Hi,
mein Freund,45 Jahre alt,war vor kurzem in Reha in einer psychosomatischen Abteilung,mit der Eingangsdiagnose leichte Depressionen. Er kam in der Reha nicht wirklich klar und hat sich auch zweimal heftig und lautstark mit einer Therapeutin,sowie einem Mitarbeiter gestritten. Durch sein impulsives Verhalten wurde er auch recht schnell aus der Gruppentherapie rausgenommen. Nach 5 Wochen meinte seine behandelnde Psychotherapeutin,er würde vorzeitig entlassen,da sie ihm dort wohl nicht wirklich helfen könnten. Die Reha sollte eigentlich 6 Wochen laufen und zur Wiedereingliederung in seinen Job führen, da er seit August 2011 arbeitsunfähig geschrieben ist,nach erheblichen konflikten am Arbeitsplatz.
Jetzt kam der Abschlussbericht der behandelnden Psychotherapeutin der Reha mit der Diagnose emotional instabile Persönlichkeitsstörung - impulsiver Typ,Zwangshandlungen sowie leichte Depressionen und die Empfehlung der Weiterbehandlung in einer Tagesklinik,sowie anschliessend ambulante Psychotherapie.
Hab mich jetzt mal mit der Definition o.g. Diagnose auseinandergesetzt und musste feststellen,dass ich viele seiner Verhaltensweisen dort wiederfinde:
F60.3 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne
Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit
unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu
emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu
kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten
und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen
durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können
unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet
durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle;
Wir kennen uns jetzt seit einem halben Jahr und es gab schon viele Situationen,in welchen er eigentlich wegen "Kleinigkeiten" total ausrastete,d.h. er regt sich sehr lautstark auf und "scheisst" die Personen die seiner meinung nach für den fehler verantwortlich sind unangemessen laut und teilweise auch beleidigend an. Wenn ich versuche ihn in dem Moment runterzubringen und ihm klarzumachen,dass die Situation es nicht wert ist,sich dermassen aufzuregen,kommt das irgendwie überhaupt nicht bei ihm an.
An manchen Tagen ist es ganz schlimm und dann gibt es wieder Tage an denen er die Ruhe in Person ist,oder auch total niedergeschl*g*n ist und sich "klein" und schutzlos fühlt und nicht weiss,wie es weitergehen soll.
Gegen mich richten sich seine Wutanfälle eigentlich nicht,bis auf einmal in der Reha,als ich nicht so reagiert habe,wie er sich das wohl vorstellte. Alle meine Versuche ihm zu erklären warum ich nicht so handelte wie er das gerne gehabt hätte prallten völlig an ihm ab und er wurde sehr v*rl*tzend mir gegenüber und es interessierte ihn auch nicht im Geringsten,dass er mich damit zum Weinen brachte. Ich hatte in dem Moment das Gefühl einen völlig anderen Menschen neben mir zu haben,der nichts mit dem liebevollen,leisen und einfühlsamen Menschen zu tun hat,den ich bisher erlebt habe.
Als ich ihn dann nach 2 Tagen anrief, tat ihm seine Reaktion unwhrscheinlich leid und er sagte mir, er könne garnicht verstehen was in dieser Situation mit ihm losgewesen sei und er habe sein Verhalten mir gegenüber nicht mehr steuern können.
Grundgenerell kann man sagen,dass sein Verhalten sich zuweilen sehr schnell von ruhig in sehr aufbrausend ändern kann um danach plötzlich wieder total niedergeschl*g*n zu sein.
Momentan schwankt seine Stimmung wieder sehr zwischen niedergeschl*g*n und depressiv,da er sich sehr grosse gedanken über seine bevorstehenden Aufenthalt in der Tagesklinik und über seine Zukunft macht.
Generell habe ich kein Problem mit seiner Krankheit und ich komme eigentlich auch ganz gut mit seinem impulsiven Verhalten klar,mein Problem liegt eher darin,dass ich manchmal garnicht weiss,wie ich mich in manchen Situationen ihm gegenüber verhalten soll. Wenn er niedergeschl*g*n ist,habe ich oft das gefühl nicht die richtigen Worte zu finden um ihn vielleicht wieder etwas aufzubauen,wenn er einen seiner Wutanfälle hat weiss ich garnicht ob ich ihn einfach "toben" lassen soll,oder ob ich versuchen soll ihn runterzubringen,was sich aber wie oben schon beschrieben auch als sehr schwer darstellt.
Es ist nicht so,dass mir das Verständnis dafür fehlt,dass er seine Stimmungen garnicht bewusst steuern kann,es ist eher so,dass es mir,die diese Krankheit nicht hat,schwer fällt mich in ihn hineinzuversetzen.
Deswegen hoffe ich,dass es hier vielleicht ein paar von Euch gibt,die mir eventuell ein paar Tips im Umgang mit solchen Situationen geben können,weil sie vielleicht selbst davon betroffen sind!!
