Letzte Prüfungschance

      Letzte Prüfungschance

      Hallo zusammen,

      mir gehts nicht so grade. Ich schreibe in einer Woche eine Prüfung. Wenn ich durchfalle, werde ich zwangexmatrikuliert. Und ich stecke im Stoff fest. Ich hab, wie eigentlich immer, irre früh mit dem Lernen angefangen, einen Lernplan erstellt, verschiedene Lernstrategien benutzt...kurz, alles, von dem man doch sagt, dass man es machen soll. Lernen und Erfolg ist bei mir sowieso ein heikles Thema. So halb komme ich mittlerweile klar, manchmal aber auch nicht. Zur Zeit ganz und gar nicht. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich letztes Jahr vielleicht wirklich etwas viel gelernt habe, was dann irgendwann zum Zusammenbruch und Urlaubssemester geführt hat.
      Niemand unterstütz mich, indem er mich mal motiviert, weil alle denken, ich lerne sowieso zu viel. Dabei müssten wenigstens meine Eltern und mein Freund doch merken, dass ich viel anderes (auch schönes) mache und viel ruhiger bin, d.h. nicht so gestresst wie letztes Jahr. Ich komm irgendwie nicht voran. Meine Konzentration ist total schlecht, 10-15min, danach schweife ich ab. Oft schaffe ich es nicht, mir Sachen zu merken, weil in mir die Versagensängste und der Neid auf meine Kommilitonen brodeln. Dazu ist das halt sowieso schwierig bei mir, weil meine Schlafprobleme (neurologisch) grad immer heftiger werden und ich trotz starker Tabletten fast immer müde bin. Wenn wenigstens das nicht wär, aber das kann ich halt nicht ändern.
      Und jetzt halte ich mich an Kleinigkeiten auf, mache Minischrittchen und resigniere langsam, fange an, den Kopf in den Sand zu stecken und drücke mich vor dem Lernen.
      Manchmal frage ich mich, ob ich vielleicht, ganz tief in mir drin, irgendwie durchfallen will. Ich mein, ich mag mein Studium, fachlich, das ist es nicht. Aber vielleicht...ich weiß nicht...denke ich, ich bin eh zu blöd und wenn ich durchfalle...bestätigt das mich...dann glaubt mir mal jemand, dass meine Ängste berechtigt waren...ich hasse es wenn man Angst nicht ernstnimmt. Vielleicht ist das auch nicht so, keine Ahnung, ist nur ne Vermutung.
      Wo ist mein Kampfgeist hin? Kann doch nicht sein, dass die ganzen Enttäuschungen seit Studienbeginn ihn einfach so vernichtet haben.

      Ich hab das alles schon länger bemerkt. Vor einigen Wochen fing es an, dass mich alles und jeder nervt. Kontakt ist schwierig, anstrengend und macht mit wenigen Ausnahmen nur Gefühlswirrwarr. Ich versuch gegenzusteuern, aber ich stecke fest. Es klappt ab und zu, für eine halbe stunde am Tag, dann bin ich wieder zu kaputt vom ständigen Kämpfen. Ich stelle alles in Frage im Moment. Was haben mir denn die ganzen Therapien gebracht, wenn ich wieder an mir selbst scheitere? Was soll ich denn machen, wenn ich rausfliege? Was anderes studieren geht dann erst im Herbst, die Anmeldefristen sind rum wenn ich die Note bekomme. Und außerdem werd ich mir das finanziell eher nicht leisten können, nochmal ein Studium von vorn zu beginnen. Ausbildungsplätze werden um die Jahreszeit auch selten vergeben und sowieso nicht gern an Leute wie mich. Und wenn ich bestehe soll ich mich wieder freuen, Hurra! über eine 4, denn anders als knapp oder mittelmäßig bestehen werde ich nicht wenn ich mir so die Ergebnisse der Übungsaufgaben anschaue...Aber von mir wird erwartet, dass ich mich über alles freue, wer krank ist muss das nämlich, sonst ist er ja undankbar...pffff...

      Vielleicht versteht mich ja hier jemand, das wäre schonmal schön. Und vielleicht weiß jemand, wie ich irgendwie zuversichtlich werde, wieder ein kleines bisschen fröhlicher. Ich kann so nicht lernen wies gerade ist. Vielleicht kann mir jemand sagen, dass man auch mit ganz schlechten Leistungen zufrieden sein kann und akzeptieren kann oder so.

      Danke,
      Fylgja
      Hallo Flygia...

