Kursfahrt

      Hallo an alle,

      ich fahre bald mit meinem Leistungskurs auf Kursfahrt und das ist eigentlich schon das Problem..
      Mein Leistungskurs ist sehr zusammengewürfelt, ich verstehe mich zwar mit den Meisten recht gut, aber eben nicht mehr, das heißt keiner weiß mehr usw.
      Momentan ist es so, dass ich mindestens einmal in der Woche irgendwie "durchdrehe", also eine Disso, bzw, PA kriege, das ist natürlich nichts tolles, aber irgendwie zu managen wenn ich zu Hause bin und mich zurückziehen kann.
      Aber eben zurückziehen kann ich mich in dieser Kursfahrt nicht, es sind 4er Zimmer und das Haus dürfen wir minimal zu dritt verlassen. Und länger als ne halbe Stunde auf dem Klo einsperren wird kaum möglich sein.
      Ich weiß einfach nicht was ich tun soll.
      Ich denke, meine LK-Lehrerin ahnt, dass es mir nicht immer so ganz gut geht, aber von sich aus hat sie das noch nie angesprochen, was ich erstmal okay finde. Jedoch würde ich sie auch nur sehr ungern diesbezüglich ansprechen, weil ich ihr ungern diese Last noch mitgeben will. Es ist ihre erste Kursfahrt die sie als Lehrerin leitet und damit ist sie natürlich irgendwie nervös ;) und konkret helfen kann sie mir in den Momenten ja eh nicht wirklich..

      Jemand von euch Ideen, was ich tun könnte?

      danke für's lesen,
      die Vielleicht.

      PS: Bevor ichs vergesse, ich habe schon an Skills gedacht, allerdings sind die irgendwie ziemlich wirkungslos und die Disso kommt dann eben doch..
      Zwischen ahnen, daß es jmd nicht immer ganz gut und wissen, was wirklich los ist, besteht natürlich schon ein großer Unterschied.
      Ist ungefähr schon so, wenn du hier von Disso schreibst und ich keinerlei Ahnung habe, wie das bei dir ausgeprägt ist.
      Nimmst du derzeit irgendwelche Medis oder hast schon mal genommen? Wenn noch nicht, könntest du dir was verschreiben lassen für den Fall der Fälle. Persönlich habe ich auch meine Notfallpillen, wenn eben ne PA auftritt und es gerade ungünstig ist. Klar wirkt das Zeuch nicht sofort, aber wenn ich merke, daß ich unruhig werde und es wikrlich unpassend ist, dann nehme ich die eben schon mal. Die meisten machen natürlich auch müde und man sollte dann auf Alkohol verzichten. Außerdem ist anzuraten das schon mal vor der Klassenfahrt zu probieren, daß man weiß, ob und wie gut es wirkt. Und ich habe die Erfahrung gemacht, daß es einfacher ist, dann seine Ruhe zu bekommen. Wenn ich total hektisch und nervös Panik haben, starren mich die Leute immer an, wenn ich hingegen was genommen habe und dann ggf müde bin und sage, mir geht es nicht gut (kp Kopfschm*rzen, Schwindel oder so) und ich würde mich gerne hinlegen, dann wirkt man nicht so auffällig.
      Hallo,

      mir fällt eigentlich gar nicht viel dazu ein, weil ich das Problem nicht habe. Aber könntest du dir vorstellen, mit den Mädchen, mit denen du auf ein Zimmer gehst (das sind ja nur 3) davon zu erzählen? Also dass sie sich nicht W*nd*rn, wenn du auf einmal "komisch" bist. Meinstens geht man ja auch mit den Leuten zusammen in ein Zimmer, mit denen man sich gut versteht. Wäre das eine Möglichkeit oder könntest du dir das gar nicht vorstellen?

      LG, BrokenheartedSoul
      "No one knows the way I feel a part of me I have to find
      Buried somewhere deep beneath my skin"
      (Smile Empty Soul - Who I am)
      Hey,

      danke für deine Antwort..
      Ja ich habe Medis, und ich hab das schon so oft mit meiner Thera durchgesprochen und wir sind irgendwie zu dem vorläufigen Schluss gekommen, dass ich da echt aufpassen muss und die nur dann nehmen soll, wenn jemand dabei ist der das kontrollieren kann. Die Tabletten brauchen ja immer ungefähre 20 Minuten bis sie wirken und oft schaff ich das nicht, dass heißt ich denke sie wirken dann einfach nicht, sodass ich noch eine Tablette nehmen würde und noch eine usw. Das ist ja echt nicht Sinn und Zweck der Sache.. Aber ich schaff dieses Zeitliche in einer anfänglichen Disso eben (noch) nicht, weil ich das Gefühl dafür verliere..

