sich klein fühlen

Amy123 · 3. April 2012, 12:24

Hallo,

ich bin neu hier im Forum, hab ne Weile nur mitgelesen..

ich gehe zur therapie und habe die diagnose postraumatischebelastungssyndrom, das hat sie ziemlich schnell gesagt, ich hab nur ein paar sachen gesagt da meinte sie schon ich habe 'das und das' genau da fingen meine ''probleme'' an. Ich hab angefangen zu grübeln und mir sind soviele passende sachen eingefallen.

in den therapiestunden fange ich immer sehr stark an zu weinen, oft kann ich gar nicht mehr antworten und kriege auch nur sehr schlecht noch luft. Meine therapeutin fragt mich dann wie alt ich mich fühle. ich weiß es nie.. oder ich will es nie wissen. das können alle möglichen auslöser sein. dann fühle ich mich nur noch klein und traurig. Zuhause kann ich beim besten willen nicht weinen. liegt vielleicht auch dadran das ich lange nichts gesagt habe. also zu dem was mir passiert ist.
manchmal starre ich auch nur noch in die luft und sie versucht zu mir durchzudringen, das ist manchmal glaub ich schwierig, ich hör sie nämlich aber ich kann nciht antworten..dann min ich verstummt und sehe sie auch nur noch verschwommen. zum glück weiß ich was ich dann machen kann. ich muss mir sagen dass ich amy bin und XXjahre alt bin. dass es 2012 ist, dann such ich mir zum beispiel 5 weiße sachen im raum und dann geht das wieder.
ich hab auch viele gedächtnisslücken. ich kann mir dann manche sachen überhaupt nicht erklären. zum beipiel wenn meine mutter mir sagt sie habe mir haarspangen gekauft und wieso ich die nicht trage.. dann glaubt sie mir nicht dass ich davon wirklich NICHTS weiß. zum glück kommt das nicht soo oft vor. aber es verwirrt mich schon. manchmal träume ich auch sachen auf die mich dann leute ansprechen. und ich sage dann immer nur ''aber das hab ich doch geträumt, das ist doch nicht ECHT passiert!''
viele verstehen das nicht. ich erwische mich auch oft wie ich in irgendwelchen zeitschriften mir die kinderspielsachen angucke..wwie irgendwelches lego und so weiter
meistens kommt das so, dass ich mich schon so klein fühle und das merke und dann gehts los.. ich hol mir irgendwelche stofftiere und will kinderfilme gucken..ich merke das aber.. die gedächtnisslücken hab ich irgendwie an anderen zeitpunkten..

kennt das jemand? ich würde mich gerne mit leuten austauschen die ähnliche erfahrungen haben und machen.
ich sehr verunsichert und unschlüssig darüber was dassoll, und was ich dagegen tun kann. ich will nicht ständig leute fragen ''über was haben wir getsern nochmal so lang geredet'' oder ''wohin gehen wir gerade nochmal?''.. auch meine eltern denken bestimmt ich sei seltsam wenn ich anfange im internet ''lilifee'' einzugeben..

hoffe ihr könnt mir helfen. und hoffe ich bin im richtigen thema

liebe grüße

amy123

Wolkenflug · 3. April 2012, 13:33

Ja,... ich denke, in etwa weiß ich schon, was da in dir passiert. Deine Therapeutin hat es ja eigentlich schon gesagt. Nur, was bedeutet das?
Verzeih, wenn meine Worte nun nüchtern kl*ng*n werden - sie werden dem, was du fühlst, kaum gerecht.
Aber manchmal muss man nüchtern sein, um Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Das Gehirn, dass wir alle haben, es ist ein W*nd*rwerk. Die Menschheit weiß kaum etwas darüber.
Der Mensch braucht lange, um der Natur auch nur ein winziges Geheimnis zu entlocken.

Was man aber schon weiß, das ist, dass das Gehirn "abzuschalten" vermag. Automatisch. Aus Selbstschutz.
So, wie die Iris in deinen Augen kleiner wird, wenn du ins Licht schaust, damit deine Netzhaut keinen Schaden nimmt.

Und jetzt stell dir vor, du wirst ganz plötzlich geblendet, durch einen ganz grellen Blitz. Was machst du? Du kneifst die Augen ganz fest zu.
Immer fester. Und du traust dich lange nicht, sie wieder zu öffnen. Die Augen tun noch weh, von dem Blitz, und du selbst bist erschrocken.
Deine Augen sind so geblendet, dass jetzt selbst Kerzenlicht weh täte, würde es hinein scheinen. Du behältst die Augen zu. Und das ist gut so!