      Ich bin nicht Studentin, hab bisher nichts außer einem Grundschulabschluss und deswegen de facto keinerlei Ahnung, aber ich habe schon sehr oft wegen meiner Geschwisterkinder diese Situation hautnah miterlebt und ich denke viele können Lieder von diesen Lernphasen singen.
      Zumindest zu der Minutenzahl die du nutzt ein kleines Beispiel. Pferde haben große Köpfe, größere wie der Mensch, gelten auch als relativ intelligent, gerade durch Sachen wie BodeN*rb*it kann man denen sehr viel abgewinnen. Ein ausgewachsenes, "rohes" BodeN*rb*itspferd (d.h. eines, mit dem man gerade erst anfängt) kann max. 20 min ordentlich mitarbeiten, dann lässt die Konzentration nach. Klingt nicht viel, ist nicht viel, aber gerade durch die intensive Arbeit in der kurzen Zeit bleibt der Stoff hängen, das Tier merkt sich die Trainingseinheiten. So und wir als Menschen haben einen kleineren Kopf und hey, warum müssen wir dann mehr arbeiten als so ein Pferd? Lieber 10-15 min intensiv hinter die Bücher klemmen und pauken als 3 Std. hinter den Büchern gammeln, aller 10 min aufstehen und gucken was morgen Abend im Fernsehen läuft.
      Meine größte Schwester musste vorheriges Jahr für ihren Abschluss in Medizin lernen ohne Ende, d.h. 8 Std lang extrem Crashkurs Orthopädie, Innere Medizin oder was es sonst noch gab. Letztendlich waren Tage, in denen sie in kurzen Einheiten gelernt hat und danach erstmal das ganze hat setzten lassen erfolgreicher als die durchgezogenen 8 Std. Wir sind nun mal von Natur keine Dauerdenker. Brauchten wir vor 5000 Jahren auch nicht, da hat es nur interessiert wenn du wusstest wie du einen Stein in ein Tier steckst. Und das was wir mittlerweile machen, dieses ... unnatürliche Büffeln, man, kein W*nd*r das psychische Krankheiten immer mehr zunehmen! Der Drill wird immer schlimmer.
      Und wie beim Pferd solltest du dich für jede Lerneinheit belohnen. Danach den Stoff wiederholen, kurze Pause, weiterlernen, wieder wiederholen. Und wenn es mal 15 min Musik hören ist, mal dein Lieblingslied lautstark mitsingen, raus gehen und laufen oder sich in die Sonne setzen, jedenfalls kann dein Hirn etwas "ausatmen" und entspannen. Das Ding in unseren Köpfen ist auch nur ein Organ und keine Maschine, die einfach die ganze Zeit durchrattert und ein wenig Benzin zum laufen braucht. Ne, das Ding brauch auch mal Pausen, sonst platzt es wortwörtlich und es kommt nur noch Rauch und diese Situation riech ich fast schon kommen, so wie du das beschreibst. Und dann kommt es auch zu Schlafproblemen usw. "Was haben mir denn die ganzen Therapien gebracht, wenn ich wieder an mir selbst scheitere?" Ja, eine Therapie kann die ganzen allgemeinen Probleme lösen mit unserer Mitarbeit, aber an den tagtäglichen Problemen die wir haben, setzt sie danach nicht wieder an - und an dir selbst kannst du nicht scheitern, nur wachsen. Auch wenn über Nacht eine Blume einknickt, mit etwas Sonne am nächsten Tag kann sie bald wieder stehen und ist genauso schön und stark wie am letzten Tag. Und gerade ist Nacht, c'est la vie, und was anderes als versuchen dich auf die Sonne am nächsten Tag zu freuen kannst du nicht. Du kannst nur anfangen schon tüchtig deine Wurzeln zu trainieren damit du dich am Morgen aufrichten kannst, deinen Kommilitonen auf der Wiese zeigen kannst das du eben auch stehen kannst. Ja, du kannst stehen und tief in dir weißt du das, und deine Eltern und dein Freund auch, du bist aber gerade in der Nacht, weswegen du den Funken Hoffnung nur noch schwach glimmen siehst!

      Und wenn du am Anfang des Studiums bist ... eine Blume kann auch an diesen Niederlagen noch wachsen, genau wie man einem Pferd allerlei Kunststücke beibringen kann...mit ein bisschen Mut und Durchhaltevermögen/Ausdauer bekommst du das genauso hin.

      (Ich glaub das war das positivste was ich die letzten Jahre von mir gegeben habe...)
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hey Fylgja,

      hast du es schon mal mit Imaginationsübungen versucht`? Wahrscheinlich denkst du jetzt "schon 1000mal, aber es bringt nichts" o.Ä.

      Aber ich rede jetzt nicht vom sicheren Ort oder den Dingen, die man in der Therapie lernt. Sondern etwas "Natürliches"... als Kinder haben wir alle noch viel geträumt, viele Träume gehabt und mehr oder weniger an ihnen festgehalten. In meinen schwierigsten Phasen, haben mir diese Träume geholfen. Ich habe abgeschaltet, mir meine eigene Welt zurechtgeträumt und sie dann als Geschichte nieder geschrieben.
      Doch irgendwann hatte ich das Problem, dass ich mich zu weit weggeträumt habe. Ich stand in Mathe auf einer 4- und habe in zwei Wochen drei Fünfen wieder bekommen (wo ich sonst immer im oberen Drittel war, udn das trotz Überspringen)... es waren alles Fächer, die mir wichtig waren... Mathe, Politik, Bio ... und Latein.

      Was mir dann geholfen hat, war jeden Tag in kleinen Einheiten das zu lernen, was ich in den Arbeiten nicht wusste. Ich habe dann etwa 15-20 Minuten z.b. Bio gelernt, dann eine Pause gemacht. Nach der Pause dann weiter im Thema.... nach der nächsten Pause dann Latein etc.

