Ich tue es nicht mehr - aber ich habe nicht aufgehört

      Ich tue es nicht mehr - aber ich habe nicht aufgehört

      Falls das in den Trigger-Bereich gehört, dann tut es mir leid und ich bitte darum, es zu verschieben.

      Ich hab eine Frage, ich weiß gar nicht ob das hier überhaupt der richtige Orst ist, um eine hilfreiche Antwort zu bekommen, aber ich stelle sie mal.^^

      Ich v*rl*tze mich nicht mehr. Schon eine Weile. Aber "aufgehört" hab ich deshalb nicht. Kann da jemand etwas dazu sagen, Erfahrungsberichte oder so? RatSchl*g*?

      Zusammenfassung meiner Situation:

      Mir wurde einiges Diagnostiziert, Borderline ist dann hängengeblieben...wobei eigentlich alle, die mich näher kennen der meinung sind, ich sei keine "richtige" bzw "extreme", ich habe züge davon. aber ich habe auch züge von dissoziativen flashs, bulimie (früher), narzissmus, bipolarer störung uswusf. Für eine Borderlinerin habe ich zu viel kontrolle, denke ich....

      Ich habe mich 5 Jahre massiv v*rl*tzt und auch sehr stark darüber definiert - es war das einzige, das ich "konnte" und ich konnte es gut. Es war massiv positiv besetzt, es war meine identität. Ich war sozusagen sehr stark pro-svv.... Ich will keine zu genauen Angaben machen, um nicht zu triggern, aber als Anhaltpunkte: als ich mit 15 in die psych kam hatte ich eine eisenanämie, sämtliche reserven waren leer; ich war regelmäßig (zeitweise alle 2-3 tage) im Krankenhaus zusammenflicken;[...] nach über einem jahr clean sehen meine arme und beine immer noch extrem aus; meine unterarme bestehen nur noch aus N*rb*ngewebe, da gibts es keine normale haut mehr; viele der N*rb*n sind [...] breite wülste.....

      nun ja, im sommer 2010 war ich 19 und ich traf ein paar tolle leute und plötzlich schaffte ich es aus einer sehr extremen phase heraus von einem tag auf den anderen mit der bulimie und dem svv aufzuhören. In den winter rein ging es mir wieder schlechter, ich hatte 2 svv-rückfälle im dezember. Zu Sylvester lernte ich meinen jetzigen Freund kennen, 16 tage später waren wir ein paar und sind es seitdem.

      danach habe ich mich nicht mehr v*rl*tzt, einerseits ihm zuliebe, da seine ex ihn mit svv manipuliert/erpresst hatte, andererseits ging es mir auch sehr gut. In meiner Ausbildungsstelle begann es zu kriseln (eine beschäftigungstherapie in der menschen mit verschiedenen behinderungen die ausbildung zu bürokaufleuten machen können), dann wurde mir eine sonderregelung angeboten. Ich kam in die verwaltung und nahm nur noch an den hauptfächern der schulgruppe teil. eine große auszeichnung.

      Im Herbst 2011 kündigten sich wieder Depressionen an, die immer schlimmer wurden und bis Jänner 2012 dauerten, wobei ich mir nicht sicher war, ob ich es durchschaffen würde. Im November 2011 hatte ich noch einen svv-rückfall, vom ausmaß her allerdings kaum bemerkenswert im vergleich zu früher, es hinterließ keine sichtbaren N*rb*n.

      Konsequenzen: Mein Freund war am boden zerstört, in der verwaltung wurde mir gesagt, wenn ich mich noch einmal selbstv*rl*tzen würde, dann müsste ich gehen.

      Nun, seit damals habe ich nichts mehr gemacht - ausnahmen sind nervenzusammenbrüche bzw. gefühlsüberschwemmungen, dabei habe ich mich dann an den haaren gezogen oder in den handrücken gebissen um nicht durchzudrehen - allerdings hinterließ das nie W*nd*n.

      Nun tue ich es also aus verschiedenen gründen nicht mehr, der druck von außen, dass ich so viel zeit nicht wegwerfen will, dass ich irgendwie das gefühl habe, als "könnte" ich es nicht mehr (und das macht mir große angst) und auch, dass ich mich verachte dafür, im sinne von "du hast keinen grund dass es dir schlecht geht, du steigerst dich nur absichtlich rein, du inszenierst nur und willst dein umfeld manipulieren..."

