Inneres Kind schreit

      Inneres Kind schreit

      Hallo ihr lieben!

      Der Thread von Feeja, in dem es um das innere Kind ging, hat mich ermutigt, jetzt zu schreiben.
      Äußerlich scheint es mir im Moment gut zu gehen, aber innerlich schreit es nach Aufmerksamkeit, ein kleiner v*rl*tzter Teil von mir. Nach außen hin spiele ich eine Rolle, bin die, der es gut geht, aber ich weiß nicht, wie lange ich diese Fassade noch aufrechterhalten kann. Das kostet so viel Kraft! Denn gleichzeitig ruft das Kind in mir: "Schau doch genau hin, du, ich bin doch so klein und brauche hilfe und trost." Ich stoße die Leute von mir weg und möchte doch, dass sie für mich da sind. Das ist so ein quälendes Gefühl in mir drin.
      Es reicht auch nicht mehr aus, dass ich mir vorstelle, wie ich das innere Kind im Arm halte und tröste, oder wie dieser Teil von einer anderen Person getröstet wird.
      Ich habe zunehmend das Gefühl, dass ich jemand echtes bräuchte, der mich tröstet - aber ich bin kein Kind mehr, bin Erwachsen. Das passt nicht zusammen... und würde doch keiner verstehen (Freundinnen oder so).

      Versteht ihr, was ich meine? Kennt jemand diese Gefühle/ Situation von euch? Wie seid ihr damit umgegangen, was hat geholfen? Kann ich noch etwas anderes tröstendes oder so ausprobieren? Nur ablenken mag ich mich auch nicht...


      Ich kann gar nichts mehr tun. Nur gammeln und sehnsucht haben ... reden geht nicht (außer mit meiner Thera, aber da bin ich erst wieder übernächste woche). und dabei müsste ich so für eine nächste Prüfung lernen...

      Danke fürs lesen, auch wenns vielleicht wirr geschrieben ist und danke für jede hilfreiche, wie auch immer aussehende Antwort.

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hey Amika!

      In meiner Trauma-Therapie geht es zurzeit um genau das Thema. Und Dein inneres Kind kann niemand anderer trösten, als Du selbst. Niemand anderer kann ihm helfen, denn eigentlich ist das Kind ja schon erwachsen, es ist nur in Dir hängen geblieben, weil es in einem bestimmten Alter anscheinend nicht ausreichend versorgt wurde oder ihm was zugestoßen ist.
      Einfach nur der Gedanke, es in den Arm zu nehmen reicht nicht, wenn es ihm offensichtlich so schlecht geht.
      Du musst es versorgen, ihm helfen, schauen, was es braucht, es an einen sicheren Ort bringen. Das schafft man aber nicht, indem man einfach Gedanken einsetzt, sondern dazu muss man sich auf eine etwas andere Bewusstseinsebene begeben.
      Ist natürlich etwas schwierig, so ganz ohne Anleitung.

      Kennst Du denn Imaginationsübungen, hast Du so was schon mal bei einem Fachmann/frau gemacht?


      LG,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Hallo Chrissie,

      danke für die schnelle!!! antwort! Ja, ich hab schon mal Imaginationsübungen gemacht - und ich hab eine cd von Reddemann. Nur hat mir das nicht allzu viel weitergeholfen :( ich habe auch einen sicheren Ort. Leider ist aber mein sicherer Ort nie so richtig sicher, da in meiner Vorstellung immer wieder Eindringlinge einen Weg finden (was Real wieder überhaupt nicht geht). Irgendwie verwirrt mich immer wieder alles - diese verschiedenen Anteile und wie ich damit umgehen soll. und dann hasse ich meinen ganzen Kopfzirkus!

      Ich hab das Gefühl, ich allein schaffe das nicht - jemand anders muss mir helfen... und es tut irgendwie weh, oder macht mich so traurig zu lesen, dass nur ich selbt für das innere Kind da sein kann. Weil ich das Gefühl habe, das nicht zu können.Obwohl ich es eigentlich irgendwie weiß...
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      ~ Oscar Wilde ~
      Dann musst Du als Erwachsene erst mal gestärkt werden. Du müsstest schauen, was Du brauchst, um Dich sicher und stark genug zu fühlen, um der Kleinen zu helfen.