      Und in der Zwischenzeit... habe ich mir erlaubt zu träumen!

      Meine Motiivation war auf einem ziemlichen Nullpunkt, da dank der Mathe (zum Halbjahr 4-) und Sport (4-), war die Versetzung gefährdet.
      Mir hat beim Lernen dann immer geholfen, wenn ich mir vorgestellt habe, wie ich dann vier Jahre später, mein Abiturzeugnis in die Handy gedrückt bekomme udn wie meine Lehrer mir einer nach dem anderen gratulieren.

      Vielleicht kann dir das helfen, deine Arbeit zu schaffen...? Mach dir keinen Leistungsdruck, sondern stell dir einfach nur vor, wie du irgendwann dein (Bachelor oder Master?)-Zeugnis in die Hand bekommst und dann vller Stolz denken kannst "Das hab ich geschafft!"

      Momentan verhindere ich mit dieser Technik einen weiteren Klinikaufenthalt... immer wenn meine Motivation am Ende ist und ich mich frage, wozu ich das eigentlich mache, stelle ich mir vor, dass ich demnächst mein Abi nachmache und dann mein Abi in der Tasche habe (ich habs damals nicht geschafft). Und dann geht es mir gleich ein bisschen besser... weil mein Traum mir Kraft gibt.

      Vielleicht kannst du dir noch mehr Träume suchen, an denen du festhalten kannst...

      Alles Liebe und ich drück dir vom ganzen Herzen die Daumen!
      Hope.

      PS. Kannst du die Prüfung nicht zur Not verschieben?
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Liebe Fylgja,

      "Manchmal frage ich mich, ob ich vielleicht, ganz tief in mir drin, irgendwie durchfallen will."

      Ich denke, das ist einer der entscheidenden Punkte. Und daher richtet sich das Folgende an das kleine erschöpfte Monster, dass uns manchmal zum Aufgeben zwingt.

      Es klingt insgesamt so, als hättest du irgendwie schon aufgegeben. Die Exmatrikulation würde dich ja in gewisser Weise "erlösen"; der zähe Kampf ums Studium trotz massiver Schlafstörung wäre entschieden. Und praktischerweise nicht einmal, weil du dich aktiv dafür entschieden hättest, nein, du wärst ja leider durch die Prüfung gefallen uns hattest keine andere Wahl mehr gehabt. Alles wäre zu rechtfertigen und alles wäre erstmal vorbei.

      Aber wie du selbst ja schon angedeutet hast, ist die Frage nach dem, was danach kommen könnte schwer zu beantworten, alleine schon aus den ganz praktischen Gründen die du erwähnt hast.
      Leichter würde vermutlich überhaupt nichts. Denn du bleibst du und musst dich dir selbst so oder so stellen, egal ob du jetzt studierst, oder etwas ganz anderes machst.

      Wenn ich mal wieder kurz davor stehe, mein Studium abzubre*ch*n, schalte ich auf Autopilot. Grübeln ist dann verboten. Und Abbre*ch*n ist nicht.
      Mein Mantra in solchen Tagen/Wochen: einfach immer weiter machen.

      Das ist auf Dauer nicht das Richtige und nicht das Beste, aber es hilft mir zumindest in besonders "heißen" Phasen vor Klausuren grundsätzliche Fragen auszublenden. Die haben in dieser Zeit nichts verloren.
      Das kann man aber natürlich auch komplett anders sehen und angehen.

      Ein ganz anderer Punkt: du sagst, du hättest früh angefangen zu lernen. Ich lerne auch recht langfristig und früh. Mir passiert es manchmal, dass ich etwa 10 Tage vor einer Klausur dann gar nicht mehr lernen kann, ich weiß gar nicht mehr, was ich noch lernen soll. Und alle um mich herum legen dann erst richtig los. Inzwischen lasse ich mich davon nicht mehr beunruhigen. Vielleicht ist es bei dir ähnlich?

      "Vielleicht kann mir jemand sagen, dass man auch mit ganz schlechten Leistungen zufrieden sein kann und akzeptieren kann oder so."
      Akzeptieren kann man sie auf jeden Fall. Das Zufriedensein ist im Allgemeinen eine hohe und seltene Kunst und nur schwerlich erreicht ;)
      Ich habe "deine Geschichte" ja nur am Rande verfolgt, aber bei den physischen und psychischen Widrigkeiten, mit denen du schon so lange jetzt zu tun hast, ist Vieles akzeptabel. Nicht aber, sich aufzugeben. Und nicht, irgendwann innerlich die Krankheit als Begründung, Erklärung und Schutzschild zu nutzen (damit meine ich nicht, dass du das tust, keineswegs!).

      Gibt es noch andere Punkte, die dir gerade das Leben schwermachen und die du gar nicht explizit wahrnimmst, sondern sofort der anstehenden Prüfung und Entscheidung zuschreibst?

      In Sachen Lernmethoden und -Strategien kenne ich mich leider nicht aus. Aber: hast du einen guten Lernort für dich gefunden? 10-15min Konzentrationsspanne ist bei mir oft auch das Maximum, vorallem an Tagen, an denen ich meine ganz viel lernen zu müssen. Inzwischen habe ich gemerkt, mehr als allerhöchstens 3-5 Std. sind am Tag bei mir einfach nicht drin, und wenn ich dann nicht zwanghaft versuche, das zu steigern, sind alle glücklich, mein Gedächtnis und ich. Willst du also vielleicht einfach ein bisschen zu viel schaffen?