Sowas, mit einfachen Worten, nennt man "Trauma".

Das übertrage nun auf deine Seele - sie wohnt in deinem Gehirn. Es schützt sich, blendet aus, weil etwas weh tut.
Und weil es weh tut, weinst du. Also sagt dein Gehirn "Ok, ich muss wohl noch mehr abschalten.". Und so vergisst du.

Sö oder so ähnlich ist das wohl, mit ganz einfachen Worten.

Da muss man ganz behutsam sein, und genau deshalb bist du bei deiner Therapeutin gut aufgehoben!
Sie weiß darum, noch viel, viel besser als wir beide zusammen. Und sie kann, zusammen mit dir, dich ganz vorsichtig führen, die "Augen deiner Seele" ganz langsam wieder zu öffnen.
Das darf nicht zu schnell gehen, denn sonst kneifst du die Augen sofort wieder zu.
Es muss ganz langsam sein, so, dass deine Augen Zeit genug haben, sich langsam wieder an das Licht gewöhnen zu können.
Beim Gehirn nennt man das "Lernen". Und es kann so unfassbar viel lernen!

Das braucht nur viel Geduld! Deine Therapeutin hat sie.
Du musst sie auch haben, diese Geduld mit dir selbst.

Die wünsche ich dir aus ganzem Herzen!

blueprint · 3. April 2012, 19:29

Hall libe amy
muss erst ma was los werdn wolknflug deine beschreibung is echt spitze vieln herlichn dank für diese worte du hast das ganze wirklcih super gut erklärt...

dem gibts eigentlich gar nichs tmehr hinzuzufügn...
wolt aba fragn wie geht es dir wenn du die "kleine ind ir " raus lässt ebn ma nen kinderfilm schaust un mit plüchtiern schmust...?
das kann dir auch gut tun, viellei willst wieda klein sein, un lässt das so rasu, vweiß ja nu nich (un da s musst du hier uach nich schreibn!) was dir passiert is un vor allm wann, aba viellei sehnst du dich auch einfach nach einer schönen kindheit und suchst dann schutz in dem schauen von komiks oda im spieln mit lego...weißt du das is nich schlimm...auch wir sitzn hin un wieda auf ner schaukel einfach weil das gut tut...weißt du viellei sehnst du dich nach einer zeit des behütet sein und wohlbefindens...
es kann aba auch ganz anders sein aba darauf will ich jetzt an der stelle lieba noch nihc eingehn weil das nur vermutungen wären (wie mein geschriebenes ja eh :rolleyes:

) un ich will dich nich verwirrn...

lg.blueprint

Amy123 · 4. April 2012, 18:37

Hallo ihr zwei,

vielen dank für eure Antworten !:)

@wolkenflug
das ist wirklich gut erklärt, so kann ich mir das gut erklären..
ich werd mir glaub ich wirklich viel zeit nehmen und versuchen mich ihr anzuvetrauen, ich hab gar keine kraft mehr das für mich zu behalten, ich bin immer allein mit diesem ''ganz grellen Blitz'', niemand weiß was mir passiert ist

@blueprint
hmm.. ich füjl mich meistens nicht so gut, irgendwie schutzlos und ausgeliefert.. deshalb muss ich dann auch immer irgendwas machen ..meine stofftiere haben mich um die kümmern als wären sie lebendig usw..
Ich weiß es gar nicht so genau.. vllt. sehne ich mich wirklich danach, aber das müsste doch heißen dass es mir JETZT schlecht geht (oder hab ich das jetzt falsch verstanden?-entschuldige wenn ja)..aber eigentlich ist jetzt alles besser als vorher,als ich noch ein kind war.. Jetzt komme ich auch besser klar mit meinen Ängsten weiß was ich machen kann (auch wenn das nicht immer klappt) aber früher war ich immer so hilflos damit, da hat alles ''Böse'' (alpträume usw) überhand genommen und mein leben bestimmt

Danke für eure Hilfe !!