      Das mit den Übungen, wie gesagt, das ist auch nichts ohne Anleitung. Klar, die CD ist gut, ihr Buch ist auch gut, da stehen auch Anleitungen drin. Aber das ist alles nichts im Vergleich zu einer Fachperson, die das mit Dir zusammen macht.
      Wie sieht es denn bei Dir aus mit Therapie?
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      Ja, ich bin in Therapie, auch schon eine weile. Da habe ich die cd bekommen. In der Klinik letztes Jahr gab es einen Imaginationskurs. Dort wurden aber auch "nur" die Texte von Reddemann vorgelesen. Irgendwie fehlt da für mich immer was. Wobei ich diese Baum- Übung immer ganz gut fand und dann das in eine eigene Imagination überging (in der Klinik meinten sie, dass das auch ok sei). Nur, was macht die Übung mit meinem inneren Kind? Wie versorgt die denn das Kind? Vielleicht ist jetzt auch der bessere zeitpunkt, um das Thema anzugehen und es nochmal verstärkt mit den Imaginationsübungen zu versuchen.

      Ich werde auch demnächst in eine Tagesklinik gehen. Hoffentlich hilft mir das weiter...
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      ~ Oscar Wilde ~
      Solche Übungen wie die Baum-Übung machen gar nichts mit dem inneren Kind, aber sie sind natürlich trotzdem gut, weil sie Dir helfen. Ich kenn glaub ich nicht alle Übungen aus dem Buch, aber ich glaube, da ist keine bei, bei der man mit dem inneren Kind in Kontakt geht. Das muss man dann schon selber machen bzw. ist es natürlich gut, wenn man eine Therapeutin hat, am Besten eine mit der richtigen Ausbildung, die das mit einem zusammen macht, damit man lernen kann, das irgendwann alleine zu schaffen.

      Wenn Du aber schon an dem Punkt warst, dass die Baum-Übung in eine eigene Imagination überging, dann ist das doch schon mal gut. War das denn bewusst oder unbewusst? Hast Du das gesteuert oder ging das von alleine?


      edit: Was für eine Therapie-Form machst Du?
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      Näher Kontakt hab ich noch nicht mit dem Kind aufgenommen, wie du das beschreibst...

      Damals in der Klinik habe ich das erste mal geträumt und bin mit einem Gefühl der Geborgenheit aufgewacht. Daraufhin habe ich angefangen, verschiedene eigene Imaginationen zuzulassen. Die sind immer während einer Imaginationsübung aufgetaucht - ohne dass ich mir das vorgenommen hatte. Also eher unbewusst. Was willst du damit wissen?

      Meine Therapeutin macht auch Traumatherapie. Lange Zeit war das jetzt aber mehr Gesprächsthera. Hauptsächlich aber schon Traumatherapie-orientiert.

      Können wir vllcht per pn weiterschreiben? nur wenn es ok ist... (weil es doch sonst zu sehr ein Gespräch wird??)
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Amika“ ()

      Hallo Amika,

      von meiner Seite noch ein Tipp, was mir ganz gut hilft: Manchmal reichen bei mir die Imaginationsübungen nicht aus, weil mein inneres Kind ständig in Bewegung sein muss und Handlungsbedarf hat. (Mir hat es damals halt gefehlt, unbeschwert zu spielen.. zumindest schreit mein inneres Kind danach). Wenn mein inneres Kind traurig ist, habe ich ein Kuscheltier, das ich an mich drücken kann oder ein Herzkissen mit riesigen Händen dran. Dann streichel ich mich mit diesem Kissen und stelle mir vor, meine Mutter würde mich wieder so im Arm halten und trösten.... das hilft mir ungemein.
      Vielleicht hilft es auhc, kindgerechte Orte aufzusuchen?
      In der Klinikzeit gab es in der Nähe einen Spielplatz. In meiner Freizeit war ich oft dort, habe den Kindern beim Spielen zugeschaut. Oder wenn niemand da war, habe ich mich auf die Schaukel gesetzt und ein wenig geschaukelt. Dabei sind meine Gedanken schnell in Richtung Träume abgeschweift, völlig unbewusst, und hinterher fühlte ich mich besser, irgendwie "befreit".