      Ein_Mensch schrieb:

      Zwischen ahnen, daß es jmd nicht immer ganz gut und wissen, was wirklich los ist, besteht natürlich schon ein großer Unterschied.

      Das ist mir bewusst, aber mit ihr drüber reden und ihr damit diese Last und zugleich, für meine Begriffe, fast untragbares Verantwortungsgefühl zu geben bringts ja auch nicht, oder?

      An BrokenheartedSoul:
      Naja, der Kurs ist so extrem zusammengewürfelt und mit den Mädchen mit denen ich auf ein Zimmer komme hatte ich noch nie wirklich was zu tun und ich würde echt nur sehr ungern mit ihnen drüber reden, zumal ich denke, dass sie dann einfach nciht wissen wie sie sich verhalten sollen..

      So langsam hab ich wirklich ein wenig Angst vor dieser Fahrt..

      lG,
      die Vielleicht.
      Hallo vielleicht,
      anscheinend steht da der Wunsche nach der gemeinsamen Kursfahrt und deine Sympthomatik sich etwas im Wege. Und die Möglichkeiten, deine Lehrerein oder anteilig deine Klassenkameradinnen einzuweihen, entspricht auch nicht so ganz deinen Vorstellungen.

      Einerseits verstehe ich, dass du deiner lehrerin nicht die Verantwortung auflasten willst. Aber andererseits läßt du sie voll auflaufen, wenn sie nicht weiss, was mit dir vorgeht. Dies wiederum fände ich nicht verantwortungsvoll. Sie hat ja dann keinerlei Chance, zu reagieren bzw. dir vielleicht im Vorfeld zu helfen.

      Wann hast du denn deinen nächsten Thera-termin? Könntest du denn mal mit deiner Therapeutin darüber sprechen, wie sie die Möglichkeiten sieht, wie du die Fahrt ohne Befürchtungen mitmachen kannst? Sie oder zusammen mit deinem Facharzt könnten über eine erweiterte oder andere Medikation nachdenken. Setzt natürlich auch noch etwas Zeit bis zur Kursfahrt voraus, um dich dann entsprechend medikamentös einzustellen.

      Gibt es neben den Tabletten auch "mechanische" Möglichkeiten, dich aus der Dissoziationherauszuholen oder ein Abtauchen zu bremsen oder sogar zu verhindern? Du könntest dann zumindest über diesen Weg vielleicht Unterstützung finden, sei es durch deine Lehrerin oder eine Mitschülerin.

      Ausserdem würde ich noch mal mit deiner Therapeutin darüber reden, ob es nicht besser ist, deine Lehrerin zu informieren. Ihr könntet eine Notfallvorgehensweise erarbeiten und deiner Lehrerin an die Hand geben, so dass sie dir in einer möglichen Situation Unterstützung bieten kann. Ob sich die Lehrerin das zutraut, wird sie entscheiden müssen. Dies könnte eben auch vielleicht bedeuten, dass es nicht empfehlenswert für dich ist, an der Kursfahrt teuilzunehmen. Aber ich finde, das solltest du aus Fairness gegenüber deiner lehrerin und den anderen Krursteilnehmern schon vorher abklären. Ich stelle mir nur vor, ich wäre an der Stelle deiner Lehrerin, und erfahre dann so nebenbei auf der Kursfahrt oder durch eine PA bei dir, was los ist. Was erwartest du dann, wie sie handeln wird?

      Wenn möglich, sprich diese Dinge nochmals mit deiner Therapeutin durch. Gemeinsam lässt sich dann vielleicht ein machbarer Weg finden.
      lg Elfenspiegel

      vielleicht schrieb:

      Ja ich habe Medis, und ich hab das schon so oft mit meiner Thera durchgesprochen und wir sind irgendwie zu dem vorläufigen Schluss gekommen, dass ich da echt aufpassen muss und die nur dann nehmen soll, wenn jemand dabei ist der das kontrollieren kann. Die Tabletten brauchen ja immer ungefähre 20 Minuten bis sie wirken und oft schaff ich das nicht, dass heißt ich denke sie wirken dann einfach nicht, sodass ich noch eine Tablette nehmen würde und noch eine usw. Das ist ja echt nicht Sinn und Zweck der Sache.. Aber ich schaff dieses Zeitliche in einer anfänglichen Disso eben (noch) nicht, weil ich das Gefühl dafür verliere..