      Aber ich habe mit dem thema nicht abgeschlossen. Es ist immer noch präsent, die gedanken und die sehnsucht danach sind da. manchmal überlege ich, ob ich nicht wieder anfangen sollte, sobald ich die lehrabschlussprüfung hinter mir habe, dann kann mich ja keiner mehr rauswerfen da ich dann ohnehin weg bin und mein freund muss es halt akzeptieren. ich habe die bilder noch, die fotos die ich jedesmal gemacht habe auch. manchmal sehe ich sie mir noch durch. ich habe die geschichten und gedichte und zeichnungen, die dieses thema behandeln, den zettel wo alle wörter draufstehen, die ich mir je reingeschnitten habe....ich bin teilweise in foren unterwegs mit leuten die sich v*rl*tz*n und habe viele in meinem freundeskreis, die zumindest persönliche erfahrung damit haben.....

      Ich weiß, dass ich mich eher auf anderes konzentrieren sollte (mal abgesehen von den freunden, die mag ich ja nicht "deshalb"). Ich weiß, ich sollte abschließen und nach vorne sehen.....aber ich kann es nicht.

      es ist immer noch mein sicherheitsnetz, mein haltestrick. "wenn alles schiefgeht kann ich mich ja immer noch wieder schneiden..." ich habe angst, es zu "verlernen", angst "gesund" zu werden....angst mich selbst zu verlieren, wenn ich damit abschließe. Ich empfinde svv (bei mir) immer noch nicht als negativ, ich empfinde nur die wirkung die es auf mein umfeld hat als negativ, dass es leute traurig macht die ich sehr gern habe.

      Mal abgesehen davon, dass ich jetzt eigentlich gar kein ventil mehr habe und meine gefühle mich regelmäßig fast *mbr*ng*n / in den wahnsinn treiben. (ich bin jetzt wieder auf fingernägel umgestiegen, die sind jetzt mal wieder eine ruinenlandschaft)



      Naja, und daher halt die frage, ob jemand aus eigener erfahrung ratSchl*g* geben kann, wie man es loslässt, wenn es einmal die ganze identität ausgemacht hat.

      Oder auch ein gutes ersatzventil. KEINE SKILLS! Ich will nicht überbrücken, ich will mir auch nicht auf eine weise weh tun die halt keine N*rb*n hinterlässt. Ich will eine echte alternative finden.

      Früher hab ich viel geschrieben und gezeichnet, das geht nicht mehr. es sind keine bilder und keine worte mehr in meinem kopf. Sport geht auch nicht wirklich, da ich große probleme mit meinem rücken habe der schon im alltag häufig so tut, als würde mir jetzt gleich das rückgrat durchbre*ch*n...

      Und ich glaube, wenn ich auf jemanden wütend bin, den einfach krankenhausreif zu schl*g*n wäre auch nicht die beste idee (ich lebe das dann halt im kopfkino aus^^).



      Naja, ideen, erfahrungen, sinnvolle ratSchl*g*, irgendwer?


      [Edit: Details entfernt, bitte die Loeschkriterien beachten / klirr]
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      Hi,

      das hört sich alles ganz schön heftig an was Du schreibst. Als erstes möchte ich Dir gerne sagen, dass es nie gut ist, für jemand anderes eine Sucht von heute auf morgen aufzugeben. Das funktioniert nicht bei jedem (egal ob Rauchen, SVV, Alkohol).
      Du schreibst dass du nichts von Skills wissen möchtest. Aber wie meinst Du gehen andere Menschen mit Problemen um, also die, die sich nicht selbstv*rl*tzen? Die machen nichts anderes als unsere Skills. Natürlich vllt keine Ersatzschm*rz-Skills, aber die gehen vielleicht raus an die frische Luft, machen Sport, legen sich in die Badewanne, hören Musik, etc. Das alles steht auch auf der Skillliste. Skills sollen natürlich erst einmal für den Notfall Schlimmeres abwenden, sie sind aber doch auch langfristig gesehen Methoden wie man mit Stress, Ärger und Co. umgehen kann (zumindest die Ablenkungs- und Aggressionsabbauskills). Und ich denke wenn man vllt gelernt hat mit Situationen anders umzugehen, kann man auch versuchen solche Situationen zu vermeiden bzw. wenn man merkt dass irgendetwas schiefläuft dagegen zu steuern.
      Bist Du denn noch in Therapie? Ich glaube das wäre vielleicht sinnvoll. Du hast zwar mit dem SVV aufgehört, aber wie Du schreibst hast Du kein anderes Ventil gefunden, und da muss es dann ja so sein, dass sich der Ganze Ärger, Frust und Stress anstaut und irgendwann rausplatzt. Vielleicht kann Dir ja ein Therapeut oder eine Therapeutin helfen wohin mit Deinem Frust. Und ansonsten würd ich Dir trotzdem raten vielleicht mal versuchen Skills anzuwenden, es müssen ja nicht die Ersatzschm*rz-Skills sein.