      Vielleicht hilft es dir auch, einfach mal zu handeln, wenn es deinem inneren Kind so schlecht geht? Natürlich bist du erwachsen, aber deshalb musst du noch lange nicht dein inneres Kind vernachässigen. Wenn du alleine bist, kannst du dich W*nd*rbar mal mit ihr beschäftigen.
      Sie wird dir dankbar sein.

      Ich sollte in der Klinik auch mit meinem Innenkind in Kontakt treten und es fragen, was ihm fehlt und was es machen möchte.
      Das hat mich oft weiter gebracht, weil ich dann in mich reingehört und darauf geachtet habe, worauf ich gerade lust habe. Häufig waren es irgendwelche Spiele oder Sachen wie auf den SPielplatz gehen. Innerlich hab ich die Kleine dann an die Hand genommen und dorthin gebracht. Es muss ja gar nicht lange sein, oft reicht schon eine halbe Stunde damit sie zufriedener ist....
      ich glaube auch dass gesunde Menschen, völlig unbewusst mit ihrem inneren Kind umgehen. Das nennt sich dann "Das Kind im Mann" oder "Hobbys", worin man völlig aufgeht. Wir müssen es erst lernen. Aber wenn man irgendwann besser mit seinem inneren Kind klar kommt und seine Bedürfnisse ernst nimmt, geht es einem doch schon deutlich besser.

      Lieben Gruß
      Hope.

      Lieben Gruß
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hallo Hope!

      danke für deine Antwort!
      Irgendwie kümmere ich mich erst bewusst um mein inneres Kind, wenn es schon laut ruft.
      Aber ich war tatsächlich auch vor einigen Tagen abends auf dem Spielplatz, als niemand mehr da war und hab geschaukelt und bin auf diesem Spinnennetzklettergerüst hochgeklettert (ganz da oben konnte ich mich ein wenig sicherer fühlen). Ein Kuscheltier hab ich auch - es ist schön zu hören, dass du das ähnlich machst - und dass es ok ist, vllcht sogar wichtig ist für uns.

      Nur: warum müssen wir das erst lernen? Das ist doch ungerecht!

      Dieses mich klein fühlen, und gleichzeitig erwachsen-sein bzw. werden bringt mich z.Zt. ziemlich aus der Bahn und verwirrrt mich. Und es hindert mich daran, meinen "eigentlichen" Aufgaben nachzugehen. Kennst du diese Situationen?

      Ein bisschen hab ich das Gefühl, dass ich, also die Erwachsene weiter wächst und ich viele Schritte mache, aber der kleine Teil immer wieder an mir zupft und mich bremst. Verstehst du?

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hey Amika,

      ich denke wir müssen das erst lernen, weil uns zum Beispiel nie beigabracht wurde, dass es gut ist, sich mit dem inneren Kind zu beschäftigen. Ich musste damals stets vernünftig sein, wenn ich mich denn mal kindlich verhalten habe war das "falsch" oder bescheuert". Das heißt, ich musste erst lernen, dass es okay ist, sein inneres Kind mal rauszulassen. Dass das sogar gesund ist. Du kannst ja mal versuchen herauszufinden warum du dein inneres Kind vernachlässigt hast. Denn wenn ein Kind so nach Aufmerksamkeit schreit, fehlt ihm etwas.