      Ich wünsche dir auf jeden Fall für die nächsten Tage alles Gute, und natürlich auch für die Prüfung. Einfach, damit dir weiterhin alle Optionen offenstehen.
      Liebe Grüße,
      kibalta
      Erstmal danke für eure Antworten und die Mühe, die ihr euch gemacht habt.

      @symphony
      Du hast schon Recht mit der Sache, dass man sich eigentlich gar nicht so lang konzentrieren kann (auch wenn das nichts mit der Größe des Hirns zu tun hat). Beim Mensch gibt es glaub Angaben zwischen 20-30 Minuten. Allerdings kommt es ja auch auf die Übung an. Und realistisch gesehen: Jede Unterrichtsstunde, Vorlesung, Seminar etc., egal an welcher (Hoch-)Schule geht mindestens 45 Minuten, oft 90...
      Aber du hast natürlich Recht: Lieber kurz efektiv lernen, als sich lang quälen und damit den Druck noch mehr zu erhöhen.
      da hat es nur interessiert wenn du wusstest wie du einen Stein in ein Tier steckst

      Danke, der Satz hat mich zum Grinsen gebracht :blaues Grinsen: . Ist echt gut formuliert.
      Ich denke halt, man hat ja auch eine Neugierde. Man will ja eigentlich neues lernen, sonst würde das gar nicht gehen. Und wenn ich nicht an Prüfungen denke, dann gibt es Phasen, da kann ich gar nicht mehr aufhören, weil es so viel Spaß macht (mein Therapeut nennt das Flow). Naja, den Drill, für den sorge ich selbst, fürchte ich.
      Ich versuch natürlich, mit Pausen zu lernen. Am Anfang ging es noch, aber gerade fehlt mir die Kraft dafür und ich verfalle wieder in alte Strukturen, also Lernen bis zur körperlichen Erschöpfung (bescheuert, man behält ja nix) und vor allem jedem noch so kleinen Scheiß nachgehen. Ich verenne mich in Details, die unwichtig oder weniger wichtig oder zumindest für die Klausur nicht wichtig sind. Aber es könnte ja doch gefragt werden...Ist generell so, dass ich immer alles nachschauen muss wenn ich was nicht weiß. Mein Freund hat es mir mittlerweile verboten, ans Bücherregal/den PC zu gehen, wenn wir einen Film sehen. Versteh ich ja auch zum Teil.
      Hm, tief in mir weiß ich vielleicht wirklich, dass ich das aushalten und durchstehen kann. Vor dem Abi ging es mir auch oft sehr schlecht. Ich hab das vielleicht alles zu sehr vergessen, weil in den 3 Semestern seit Studienbeginn so ziemlich alles schief gelaufen ist.
      Naja, ich teile mir mit 18 Studenten Küche, Wohnzimmer und Bad, da kriegt man natürlich schon mit, dass jeder so seine schlechten Lernphasen hat. Nur nervt es mich, weil ich so viel dran gearbeitet hab und es trotzdem nur kurz hinbekommen hab und meine doofe Psyche mir immer wieder einen strich durch die Rechnung macht.
      Und die Schlafprobleme kommen nicht vom Lernen, ich hab ne neurologische Erkankung die dazu führt, krieg auch Medis, aber ist ja eigentlich grad auch nebensächlich.

      @Hope
      Hm, also ich hab mich zumindest nach deinem Beitrag wieder dazu gebracht, Entspannungsübungen zu machen und ein bisschen hilfts auch. Zu Träumen versuche ich gerade nach Möglichkeit zu vermeiden, weil alle Träume, die ich so hatte, in den letzten Monaten geplatzt sind und vieles auch aus objektiver Sicht meines Therapeuten halt einfach nicht mehr realistisch ist. Mich frustriert das nur und für neue Träume bin ich (noch) nicht bereit. Trotzdem danke für den Tipp.
      Und du hast Recht: Kein Leistungsdruck. Mein Therapeut sagt auch immer, ich soll mir nicht vorstellen, durchzufallen, sondern Situationen vorstellen, in denen ich erfolgreich war oder wie ich in der anstehenden Situation erfolgreich sein werde. Weil alles andere nur allzu schnell zu selbsterfüllenden Prophezeiungen führen kann.
      Die Prüfung kann ich nicht verschieben. Nicht noch mal. Ich musste schon einige verschieben und muss einige wiederholen, ich traue mich nicht, schon wieder abzusagen. Da bräuchte ich schon ein wasserdichtes Attest. Und trotzdem kann es passieren, dass das Prüfungsamt mich dann dazu zwingt, meine generelle Studierfähigkeit zu beweisen. Irgendwann reichts denen auch und die unterstellen einem, dass man nicht studierfähig ist und dann beweis mal das Gegenteil...hat zumindest der Rechtsanwalt vom Studentenwerk gesagt, ich hab mich erkundigt.