      LG
      Wintermädchen
      Heroes are made when you make a choice
      (Superchick - Hero)
      tachchen,

      naja die gedanken kannste ja auch immer haben dich selbstv*rl*tzten zuwollen, daran ist ja nichts verkehrt, was du machst und was du denkst sind 2 völlig andre paar schuhe und mal ehrlich verlernen und gesund werden. Ob du das selbstv*rl*tzen für dich nicht so schlimm wie deine umgebung empfindest ist dein gutes recht / meinung. Es ist dein leben, du kannst dein leben so leben wie du es möchtest. Nur weil du etwas, was du lange zeit gemacht hast nicht mehr tust wirst du nicht zu einem völlig andrem menschen. Du definierst dich in dem was du tust wie du es tust und wie du dich gibst, nicht dadurch ob deine haut nur noch aus N*rb*n besteht. In dem du es nicht tust hast du schon aufgehört. Wieso du es nicht tust bleibt dir überlassen, allerdings wie wintermädchen schon sagte ist es leichter für sich selbst, wenn man es für sich selbst nicht mehr tut. Der grund ist ja erst mal egal. Ich kann dir auch sagen das die gedanken lange bleiben und man hin und wieder drüber stolpert.

      hmm und keine bange kreativität ist nicht an selbstv*rl*tzen geknüpft somit wird die auch wieder kehren. Mach dir einfach keinen stress, rückfälle gehören nun mal dazu und es ist nichts schlimmes daran solange man weiter das ziel verfolgt es nicht zutun.
      Naja etwas nicht zutun ist leichter, als nicht daran zudenken. Naja kopfkino ist immer gut.


      MfG.

      Wolverine
      wie erwartet.....schöne diplomatische antworten ohne wirkliche konstruktivität oder verständnis....wie ich es aus dem RT ja schon kenne....und warum ich auch damals gegangen bin....

      und nein, das ist jetzt nichts gegen euch persönlich, Wintermädchen und Wolverine.

      Das liegt am forum, man lernt es hier so und wenn man zu ungewöhnliche gedanken bringt werden sie zensiert....

      Ich bin dumm....warum stelle ich diese Frage auch hier.
      Über das Forum bin ich ja überhaupt erst ins "echte" svv reingerutscht....weil ich mir so doof vorkam mit meinen kratzern damals wenn ich beiträge las von leuten, die im krankenhaus zusammenflicken waren....weil denen so viel mehr verständnis/mitgefühl entgegengebracht wurde....deshalb habe ich angefangen mich tiefer und tiefer und großflächiger und kreativer zu v*rl*tzen...damit mir auch jemand zuhört...

      wie konnte ich erwarten, dass eine gemeinschaft in der "gut" ist, wer es schafft keine W*nd*n zu haben auch wenn er sich alternativ weh tut und das problem in keinster weise löst, in dem jeder der eine weile clean ist automatisch mal beglückwünscht wird und zu hören kriegt "das schaffst du weiter/nochmal" und fall erledigt, dass solch eine gemeinschaft sich die mühe macht zu verstehen, was die person sagen will. und nicht nur auf die geschriebenen wörter vorgefertigte antworten gibt....

