Angst und Irrealität

      Angst und Irrealität

      Ich habe gerade so Angst...
      davor dass es nie besser wird
      davor dass man es nicht verstehen kann
      dass ich alleine bin
      dass ich alles was wichtig ist vergesse und ich mich veränder. Also das ich nie mehr auf meine jetzigen Gefühle zurückgreifen kann
      dass alles zu tief in mir drin ist und zu kompliziert ist für mich und andere
      dass ich komplett durchrehe. Aber es vergesse.

      es fühlt sich alles so komisch an. Als wäre es nicht real, als würde ich mir irgendwas einbilden.
      Ich kenne mich irgendwie nicht und auch nicht alle anderen. Ich weiß irgendwie nicht wer sie sind, also ob sie echt sind.

      Also logischerweise sind sie echt, und sobald ich kontakt mit anderen habe weiß ich das ich nicht völlig durchdrehe. Aber ich kann mir irgendwie nicht vertrauen.
      Kann man das nachvollziehen? Ich will nicht durchdrehen. Ich will, dass es weg geht ;(

      Ja, sowas kann man nachvollziehen. Sich selbst nicht vertraun und sich fragen, ob das was ich jetzt gerade Wahrnehme, wirklich ist?

      Wie du selbst schon beschrieben hast, kommt man mit Wahrnehmungsveränderungen am besten klar, wenn man sich Orientierungspunkte schafft.
      "Also logischerweise sind sie echt, und sobald ich kontakt mit anderen habe weiß ich das ich nicht völlig durchdrehe."
      Genau das ist so ein Orientierungspunkt. Logik.

      Ein anderer Schritt dem ganzen ein wenig das beängstigende zu nehmen ist es nicht zu bewerten. Egal was du Wahrnimmst, es ist keine Einbildung. Es ist eine Wahrnehmung und die sind sehr Subjektiv und können unter verschiedenen Umständen, verschiedene Formen annehmen.

      Und bei alle dem bleibt es verwirrend und beängstignd. Es gibt viele Wege damit umzugehen und der einzige den ich dir empfehlen kann ist, mit einem Psychologen über diese Gefühle der Irrealität zu sprechen und zu ergründen woher sie kommen.
      Andere Wege führen über die Mystik. Aber diese Wege sind gefährlich, da man sich auf Dinge einlässt, die einen sehr schnell überfordern können, wenn dein Bewusstsein eine gewisse instabilität aufweist und daher sehr formbar ist.
      “Sometimes you climb out of bed in the morning and you think, I'm
      not going to make it, but you laugh inside — remembering all the times
      you've felt that way.”
      Charles Bukwosky




      Danke für die Antwort!
      Das mit dem nicht bewerten find ich gut. Es fällt mir schwer vorzustellen wie das funktionieren soll, ich kann meine Gefühle ja nicht einfach so irgendwie abschalten (außer ich bin alleine und tue es ganz geziehlt) aber versuchen werde ich es trotzdem mal.
      Ja, es bleibt verwirrend und beängstigend. Es kommt immer wieder. Ein bisschen tröstet mich das, wenn ich darauf vertrauen kann das wenigstens das konstant bleibt und sich nicht wieder verändert. Aber leider verliere ich in den Momenten oft die Kontrolle über mich.. warscheinlich weil ich in dem moment irgendwie versuche zu überleben.
      Ich kann zum Glück mit meiner Thera darüber sprechen. Aber es dauert lange, es ist kompliziert, viele von meinen problemen lassen sich durch das verhalten meiner eltern erklären aber ich kann mich an vieles garnicht bzw nur halb erinnern. Außerdem muss ich irgendwie mit dem alltag lernen klarzukommen und gleichzeitig über die vergangenheit nachdenken. Ich bräuchte einfach mal eine Pause, irgendwie ein paar wochen wo ich mich um nichts kümmern muss.
      Ganz wichtig ist für mich das es andere gibt die es verstehen und mich nicht alleine lassen damit (andere als meine Thera). Das macht mich stärker. Leider gibt es nur eine die das hinkriegt, weil ich über jahre einfach vieles verdrängt habe und niemanden von meinem leiden erzählt habe. Ich kann mich nicht immer auf sie verlassen, sie hat ja auch ihr eigenes leben und so. Ich fühle mich so einsamm wenn ich angst habe...