      @kibalta
      Ja, ich glaub ein Teil in mir hat wirklich schon aufgegeben. Und will auch den Zusammenbruch, nicht mehr kämpfen müssen, sondern destruktiv sein dürfen. Aber du hast Recht, es macht nichts besser. Ich habe mich in den letzten Tagen oft gefragt, warum ich nicht den Drang habe, mich zu betrinken um wenigstens kurz alles zu vergessen, das war sonst in solchen Situationen oft mein Problem. Scheinbar hab ich das wirklich überwund*n, weil ich in der Thera viel an dem "am Morgen danach ist alles nur noch schlimmer" gelernt habe. Gut, also, ich versuche das wirklich mir mit Überzeugung zu sagen: Aufgeben ist nicht. Ich werd nach dieser Antwort hier auch versuchen, nicht mehr an alles zu denken und auch hier erstmal weg sein und an nichts "Schlechtes" denken und einfach nur an den Stoff und daran, dass ich das alles mal superinteressant, spannend und toll fand und das immer noch tue! So!
      Das mit dem früh anfangen: Also ich hab echt noch viel Stoff vor mir. In der Theorie komme ich super mit dem Einteilen zurecht, sodass ich die Tage vor der Prüfung nichts mehr machen müsste. Aber dann hänge ich immer an Einheiten fest, weil ich denke, ich kann sie noch nicht gut genug, weil ich jeden Dreck nachschaue und überprüfe und am Ende fehlt mit dann die Zeit, allen stoff überhaupt durchzubekommen. Ich hatte das im Griff, vor zwei Monaten. Jetzt...naja, anscheinend so ganz und gar nicht mehr.
      Ich versuchs wieder, das nicht alles in die Länge zu ziehen, hoffentlich klappts.
      Ich will immer zu viel schaffen, ich muss immer die Beste sein und bins dadurch natürlich nie (zumindest nicht mehr seit der Schule). Hm, die Krankheit als Begründung für "ich hab ein Recht darauf, aufzugeben" ist gar nicht mal so falsch, der gedanke. Witzigerweise sind meine Probleme für mich aber keine Begründung, mir schlechtere Leistungen oder dass ich oft länger brauche etc. zu verzeihen. :thinking blue: Blöder Kopf, ist doch unlogisch.


      Ok, also ich versuchs. Zähne zusammen und durch. Rotz und Wasser heulen kann ich Montag abend immer noch, an allem zweifeln auch. Danke für eure Unterstützung und fürs verstehen und dafür, dass nicht einfach nur ein flaches "Aaaaaach...das wird schon" kam. Jetzt steht mir schon wieder die Brühe in den Augen, obwohl ich so gar nicht nah am Wasser gebaut bin, aber jetzt gibts ein Lieblingslied auf die Ohren und danach nochmal ein Stündchen lernen.

      Danke nochmal,
      Fylgja
      Das wars. Durchgefallen und damit zwangsweise exmatrikuliert. Als erstes Geburtstagsgeschenk des Tages sozusagen. Haha.
      Trotzdem Danke für eure Unterstützung.
      Scheiße. Ich fühl mich desillusioniert, verarscht. Alle haben sie mir gesagt oder mich glauben lassen, dass man das schaffen kann, wenn man sich nur genug anstrengt, wenn man Therapie macht und die ganze konstruktive Scheiße. Ja, Pustekuchen. Ich habe die letzten Jahre verdammt hart gearbeitet. An mir, damit ich überhaupt das Abi schaffe. Und im Studium sowieso. Ich kann viel, ich weiß viel, und trotzdem ist mein Traum, der mir so viel Kraft und Motivation gegeben hat, jetzt geplatzt. Aber das glaubt mir sowieso niemand. Wenn man in unserer Gesellschaft versagt, dann nur, weil man sich nicht genügend angestrengt hat. Als Student sowieso.
      Scheiß auf Therapie, scheiß auf Medis. Die Ärzte haben mir jahrelang nicht wegen den Schlaf-Wach-Problemen geholfen, weil sie mich nicht ernst genommen haben. Und die Therapie...haha...ich habe nie aufgehört mit destruktiven Verhaltensmustern aus Liebe zu mir. Ich wollte stabil und gesund sein, in der Lage konstruktiv mit Situationen umgehen zu können, damit ich studieren kann. Wenn man ständig Alk trinkt, kann man nicht lernen, wenn man sich ständig schn*d*t vergisst man Lösungsstrategien für Probleme, Strategien die man für das Studium braucht etc. Aber geholfen hat es nicht. Jahrelang für Nichts Kämpfe gefochten.

      Jetzt muss ich es meinen Elten sagen. Ich weiß nicht wie, ohne auszurasten. Mein Vater glaubt, ich würde nicht zu viel lernen wie ich behaupte. Und kümmert sich sowieso nur drum, dass andere Leute ihren Schulabschluss bestehen. Witzigerweise sind das die Probleme, die z.T. exakt die gleichen wie bei mir sind, voll das ernsthafte Thema.
      Hallo Fylgja

      Fylgja schrieb:

      Das wars. Durchgefallen und damit zwangsweise exmatrikuliert. Als erstes Geburtstagsgeschenk des Tages sozusagen.


      es tut mir aufrichtig leid, dass das so gekommen ist :(

      Wenn man in unserer Gesellschaft versagt, dann nur, weil man sich nicht genügend angestrengt hat. Als Student sowieso.