      Also heißt das, du hast es schonmal probiert? Tut mir leid, wenn ich da nochmal nachhake. Aber ich habe mich selbst ewig gegen Medis gesträubt und mich irgendwann geärgert, es nicht vorher probiert zu haben. Alleine schon zu wissen, daß ich welche dabei habe, gibt mir mittlerweile Sicherheit, weil diese "oh Gott wenn es jetzt passiert"-Grundspannung weg ist. Habe übrigens nie mehr dabei, als ich brauche. Ist mir beim ersten mal auch passiert, daß ich zuviel genommen habe und dann nur noch pennen wollte. Aber klar brauchen die was bis sie wirken.

      Ansonsten, wenn du solche Angst hast, daß etwas passieren könnte, dann solltest du wirklich überlegen mit deiner Lehrerin darüber zu sprechen. Letztlich trägt sie ja auch die Verantwortung. Und vielleicht gibt es dir ja auch Sicherheit, weil du nicht so ganz "alleine" unterwegs bist und sie dir eventuell auch Rückendeckung geben kann, wenn es dir nicht gut geht. kenne deine Lehrerin aber auch nicht, um das beurteilen zu können.
      Danke euch für die Antworten :)

      An Elfenspiegel:
      Die Zeit bis zur Kursfahrt ist zu knapp um mich richtig medikamentös einzustellen...

      Ich weiß nicht so ganz, was du mit mechanischen Möglichkeiten meinst? Manchmal hilft mir, wenn mir jemand eine Hand in den Nacken legt, ich weiß nicht warum das so ist, jedenfalls beruhigt mich das manchmal ein wenig.. Aber auch das geht nicht bei jeder Person, weil gerade in Disso-Zuständen diese "Fass mich bloß nicht an"-Sache greift.
      Das wäre vielleicht also noch eine Möglichkeit, erfordert aber auch, dass ich meiner Lehrerin das vorher sage... und ob es konkret was bringt, kann ich nicht sagen..
      Die Idee mit der Notfallvorgehensweise finde ich aber richtig gut, dass werde ich meiner Thera mal vorschl*g*n und abwarten wie sie das sieht bzw. wie sie es generell sieht meine Lehrerin einzuweihen..
      Ich weiß nicht, wie sie handeln würde, wenn sie es nebenbei erfährt, fair wäre es sicherlich wenn ich es ihr vorher sage.. ich will halt nur nicht, dass sich was im Unterricht verändert und ich denke schon, dass dieser Mitleidseffekt dann irgendwie logischerweise greifen würde...


      an Ein_Mensch:
      Ja, ich habe es schon mehrfach probiert und ich werde auch nicht ganz tablettenfrei dahin fahren, die "Ungefährlichen" (pflanzliche Schlaftabletten und die Rescue-Tropfen (auch pflanzlich)) nehme ich mit, aber im richtigen PA/Disso-Zustand greifen die halt nicht mehr..

      Ich weiß halt nur nicht, wie man so ein Gespräch führt... Und ich sehe das immer als so unfair an, ihr plötzlich diese Last und das unweigerliche Gefühl des Aupassen-müssens zu geben..

      Nochmals ein riesen DANKE!
      und viele Grüße,
      die Vielleicht.
      Wie man so ein Gespräch genau anfängt oder dann auch führt, kann ich dir auch nicht so genau sagen. Aber wieso solltest du die Sache nicht ansprechen, wie du sie empfindest. Damit lehnst du dich ja zunächst nicht zu weit raus und wenn es anders ist, als es dir vorkam, kannst du dirs ja immernoch überlegen. Ich sehe die Sache so: deine Lehrerin hat eventuell das Gefühl, mit dir stimmt etwas nicht. Das ist doch schon mal gut, weil es ihr nicht egal ist, sondern sie es wahrnimmt. Nun macht sie sich Gedanken, wobei der Punkt ist welche. Glaube es ist eine größere Last, wenn sie denkt, daß du ggf depressiv bist und dir etwas tun könntest, als wenn sie wüsste, daß es "nur" PA sind. Was zwar unangenehm sein kann, aber bei denen keine Gefahr besteht.

