Schmaler Grad...

      Schmaler Grad...

      Hab gestern als wir(meine Tochter+ich) zu ihrer ampulanten Therapeutin(Pschychaterin) waren,merken müssen ...auf welchen schmalen Grad von "sich helfen lassen wollen"...wir uns derzeit noch befinden...gestern ging es bei dem Termin um Rezeptausgabe wegen Medikamenteneinstellung(Antidepressiva)und kurzen Gespräch,wie es meiner Tochter Karneval ergangen ist...um dann zum Abschluss zum bl*tdruckmessen zu gehen...dort sollte sie wohl auch auf die Waage und auch ihre N*rb*n zeigen...als sie daraus kam,merkte ich direkt das was nicht in Ordnung ist....erst blockte sie ab und draussen sagte sie dann doch,was los ist und zeigte 'nen Vogel und sagte..."ich zeig der doch nicht meine N*rb*n...das können die vergessen,da mach ich nicht mit"...
      Jetzt haben wir in 2 Wochen den nächsten Termin und ich hab Angst,wenn da nun wie die Therapeutin sagte "richtig"mit der Therapie angefangen wird und es für meine Tochter in die Richtung geht ,das "nachgebohrt" wird und unangenehme "lästige" Fragen kommen...sie doch wieder alles hinschmeißt ;( ...
      was wir alleine nicht schaffen,das schaffen wir dann zusammen...
      Hallo Anla,
      es ist grade ziemlich schwer für mich, mir zu überlegen was ich schreiben soll, da es in dem Bericht keine konkrete Frage gibt, aber ich versuche es einmal.

      Naja, die kurze Untersuchung (also bl*tdruck/Waage) ist ja leider wichtig wegen dem Einstellen und wieviel Medikamente nach Möglichkeit maximal ausgehändigt werden.
      Jetzt beim Lesen fällt es mir aber schwer zu verstehen, wieso dabei die v*rl*tzungen eine Rolle spielen bzw. wenn ein Teil des Therapiekonzeptes wirklich von den N*rb*n abhängt, Mitleid für dieses zu empfinden.
      Was das nicht die N*rb*n zeigen betrifft, hat das eigentlich wenig mit dem "sich helfen lassen wollen" zu tun. In der Introversion der eigenen Persönlichkeit sind die N*rb*n zu etwas intimen geworden. Man selbst mag sie vielleicht nicht einmal und wie andere Dinge die man am Körper nicht mag fällt es einem schwer, sie einem anderen Preis zu geben.
      Dazu gehört viel Vertrauen, was man erst einmal in jemanden fassen muss, und Zeit braucht.

      Bei einer psychologischen Behandlung geht es um die intimsten Geheimnisse die man hat, Dinge mit denen man mit niemandem sonst geredet hat und eben deshalb ist dabei der geschützte Rahmen und die Vertrauensbasis die wichtigste Grundlage. Und aus dem Grund solltest du dir eigentlich auch nicht so viele Sorgen machen, denn um den Raum und das Vertrauen zu schützen hat i.d.R. der Patient die Kontrolle über den Therapieverlauf und die Möglichkeit sich zu schützen und stop zu sagen.
      Ich meine ja, es wird lästige Fragen geben, aber die kann sie offen lassen, denn sie ist nicht die einzige Person auf dieser Welt, der es so geht (und Psychologen sollten das Wissen, sonst haben sie den falschen Beruf gewählt). Und eben deshalb sollte ein Therapeut die Stopzeichen des Patienten respektieren, denn diese zu ignorieren und da weiter zu machen, würde nur dafür sorgen das sich der Patient verschließt und ggf. nie wieder Vertrauen in den Therapeuten fasst.
      Und wenn sowas passiert, dann sollte sie lieber diese Therapie hinschmeißen, denn dann sind sie und der Therapeut nicht unbedingt geeignet für einander und ein anderer Therapeut würde dann mehr bringen.

      Hm.. ich hoffe der Text hilft jetzt wenigstens etwas.. *kopfkratz*
      Naja, auf jedenfall, mach dir nicht zuviele Sorgen, denn ob es Klappt oder nicht, wie es wird und all diese Dinge liegen in der Zukunft, einer Zukunft die du heute nicht verändern kannst, dir darum Sorgen zu machen opfert also nur Zeit, die in anderen Feldern bestimmt besser aufgehoben wäre.