      Daher finde ich dieses vorherrschende Leistungsdenken auch sehr einseitig, um nicht zu sagen, gefährlich.
      Meiner Meinung nach muss man Leistung immer relativ sehen (das sage ich auch vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen :S ) z.B. in der Schule ist es doch oft so, dass ein Schüler mit Leichtigkeit eine 2 schreibt und ein anderer sich abrackern muss, um eine 4 zu schaffen.

      Metaphorisch gesprochen wird es erwartet, dass man mit einem Rucksack in 15 Minuten auf nen Berg raufkommt. Aber dabei muss man stets bedenken, dass manche Leute einen schwereren Rucksack tragen als andere, und schon allein deswegen finde ich Bewertungsmaßstäbe Quatsch. Also, zu einem gewissen Grad mag das wohl sinnvoll sein (ich hatte jetzt nicht vor, mit meinem Beitrag das Bildungssystem zu revolutionieren ^^), aber gerade wenn es um die persönliche Einschätzung geht, sollte man von diesen Maßstäben Abstand nehmen und sich dies nicht zu eigen machen.

      Und dass "Versagen" auf mangelnde Anstrengung zurückzuführen sei, halte ich ebenfalls für eine verkürzte Betrachtungsweise (bitte nicht persönlich nehmen, das ist allgemein formuliert)
      Ich lese seit geraumer Zeit Beiträge von dir und so wie ich das mitbekommen habe, hast du dich sehr angestrengt. Wahrscheinlich mehr als die meisten deiner Kommilitonen - wenn man bedenkt, dass du ja nicht "unbelastet" an die Uni gekommen bist. Ich finde, es gehört schon einiges an Mut dazu, sich ein Studium zuzutrauen. Und viel Kraft, um immer wieder aufzustehen, wenn etwas nicht geklappt hat.
      Und bei dir kamen/kommen ja nicht nur psychische, sondern auch physische Probleme dazu, von daher sollte dir niemand unterstellen, du habest dich "nicht genug" angestrengt.

      Die Ärzte haben mir jahrelang nicht wegen den Schlaf-Wach-Problemen geholfen, weil sie mich nicht ernst genommen haben.


      Seit wann hast du denn diese (neurologischen) Probleme schon, wenn ich fragen darf?

      Und die Therapie...haha...ich habe nie aufgehört mit destruktiven Verhaltensmustern aus Liebe zu mir.


      Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich verstanden habe, was du damit meinst?


      Ich wollte stabil und gesund sein, in der Lage konstruktiv mit Situationen umgehen zu können, damit ich studieren kann. Wenn man ständig Alk trinkt, kann man nicht lernen, wenn man sich ständig schn*d*t vergisst man Lösungsstrategien für Probleme, Strategien die man für das Studium braucht etc.


      Und das ist auch GUT und vollkommen richtig so.
      Ich persönlich kann nichts falsches daran erkennen, mit seinem Leben konstruktiv umgehen zu wollen.

      Mal anders herum gefragt: Was wäre denn, wenn du nie eine Therapie gemacht hättest und dich nie darum bemüht hättest, dein Leben in konstruktive Bahnen zu lenken?
      Ich bezweifel ehrlich gesagt, dass es dir dann besser gehen würde.
      Es gibt zwar den Spruch "wer nichts macht, kann auch nicht enttäuscht werden", aber mal im Ernst, das ist doch keine Option.

      Aber geholfen hat es nicht. Jahrelang für Nichts Kämpfe gefochten.


      Ich glaube nicht, dass das für nichts war.

      Auch wenn es mit deinem Ziel (quasi der Plan A) nicht geklappt hat, wird dadurch keine deiner Bemühungen entwertet. Im Gegenteil, ich finde, sie zeigen, dass du dir sogar sehr viel Mühe gegeben und sehr viel Kraft aufgebracht hast.


      Jetzt muss ich es meinen Elten sagen. Ich weiß nicht wie, ohne auszurasten. Mein Vater glaubt, ich würde nicht zu viel lernen wie ich behaupte. Und kümmert sich sowieso nur drum, dass andere Leute ihren Schulabschluss bestehen. Witzigerweise sind das die Probleme, die z.T. exakt die gleichen wie bei mir sind, voll das ernsthafte Thema.


      Das ist echt mies, dass dein Vater dich so falsch einschätzt :(

      Hm, ich weiß nicht, ob du derzeit nen Nerv dafür hast, aber eventuell wäre es eine gute Strategie, wenn du im Gespräch mit deinen Eltern quasi gleich schon mit einem Plan B aufwarten kannst?
      Gäbe es denn einen ähnlichen Studiengang an deiner Uni, der dich auch interessieren würde? Oder vielleicht eine Ausbildung?

      Hast du denn eigentlich professionelle Unterstützung (Therapie,etc.)?

