Ich mach mir selbst Angst

      Ich mach mir selbst Angst

      Hallo,
      seit gestern weiß ich einfach nicht was mit mir los ist...Ich war gestern auf einem Geburtstag und glücklich, bis ich nach Hause kam.
      Ich hatte mittags keinen Hunger, Ausrede, wir hätten zu spät gefrühstückt.
      Irgendwann um 5 kam der Hunger doch, und als wir dann gegessen haben, hatten drei bisse gereicht und ich war satt...

      Soweit so gut. In der Nacht hatte ich wieder Hungergefühle, aber ich hab es ignoriert. Habe mir gedacht ich habe heute genug gegessen...

      Heute morgen geht es genauso weiter: Ich frühstücke nie viel, immer nur ein Brötchen, aber heute habe ich nichteinmal das runterbekommen...

      Ich werde von Mutter sehr zum Abnehmen gedrängt, obwohl ich eigentlich Normalgewicht habe. Inzwischen sehe ich mich auch selber als zu dick...

      Außerdem: Die ganzen Bilder auf Facebook, wo man die dünnen, magersüchtigen Mädchen sieht und jeder schreibt wie hässlcih und krank das sei, ich sehe diese Mädchen iwie als Vorbild...ich will auch so sein...

      Aurory
      Can I regain what’s lost inside? Why do I feel like I deserve this? Why does my pain look like my pride? -Linkin Park (No Roads Left)


      Mein Blog
      Hallo,

      es ist wichtig und gut, dass du selbst erkennst, dass du dich zwar als zu dick siehst, obwohl du es nicht bist und auch dass du siehst dass das mit dem Essen wohl im Moment nicht so super läuft. Ich finde gerade dieses Hunger ignorieren und rausschieben gefährlich; es kann sein, dass es nicht so schlimm ist, aber bei sowas werde ich meist hellhörig.

      Hast du eine Therapeutin bei der du diese Entwicklung ansprechen könntest?

      Sonst kann ich dir nur das sagen, was du eh weißt: regelmäßig Essen sonst kommt die Gefahr von Heißhungerattacken, evtl einen Plan erstellen, der dir helfen kann bei der Struktur, Gewicht ist nicht alles (Ich weiß, das sagt (schreibt) man so einfach, ist es nicht), evtl in Gesellschaft essen, falls dir das leichter fällt.

      Vielleicht kannst du auch mal darüber nachdenken, welche Funktion dieses Essverhalten für dich hat?Was bringt es dir für Vorteile?

      Lg
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hallo

      Ja i h bin in Therapie aber erst ein paar Wochen. Noch ist da nicht genug Vertrauen da.
      Ich werd deine Tipps mal ausprobieren.