      tut mir leid, dass ich diese frage hier gestellt habe, ich hätte es wissen müssen.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Hallo MarieSoledad,

      wer sagt denn, dass Du damit abschließen musst? Das ist ein Teil von Dir und wird immer einer sein, da kannst Du tun und lassen, was Du willst. Und wenn Du es immer mal wieder überprüfen musst, ob der Weg noch offen ist - bitte, wo ist das Problem? Mir scheint vielmehr der Knackpunkt zu sein, dass Du nur die äußeren v*rl*tzungen abgestellt hast. Ich würde sagen, da liegt noch viel Arbeit vor Dir, die Du mit Dir selber bewältigen musst. Stichwort Umgang mit den scheinbar immer noch übermächtigen Gefühlen, Spannung zwischen "Cleansein" und Deinem eigentlichen Gefühl des "nicht normal Seins".
      Du musst jetzt Schritt für Schritt lernen, mit Deiner hohen Empfindsamkeit gegenüber Belastungssituationen und der entstandenen Leere durch das "Cleansein" umzugehen. Und dafür gibt es leider keine einfache Lösung und kein Patentrezept, sondern ist ein weiter, oft schm*rzhafter Prozess.
      Das wird vermutlich auch nicht die Antwort sein, die Du Dir erhofft hast, aber ich befürchte, die gibt es nicht. Solange Du noch so in der Spirale drinsteckst, ist es schlichtweg anstrengende Arbeit.

      Dazu weiterhin viel Kraft,
      *Amy*
      @ MarieSoledad

      also vorgefertigte antworten ? öhm sowas hab ich nicht, ich entscheide ganz spontan was ich wehm schreibe und ich kenn dich auch nicht und in diesem forum gibt es gewisse regeln somit ist es klar das alles im rahmen bleiben muss.

      Das die antworten die man bekommt einem nicht passen können ist klar, ich kann ja schlecht aufsägen und rein kucken. hmm und was von beglückwünschen kann ich auch nicht in meinem beitrag finden, aber das ist dann wohl ansichts sache.


      MfG.

      Wolverine

      MarieSoledad schrieb:

      wie erwartet.....schöne diplomatische antworten ohne wirkliche konstruktivität oder verständnis....wie ich es aus dem RT ja schon kenne....und warum ich auch damals gegangen bin....
      [...]
      Das liegt am forum, man lernt es hier so und wenn man zu ungewöhnliche gedanken bringt werden sie zensiert....
      [...]
      wie konnte ich erwarten, dass eine gemeinschaft in der "gut" ist, wer es schafft keine W*nd*n zu haben auch wenn er sich alternativ weh tut und das problem in keinster weise löst, in dem jeder der eine weile clean ist automatisch mal beglückwünscht wird und zu hören kriegt "das schaffst du weiter/nochmal" und fall erledigt, dass solch eine gemeinschaft sich die mühe macht zu verstehen, was die person sagen will. und nicht nur auf die geschriebenen wörter vorgefertigte antworten gibt....


      Was genau "lernt man hier so"? Auf Threads mit einem gewissen Maß an Mitgefühl zu antworten? Jemanden darin zu bestärken, selbstschädigende Verhaltensweisen hinter sich zu lassen? Verständnis für Menschen in Krisen aufzubringen? Ich kann ehrlich gesagt nicht sehen, wo die Antworten, die du erhalten hast, ohne Konstruktivität oder Verständnis sein sollen. Wenn es nicht die Antworten sind, die du dir erhofft hast, dann ist das nicht der Fehler derjenigen, die sich die Mühe machen, dir zu antworten. Es ist auch nicht dein Fehler. Das ist schlichtweg Kommunikation. Jemand spricht, und jemand anders antwortet. Derjenige der spricht, hat zwar bestimmte Vorstellungen darüber, was an Antworten kommen kann, aber er kann nicht wissen, was in den Angesprochenen vorgeht, was sie denken, was sie für Erfahrungen mitbringen. Genau wie diejenigen, die antworten, nicht wissen können, was sich der Sprecher wünscht oder was er erwartet. Du bewegst dich hier in einem Selbsthilfeforum. Das ist ein Rahmen, von dem du mit Sicherheit weißt, was für Menschen er enthält. Menschen, die gegen ihr Selbstv*rl*tzendes Verhalten ankämpfen und die anderen Menschen in derselben Situation dabei helfen wollen, dieses Verhalten abzubauen. Und dass du da nunmal Antworten bekommst, die es für gut befinden, dass du dich lange nicht mehr v*rl*tzt hast und die dir Alternativen anbieten, die ihnen und vielen anderen schon geholfen haben, ist auch nicht sonderlich verW*nd*rlich.