      Wegen den Medis. Hoffe man darf das schreiben. Auf pflanzliche Sachen würde ich mich persönlich nicht verlassen, wenn es eine akute Situation ist. Habe zZ Tavor Exp. Wenn du "deine Dosis" kennst, dann kann man damit nicht viel falsch machen, weil man das auch nur schwerlich überdosieren kann. Aber das soll jetzt hier auch keine Überzeugungsaktion werden, ich wollte das nur noch los werden, weil man da halt nicht lange ne Dosis einstellen muß und es kurzfristig hilft.
      Ich muss meine Lehrerin eh über die Medikamente informieren, hab ich heute erfahren (hatte heute bei ihr Unterricht), vielleicht ergibt sich daraus ja dann ein Gespräch, warum ich sie mitnehme.
      Und ich verlass mich auf die pflanzlichen nicht, weil die halt mir wirklich nicht mehr helfen in einer Dissoziation. Aber vielleicht bringen sie ja trotzdem irgendwas, schaden können sie ja nicht.
      Das Tavor wurde bei mir mal eine Zeit lang überlegt, irgendwie wars dann aber nicht mehr, ich weiß nicht so richtig warum, aber ich werde das nochmal mit ansprechen.

      Ein_Mensch schrieb:

      Aber wieso solltest du die Sache nicht ansprechen, wie du sie empfindest. Damit lehnst du dich ja zunächst nicht zu weit raus und wenn es anders ist, als es dir vorkam, kannst du dirs ja immernoch überlegen.


      Hier versteh ich nicht so richtig, was du meinst? Vor allem das mit dem immernoch überlegen, wenn es anders ist, als es mir vorkam?

      Viele Grüße,
      die Vielleicht.
      Tschuldige, war vielleicht merkwürdig formuliert, aber da ich wusste, was ich sagen will, gabs für mich einen Sinn ;)
      Also, wenn du zu deiner Lehrerin sagst, daß du das Gefühl hast, sie würde dich "kritisch beäugen" und denken, daß du ein Problem hast, dann bewegst du dich ja noch in sicherem Raum. Und wenn sie dann sagt, was sie denkt, kannst du das ja immernoch richtig stellen bzw wenn sie eben falsch liegt (Zb denkt Depressionen oder so), sagen, daß sie sich in der Richtung keine Gedanken machen muß. Und letztlich entscheiden, ob du ihr dein Problem nennst. Kommt ja sicher auch drauf an, wie sich sich in so einem Gespräch verhält. Man merkt dann ja, ob man Vertrauen zu jemandem fassen kann, oder es besser lässt.
      Das wollte ich damit sagen.

      Falls du das Tavor ansprichst bzw es in Frage käme, frag nach dem Expidet, bei mir wirkt das schneller (und wenn ichs mir nur einbilde, keine Ahnung).
      Und noch zu den pflanzlichen. Habe ich auch schon probiert, ist für mich (kann leider immer nur von meinen Erfahrungen berichten) eher was für Prüfungen. Wo man zwar angespannt ist, aber eben keine PA-Situation. Klar schaden kann es nie, wenn eben nichts anderes hat. Aber wirklich helfen, ist für mich eben auch anders.
      Hey,
      danke für deine ganze Mühe hier ;)

      Ich weiß nicht, in wie weit sie was ahnt, ich trau ihr eben nur so viel Feingefühl zu.
      Ich hab mit meiner Therapeutin geredet, sie meint, ich muss meiner Lehrerin ja nichts weiter erzählen, nur dass ich mich ab und an eben mal zurückziehen muss, was ja in 4er-Zimmern und der Regel minimal in 3er-Gruppen unterwegs zu sein nahezu unmöglich ist...
      Die Frage ist halt nur, ob das wirklich reicht oder sich dann nicht noch mehr Sorgen macht.. Meine Therapeutin meinte, es ist eine Zwickmühle, aber letzten Endes muss ich entscheiden, was ich für richtig halte.
      Und ich hab keinen Plan.
      Ich sehe ein, dass es unfair ist, sie quasi auflaufen zu lassen, wenn ich wirklich eine Disso (PAs krieg ich eigentlich seltener) kriege, allerdings kann sie eh nicht so ganz viel machen.. Ich sehe auch ein, dass sie die Aufsichtpflicht führt und damit ja quasi das Recht hat das zu wissen, andererseits möcht ihr wirklich nicht diese Last geben und es besteht die Gefahr, dass sich im Unterricht was verändert..

