Eigenartiger Rückfall. Die Geplante Tat?

      Eigenartiger Rückfall. Die Geplante Tat?

      Hatte heute einen Rückfall, mal wieder seit nem Monat und das ganze ziemlich heftig. Nur wie es dazu kam war ein wenig eigenartig und für mich im nachhinein irgendwie nicht nachvollziehbar.
      "Normalerweise" ist es für mich ein eher Impulsives Ventil. So ähnlich dem Notventil einer Dampfmaschine. Spannungszustände, leichte Dissoziative Zustände beenden, möglichst schnell und mit was eben gerade so da ist.
      Nur verändert sich dieses Verhaltensmuster in letzter Zeit, es wird bewusster und auf eine gewisse Art auch geplanter, was heute seinen Höhepunkt ereichte.

      Ich war in der Schule, Tag hatte gut angefangen. Hatte bei nem Freund übernachtet, schönen Sonntag gehabt. Hatte sogar noch zwei Freilektionen die ich brav mit lernen verbracht habe. Doch als dann die Schule begonnen hat kam es plötzlich. Die innere Spannung. Nun gut, hab ja immer meine Skills dabei usw. Aber dieses mal gings nicht. Wie Zwanghaft kam mir der Gedanke in den Kopf: Schneiden!
      Versuchte mich auf was anderes zu Konzentrieren, Schulstoff z.B, funktionierte nicht. In meinem Kopf manifestierte sich irgendwie selbständig (Kennt wer dieses Gefühl, von Gedanken die sich selber denken?) ein Plan der sich immer mehr aufdrängte.
      Irgendwann gab ich den Gedanken nach, weil ich nicht mehr gegenhalten konnte. Und da fing der Film an, alles war ruhig in mir, ging wie von selbst:
      GIng weg von der Schule, ins Kaufhaus, Kilingen kaufen, nach Hause, "es", verbunden, Schweinerei aufgewischt und ins Krankenhaus gehumpelt wo ich dann wieder zusammengenäht wurde, Abklärung wegen ParaS*i*z*dalität, wieder nach Hause.
      Ein Zeitraum von ca 5h in dennen ich einfach Weg war. Es war geplant wie ein Drehbuch.
      Ich hätte immer eingreifen können, wollte es aber nicht. Irgendwie habe ich den Film auch beinahe genossen, so aus emotionaler Distanz und vollkommener ruhe, wie ein Schauspieler, der eine Rolle spielt.

      Jetzt bin ich langsam aus dem Film raus und werde mir bewusst das ich gerade [...] genäht wurde 8|
      Und mit diesem Bewusstsein auch irgendwie die Angst, vor einer wiederhohlung. Was wenn diese Gedanken sich wieder in dieser Form aufdrängen? Was habe ich in mir das entweder mich in Stücke schn**d*n will und es geniesst danach wieder zusammengeflickt zu werden?

      Naja, wenig Ratlos.


      [edit: Details entfernt, bitte auf die Löschkriterien achten / klirr]
      “Sometimes you climb out of bed in the morning and you think, I'm
      not going to make it, but you laugh inside — remembering all the times
      you've felt that way.”
      Charles Bukwosky




      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      Hallo,
      Was haben denn die Ärzte dazu gesagt? Wenn du dich im Moment als eigengefährdet einschätzt, solltest du zur Krisenintervention ins Krankenhaus gehen. Die Tatsache, dass du das so mehr oder weniger bewusst geplant hast, ist schon sehr beunruhigend, Dysphorie macht mir bei mir persönlich immer mehr Angst als Kontrollverlust.
      Hast du eine Idee, weswegen du in der Schule plötzlich so angespannt warst?
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „SoRaya“ ()

      Hallo Endstille,

      erstmal gut, dass du dich trotz allem versorgt hast und ins Krankenhaus gefahren bist.
      ..Ich kann mich mit dem, was du da geschrieben hast gut identifizieren. Ich habe früher oft morgens schon geplant, wann ich was mache. Habe mir die Dinge zurechtgelegt usw. Möchte hier gar nicht näher ins Detail gehen.. Ich glaube nicht, dass es da eine perfekte Lösung gibt, zumindest kenne ich keine. Mir hat es geholfen, das ganze immer aufzuschieben. In meinem Kopf war der Gedanke "Du kannst es machen, das weißt du." Das hat mir Macht gegeben, eigentlich total blöd. Ich habe dann Gründe gesucht, es später zu machen. Zum Beispiel habe ich eine Mahlzeit dazwischen geschoben oder ein Telefonat.. oder einfach nur einen Film. Damit mein Plan durcheinander gerät. Am besten hilft natürlich Ablekung..eine Person, die bei dir ist. Ich weiß nicht ob dir das auch hilft. Ich hab 'ne Weile gebraucht, bis ich da raus kam - aber es funktioniert. Du hast dir das Drehbuch ja sozusagen selbst geschrieben, also kannst du es jederzeit umschreiben.

      Liebe Grüße,
      SueShii

      edit: was mir noch Einfällt: Diese anscheinende Macht bzw Kontrolle, die du dann hast (bzw denkst, dass du sie hast) die ist ein echt gutes Gefühl. Man fühlt sich stark. Aber noch stärker, wenn man dagegen ankämpft..
      Kannst du die verborgene Seite des Mondes sehen?", fragte er.
      Sie schüttelte den Kopf.
      "Nein. Egal wo man gerade ist auf der Welt, den Mond sieht man immer nur von einer Seite."
      "Also sehen alle nur dieses traurige Gesicht", sagte er. "Ich dachte, auf der anderen Seite lächelt er vielleicht."
      @SoRaja
      Nein, gefärdet bin ich nicht. Bin vieleicht nicht sonderlich Stabil, aber S*i*z*dgedanken sind keine vorhanden.

      @SueShii

      Das mit dem Aufschieben werd ich versuchen. Muss wohl mein Not-Telefon wieder in gebrauch nehmen und einfach Leuts anrufen die sowieso den ganzen Tag nix machen und Zeit haben wenn ich in so einen Film komme.
      In diesem Film hat man einfach die scheinbare Kontrolle. Und des fühlt sich einfach gut an....
      “Sometimes you climb out of bed in the morning and you think, I'm
      not going to make it, but you laugh inside — remembering all the times
      you've felt that way.”
      Charles Bukwosky




      Was du schilderst, ist ein sehr typisches Muster für Suchtverhalten. Also nicht dass es sooooo passieren MUSS, es ist aber durchaus typisch. Frag mal Alkoholiker oder Spielsüchtige wie oft immer und immer wieder sie solche Tage hatten, wo sie stundenlang nur daran gedacht haben und sehenden Auges in den Rückfall gelaufen sind. Du, mal was persönliches: Hattest du auch so Gedanken wie "Wenn ich es jetzt nicht tue, dann werde ich es morgen oder übermorgen nur noch heftiger und schlimmer machen?" Das waren zumeist bei mir so typische Gedanken, wenn ich so Phasen hatte.
      Et kütt wie et kütt un net anners!