      Wo genau wurden deine Gedanken zensiert? Wenn es sich um die Details handelt, die klirr editiert hat, dann wirst du sicherlich wissen, um welche Details es sich handelt. In diesem Forum gibt es Regeln, denen jeder bei der Registrierung zugestimmt hat. Der Grundgedanke deines Postings ist deutlich und für jeden erkennbar erhalten geblieben. Die Zensur, die hier an dir verübt wurde, ist berechtigt, und das weißt du auch. Solltest du damit ein Problem haben, dann steht dir frei, deine Gedanken an eine anderen Stelle detailliert zu äußern, aber hier musst du dich nunmal mit den gegebenen Regeln anfreunden, wenn du Meinungen von anderen einholen möchtest.

      Ich würde mal behaupten, dass keine der Antworten, die du erhalten hast, vorgefertigt war. Wenn hier jemand auf einen Thread antwortet, dann kann man wahrscheinlich schon davon ausgehen, dass er sich um ein gewisses Verständnis für die Situation und das Problem des Threaderstellers bemüht hat, sonst würde er dir wohl kaum seine Gedanken mitteilen. Wie bereits gesagt, du befindest dich hier in einem Selbsthilfeforum, in dem es nunmal das Ziel der User ist, keine neuen W*nd*n mehr zu haben. Und manchmal ist ein Ersatzschm*rz, der keine sichtbaren v*rl*tzungen hinterlässt, eben ein Weg, um eine akute, mit Druck behaftete Situation zu überstehen. Das löst natürlich die ursächlichen Probleme nicht, da hast du Recht. Aber die können wir hier auch nicht lösen. Dafür sind wir nicht da. Dafür gibt es Therapien, Beratungen und ähnliches. Dein Problem scheint für dich nicht allein mit Skills und dem Überwinden von akut schwierigen Situationen zu lösen zu sein. Das kann ich gut verstehen, diese Gedanken kennen sicher viele hier. Aber wenn du doch eigentlich weißt, dass du hier nicht das finden wirst, was du suchst (das sagst du selbst), warum wendest du dich dann an uns? Wir können nicht in deinen Kopf schauen, um zu sehen, was du gerne hören willst. Das kann auch kein Therapeut. Aber der wäre vermutlich für dich die bessere Anlaufstelle, denn er ist genau für so etwas ausgebildet, er kann dir dabei helfen, Erklärungen und Lösungen für deine Probleme zu erarbeiten. Befindest du dich zur Zeit in einer Behandlung? Wäre das für dich denkbar?

      Und um noch was zum Thema an sich beizutragen: Indem du dich nicht mehr v*rl*tzt, hast du bereits damit aufgehört. Das klingt dir wahrscheinlich zu simpel, aber das ist es auch. Die Gedanken, die dich bedrängen, sind etwas vollkommen Anderes als das, was du schlussendlich tust. Oder eben nicht tust. Es ist in Ordnung, diese Gedanken zu haben, es ist auch in Ordnung, wenn du dir vorstellst, wie du jemanden zusammenschlägst, der dich auf die Palme bringt, solange es bei den Gedanken bleibt. Natürlich wäre es bedeutend besser, wenn du die Wurzel dieser Gedanken bearbeiten würdest. Dazu gehören Rückfälle, dazu gehören Zweifel, dazu gehört es auch, dass du dich immer noch v*rl*tz*n willst. Immerhin war das über Jahre hinweg die einzige Lösung, die du für Stresssituationen kanntest. Man hat gelernt, so damit umzugehen. Dass man sich jetzt neue Alternativen erst hart erarbeiten und anlernen muss, ist da ganz normal. Das muss man aber auch wollen. Zudem halte ich es für bedenklich, für jemand anders aufhören zu wollen. Das geht über kurz oder lang schief, man hat vielleicht für die erste Zeit die Motivation, den anderen nicht mehr enttäuschen zu wollen, aber irgendwann reicht das nicht mehr. Man muss für sich selbst aufhören. Wenn man einmal diesen Willen gefunden hat, dann funktioniert es auch.

