Freundin sagt ich habe BPS

      Freundin sagt ich habe BPS

      Hallo,

      vor einigen Wochen hat mir eine Freundin gesagt ich könnte eine BPS haben und irgendwie Belastet mich das. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, und was ich als nächstes tun soll. Hat jmd n Rat.
      Ich weiß auch nicht genau was ich weiterrschreiben soll...

      Naja ich hoffe auf Antwort
      Aurory
      Can I regain what’s lost inside? Why do I feel like I deserve this? Why does my pain look like my pride? -Linkin Park (No Roads Left)


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      Hallo Aurory,

      und wenn deine Freundin sagt, hey, du könntest Magenkrebs, Gallensteine oder ein Glaukom haben, wie würdest du darauf reagieren? ;) Woran macht deine Freundin ihre Aussage fest? Hat sie überhaupt Ahnung von dem, was sie da vermutet, ich meine eine Ausbildung, Studium etc.? Eine Borderline Persönlichkeitsstörung ist nichts, was man einfach mal so zwischen Tür und Angel diagnostiziert, vor allem aber ist es keine Diagnose, die in deinem Alter üblich ist. Für eine solche Diagnose gibt es verschiedene Kriterien, die bei dir erfüllt sein müssen. Das wird üblicherweise in einem längeren Prozess von einem Psychologen festgestellt, durch Gespräche und Fragebögen beispielsweise.

      Es kann natürlich sein, dass deine Verhaltensweisen oder dein Umgang bzw. dein Erleben von bestimmten Dingen borderline-ähnlich ist, aber das heißt noch lange nicht, dass du diese Diagnose gestellt bekommen wirst. Wenn dich dieser Gedanke tatsächlich so belastet, gibt es da eigentlich nur einen möglichen Weg: Den Gang zum Fachmenschen. Machst du vielleicht schon eine Therapie? Wenn ja, sprich deine Bedenken doch dort einfach mal an. Wenn nicht, dann schau dich nach einer um. Niemand sonst wird dir sagen können, ob diese Persönlichkeitsstörung bei dir vorliegen könnte oder nicht.

      Grüße,


      Volpe
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -

      La Volpe schrieb:


      La Volpe schrieb:

      und wenn deine Freundin sagt, hey, du könntest Magenkrebs, Gallensteine oder ein Glaukom haben, wie würdest du darauf reagieren? Woran macht deine Freundin ihre Aussage fest? Hat sie überhaupt Ahnung von dem, was sie da vermutet, ich meine eine Ausbildung, Studium etc.? Eine Borderline Persönlichkeitsstörung ist nichts, was man einfach mal so zwischen Tür und Angel diagnostiziert, vor allem aber ist es keine Diagnose, die in deinem Alter üblich ist. Für eine solche Diagnose gibt es verschiedene Kriterien, die bei dir erfüllt sein müssen. Das wird üblicherweise in einem längeren Prozess von einem Psychologen festgestellt, durch Gespräche und Fragebögen beispielsweise.
      Klar hast du Recht, aber ich habe mich dann selbst informiert und irgendwie "passt" schon einiges

      La Volpe schrieb:

      Es kann natürlich sein, dass deine Verhaltensweisen oder dein Umgang bzw. dein Erleben von bestimmten Dingen borderline-ähnlich ist, aber das heißt noch lange nicht, dass du diese Diagnose gestellt bekommen wirst. Wenn dich dieser Gedanke tatsächlich so belastet, gibt es da eigentlich nur einen möglichen Weg: Den Gang zum Fachmenschen. Machst du vielleicht schon eine Therapie? Wenn ja, sprich deine Bedenken doch dort einfach mal an. Wenn nicht, dann schau dich nach einer um. Niemand sonst wird dir sagen können, ob diese Persönlichkeitsstörung bei dir vorliegen könnte oder nicht.
      Ich denke schon das es so ist. Sie hat ja auch nicht gesagt, dass es so ist, sondern es sein könnte.
      Ich bin in keiner Therapie und das Problem sind Eltern, vor allem da ich privat versichert bin
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      Und was genau belastet dich daran?
      Normalerweise belasten einen Symptome... Und wenn dem so ist, dann solltest du dir so oder so einen Therapieplatz suchen, allein schon um deine Lebensqualität zu verbessern. Oder die Symptome, auch wenn du sie jetzt gelesen hast und an dir wiederfindest, belasten dich nicht, dann brauchst du auch nichts daran zu ändern. Oder?
      Außerdem: Aus meinem beruflichen und privaten Umfeld kenne ich zur Genüge, dass kein Krankheitsbegriff so inflationär verwendet wird wie Borderline, und das meist von Leuten, die offensichtlich NULL Ahnung haben, was das ist. Ein ähnlicher Modebegriff wie Burnout, nur dass man Burnout immer selbst hat, Borderline hingegen die anderen. Sätze wie "die ist ja wohl echt Borderline" gehören da zur Tagesordnung.
      Wieso sind deine Eltern ein Problem? Wissen sie nichts von deinen Schwierigkeiten? Möchtest du nicht, dass sie etwas davon erfahren?