      Alles Liebe
      Neph
      Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern mit dem Körper, so wie er ist, Lebensfreude zu haben.

      Dr. med. Eckart von Hirschhausen
      Hey,

      Nephilim schrieb:

      Jetzt beim Lesen fällt es mir aber schwer zu verstehen, wieso dabei die v*rl*tzungen eine Rolle spielen


      meistens wollen Therapeuten/Ärzte die N*rb*n sehen, um eben die "Schwere" einschätzen zu können. Es kann ja sein, dass es nur leichte, oberflächliche Schnitte sind, aber genauso, dass es tiefe W*nd*n sind, die eigentlich einer ärztlichen Behandlung bedürften oder lebengefährlich sind. Das hat schon seinen Sinn. ;)

      Ich würde dir, anla, auch raten, dir erst mal nicht allzu viele Sorgen zu machen. Deine Tochter scheint Hilfe ja zu wollen (du hast sie sicherlich nicht zur Therapie gePr*g*lt. ;) ). Und eine Therapie fängt auch nicht vom einen auf den anderen Moment "richtig" an. Das ganze ist ein Prozess, da muss sich Vertrauen entwickeln, man geht nicht direkt von Anfang an die tieferen Probleme und Themen und bohrt nach. Ich hab bei meiner Therapie erst nach 2 Jahren richtig angefangen zu erzählen, für meine Therapeutin war das völlig okay und sie hat mich auch nie zu etwas gedrängt. Ansonsten hätte sie wohl auch den Beruf verfehlt.

      Wie Nephilim gesagt hat, N*rb*n sind etwas sehr intimes, genau wie die ganze Selbstv*rl*tzung, das macht man generell ja nicht in der Öffentlichkeit. Du würdest sicherlich auch nicht jedem x-beliebigen Arzt deinen Körper komplett zeigen, sowas braucht ein gewisses Vertrauen.

      Liebe Grüße,
      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Hallo,

      ich finde das bisher gesagte auch sehr wichtig. Ergänzen könnte ich noch, dass du vielleicht mit deiner Tochter nochmal darüber sprichst. Jenachdem, wie sie reagiert/reagiert hat.
      Ich kann mir vorstellen, dass es für sie vielleicht auch nochmal gut wäre zu hören, dass sie wirklich nicht dazu gezwungen ist, etwas zu erzählen. Jenachdem ob sie dazu neigt vor jemand anderem eher eingeschüchtert zu sein oder sehr temperamentvoll, muss man das natürlich anpassen. In ersterem Fall sie eher ermutigen auch ihren Standpunkt zu vertreten und klar zu machen, wo ihre Grenzen sind. Im zweiten Fall eher sagen, dass es nicht notwendig ist gleich komplett dicht zu machen, sondern einfach nur klar zu machen, dass sie etwas nicht möchte und lieber woanders weiter machen will.

      Aber ich weiß ja auch nicht, wie alt sie ist oder ob das für sie nicht total selbstverständlich ist. Nur wenn du Angst hast, dass das vielleicht kontraproduktiv wäre es nicht anzusprechen und ohnehin einen guten Draht zu ihr hast, wäre so ein Gespräch ja vielleicht nicht verkehrt.

      Grüße,
      klirr
      Hallo anla!
      ich kann deine angst verstehen,
      allerdings auch die deiner Tochter.
      ich selbst bin fast so alt wie sie,
      aber auch ich war schon an dem Punkt wo ich meine N*rb*n noch nicht zeigen wollte.
      ich denke dass es wichtig ist dass sie niemand dazu drängt.
      eigentlich sollte das die Therapeutin wissen,
      sonst läuft es zum Schluß wirklich noch darauf aus dass deine Tochter total dicht macht.
      so war es zumindestens bei mir.
      ich drück dir die daumen dass ihr beide das schafft.

      Liebe Grüße disharmonie
      Hi,

      ich habe den Therad gelesen und das erste, was mir durch den Kopf gegangen ist, dass ich finde, dass du deine Tochter erstmal "machen lassen" solltest. Ich kenne deine Tochter nicht, aber wenn bei mir meine Mutter mit meiner Therapeutin telefoniert hätte, als ich 17 Jahre war, fände ich das nicht wirklich gut....Ich finde es gut, dass du hinter deiner Tochter stehst und sie begleitest, aber finde das man auch bedenken sollte, dass das IHR Ding ist. Und auch sie kann sagen, dass sie die N*rben nicht zeigen möchte, was sie sicher auch nachvollziehen kann, da es -wie schon gesagt- sehr intim ist. Klar ist es sinnvoll um die "Schwere" einschätzen zu können!
      Meine Therapeutin hat bis heute meine N*rben nie gesehen und ich will das auch nicht.