      Sicherlich auch nicht das, was du hören willst, aber damit kann ich leben. Ich verstehe deine Situation, und ich habe mir Gedanken darüber gemacht, der letzte Absatz spiegel zum Großteil meine eigene Erfahrung wider, mehr kann ich dir nicht anbieten. Aber sich über das zu beschweren, was andere einem freiwillig anbieten, nur weil es einem nicht in den Kram passt, das finde ich anmaßend.

      Grüße,


      Volpe
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Hey,

      cu dachte, obwohl LaVolpes Beitrag relativ abschließend war, schreibe ich trotzdem mal was dazu.

      ICh kenne dieses Gefühl das du hast. Ich habe auch gedacht, wenn ich mich nicht mehr selbst v*rl*tze, hören auch automatisch die Gedanken auf. Aber das tun sie nicht. ICh bin seit über einem Jahr "clean" war in diesem Jahr 9 Wochen in der Klinik usw. Und doch sind die Gedanken ab und zu noch da.
      Aber ich gebe den Anderen recht: Was du denkst und was du tust, sind 2 verschiedene Dinge.
      Aber vielleicht wäre ein Klinikaufenthalt vllt auch das Richtige für dich, wenn du eine Ausbildung fertig hast.
      ICh habe dort gelernt andersmit meine Gefühlen umzugehen. Die wenn sie unangebracht sind abzuschwächen usw
      Ich weiss, das das immer ein großer Schritt ist, aber es hat mir wirklich sehr geholfen.

      Zum Thema Skills: Ich gebe dir in so fern Recht, das man die Sache nicht aus dem Weg räumen sollte sondern die Ursache bekämpfen sollte. Aber mir helfen Skills beispielsweise in Stress- oder Belastunssituationen.
      Und ich habe lange Zeit auch geschrieben um mir nicht die Arme aufzuschneiden...und auch bei mir flossen irgendwann keine Wörter mehr. Dann habe ich etwas neues entdeckt, was sich vielleicht im ersten Moment komisch anhört: MAlen nach Zahlen. Das hat mich dann meistens soweit runtergebracht das ich in Ruhe über die Situation nachdenke konnte, ohne immer im Kopf zu haben, mich schn**d*n zu wollen. Vielleicht hilft es dir ja auch!

      Achja und ich möchte noch anmerken, das es eine große Leistung ist sich nicht mehr zu schneiden! Da habe ich großen Respekt vor dir: ICh weiss wie schwer das ist. Ich glaube, das weiss jeder hier!

      Hoffe ich konnte dir irgendwie helfen

      Gruß Sternenwächterin
      so, nach langer langer zeit werde ich doch nochmal antworten....ich hatte das damals begonnen, wurde dann aber unterbrochen und dann war zuviel chaos in meinem leben, als das ich nochmal die geduld aufgebracht hätte, mich da ranzusetzen....

      @Amy: du hast es auf den punkt getroffen (und verstanden was ich sagen wollte)....und vielleicht bin ich zu ungeduldig, das mag sein. Das problem ist, dass mein umfeld nicht akzeptieren würde, wenn ich immer mal wieder "ausprobiere" und ich weiß, dass ich dann das clean-sein vermutlich sofort hinschmeißen würde...^^

      Ich weiß nur, dass es mich oft an den rand des wahnsinns (und manchmal, glaube ich, darüber) treibt, diese irrsinnige energie in mir zu haben, die zu groß ist, als dass ich sie kanalisieren und für meine zwecke produktiv verwenden kann. diese energie, für die ich nun kein ventil mehr habe, an der ich fast ersticke und die mich - gerade wenn ich sie nicht rauslassen kann - regelmäßig von innen ausbrennen lässt, das heißt, dass sie mich wieder in monatelange heftige depressionen stürzt. und mich damit auch daran hindert, etwas sinnvolles aufzubauen in meinem leben.
      und, dass ich nicht weiß WIE ich lernen soll damit umzugehen.