      Alles Liebe & viel viel Kraft,
      Kasmodiah


      PS:
      Folgende Anekdote meinerseits ist wahrscheinlich nicht so ungemein hilfreich, aber mein Bruder hat letztes Jahr zum vierten Mal insgesamt den Studiengang gewechselt und macht jetzt in einer anderen Stadt was völlig anderes als zuvor. Gut, man kann Menschen und Situationen nicht miteinander vergleichen... aber damals wars auch so, dass er uns gesagt hat "Ich brech das Studium ab und mach was ganz anderes" (obwohl vonseiten unserer Eltern, speziell unseres Vaters, durchaus eine Erwartungshaltung bestand, dass er das vorherige weitermacht). Aber meine Eltern kamen damit zurecht, weil er sich selbstständig etwas anderes gesucht hatte, und das jetzt auch gut zu laufen scheint. Ich weiß natürlich nicht, wie deine Eltern diesbezüglich drauf sind ... gäbe es denn eventuell eine/n Vermittler/in, der/die halbwegs neutral ist?
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Ich habe leider keinen Rat o.ä., wollte nur sagen, dass ich wirklich mit dir mitfühle und ein bisschen nachvollziehen kann, wie du dich jetzt sicher fühlen musst. Ich bin auch idealistisch-naiv in die Uni reingestolpert und dachte, dass das sicher was wird mit mir und dem Studium, bin da aber aufgrund des Drucks, meiner falschen Erwartungen und generellen psychischen Probleme gescheitert. Mittlerweile bin ich nur noch als Alibi eingeschrieben und habe keine Ahnung, wohin mein Weg führt.

      Ich hoffe, dass du in dieser sicherlich schweren Zeit Unterstützung sowie bald einen "Plan B" findest (den ich noch suche).
      "Love conquers all." "Every cloud has a silver lining." "Faith can move mountains." "Love will always find a way." "Everything happens for a reason." "Where there is life, there is hope." Oh, well... They gotta tell you something.
      Danke für eure Antworten ihr beiden.

      @Kashmodia
      Naja, du hast schon recht damit, dass Leistung relativ ist. Nur wird das leider nirgends bewertet. Für persönliche Leistung aufgrund individueller Probleme gibts nichts, gar nichts, nichtmal nen Blumentopf. Udn was hab ich davon, dass ich weiß, was ich geleistet habe, wenn ich damit nichts z.B. beruflich anfangen kann. Ein Dozent von mir hat sich gemeldet. Es gibt wohl doch Leute an der Uni, die merken, wenn man sich bemüht.
      Seit wann hast du denn diese (neurologischen) Probleme schon, wenn ich fragen darf?

      Das läst sich nicht so genau sagen. Ich bin jetzt 23 und es muss so irgendwann mit 13-14 angefangen haben (fängt bei den meisten in der Pubertät an). Ständig Müdigkeit zuerst. Das schiebt man dann noch auf die Pubertät. Also Sport, Eisentabletten, Ernährung etc. Bl*twerte waren aber bzgl. der Eisenwerte bald wieder normal. Später wurde es dann immer auf die Depressionen geschoben und dann natürlich auch ADs gewechselt. Mit 16 fingen die Attacken an bzw. sind mir und dann auch anderen Menschen (v.a. Lehrern) aufgefallen. Da das auch in den Phasen war, wo es mir psychisch sehr gut ging, bin ich zum Arzt. Und dann von arzt zu Arzt. Ich bin denen nicht böse, weil sie die Krankheit nicht erkannt haben. Das tun die wenigsten und die Diagnosefindung ist da auch sehr schwierig und z.T. kaum möglich. Aber es war einfach so scheiße, dass mich keiner ernst genommen hat oder den Versuch unternommen hat, zu schauen, woran es liegen könnte. Es kam immer nur "Ja, dann weiß ich auch nicht...machen sie mal Sport und essen die viel Obst" So kann man sich auch aus seiner Behandlungspflich stehlen. Ich wurde auch nie an Kollegen überwiesen, wenn einer nicht weiterkam (was rechtlich aber Pflicht eines Arztes ist). Ich hab dann mit meinem bisschen Biowissen versucht, selber alles auzuschließen und mal so die wahrscheinlichsten Ursachen vorgeschl*g*n. Und dann halt auf eigene Faust zu den verschiednen Ärzten und innere Organe per Ultraschall untersuchen lassen, Schilddrüsenwerte testen etc. pp.
      In der Schule gings noch irgendwie, das ist ja ne andere Art des Lernens. Im Studium wurde es dann einfach nicht mehr tragbar, aber da gabs nur Sprüche von den Ärzten wie "Ich bin im Studium auch manchmal in Vorlesungen eingeschlafen" (vermutlich in den Vorlesungen zum Patientenumgang). Ich hab dann selbst rausgefunden, dass es spezielle Schlaflabore gibt, denn die meisten untersuchen nur auf andere Schlafstörungen. Dann nen termin gemacht und ne mehrtägige Untersuchung. Es wurde mir hoch und heilig versprochen, mir zu helfen, egal ob sie etwas finden oder nicht und als die Ergebnisse so wirr waren, dass man nichts mit Bestimmtheit ablesen konnte, gab es nur die üblichen Sprüche. Irgendwann hab ichs dann aber geschafft, die Ärzte so zu belabern, dass sie mir probeweise ein Narkolepsiemedikament geben (denn ausschließen konnten sie die Krankheit ja nicht) und ab da waren die Probleme weg, ich allerdings schon in einigen Prüfungen durchgefallen. Mittlerweile nehmen mich wenigstens die Ärzte halbwegs ernst, aber das war halt leider ein bisschen zu spät.
      Sorry dass ich dazu so viel schreib, aber es tut gut, das alles raus zu lassen und ich hab ja gerade sowieso Zeit.