Liebe Grüsse
Vaja
mein Freund,45 Jahre alt,war vor kurzem in Reha in einer psychosomatischen Abteilung,mit der Eingangsdiagnose leichte Depressionen. Er kam in der Reha nicht wirklich klar und hat sich auch zweimal heftig und lautstark mit einer Therapeutin,sowie einem Mitarbeiter gestritten. Durch sein impulsives Verhalten wurde er auch recht schnell aus der Gruppentherapie rausgenommen. Nach 5 Wochen meinte seine behandelnde Psychotherapeutin,er würde vorzeitig entlassen,da sie ihm dort wohl nicht wirklich helfen könnten. Die Reha sollte eigentlich 6 Wochen laufen und zur Wiedereingliederung in seinen Job führen, da er seit August 2011 arbeitsunfähig geschrieben ist,nach erheblichen konflikten am Arbeitsplatz.
Jetzt kam der Abschlussbericht der behandelnden Psychotherapeutin der Reha mit der Diagnose emotional instabile Persönlichkeitsstörung - impulsiver Typ,Zwangshandlungen sowie leichte Depressionen und die Empfehlung der Weiterbehandlung in einer Tagesklinik,sowie anschliessend ambulante Psychotherapie.
Hab mich jetzt mal mit der Definition o.g. Diagnose auseinandergesetzt und musste feststellen,dass ich viele seiner Verhaltensweisen dort wiederfinde:
F60.3 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne
Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit
unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu
emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu
kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten
und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen
durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können
unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet
durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle;
Wir kennen uns jetzt seit einem halben Jahr und es gab schon viele Situationen,in welchen er eigentlich wegen "Kleinigkeiten" total ausrastete,d.h. er regt sich sehr lautstark auf und "scheisst" die Personen die seiner meinung nach für den fehler verantwortlich sind unangemessen laut und teilweise auch beleidigend an. Wenn ich versuche ihn in dem Moment runterzubringen und ihm klarzumachen,dass die Situation es nicht wert ist,sich dermassen aufzuregen,kommt das irgendwie überhaupt nicht bei ihm an.
An manchen Tagen ist es ganz schlimm und dann gibt es wieder Tage an denen er die Ruhe in Person ist,oder auch total niedergeschl*g*n ist und sich "klein" und schutzlos fühlt und nicht weiss,wie es weitergehen soll.
Gegen mich richten sich seine Wutanfälle eigentlich nicht,bis auf einmal in der Reha,als ich nicht so reagiert habe,wie er sich das wohl vorstellte. Alle meine Versuche ihm zu erklären warum ich nicht so handelte wie er das gerne gehabt hätte prallten völlig an ihm ab und er wurde sehr v*rl*tzend mir gegenüber und es interessierte ihn auch nicht im Geringsten,dass er mich damit zum Weinen brachte. Ich hatte in dem Moment das Gefühl einen völlig anderen Menschen neben mir zu haben,der nichts mit dem liebevollen,leisen und einfühlsamen Menschen zu tun hat,den ich bisher erlebt habe.
Als ich ihn dann nach 2 Tagen anrief, tat ihm seine Reaktion unwhrscheinlich leid und er sagte mir, er könne garnicht verstehen was in dieser Situation mit ihm losgewesen sei und er habe sein Verhalten mir gegenüber nicht mehr steuern können.
Grundgenerell kann man sagen,dass sein Verhalten sich zuweilen sehr schnell von ruhig in sehr aufbrausend ändern kann um danach plötzlich wieder total niedergeschl*g*n zu sein.
Momentan schwankt seine Stimmung wieder sehr zwischen niedergeschl*g*n und depressiv,da er sich sehr grosse gedanken über seine bevorstehenden Aufenthalt in der Tagesklinik und über seine Zukunft macht.
Generell habe ich kein Problem mit seiner Krankheit und ich komme eigentlich auch ganz gut mit seinem impulsiven Verhalten klar,mein Problem liegt eher darin,dass ich manchmal garnicht weiss,wie ich mich in manchen Situationen ihm gegenüber verhalten soll. Wenn er niedergeschl*g*n ist,habe ich oft das gefühl nicht die richtigen Worte zu finden um ihn vielleicht wieder etwas aufzubauen,wenn er einen seiner Wutanfälle hat weiss ich garnicht ob ich ihn einfach "toben" lassen soll,oder ob ich versuchen soll ihn runterzubringen,was sich aber wie oben schon beschrieben auch als sehr schwer darstellt.
Es ist nicht so,dass mir das Verständnis dafür fehlt,dass er seine Stimmungen garnicht bewusst steuern kann,es ist eher so,dass es mir,die diese Krankheit nicht hat,schwer fällt mich in ihn hineinzuversetzen.
Deswegen hoffe ich,dass es hier vielleicht ein paar von Euch gibt,die mir eventuell ein paar Tips im Umgang mit solchen Situationen geben können,weil sie vielleicht selbst davon betroffen sind!!
Liebe Grüsse
Vaja
Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren!!!
wer nicht kämpft hat schon verloren!!!