Chenille

      Grau zu Grün

      Flatternde Tücher der Nacht
      Wolkentreppen steige ich hinauf
      wenn die Abendsonne wacht.

      Egal ob die Welt ihre Farben verloren hat,
      gehe ich stets meinen Weg.
      ob tosende Wolken, ob Hochwasser, ob Erdbeben.

      hinauf auf den Turm - im Regenwald.
      Mach es mir gemütlich, pack meine Sachen aus
      und male die Welt mir an.
      Holzsplitter. Glaskrümel. Vogelgezwitscher. Samenkorn.
      Sägespähne. Glasmalerei. Musik. Mispel.

      1 + 1 = 1 Alles ist eins.

      und irgendwie ist beides doch dasselbe.
      Wenn es Winter ist
      und der Schnee seine Pflanzen bedeckt:
      Kannst du mir dann noch sagen, ob es eine Blüte gibt?

      Kannst du sagen, dass sie da ist
      - auch wenn man sie grad nicht sieht?

      Zitronengelbes Gras

      Gesichtloses Gedicht,
      weißt du nicht
      um dein Gewicht
      für die Worte?

      Zitronengelb, Gelbes Gras,
      Sag mir wieso ich vergaß,
      dich nach deinem Namen zu fragen?

      Rücksichtsloser Rückspiegel,
      WIEso zeigst du das Meer ?
      Ich breche nie das Siegel.
      Ich breche nie den Spiegel.

      Der Spiegel sieht mich nicht.
      und er kennt mich nicht.
      GesICHtloses GeSICHt.
      Wann kenne ich dich
      Wüstenweiße Federn springen mir entgegen
      wenn der Sog mich aus der Finsternis befreit
      Das Leid, welches unertragbar schien,
      hat nun ein jähes Ende.

      Doch mir können alle weißen Federn nicht verschweigen, dass es im Grunde nie aufhören wird.