      Und die Therapie...haha...ich habe nie aufgehört mit destruktiven Verhaltensmustern aus Liebe zu mir.


      Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich verstanden habe, was du damit meinst?

      Naja, ich mein damit, dass das Abi und das Studium eine meiner Hauptmotivationen war, neben meinen Eltern und meinem Freund. Und nicht weil ich es jetzt sonderlich schlimm fand wenn ich mich kaputt mach.

      Mal anders herum gefragt: Was wäre denn, wenn du nie eine Therapie gemacht hättest und dich nie darum bemüht hättest, dein Leben in konstruktive Bahnen zu lenken?
      Ich bezweifel ehrlich gesagt, dass es dir dann besser gehen würde.
      Es gibt zwar den Spruch "wer nichts macht, kann auch nicht enttäuscht werden", aber mal im Ernst, das ist doch keine Option.

      Ja, da hast du natürlich recht. Vermutlich bin ich einfach selber Schuld, dass in mir diese Erwartungshaltung entstanden ist bzw. ich mich so daran geklammert hab, dass ich das Abi und dann das Studium schaffen kann, wenn es mir nur gut genug geht. Es würde mir dann natürlich jetzt auch nicht besser gehen, wenn ich nichts gemacht hätte. Aber so geht es mir auch nicht gut.

      Meine Eltern haben zum Glück (und wie ich eigentlich hätte wissen können), sehr gut reagiert. Es tut ihnen einfach sehr leid für mich. Sie haben auch gefragt, ob sie nicht vorbeikommen sollen oder mich abholen oder so. Ich werde demnächst auch einige Tage heim, aber ich muss grade erst Zeit für mich haben. Ich fühl mich ihnen gegenüber auch einfach noch zu mieß, weil sie mich immer unterstüzt haben und ich schon wieder mit sowas ankomme. Ich glaube ich hab mich da selber verrückt gemacht, ihre Erwartungshaltung ist eher, dass es mir gut geht und dass ich mich melde, wenn ich alleine nicht mehr kann. Ich war nur so furchtbar eifersüchtig auf die Leute, denen mein Vater so viel beim lernen hilft. Fachlich hätte er mir sowieso nicht helfen können, aber er hat so oft von denen geredet und ich hab mich gefragt ob er auch mal an mich und meine Probleme beim lernen denkt. Aber er hat mir jetzt einen sehr lieben Brief geschrieben.

      Ja, Therapie hab ich noch. Nicht mehr viel, noch so 5 Stunden, meine Krankenkasse hat den Verlängerungsantrag abgelehnt. Ich mach ja auch schon sehr lang. Ich könnte mir nen anderen therapeuten suchen, ne andere Therapieart würden sie zahlen. Aber die Kraft hab ich grad nicht und ich frag mich, was das bringen soll. Ich hab mich bisher nicht v*rl*tzt, bin verglichen mit früheren, weniger schlimmen Situationen recht stabil und irgendwie erscheint mit das überflüssig.
      Ich muss mich jetzt erst ein paar Tage erholen und orientieren. Einen Plan B hab ich schon, so halb. Ne Ausbildung in einem Tätigkeitsbereich, in dem ich ein sehr gutes Praktikum gemacht habe. Mal sehen ob ich da überhaupt was kriege.
      Danke für deine Mühe und deine ausführliche Antwort.

      @Blistex addict
      Es tut mir Leid, dass es bei dir auch so läuft. Vielleicht kannst du das Ruder noch rumreissen? Es gibt ja an jeder Uni Beratungsstellen und eine Verantwortlich für Studenten mit Handicap (Behinderung, chron. Krankheiten). Die hat mir auch geholfen.
      Ich bleib jetzt bis Semesterende sowieso eingeschrieben. Vielleicht mach ich doch aus meinem Nebenfach ein Hauptfach, mal sehen. Wenn ich jetzt viele Vorlesungen darin noch belegen würde, könnte ich dieses semester da sogar recht viel aufholen. Aber ich hab grade gar nicht die Kraft.
      Ich bin echt froh, in einem Wohnheim mit so vielen lieben Mitbewohnern zu sein und es ist auch gut, dass mein Freund in der gleichen Stadt wohnt.
      Hey Fylgja,

      Das tut mir leid, dass du die Prüfung nicht geschafft hast! Das ist wirklich sehr schade.....

      Ich kann deine Enttäuschung sehr gut verstehen, aber mochte Dir eines auf den Weg geben: es gibt immer einen zweiten Weg, es geht immer irgendwie weiter :) und ich bin mir sicher dass du diese Zeit nutzen kannst, um Kraft und ideen zu sammeln. :)

      Liebe grüße
      Hope.

      PS: lass dich von dem allgemeinen Leistungsdruck in der gesellschaft nicht fertig machen, du hast eine menge geschafft :)
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.