      ich habe angst. immer und überall, alles ist existenziell bedrohlich. und ich weiß nicht wie ich mit dieser angst fertig werden soll. ich weiß auch, dass keiner mir ein patentrezept bringen kann. aber ich habe auch keine vorstellung, wie man das macht. Ich habe keine Angstzustände oder Panikattacken, es ist eher so, dass ich mir ständig „Sorgen“ mache, weil die ganze Welt „feindliches Gebiet“ ist und immer wieder mal wird die Angst vor dem Leben so groß, dass ich am liebsten weglaufen will…aber um vor dem Leben wegzulaufen gibt es nur eine möglichkeit – und die ist für mich keine option. Nicht mehr. Und das macht mir auch angst. Wo ist mein notausgang hin?

      wenn du jemandem, der von geburt an gelähmt war, sagst: versuch mal deine beine zu bewegen - woher soll der wissen, was man tun muss, um die beine zu bewegen? selbst wenn sie durch eine neuartige operation plötzlich wieder funktionieren würden, die person hat keine vorstellung, welche befehle sie ihrem körper geben muss, damit die muskeln der beine angespannt werden und sie sich bewegen. Und so geht es mir auch.


      @LaVope: Ich habe nicht die Zensur in diesem Beitrag gemeint. Die war kein Problem, ich weiß, dass ich beim Thema SVV etwas zu exhibitionismus neige...also war die wohl gerechtfertigt. Ich habe von früheren gesprochen...zu zeiten, als ich hier noch aktiv war.

      Und was das thema mit dem "lernen" und den "vorgefertigten antworten" angeht: die beschränkungen dieses forums sind ziemlich heftig, finde ich, gerade im umgang mit so heiklen themen. klar, vermutlich hat das RT großen druck von öffentlichen stellen, da es auch in der öffentlichkeit oft angeführt oder empfohlen wird, wenn das thema svv auftaucht.
      aber ich habe in kleinen, privaten foren wesentlich konsturktiveren, herzlicheren und offeneren umgang erlebt als hier.

      die klassischen antworten hier sind:
      *) gut gemacht/du schaffst das.
      *) verweise auf skills
      *) verweise auf therapie, ärzte, psychatrie, krankenhaus (bei akuten verletzungen)

      das ist nicht "falsch", es ist nur sehr distanziert und unpersönlich. man fühlt sich weitervermittelt, nicht angehört. und weil eben die löschkriterien bzw. regeln was man überhaupt sagen darf so eng sind, lernen leute, die hier längere zeit unterwegs sind, dass man das generell sagen und denken "darf" und die dinge, die zensiert werden "böse" sind.
      das ist meine persönliche erfahrung, aber auch von anderen habe ich das gehört. genauso, wie dass die triggersternchen mehr triggern als die wörter - weil sie die aufmerksamkeit auf das zensierte wort lenken. man fühlt sich die ganze zeit, als würde man im glashaus sitzen und jedes wort wäre ein stein und man müsse versuchen, möglichst die kleinsten und harmlosesten kiesel zu verwenden, weil sonst was kaputtgeht....

      vielleicht bin ich auch nur zu abgedreht, zu reflektiert oder ich habe mehr ansprüche an hilfe, als andere...das mag sein. ich habe hier jedenfalls immer das gefühl (und gehabt), gegen eine freundlich lächelnde wand zu reden. und wenn man mit dieser lächelnden wand nicht zufrieden und ausreichend dankbar ist, sondern sie kritisiert, dann wird man -sinnbildlich- gesteinigt.

      vielleicht hätte ich das RT einfach abhaken und zu meiner svv-exhibitionistischen-teenie-zeit ad acta legen sollen...ich bin nur zufällig wieder darüber gestolpert und dachte mir, mal versuchen, vielleicht hat ja jemand einen hilfreichen rat dazu. manchmal kommen die erleuchtenden impulse ja aus den ecken, aus denen man absolut keine erwartet....whatever...


      was ich noch sagen wollte: ich hab nicht für jemand anderen aufgehört, sondern weil der moment gepasst hat. ich hab nur wegen anderen nicht wieder angefangen, als die momente nicht mehr so positiv waren. und eigentlich war es nicht schwer, mit dem svv aufzuhören. es war nur schwer, als dann wieder probleme gekommen sind, meine gefühle übergekocht sind und ich zum ersten mal da stand, völlig hilflos und diesmal ohne irgendein werkzeug in der hand, nicht wieder nach dem alterprobten werkzeug zu greifen.
      und es hat funktioniert, indem ich mich einfach selbst so sehr runtergemacht habe für den gedanken, es doch zu tun, dass ich mich allein für den gedanken am ende für die verachtenswerteste kreatur und ein manipulatives miststück gehalten habe.

