. Hinschauen wo du kein Dreck bist und beweisen, dass du Besseres verdient hast. Wie genau das geht, weiß ich nicht, aber es ist schonmal gut, dass deine Therapeutin da ist und dir hilft.

Die Cds möchtest du haben, ja? Ich hab es die letzten Tage nicht geschafft, hier zu antworten.

Ich weiß nicht. Zwischendurch konnte ich mich ablenken, aber irgendwann wird es immer wieder so schlimm, dass es eigentlich nicht auszuhalten ist. So hat es ja auch angefangen. Ich hab mich auf Weihnachten gefreut und war "verliebt" - oder dachte es zumindest - und dann ist alles schief gegangen. Seit dem ist es so, wie es jetzt ist.
Ich weiß nicht, wo ich kein Dreck bin. Und ich bin nicht mehr sicher, ob ich besseres verdient habe. Letztendlich ist es auch egal, denn ich habe nicht das Gefühl, dass diese Scheiße zu mir gehört. Es ist eher, als würde ich den Dreck meines Lebens noch mal leben oder fortsetzen, mit dem Unterschied, dass was mich kaputt macht, kein anderer Mensch ist, den ich aus meinem Leben werfen kann oder der irgendwann von allein verschwindet. Es ist in meinem Kopf und verschwindet nicht mehr. Seit 2½ Monaten wird es nur immer schlimmer. Ob die Therapeutin mir helfen kann, weiß ich nicht. Vielleicht hatten ja auch alle Recht damit, dass ich Dreck bin und eigentlich noch schlimmeres als dashier verdient habe, immerhin waren es nicht wenige. Die können sich ja kaum alle geirrt haben, oder? Und die Therapeutin ist zwar auch Fachmensch, aber es waren auch da so viele, für die ich noch weniger war als Dreck. Die werden sich wohl auch nicht alle geirrt haben. Und wenn ich dann jetzt so tue, als wäre ich kein Dreck, als hätten sich alle geirrt und ich besseres verdient... da kann ja eigentlich nur der nächste Schlag in die Fresse kommen.
Keine Ahnung, ich glaub, ich kann das alles nicht mehr.

Die Cds möchtest du haben, ja?

Eigentlich schon, ja, ich bin nur gerade nicht sicher, ob es Sinn hat.

liebe paula,
 
hier kommt ein lieb gemeintes: jetzt mach aber mal nen punkt.
 
ich glaube, du bist grade viel zu tief und zu sehr in dieser elenden abwärtsspirale gefangen. ich kann das gut verstehen, auch dass dein widerstand gegen das, was andere dir verkauft/eingeredet haben, kleiner wird. vielleicht auch, weil deine neue therapeutin bisher nicht so ist und das bedeutet, dass du dich nochmal einlassen, öffnen und der gefahr preis geben musst, enttäuscht zu werden. dass durch diese situation die alten v*rl*tzungen, zuschreibungen und schlechten erfahrungen hoch kommen, fände ich logisch und verständlich.
aber: du sagst, du kannst das alles nicht mehr. und ich glaube dir das wirklich. die sache ist nur: was ist eine alternative, mit der du leben kannst?
du hast so lange durch gehalten, so viel versucht und gewartet, bis zum erstgespräch und zum zweiten termin, zur untersuchung etc. lass dir das jetzt nicht nehmen, grade jetzt, wo das, worauf du lange gewartet hast, realität wird. du hattest guten grund zu warten und auszuhalten. wenn du jetzt zulässt, dass diese ganzen alten, schlimmen und schweren geschichten dir auch den weg zu etwas anderem, neuen, guten, gesundenden versperren, dann behandelst du dich so wie diejenigen, die du heute verfluchst und von denen du bisher wusstest, dass sie dir geschadet haben.
 
ich will an deinen kampfgeist appellieren, an deinen trotz und den teil ansprechen, der dir sagt: die haben mich schlecht behandelt. das war falsch, gemein und unfair. denn so war es; es gab keinen grund. du bist kein dreck. du bist kein monster, du bist nicht unheilbar, du bist nicht wertlos. du bist ein mensch, der geballt schlechte erfahrungen gemacht hat und der diese erfahrungen von außen schon in sein selbstbild integriert hat. das ist nachvollziehbar und ich wüsste kaum, wie es anders gehen sollte. ABER: ein selbstbild kann man ändern. aber dazu muss man auch zulassen, trotz aller angst und vorsicht, dass gute erfahrungen und ein anderer umgang mit dir auch dein selbstbild beeinflusst.
 
dass diese ganzen sachen in deinem kopf sind und dir momentan alles so schwer machen, wie sollte es denn auch anders sein? erinnere dich an das, was deine therapeutin in der ersten stunde gesagt hat: alles, was passiert ist, kann für dich traumatisch gewesen sein. und gegen ein trauma kommt man nicht alleine an, das ist nichts, was man mit selbstbeherrschung, disziplin und willen verarbeiten kann. das macht dein kopf nicht, um dich zu ärgern, zu quälen und zu bestrafen. sondern weil er nicht anders kann. weil er genauso hilflos und überfordert ist, wie du dich insgesamt fühlst. und deswegen - um nochmal auf deine zweifel daran, es weiter schaffen zu können, zurück zu kommen - glaube ich: du musst nochmal können. das würde ich nicht sagen, wenn ich nicht glauben würde, dass es diesmal was bringen kann. dass du diesmal aufgehoben bist und da jemand ist, der dich ernst nimmt in all deinen v*rl*tzungen, zweifeln und deinem misstrauen.
 
ich hoffe, du verstehst meine worte richtig. ich will dich nirgendwo triezen, nichts klein reden oder dir sagen, du sollst dich nicht anstellen. im gegenteil. ich will dir sagen: du hast so lange, so viel geschafft und ausgehalten. gib jetzt nicht auf.
 
ich wünsche dir alles gute und eine menge mut und tapferkeit.
pacem.cordium

Danke für deine Antwort, pacem.cordium.