blueprint · 6. April 2012, 11:47

Hallo Amy
weiß jetz nich so genau ob du das richtig verstandn hast oda ob ich das überhaupt richtig ausgedrückt hab, kann da grad kein so klarn gedankn fassn...will aba noch sagn ich meinte nich das du dich nach deina kindheit sehnst...die vielei ncih so toll war sondern nach einer kindheit die du dir schön maln könntest, evrstehst du? ich meine das dud ich nach ruhe un geborgenheit sehnst die nur ein kind so bekommt...dabei mein ich nich das du dich nach diner kindheit sehnst...(*grübel, war das jetz zu verstenn* :-))
heißt das du fühlkst dich schutzlos un nich so gut wenn dein kind durch kommt...(drück das jetzeinfach ma so aus)...oda du fühlst dich schutzlos allgemein? arbeitest du mit imaginationsübungen? Wäre das was für dich?
viellei wird es zeit darüber zu redn was dir passiert is..warst du jetzt in therapie? weiß nciht so genau ob du das schon ma irgednwo geschriebn hast...daher ganz lieb frag

lg.blueprint

Amy123 · 7. April 2012, 11:41

Liebe blueprint,

oh dann hab ich das wirklich falsch verstanden. und ja so könnte es villeicht sein,
meine kindheit ..hat mich totl verrückt gemacht. deshalb fühle ich mich nicht allgemein schutzlos sondern nur wenn ich mich klein fühle. ich glaub auch ich sollte drüber reden, aber es fällt mir noch ein bißchen schwer. Alles ist so kompliziert geworden.. Jetzt bin ich größer und einiges hat sich geändert aber ich bin trotzdem nicht ''normal''

ich bin in therapie, ja , ich konnte ihr trotzdem nicht alles sagen. ich hab nur gesagt was passiert ist aber nicht wie und den anderen teil habe ich weggelassen, weil er mit meinen eltern zutun hat. und sie trifft sich auch mit ihnen,ich will nicht das meine eltern wissen das ich was gesag habe darüber

vielen dank fürs antworten

Amy

Hope. · 7. April 2012, 11:58

Hey Amy,

Was du beschreibst, kenne ich auch. Ich bin während meiner stationären thera einmal dissoziiert (das passiert mir nur Ca. Einmal im Jahr, als Kind hatte ich Sie ständig... Nur mittlerweile habe ich die skills automatisch und fange dann an mir zu sagen "ich bi. Hope., ich bin 20, und wir haben heute den 7.4.2012....deshalb weiß ich so "gut" damit umzugehen)..."

Jedenfalls fragte mich die Thera auch, wie alt ich bin... Ich war 7, in dem Alter hatte ich auch meine erste disso, aber ich wollte es in dem Moment nicht wahr haben... Ich wollte nicht wahr haben, dass ich mich nach einer heilen Welt sehne, nach der Liebe und Geborgenheit, die ich damals nicht bekam...
Meine Thera fing dann an mit meinem innenkind zu arbeiten. Ich sollte mich mit ihr unterhalten, auch ihr Schreiben, was sie gerade braucht, wenn es ihr schlecht geht. Oder worauf sie Lust hat.....

Mir hat das damals sehr weiter geholfen.... Jetzt kann ich viel besser mit ihr umgehen... Es ist nicht schlimm, wenn du mit lego spielen magst... Ich hab auch noch meine puppen. Und stofftiere. Und ich werde mit auch wieder barbie Puppen kaufen, weil die kleine sich welche wünscht.....
Ich denke, der erste wichtige Schritt ist Akzeptanz. Damals hat Dir etwas gefehlt, nehmen wir mal die Liebe als beispiel. Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Aber du kannst der kleinen heute etwas gutes tun. Irgendetwas, was Sie mag. Und damit kannst du die kleine in Dir etwas glücklicher machen.

Liebe grüße
Hope.

crymeariver · 14. April 2012, 16:21

Also, ich muss mal was loswerden, was nur mal als ganz anderer gedanke genannt werden soll:

Leute, die denken, wenn man erwachsen wird, darf man nicht mehr das machen, was Kinder machen, sind Spießer.
Ich stehe zu meiner kindlichen Seite. Und bin der Meinung, dass Erwachsene große Kinder sind...

und mal ganz ehrlich...Eltern genießen es doch auch sehr, diese Seite auszuleben, wenn sie Spielzeug für ihre Kinder kaufen oder mit ihnen spielen.
oder große Geschwister.
Und weißt du, warum es so toll ist zu spielen. Man muss sich vor nichts rechtfertigen, kann fantasiereich sein, kann MAN SELBST sein.
Und das ist viel wichtiger als -wie die meißten- vorzugeben, jmd anderes zu sein.

Ich fand den thread sehr berührend. hab mich wiedererkannt und finds auch sehr beruhigend