      Ich kriege Tavor wegen dieser Abhängigkeitssache nicht..
      Hallo vielleicht,
      da ich das Thema Dissos nicht kenne, eine Frage: treten diese über einen Auslöser erst bei dir auf, oder können sie auch aus heiterem Himmel auftreten?

      Wenn über Auslöser: kennst du deine auslösenden Ereignisse, Bilder, Texte, etc. etc? Könntest du diese vermeiden - der Gedanke: wenn kein Trigger, dann keine Disso.

      lg Elfenspiegel
      Hey Elfenspiegel,

      ja, im Prinzip haben die Auslöser, nur ich kenne eben noch nicht wirklich viele. Also ich weiß, dass mich Körperkontakt oft in so eine Situation bringt und harte Filme/Bücher über MB auch. Aber es gibt wohl auch diverse Wortkombinationen oder Gerüche oder Farben oder sowas die mich einfach in eine Disso bringen und die kenne ich noch nicht. Ich weiß bisher nur, dass mich Überlastungen "reinbringen" und eben diese ganz starken MB-Sachen und der Körperkontakt.

      Es ist kein Problem, diesen heftigen Sachen und dem Körperkontakt für diese Zeit aus dem Wege zu gehen, aber Überlastungen und die Auslöser die ich noch nicht kenne sind ein Problem..

      Eigentlich müsste ich mit meiner Lehrerin einfach reden, dann wäre so vieles einfacher aber ich empfinde es immer noch als so stark unfair ihr diese Last zu geben und das künftige Unterrichtsverhältnis eventuel zu zerstören..

      Vielen Dank,
      die Vielleicht.
      Hallo vielleicht,

      vielleicht von mir abschließend einen Gedanken, der es dir für deine Entscheidung leichter macht. Stell dir doch einfach mal vor, dass deine Lehrerin deine Probleme und dass du zu ihr kommst, auch für sich als Anerkennung ihrer Person (auch als Lehrerin) sieht. Denn es ist ja gerade das Vertrauen in den anderen, dass er damit umgehen kann. Und ich kann mir auch vorstellen, dass für euch beide diese "gemeinsame" Erfahrung in das Vertrauen und dass der andere damit verantwortungsvoll umgeht, eine wertvolle Erfahrung sein kann. Und warum muss ein solches Vertrauen das künftige Unterrichtsverhältnis belasten?

      Traust du ihr denn zu, damit umzugehen ohne aufzubauschen oder in Angststarre zu fallen? ;) Dann trau dich auch. Du wirst eine Erfahrung machen; welche, kann hier keiner voraussagen. Aber du kannst mit Zuversicht und Vertrauen reingehen und auch deiner Lehrerin vertrauen. Auch sie wird lernen. Ihr beide lernt. Wenn du mit deiner Therapeutin klare Vorgehensstrategien erarbeiten kannst, die du ihr als Handlungsalterativen an die Hand geben kannst, dann wäre es das doch. Könnte dich z.B. ein intensiver Impuls wie Kälte, ein spitzer Stein etc. aus der Disso herausholen? Nur so als Denkanstoss.

      Wenn du noch einen Therapietermin hast, dann sprich das doch noch mal konkret an. Und dann liegt es an dir zu entscheiden und zu handeln. Das kann dir keiner abnehmen. Aber ich drück dir alle Daumen und wünsche dir Mut und Zuversicht. Und natürlich allen Spaß der Welt auf der Fahrt.

      lg Elfenspiegel
      Vermutlich hast du Recht, ich habe mir vorgenommen morgen mit ihr zu reden und ihr in jedem Fall noch zusätzlich zu sagen, dass ich seit 1,5 Jahren in Therapie bin, damit sie sich nicht so viele Gedanken machen muss.
      Ich will ihr sagen, dass ich eben dieses Dissoziationsproblem habe und dann eine Weile meine Ruhe brauche und sie sich keine großen Sorgen machen muss und ich das eigentlich von der Schule trennen wollte, aber es für die Kursfahrt eben besser ist, wenn sie das weiß, ich aber normal behandelt werden möchte...
      Ich hoffe nur, dass der Mut den ich gerade jetzt und durch euch bekommen habe, morgen auch noch da ist.