Eine Alternative, ja, das ist die Frage. Ich finde keine, zumindest keine realistische. Ich glaube, ich hab einfach keine Kraft mehr. Psychisches und Körperliches, das ist zu viel. Das ist das einzige, was ich dazu denken kann. Es ist zu viel. Viel zu viel und ich kann das nicht mehr. Das denke und fühle ich seit Wochen und ich verstehe nicht, wie trotzdem noch jeder Tag vergehen kann. Einer nach dem anderen. Ich bin nicht an meiner Grenze, ich bin schon darüber hinweg. Im Gespräch (vor)gestern habe ich alles weggelacht, obwohl es gar nichts zu lachen gab. Über Früher zu reden, war nicht möglich. Ich war so weit weg, dass sie den Versuch abgebr*ch*n hat, obwohl es nur um die "Grundinformationen" ging und ich habe mein "Versprechen" gehalten. Ich habe zu ihr gesagt, dass ich nicht weiß, an wie viel von dem Gespräch ich mich später noch erinnern können werde und das ist so ziemlich das einzige, woran ich mich noch erinnern kann. Alles andere ist nur diffuses Zeug. Ich hab einfach keine Kraft mehr. Auch nicht für Trotz. Vielleicht ist mir die Schuld zu geben, das letzte, was mich noch aufrecht hält. Da ist so viel Zeug in mir, von dem ich nicht mal weiß, wo es auf einmal her kommt. Ich war traurig, als es um Früher ging und verstehe immer noch nicht warum (obwohl es objektiv wahrscheinlich logisch ist). Ich könnte generell die ganze Zeit über heulen und weiß nicht, warum.
Traumatisch... das hat sie wörtlich nur über die OP und das danach im letzten Jahr gesagt. Ich traue mich gerade nicht mehr, selbst etwas zu bewerten.
Und das:

und gegen ein trauma kommt man nicht alleine an, das ist nichts, was man mit selbstbeherrschung, disziplin und willen verarbeiten kann. das
macht dein kopf nicht, um dich zu ärgern, zu quälen und zu bestrafen. sondern weil er nicht anders kann. weil er genauso hilflos und überfordert ist, wie du dich insgesamt fühlst.

kenn ich eben nicht. Das versteh' ich nicht (also rational schon, aber emotional und im Zusammenhang mit mir...) und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Das ist alles so schwer. Und auch mit Therapie, ich fühl' mich einfach hilflos.

ich wünsche dir alles gute und eine menge mut und tapferkeit.

Danke.

Paula. schrieb:

Zitat
Die Cds möchtest du haben, ja?

Eigentlich schon, ja, ich bin nur gerade nicht sicher, ob es Sinn hat.

Dann bekommst du sie für die Zeiten, in denen du wieder daran glaubst, dass es Sinn hat. Daran glaube ich nämlich sehr: Dass du nicht aufgibst, denn so bist du einfach nicht, und dass du wieder einen Sinn im Kämpfen sehen wirst. So wie pacem.cordium schreibt: Du kämpfst schon zu lange als dass es sich jetzt "lohnen würde aufzugeben".

Erwarte nicht zu viel von dir. Du musst nicht gleich reden können und dich sofort öffnen und dich dabei gut fühlen. Der erste Schritt ist sich anzunähern, deine Therapeutin zu beschnuppern und zu schauen, ob du dich darauf einlassen kannst, trotz deiner Angst.
Ich kann verstehen warum du die ganze Zeit weinen könntest: Lies dir doch deine Worte hier durch, dann ist das ganz deutlich. Und das ist auch ok so, ich versteh gut, dass du dich gerad überfordert fühlst.

Du bist kein Dreck. Ich schreib es dir so oft wie du es brauchst und egal wie schwierig es ist.

disarming

Danke H. Ich glaube, wenn ich wüsste, wie man aufgibt, hätte ich es schon getan. Vielleicht ist es ganz gut, dass ich es nicht weiß. Aber aushalten... das ist so schwer.
Es war auch nicht so, dass ich mich geärgert hätte darüber, dass ich nicht reden konnte. Ich habe mich darüber geW*nd*rt, dass es nicht ging. Ich wusste nicht, wo die Tränen herkamen, die ich dann runtergeschluckt habe. Und es war noch nie so, dass ein Fachmensch meinen "Zustand" in der Situation so schlimm fand, dass er/sie das abgebr*ch*n hat. Nicht weil es keinen Sinn gehabt hätte, die nötigen Informationen hätte ich schon noch rausbekommen, sondern weil das so scheinbar nicht gut für mich gewesen wäre.
Ich versteh das nicht und ich versteh nicht, was mit mir los ist. Bin ich so "zerbrechlich"? Ich weiß nicht. Ich versteh das alles nicht.

Mittlerweile sieht es so aus, als wäre ich körperlich tatsächlich gesund. Ich hab vorhin mit der Praxis telefoniert. Ein Ergebnis wurde mir am Telefon schon mitgeteilt, am Freitag habe ich einen Termin bei meiner Ärztin, um den Rest zu besprechen. Aber wäre da etwas, hätte man mir das wohl auch schon am Telefon gesagt.
Wie kann man gesund werden, wenn man nicht krank ist? Bis mein Kopf wieder klar kommt, halte ich das nicht aus. Wirklich nicht.