      Selbst wenn du privat versichert bist, kann deine Krankenkasse die Kosten für eine psychotherapeutische Behandlung übernehmen, jedenfalls ist das bei vielen Kassen so, im schlimmsten Fall müsstest du weniger als ein Viertel der Kosten selber tragen. Natürlich müsstest du ein anerkanntes Therapieverfahren wählen, aber da wird sicher was dabei sein. Bei einer Therapie, die länger dauert als 25 Stunden, müsstest du zwar einen Antrag stellen für die Kostenübernahme, aber das wäre mir persönlich meine Gesundheit wert. Ich möchte dich nicht angreifen, falls das falsch rüberkommt. Aber ich muss danesha zustimmen, mal ganz außen vorgelassen, ob du nun die Diagnosekriterien für Borderline erfüllst oder nicht, wenn dich diese/deine Symptome belasten, könntest du doch mal über eine Therapie nachdenken. Was spricht dagegen?
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      Was mir zu Volpes Post noch einfällt: "irgendwie" findet sich wohl jeder in den Diagnosekriterien der BPS wieder, einfach, weil die so wahnsinnig weit gefasst sind und Merkmale verschiedenster psychischer Störungen beinhalten. Oder normale Verhaltensweisen, die einfach nur ins Krankhafte übersteigert sind. Vereinfacht gesagt auf die BPS bezogen: Verlassen werden mag niemand, aber erst, wenn die Angst davor in extreme Bereiche gelangt, ist es Merkmal einer BPS.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „danesha“ ()

      LaVolpe, ich glaube er meint mit dem Problem dass er privat versichert ist, dass er "Selbstzahler" ist, d.h. bei ihm zuhause die Rechnungen eintrudeln, die dann erst bezahlt werden und später von der Privatversicherung übernommen werden. Aber dadurch erfahren Eltern dann immer, dass man bei einem Arzt war oder dergleichen und stellen einem Fragen (was für mich immer ein Problem war, dass ein "das ist privat" oder ein Verweis auf die Schweigepflicht eines Arztes und dass ich nicht drüber reden will von meinen Eltern in der Situation nie wirklich akzeptiert wurde)..

      Und da beneide ich wirklich Kassenpatienten mit so ner tollen Versicherungskarte, die gehen dahin, die wird abgerufen, der Arzt macht alles Finanzielle direkt mit der Kasse aus und die Eltern erfahren nur davon wenn man es auch will, eben das, was die Schweigepflicht im erweitertem Sinne einem auch zusichern sollte, dass es keine Konsequenzen hat wann man weshalb bei welchem Arzt war..

      Ansonsten Aurory:
      Was das irgendwie passen der Diagnosekriterien betrifft, auch wenn ich mir mit der Aussage vllt nicht grade Freunde mache, aber die BPS Diagnose passt auf jeden Menschen wie gespuckt.
      Und das hat auch einen Sinn, denn sie heißt nicht grundlos "Grenzlinien Persönlichkeitsstörung".
      Selbstzerstörerisches Verhalten ist Menschlich (was eigentlich schon erschreckend ist und die Frage offen wirft ob nicht jeder Mensch eigentlich "gestört" ist.), jeder Mensch der einmal verlassen wurde, hat angst vorm Verlassen werden und wenn man in einer Beziehung ist, hat man Angst dass sich der Partner trennt. Jeder Mensch neigt zu Bipolarem Denken, Menschen haben über Ewigkeiten hinweg versucht das durch Religion und Philosophie zu kompensieren die einem den Weg eines Mittelweges lehren soll (zB Buddhismus).
      Menschen erleiden Wutausbrüche und richten ihre Wut unangemessen gegen Gegenstände, da sie sie anders nicht Kontrollieren können. (zB Türen knallen)
      Außerdem habe ich noch keinen Menschen getroffen der wirklich ein "Stabiles" Selbstbild besitzt. Das Selbstbild hängt nämlich davon ab wie andere uns begegnen, dementsprechend fühlen wir uns und es begegnet uns nunmal nicht jeder Mensch gleich, wie könnte es also "stabil" sein.
      Dann die selbstzerstörerische Impulsivität, naja.. Das erfüllen auch sehr viele Menschen sehr gut. Und das wären bereits quasi 5 Kriterien und das notwendige Maß was im DSM-IV eingetragen ist. Dennoch hat nicht jeder Mensch BPS, weil eigentlich dahinter mehr steckt.

      Bei BPS wird die Grenzlinie zum "normalen" in sofern überschritten, dass einen diese Dinge in der Bewältigung der dem Entwicklungszustand entsprechenden Probleme behindern. Sie eben im Extremen "stören".
      Und inwiefern dass der Fall ist, kann man nicht wirklich allein bestimmen und das kann nur ein Psychologe/Psychiater/vergleichbares wirklich einschätzen. Und selbst da gibt es bedauerlicherweise viele, die Borderline viel zu schnell diagnostizieren, weil es einfach passt. Eben ohne zu bedenken dass es Differenzialdiagnosen gibt und eben für BPS erst eine Persönlichkeit vollkommen entwickelt sein muss.

      Hm.. Hoffe der ganze Text ist noch irgendwie verständlich...
      Also.. Wenn du dir unsicher bist und wirklich für dich eine Antwort brauchst, ab zum Fachmann/zur Fachfrau, aber deine Freundin oder du sind dabei, egal wie ausgebildet ihr wärt, keine wirklich Qualifizierten Quellen da eure Wahrnehmung der Situation subjektiv verzerrt ist.

      Liebe Grüße
      Neph
      Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern mit dem Körper, so wie er ist, Lebensfreude zu haben.

      Dr. med. Eckart von Hirschhausen
      Ich weiß es ist ewig her, dass ich hier geantwortet habe, aber ich wollte noch einmal sagen, ich fange bald eine Therapie an und werde meinen Thera dann wahrscheinlich mal darauf ansprechen :)
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