      Dass du auf dem Spielplatz warst, finde ich super! Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung! :)

      Ich kenne das zu gut dass mein inneres Kind mich aufhält. Es meldet sich manchmal in den ungünstigsten Situationen, zum Beispiel im Unterricht oder so. Ich habe deshalb mit meinem inneren Kind eine Vereinbarung getroffen. Es gibt feste Zeiten (nachmittags zum Beispiel), zu denen ich mich nur um sie kümmere. Sei es auf die Schaukel gehen oder irgendwelche Spiele zu spielen. Auf jeden Fall ist die Kleine beruhigt, wenn sie weiß, sie kommt später noch dran. Sie weiß, dass ich auf sie zurück komme wenn ich Zeit habe und darauf freut sie sich dann auch. Wenn sie sehr traurig ist, mache ich manchmal auch eine Pause (gehe kurz raus), um mit ihr zu reden oder ihr einfach nur zuzuhören. Das zu lernen war aber ein langer Prozess. Gerade weil sie mich ausbremst habe ich ihr damals oft gesagt "Halt die Fresse, du bist jetzt nicht dran!" Da war sie dann sehr v*rl*tzt.
      Vielleicht kannst du es in der Therapie mal ansprechen? Mein Therapeut hat schon oft zwischen mir und ihr vermittelt und sie auch direkt angesprochen. Das war für mich zwar irre anstrengend, dass sie nun die ganze Aufmerksamkeit bekommt (denn die Erwachsene braucht meine volle Aufmerksamkeit im Alltag) aber letztendlich hat sie dann Ruhe gegeben. Mein Therapeut wirbt immer mit einem liebevollen Umgang mit der Kleinen. Dass sie vernachlässigt wurde, dafür kann sie ja nichts. Aber deshalb muss ich mich jetzt gut um sie kümmern.

      Ich denke der einzige Weg, die Kleine ein wenig aufzuhalten, dass sie dich nicht mehr ausbremst, ist ihr wirklich regelmäßig Aufmerksamkeit zu schenken. Versuch mal über Briefe oder so mit ihr in Kontakt zu treten. Es ist nicht einfach. Aber ich habe extra ein Buch angelegt wo ich mich nur mit meiner Kleinen unterhalte und das genießt sie auch. Sie sgat mir dann was sie machen möchte, was sie glücklich oder gerade traurig stimmt.
      Es sieht zwar im Alltag bescheuert aus wenn ich manchmal Selbstgespräche führe, aber die Kleine braucht das. Manchmal (okay das ist echt verrückt :D) rede ich mit ihr, wenn ich ganz alleine bin, in Babysprache. Je nachdem, welche Kleine sich gerade zu Wort meldet. Manchmal kommt das Kleinkind, das braucht es dann. Wenn die größere kommt, kann ich auf den Spielplatz gehen oder zum Beispiel im Frühsport stimmung machen. Dann mache ich bei den Übungen einfach mal "Yaaaay!" und die Kleine grinst. :)

      Aber es ist auch wichtig, zu erkennen, wie alt sie gerade isr. Nur so kannst du den richtigen Skill finden, den du anwendest, um sie etwas zu beruhigen. Dazu fragst du sie einfach, wie alt sie ist, und die Zahl, die dir dann einfällt, ist dann auch richtig. Auch wenn du zuerst denkst "das kann nciht sein." Mein Therapeut fragt die Kleine oft, wie alt sie gerade ist, und dann lasse ich sie antworten. Auch wenn das der Erwachsenen gerade gar nicht passt.
      Es ist ganz wichtig, zwischen den beidne zu vermitteln, damit sie sich besser vertragen. Denn oft unterdrückt die Erwachsene die Kleine, weil sie sie ausbremst und dann schreit sie irgendwann komplett nach AUfmerksamkeit. Und ja, das bremst dann.

      PS: Es geht nur um das innere Kind, ich bin keine geteilte Persönlichkeit. Nich t verwechseln ;)