      Sonst ist es echt wichtig das Vertrauen, aber das wurde alles gesagt.

      Das war nur mein erster Gedanken, eventuell kann es sein, dass deine Tochter das ganz anders sieht, dann kannst du den Post einfach ignorieren.

      Liebe Grüße
      Yinci
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hallo anla!
      Also ich muss dir ehrlich sagen, dass ich das alles so wie Yincana sehe. Aber zuerst würde ich gerne wissen, ob du bei dem gesamten Gespräch dabei warst oder deine Tochter eben nur begleitet hast.
      Ich denke eben auch, dass du ihr in dieser Hinsicht mehr Freiraum gestatten solltest. Ich bin ein bisschen älter als deine Tochter und wenn ich mir vorstelle, dass meine Mutter mit meiner Therap. oder meinem Psychiater telefoniert.. das würde mir gar nicht passen.
      Natürlich ist es sehr schön, dass ihr wohl offen über ihre Probleme reden könnt, aber ich denke auch da gibt es eine Grenze.

      War sie denn vorher schon einmal in Therapie? Du hast ja geschrieben, dass du Angst hast, dass sie wieder alles hinschmeißt.
      Falls nicht verstehe ich sehr gut, dass sie vielleicht erstmal ein bisschen Angst vor allem hat, so geht es vielen. Und dass sie ihre N*rb*n nicht zeigen will kann ich auch gut nachvollziehen, da das doch etwas sehr intimes ist.
      Dennoch kannst du ja nochmal mit ihr reden, vielleicht braucht deine Tochter einfach ein wenig Zeit um sich auf die Therapie einzulassen.

      Ich wünsche euch beiden jedoch viel Kraft für alles kommende :)
      Marla auch an dich danke...
      meine Tochter wird von mir nur begleitet und ist ansich alleine bei dem Thera-gespräch...
      ich bin auch froh das sie mittlerweile mehr mit mir redet,aber wie es in ihr drin aussieht,da weiß ich nicht viel von...sie will nicht das wir uns zuviele Sorgen machen...
      Wir waren damals als sie anfing mit SV 2 mal zu Thera's hin,was aber beide mal von ihr abgebr*ch*n wurde...nach nur 2-3 Terminen...

      Darüber das die SV was intimes sind...danke,da hab ich nicht drüber nachgedacht...
      was wir alleine nicht schaffen,das schaffen wir dann zusammen...
      also nach 2-3 sitzungen kann man aber nicht davon sprechen, dass sie die therapie(n) abgebr*ch*n hat. schließlich hat man bis zu 5 probatorische sitzungen und vielleicht hat es einfach nicht gepasst zwischen deiner tochter und den jeweiligen therapeuten. das ist ganz normal. nach deiner definition hätte ich auch schon 4 abgebr*ch*ne therapien hinter mir und das ist definitv nicht der fall...es gibt nämlich diese 5 probesitzungen nicht umsonst, eben weil vertrauen und sympathie (auf beiden seiten) eine große rolle spielen. deine tochter hat also nicht zwei therpien abgebr*ch*n, sondern die ersten zwei theras bei denen ihr wart, waren eben nicht die richtigen für sie.
      manchmal muss man halt einfach ein bisschen suchen bis man jemanden findet, mit dem sich vorstellen kann zu arbeiten. vielleicht solltest du einfach mal ein bisschen runterfahren, sorge hin oder her, mir wären die ganzen aktionen viel zu viel. sie ist 17 jahre alt, eigentlich könnte sie auch ohne begleitung zu den sitzungen gehen (oder möchte sie, dass du mitkommst?).
      und N*rb*n zeigen geht in meinen augen auch gar nicht, kein therapeut hat jemanls meine N*rb*n gesehen. meiner meinung nach muss das vertrauen auf beiden seiten da sein und wenn mir der/die thera nicht vertraut dann ist das keine basis auf der ich mir eine zusammeN*rb*it vorstellen könnte. (das ist aber nur meine ganz eigene, persönliche meinung).
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)