      Ich schreib morgen ein Update.

      DANKE!!!
      VG,
      die Vielleicht.
      Liebe Vielleicht,
      erst jetzt habe ich deinen Thread hier entdeckt. Ich finde deinen Entschluss und Plan gut, deiner Lehrerin genau das zu sagen, was du ihr sagen möchtest. Dein Hauptproblem scheint ja darin zu liegen, dass sie dann unter Umständen anders mit dir umgeht.. Klar lässt sich das nicht wegdenken, jedoch ist sie bestimmt professionell genug, dich auch mit diesem Wissen nicht anders zu behandeln. Sag ihr das, was sie wissen sollte (und das sollte sie wirklich) und nicht mehr. Die Hintergründe braucht sie ja nicht zu wissen.
      Ich weiß, das Beispiel ist jetzt nicht ganz so passend... Ich habe eine Schülerin, die unter Epilepsie leidet. Als ich das erfahren habe, wusste ich erstmal nicht richtig damit umzugehen, weil ich Angst hatte, dass "es" passiert. Aber ich fühle mich sicherer, weil ich weiß, was in einer derartigen Situation zu tun ist. Ja, natürlich kann man deine Geschichte und die andere nicht in einen Topf werfen, aber ich hoffe, du weißt, was ich meine.
      Ich wäre jedenfalls froh und würde mich auch freuen, wenn mir eine Schülerin diesen Vertrauensbeweis entgegenbringen würde, bzw. wäre ich sauer oder enttäuscht, wenn ich es dann erfahren müsste, wenn "es" tatsächlich passiert und ich hilflos bin.
      Keine Sorge, Verantwortung übernehmen ist schließlich der Job eines Lehrers ;)
      Liebe Grüße, StillAlive
      Danke dir, StillAlive, für deine Worte.
      Das Beispiel finde ich gut, du machst mir viel Mut.

      StillAlive schrieb:

      bzw. wäre ich sauer oder enttäuscht, wenn ich es dann erfahren müsste, wenn "es" tatsächlich passiert und ich hilflos bin.

      Aber auch das ist ein Problem, ich kann ihr nicht sagen, wie sie sich in so einem Disso-Moment verhalten sollte.. Dafür gibt es kein Patentrezept, ich würde _vielleicht schneller wieder rauskommen, wenn sie dabei wäre und mich zutexten würde, oder mir eine Hand in den Nacken legen würde, aber das kann ich nicht verlangen.. Ich hab irgendwie auch Angst vor der Frage, was sie in solchen Situationen machen soll, weil ich es nicht weiß.

      Reden über mich selbst ist so schwer..
      Im Prinzip brauch ich in dieser Kursfahrt ja nur eine Rückzugsmöglichkeit...

      Liebe Grüße,
      die Vielleicht.
      Hey,
      und wenn du ihr das alles genauso offen und ehrlich sagst, wie du das hier schreibst- dann kannst du nur gewinnen.
      Vielleicht tritt dann genau auch der Fall auch nicht ein, weil du dich ein bisschen sicherer fühlst. Einfach nur, weil du vorher offen warst. Vielleicht hast du dann auf der Fahrt gar kein Problem.
      Wenn ich in nem Bus sitze und vorher sage: "Ich muss vorne sitzen, sonst wird mir schlecht!", dann hab ich eine prima Fahrt. Wenn ich denke: "Das wird schon gehen, ist mir auch peinlich, da jetzt nen Aufstand vorher zu machen", dann kannst du sicher sein, dass ich bereue, nichts gesagt zu haben :wacko:
      Jetzt ist aber Schluss mit der Schmalspurpsychologie, ich weiß, der Vergleich hinkt vorne und hinten, wollte dich nur ein wenig aufheitern! Will dein Problem damit keinesfalls runterspielen.
      Wäre schön, wenn du berichten würdest, ob du dich in den nächsten Tagen durchringen kannst...
      LG
      Hey ihr,

      kurzes Update: Ich habe mit ihr per Mail vereinbart, dass ich mit ihr reden möchte und wann..
      Jetzt habe ich also keine Wahl im letzten Moment zu kneifen und komm nicht mehr drum herum. Vielleicht das Beste so.
      Ich meld mich dann nach dem Gespräch wieder..

      viele Grüße
      die Vielleicht.