      Lieben Gruß
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hallo Amika,

      Hope hat recht damit, wenn sie sagt, dass es wichtig ist, zu wissen, wie alt das innere Kind ist. Meines zum Beispiel ist ein ein paar Monate alter Säugling. Im Laufe meiner Trauma-Therapie haben meine Therapeutin und ich Wege entwickelt, ihm Aufmerksamkeit und Geborgenheit zukommen zu lassen. Wenn ich gerade selbst keine Zeit habe, um mich um die Kleine zu kümmern, dann schaut meine innere Amme nach ihr. Ich hab ihr (klingt doof, hilft aber echt) ein inneres Haus auf einer Blumenwiese gebaut, wo die Sonne scheint und die Amme immer in einem Schaukelstuhl neben der Wiege der Kleinen sitzt. Und wenn das Kleine schreit, nimmt sie es auf den Arm, summt oder singt ihr zur Beruhigung etwas vor. Seitdem ist sie ruhiger, ausgeglichener und vertraut mir mehr. Sie freut sich sogar richtig, wenn ich ab und an zum Kuscheln komme. Vielleicht hilft es dir auch, deinem Kleinen eine Schutzperson zu geben, für die Zeit, in der du nicht da sein kannst. Das beruhigt sie bestimmt.

      Liebe Grüße

      Little Maid
      Liebe Amika,

      was Chrissie schrieb, ist schon (leider) wahr: Nimeand kann sich wirklich um dein inneres Kind kümmern, außer dir.
      ABER: Ich bin der festen Überzeugung, dass es hilft, Menschen in deinem "erwachsenen Umfeld" zu haben, die davon wissen. Gibt es außer deiner Therapeutin einen Menschen, dem du so vertraust, dass du ihm /ihr davon erzählen könntest? Oder wenn "Vertrauen" ein zu großes Wort ist- gibt es dann jemanden, bei dem du ein gutes Gefühl hast oder dir wünschen würdest, dass er/ sie davon weiß?
      Überlege doch mal, ob es so einen Menschen gibt. Es tut so unglaublich gut, Menschen in seinem realen Umfeld zu haben, denen man keine Show bieten muss und bei denen man einfach so sein kann, wie man eben gerade ist. Wenn du einen oder vielleicht sogar zwei solche Menschen finden könntest, dann glaube ich wirklich, dass dir das zusätzlich eine ganze Menge helfen könnte. Und einer oder zwei reichen auch völlig!

      Das ist nichts, was du schnell umsetzen kannst, sondern eher eine Aufgabe von Monaten. Aber es lohnt sich wirklich, anzufangen. Auch wenn dieser Mensch dir nicht wirklich helfen kann.... es hilft, dass du praktisch jederzeit deine Gefühle mit jemandem teilen kannst. Dass du es ausprechen kannst und es nicht in dir bleibt oder nur zu bestimmten Therapie-Terminen heraus darf.
      Es mit jemandem teilen in ganz realem Kontakt! Das zumindest war mir immer wichtig und hat geholfen!

      Ich wünsche dir alles Gute!
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      Hallo Ihr!

      Jetzt bin ich da. Danke auch dir, Feejaa, für deinen Beitrag.

      Zu Hope: Mir ist klar, dass du dich auf das Innere Kind beziehst ;)
      Ich werde das Thema in der Therapie mal wieder ansprechen. Einiges habe ich in die Richtung dort schon gemacht. Zum Beispiel habe ich imaginär ein "Kinderzimmer" eingerichtet, in dem das Kind spielen kann und dabei von einer mütterlichen Kämpferin bewacht wird.
      Denn oft unterdrückt die Erwachsene die Kleine, weil sie sie ausbremst und dann schreit sie irgendwann komplett nach AUfmerksamkeit. Und ja, das bremst dann.
      Es ist ein guter Vorschlag, regelmäßig mit inneren Anteilen in Kontakt zu gehen.Ich versuche zur Zeit so zwischendurch mit dem inneren Kind zu reden. Ich erkläre ihm Sachen, vor denen es Angst hat, die ich als Erwachsene aber tun muss, um weiter zu kommen. Nach einem Termin, z.Bsp., erzähle ich ihm, dass es doch ganz gut geklappt hat, ich lobe es, dass es mutig und tapfer war, mit mir zu kommen und mache kurz eine Pause. Mit dem Gedanken, ihr auch zu schreiben, muss ich mich noch ein bisschen beschäftigen und anfreunden... lässt du dein inneres Kind dann auch in diesem Buch antworten?