      es war nicht schwer aufzuhören. ich schaffe es nur immer noch nicht, alternativen zu finden. ich habe wohl rückschritte im verhalten gemacht. wieder mehr "big girls don't cry", ich muss alleine damit klarkommen, nicht darüber reden, runterschlucken, unterdrücken. ich hab mühsam gelernt, hilfe anzunehmen, ja sogar ein bisschen einzufordern. und dann hab ich festgestellt, dass die menschen frustriert und genervt reagieren, wenn ihre hilfsversuche nicht in kurzer zeit anschlagen. und dass für die große frage nach dem wie ohnehin keiner eine antwort hat. da gibt es nur theorien, abhandlungen, lebensweisheiten und ähnliche postkartensprüche....
      aber eine praktische antwort auf die frage, wie lebt man, nicht nur überleben? wie sieht man das leben positiv? wie verhindert man, sich ständig runterzumachen? wie findet man die goldene mitte zwischen zu impulsivem und zu kontrolliertem verhalten? wie haushaltet man mit energien, die im ca 3 monats-takt abwechselnd so überschwappen, dass es mich mehr kraft kostet, sie zu kontrollieren als ich einsetzen kann und ausgebranntsein? wie akzeptiert man sich selbt? wie schafft man es, die zwei entgegengesetzten seiten meines ichs - die rebellin, die die welt verändern will und die "brave perfektionistin", die alles richtig machen und geschätzt werden will - zu versöhnen, die alles was ich tue mies finden, weil eine seite es immer das falsche findet? wie kommt man aus dem ständigen stadium der verunsicherung heraus?

      die antworten? mach es dir bewusst. (ich kann mir nicht glauben) und: die antwort kannst du nur in dir selbst finden. dafür brauche ich aber zeit und ressourcen, die ich nicht habe, weil die "überbrückungszeit zur selbstfindung" alles kräft frisst, so das nichts überigbleibt um die antwort in mir zu finden.

      ich bin aus dem bereich des "aktiven krankseins" heraus und jetzt seit jahren in der schwebe, weil irgendwie nichts danach kommt. ich habe große fortschritte gemacht, aber bin eigentlich keinen schritt weitergekommen. ich habe viele erfahrungen gesammelt, die mir trotzdem kein deut helfen. ich bin frustriert und verbittert und eigentlich entsetzt es mich, mit 21 in einem zwischenstadium zu hängen und den eindruck zu haben, dass das leben nicht mehr mehr bringen wird...weil ich mir mehr erhofft hatte. es entsetzt mich, mit 21 verbittert zu sein, mit einer liebevollen familie, einem tollen freund, einer super therapeutin einem klasse freundeskreis, finanziell über den staat gut situaiert, intelligent und die meisten menschen kann ich schnell für mich einnehmen. wenn ich höre, was andere für ursachen und symptome ihrer psychischen probleme haben, dann sollte ich mich glücklich schätzen. ich hatte nie große traumata, habe keine flashbacks oder anderes, das sich meiner kontrolle entzieht.
      ich kann nur nicht aufhören, zu denken. und ich schaffe es nicht, zufrieden und glücklich zu sein, obwohl ich es so gerne wäre. ich weiß ich bin nicht "falsch". ich bin "gut", so wieder jeder mensch grundsätzlich "gut" ist. ich schaffe es nur nicht, es zu glauben....und sobald ich es mal schaffe, halte ich mich für so arrogant, dass ich wieder anfange mich zu hassen....

      ewiger teufelskreis. aber dafür gibts es vermutlich tatsächlich keine lösung. und es war unfair von mir, sie hier zu erbitten und dann sauer zu sein, dass sie nicht kommt. dafür möchte ich alle, die mir geantwortet haben um entschuldigung bitten. und danke an alle, die sich die mühe gemacht haben, sich dazu gedanken zu machen und eine lange antwort zu schreiben....
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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