      Es hängt sehr von meiner Mutter ab, die selbst schlank ist und will dass ich auch so bin
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      Ich weiß ja nicht... Man muss auch nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen. Du hast einen (!) Tag wenig gegessen, und ja, bei mir reichen dann auch drei Bissen, wenn ich lange nichts gegessen habe, um erst einmal satt zu sein. Und gut, manchmal hat man keinen Appetit, dann esse ich auch wenig zum Frühstück, und ganz ehrlich: wenn du normalerweise eh nur 1 Brötchen isst und dann mal keines, dann muss man nicht gleich eine Essstörung draus machen, nach einem Tag! Kein Mensch nimmt jeden Tag exakt die gleich Menge Kalorien zu sich, und der Appetit vergeht jedem von uns mal.
      Da muss man doch nicht gleich einen Essensplan aufstellen und zum Therapeuten rennen. Manch einer mag mich jetzt dafür vielleicht kritisieren, aber ich finde, man kann es mit dem Krankheitswahn auch übertreiben. Lasst einfach mal die Kirche im Dorf...
      Ich kann mich da danesha eigentlich nur anschließen. Ich denke, wenn man in einer ES drin war, kann sowas natürlich ein Alarmzeichen sein und man sollte auch dementsprechend intervenieren. Aber ansonsten würde ich eher sagen, es ist gut, dass du es wahrnimmst und dir Gedanken machst, aber verrückt machen solltest du dich nicht. Wenn es dich beruhigt, beobachte dein Essverhalten mal über mehrere Wochen bzw. lass es beobachten (nicht, dass du dich dann unbemerkt beeinflusst). Wenn du merkst, dass du generell zu wenig oder sehr ungesund isst, dann kann man immer noch über korrigierende Maßnahmen nachdenken.
      Ich finde, man sollte sich nicht zu sehr diesem "nur so und so ist es wirklich gesund" drängen lassen. Wer isst den wirklich so super ausgewogen und alle Mahlzeiten nach dem Ideal zugeschn itten? Sowas kriegt man noch nichtmal in einer Klinik hin, in der das Essen ja i.d.R. ernährungsphysiologisch durchdacht ist. Ich finde es gut, dass du zum Frühstück überhaupt etwas ist. Ich kenne eine Menge Leute, die gar nichts frühstücken und die sind definitiv nicht alle essgestört. Wenn man morgens nichts runterbekommt, ist das auch ok, man muss sich nicht immer zum Essen zwingen. Nur sollte es über den Tag verteilt halt wieder passen. Wenn du nach wenigen Bissen satt bist, dann iss halt mehr Mahlzeiten am Tag aber dafür immer nur ein bisschen, dann kommt das auch hin. Ist sowieso gesünder.
      ja, es ist sicher so, dass ich da oft übertrieben reagiere und das übertreibe. Das tut mir leid, nur ich sehe da irgendwie immer mich, wie es bei mir angefangen hat, wo ich jetzt stehe und vergesse dann, dass es nicht jedem so gehen muss.
      Aber stimmt schon: niemand isst 100 pro perfekt und sicher ist das nicht gleich eine Essstörung.
      Ich finde dennoch, wenn es dich weiterhin beschäftigt, kannst du mit deiner Therapeutin mal darüber reden.

      lg
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hey,

      ich kann danesha und Fylgja nicht ganz zustimmen. Ich kommentiere jetzt einfach mal das, was ich als "nicht normal" bezeichnen würde.

      Aurory schrieb:

      Ich hatte mittags keinen Hunger, Ausrede, wir hätten zu spät gefrühstückt.
      Warum erfindest du Ausreden, um nicht essen zu müssen? Wenn du wirklich keinen Hunger gehabt hättest, hättest du einfach sagen können "Ich hab keinen Hunger." Aber anscheinend wolltest du nicht essen, obwohl du Hunger oder zumindest Appetit hattest, oder?

      Aurory schrieb:

      In der Nacht hatte ich wieder Hungergefühle, aber ich hab es ignoriert. Habe mir gedacht ich habe heute genug gegessen...
      Es ist nicht "normal", dass man Hungergefühle ignoriert. Wenn du genug gegessen hättest, hättest du schließlich keinen Hunger gehabt, oder?

      Aurory schrieb:

      Ich werde von Mutter sehr zum Abnehmen gedrängt, obwohl ich eigentlich Normalgewicht habe. Inzwischen sehe ich mich auch selber als zu dick...
      Ich finde es traurig, dass deine Mutter will, dass du abnimmst, obwohl du nicht übergewichtig bist. Es kann sein, dass deine Mutter dir eingeredet hat, dass du nicht schlank genug bist und du das nun glaubst. Wieso drängt dich deine Mutter so? Weiß sie, dass dir das weh tut?

      Aurory schrieb:

      Außerdem: Die ganzen Bilder auf Facebook, wo man die dünnen, magersüchtigen Mädchen sieht und jeder schreibt wie hässlcih und krank das sei, ich sehe diese Mädchen iwie als Vorbild...ich will auch so sein...
      Auch das sehe ich als problematisch an. Klar kann man sich diese Bilder immer wieder anschauen und je öfters man diese dünnen Mädchen sieht, denkt man "Die ist ja gar nicht sooo dünn, wie alle behaupten." Und schließlich ist man dann den "Anblick" gewöhnt und es reicht einem nicht mehr, Fotos von normalgewichtigen, schlanken Figuren anzuschauen, weil sich eben das Wahrnehmungsbild und die Anforderungen an einen selber gesteigert, geändert haben.

      Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob dein Essverhalten jeden Tag so aussieht oder ob das "nur" phasenweise so ist. Aber selbst wenn du mal sehr wenig, dann wieder sehr viel isst und eigentlich nie so einen Mittelweg findest, ist das meiner Meinung nach schon kein normales Essverhalten mehr. Essstörung heißt nicht immer gleich Magersucht, wenig essen oder Bulimie, erbre*ch*n. Essstörung heißt auch nicht immer, superdünn zu sein oder übergewichtig. Eine Essstörung fängt doch im Kopf an und Normalgewichtige können ein genauso krankes Essverhalten haben. Wenn dich das alles sehr belastet, sprech das doch einfach mal in der Therapie an.

      LG, BrokenheartedSoul
      "No one knows the way I feel a part of me I have to find
      Buried somewhere deep beneath my skin"
      (Smile Empty Soul - Who I am)

      BrokenheartedSoul schrieb:

      Warum erfindest du Ausreden, um nicht essen zu müssen? Wenn du wirklich keinen Hunger gehabt hättest, hättest du einfach sagen können "Ich hab keinen Hunger." Aber anscheinend wolltest du nicht essen, obwohl du Hunger oder zumindest Appetit hattest, oder?

      Ich war an dem Tag sehr müde und hatte halt keine Lust auf Disskusionen mit am Tisch sitzen und so...


      BrokenheartedSoul schrieb:

      Es ist nicht "normal", dass man Hungergefühle ignoriert. Wenn du genug gegessen hättest, hättest du schließlich keinen Hunger gehabt, oder?

      ich denke schon, aber meine Mutter hat irgendwann mal gesagt wenn der Magen so ein bisschen knurrt werden Kalorien verbrannt und daran habe ich mich erinnert


      BrokenheartedSoul schrieb:

      Ich finde es traurig, dass deine Mutter will, dass du abnimmst, obwohl du nicht übergewichtig bist. Es kann sein, dass deine Mutter dir eingeredet hat, dass du nicht schlank genug bist und du das nun glaubst. Wieso drängt dich deine Mutter so? Weiß sie, dass dir das weh tut?

      Meine Mutter weiß das nicht und ich habe auch keine Lust auf die Disskusion die folgt, aber ich denk sie sagt das weil sie selbst sehr dünn ist und ich es auch sein soll...
      Sie hat mir auch gesagt, ich solle, statt mich zu v*rl*tzten, nicht mehr essen...
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      @BrokenHeartedSoul
      Du hast natürlich recht mit den Beispielen, die du bringst und dass das besorgniserregende Verhaltensmuster/Denkweisen sind. Klar heißt eine Essstörung nicht gleich M*gers*cht, B*lemie etc. pp. Ich glaube, das ist einfach eine begriffliche Problematik. Für Ernährungswissenschaftler ist nahezu die ganze Bevölkerung essgestört weil sich immer alles ums Thema Dünn sein etc. dreht. Wenn man das unter den Gesichtspunkten betrachtet, stimmt das ja auch, nur denke ich, das man schnell Gefahr läuft, sich Symptome anzueignen, wenn man in eine Art "oh nein, ich hab Krankheit xy"-Panik verfällt (wobei ich dir, Aurory, nicht unterstellen will, dass du das tust!). Ich denke, in diesem Fall wäre es auch erstmal weniger wichtig zu schauen, wie schlecht das Essverhalten von der Threaderstellerin ist, sondern erstmal das Umfeld zu ändern, damit es nicht noch schlechter wird.

      @Aurory
      Erstmal: Ich hoffe, das was ich oben geschrieben habe, kli8ngt nicht zu sehr nach "über deinen Kopf hinweg mit jemandem über dich reden". ich finde das in der schriftlichen Kommunikation immer schwierig, alles an den richtigen Platz zu packen und so zu schreiben, dass jeder jeden versteht.
      Sie hat mir auch gesagt, ich solle, statt mich zu v*rl*tzten, nicht mehr essen...

      Ich finde das nach wie vor einen sehr zentralen Punkt, den du glaube ich hier schonmal geschildert hast. Dass deine Mutter dich so dazu drängt, ist echt ein ziemliches Problem, denn so wird es für dich echt schwer, nicht tiefer in das ES-Thema reinzurutschen. Vielleicht kannst du mal mit deinem Hausarzt reden und dann deine Mutter mitnehmen. Vielleicht unter dem Vorwand einer Generaluntersuchung o.Ä. und der soll deine Mutter mal was zum Thema Gewicht und gesunde Ernährung sagen? Eltern hören oft eher auf Autoritäten.