      @ Little Maid: Ich finde deine Vorstellung mit der Amme, die das Kind versorgt solange du beschäftigt bist, total schön. Ich kann mit gut vorstellen, dass dir das Bild hilft.
      Jetzt verstehe ich auch, dass es wichtig ist, das Alter des inneren Kindes herauszufinden. Bisher fand ich die Frage nach dem Alter eher befremdlich- aber nur so kann man herausfinden, welchen Umgang oder was das Kind gerade braucht.

      Zu Feejaa: Ich finde mich gerade langsam damit ab, dass nur ich selbst für mein inneres Kind sorgen kann...
      Die Sache mit dem realen Kontakt ist wirklich eine große Aufgabe für mich- an der ich schon einige Zeit arbeite. Es fällt mir aber wahnsinnig schwer, etwas von mir preis zu geben. Die Angst vor negativen Reaktionen überwiegt oft... Obwohl meine bisherigen Erfahrungen damit, mehr von mir zu erzählen und mehr "echt" zu sein, meist positiv waren. Ich kann mir auch jemanden vorstellen, mit der ich darüber sprechen würde - wenn einmal der Moment passt. Nur weiß ich nicht, wann das sein wird und wie ich mich erklären sollte... es sind so viele ?? in meinem Kopf, dass ich bisher (noch) nicht in Kontakt gegangen bin. Gleichzeitig stelle ich es mir als wirkliche Erleichterung vor, einfach sein zu können!

      Ich danke euch, dass ihr euch mit mir austauscht. Es tut gut, zu lesen, dass auch ihr ähnliche Schritte gemacht habt und dass es da für mich weitergeht. Die Methoden und Vorstellungen kommen mir jetzt nicht mehr so seltsam vor und ich glaube, hier darüber mit euch zu schreiben bringt mich auch meinem inneren Kind näher - irgendwie stehe ich ihm gerade versöhnlicher gegenüber ^ ^

      Liebe Grüße,
      Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Wie gesagt, Amika, das geht nicht von heute auf morgen. Lass nicht sofort dein ganzes Innenleben heraus. Schritt für Schritt! Erwähn mal irgendwas ganz beiläufig und dann mal wieder etwas und irgendwann dann etwas mehr und wenn das alles von der Person gut aufgenommen wurde, dann schaff einen Moment, in dem du dich traust, etwas mehr von dir zu erzählen.

      Einen Tipp zum inneren Kind möchte ich dir noch schreiben. Das war zumindest für mich selber sehr wichtig, denn ich habe anfangs immer den großen Fehler gemacht, das innere Kind als "irgendwie eigenständig" zu betrachten. Du bist nicht die Erwachsene und das Kind ist nicht alleine das Kind, das da irgendwo in dir ist. DU bist beides. Du hast sowohl einen erwachsenen Anteil aber eben auch den kindlichen.
      Ich kann das wirklich schwer erklären und vielleicht ist dir das auch völlig klar.... aber mir war das anfangs überhaupt nicht klar und deswegen konnte ich ewig lange überhaupt nicht richtig mit dem inneren Kind umgehen.

      Alles GUte!
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno

      Inneres Kind " nachbeeltern"

      Hallo Amika,

      die Therapeuten reden ja immer vom "Nachbeeltern" des inneren Kindes. Ich finde das Wort schrecklich, eben wissenschaftlich. Was ich auch schon gemacht habe:

      1) Kuscheltier, das mein Kind darstellt. Damit reden. Das ist konkreter als nur in der Vorstellung.

      2) Babycreme, Grießbrei/Milchreis, Babytee (Das hört sich so lächerlich an. Mir hilft es). Zur Not auch eine Nuckelflasche.
      Ja, Feejaa, es fällt mir leichter, das innere Kind als Anteil von mir zu betrachten, genauso wie ich viele verschiedene Anteile habe. das gelingt mir aber immer besser.

      Danke Bonzo für deine VorSchl*g*. Ein Kuscheltier habe ich schon, mit dem ich auch rede...
      Da es dein erster Beitrag ist, heiße ich dich hier im Forum herzlich willkommen! ich hoffe, du findest hier etwas, was dir weiter hilft!

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~