''Tagebuch'' der Therapeutin zeigen?

      ''Tagebuch'' der Therapeutin zeigen?

      Hi,

      Ich habe mich Jahrelang g*r*tzt und bin deshalb vor ca einem ¾ Jahr in Therapie gegangen.
      Eigentlich läuft es auch ganz gut. Ich erzähle viel über Dinge die mich bedrücken, also zumindest über das meiste. Ich könnte jetzt nicht sagen, was ich da auslasse, aber ich merke, dass da irgendetwas ist…
      Wenn es mir schlecht ging habe ich meine Gedanken in ein Buch geschrieben, meistens um mich vom Druck mich zu v*rl*tz*n ab zu lenken. Ich habe diese Dinge danach nie wieder gelesen, und während ich soetwas schreibe bin ich irgendwie immer so abwesend, dass ich danach nicht mehr weis, was ich geschrieben habe.
      Ich habe meiner Therapeutin von dem Buch erzählt und sie meinte ich könnte das ja mal mitbringen. Das hatte sie da aber nur so nebenbei gesagt. Ich habe zu Hause darüber nachgedacht und etwas in dem Buch gelesen, weil ich es meiner Therapeutin nicht geben wollte ohne selber zu wissen, was drin steht.
      Was ich da gelesen habe hat mich erschrocken…ich grusele mich vor mir selber und kann momentan (eigentlich geht es mir ziemlich gut) kaum glauben, dass ich es war die das geschrieben hat… :unhappy:
      Auf jeden Fall hatte ich das nächste Mal das Buch nicht mitgenommen…
      Letztes Mal (letzten Donnerstag) hat sie dann aber gesagt, dass ich das doch mal mitbringen solle, weil ich auch wenn es mir momentan gut geht an den Dunklen Dingen arbeiten muss und sie vermutet, dass genau diese Dinge in dem Buch stehen…

      Ich will aber irgendwie nicht, dass sie das liest, nicht mal mein Freund weis was darin steht (Ihm hätte ich es zu Anfang zum lesen gegeben, mittlerweile bin ich mir da aber nicht mehr so sicher…und er wollte damals nicht, ich denke auch aus Angst vor dem was drinnen sein könnte).
      Ich weis jetzt nicht wie wichtig es wohl ist, das sie das Buch bekommt…
      Ich erzähle ihr wie ich denke, dass ich mich fühle, wenn es mir schlecht geht, aber nachdem was ich da so zum Teil gelesen habe glaube ich, dass ich das selber tatsächlich nicht so genau weis…

      Meine Frage ist jetzt, muss ich ihr das Buch zeigen? Was meint ihr?

      lG
      Krümel
      Hey!

      Ich kann sehr gut verstehen, dass du das Tagebuch deiner Therapeutin nicht einfach so zeigen magst, das würde mir genauso gehen. In meiner Therapie hatte ich eine ähnliche Situation als es darum ging, dass ich hin und wieder Geschichten schreibe und da mal eine mitbringen soll. Das habe ich bis heute nicht geschafft.... Allerdings sind diese Dinge, um die es da ging, für mich auch gerade weniger präsent und wichtig für die Therapie.
      Es braucht eine Menge Vertrauen bis man so etwas zeigen kann, denke ich. Vielleicht geht es in einigen Wochen besser? Ich mache jetzt auch etwa genauso lange Therapie wie du, wobei ich den Therapeuten dank einer vor eingier Zeit abgebr*ch*nen Therpaie schon länger kenne, und fange erst jetzt an ihm wirklich zu vertrauen. Manchmal braucht es da einfach Zeit und die sollte man sich nehmen.
      Eine zweite Möglichkeit, die mir da einfiele, wäre dass du ihr erst mal nur einen Ausschnitt zeigst - zum Beispiel kopierst oder so. Etwas, von dem du denkst, es könnte momentan wichtig sein und worüber du dir vorstellen kannst zu reden. Muss ja nichts wahnsinnig Intimes sein fürs Erste, als Ansatzpunkt reicht ja auch ein Detail.
      In jedem Fall wärs am besten du sagst deiner Therapeutin klar was Sache ist und dass du dir eben momentan nicht wirklich vorstellen kannst, ihr so viel von dir zu zeigen und dass du dich an Vieles auch selbst nicht mehr erinnerst. Die Ängste kannst du ja ausdrücken, also was dir dabei im Kopf rumgeht wenn du darüber nachdenkst, ihr das zu zeigen. Das hilft meistens an sich schon sehr viel für die Therapie. Sie wird dir keine Vorwürfe machen, sondern sich das anhören und eben mit dir darüber reden. Dazu ist eine Therapie schließlich da ^^ man geht nicht hin und kann nach einer Weile oder danach alles.

      Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
      lg
      hey

      gibt es denn auch sachen, die du ihr zeigen willst? wenn du ihr nicht das ganze buch zeigen willst/kannst, dann kopier doch einige seiten daraus. aber ich denke, du solltest dich nicht unter druck setzen. es zwingt dich nämlich niemand es ihr zu zeigen.


      liebe grüße
      Warum muss ich jeden Tag das gleiche Leben leben?
      (Panik-Lass mich fallen)

      hallo

      also du musst ihr das natürlich nicht zeigen, dazu kann dich keiner zwingen.

      aber auch wenn ich deine ängste verstehen kann, denke ich, das es sehr hilfreich wäre, wenn sie es früher oder später zu lesen bekommt.
      zum einen, scheinen ja nun doch relevante dinge darin zu stehen, die du in der therapie in geschützem rahmen aber aufarbeiten kannst.
      und zum anderen kann ich mir sehr gut vorstellen, das es für dich sehr befreiend wirken kann, wenn jemand anderes ausser dir es lesen kann. denn auch wenn dir nicht bewusst ist, was du da alles geschrieben hast, so wird es dich aber wahrscheinlich doch innerlich unbewusst belasten. wenn sie es lesen würde, wärst du mit dieser last aber vielleicht nicht mehr so ganz alleine...
      auch wenn es vielleicht erstmal sehr schwer sein kann, dir wird es irgendwann aber auch wieder besser gehen, wenn du das alles verarbeitet hast!

      alles gute und viel kraft wünsche ich dir
      liebe grüße, schwertlilie
      Hallo,

      Ich würde es nicht zeigen. Aus dem Grunde, weil da sicherlich auch Gegebenheiten darin stehen, die nicht von Belang sind. Aus einem äußerlichen Druck solltest du das nicht machen, sondern nur wenn du es willst. Lese dir aber mal alles durch und die relevanten Sachen, die dir als wichtig erscheinen z.B. „Was ich da gelesen habe hat mich erschrocken…ich grusele mich vor mir selber“ schreibe es extra auf, entweder im Originalwortlaut oder versuche das damalige Aufgeschriebene, aus deiner heutigen Sicht aufzuschreiben, was dann den Vorteil hätte, du könntest der Therapeutin den momentanen Istzustand mitteilen, da das Vergangene nur insofern eine Relevanz besitzt, wenn es für dich von Bedeutung ist. Wenn du dies nicht schaffen solltest, dann würde ich schon überlegen, ob du es zusammen mit der Therapeutin aufarbeitest.

      Liebe Grüße
      "Wir sollten jeden Tag wie ein neues Leben beginnen." Edith Stein
      Danke für eure Antworten :)
      Mein schlechtes Gewissen, dass ich ihr es nicht zeigen will ist jetzt etwas geschrumpft. Ihr habt recht, niemand kann mich zwingen!
      Außerdem ist meine Therapeutin recht nett, auch wenn es sie stören würde, würde sie glaube ich kein großes Drama draus machen.

      Ich will es ihr lieber nicht zeigen...villeicht mache ich das wenn dann tatsächlich so, dass ich ihr bestimmte sachen kopiere oder so, aber dazu muss ich die ja selber erstmal lesen und bei manchen Dingen schäme ich mich auch, dass ich so gedacht habe und das aufgeschrieben habe...
      Ich glaube die Angst vor dem was drinnen steht ist nicht so groß wie das Gefühl mich dafür schämen zu müssen :unhappy:

      Am schlimmsten finde ich eine stelle, da überlege ich ob ein Freund mir doch mehr bedeutet und ich meinen festen Freund villeicht nicht mehr liebe (was ich jedoch tue) das finde ich mega peinlich, dass ich jemals so denken konnte...ich will ja niemanden v*rl*tzen...

      Ich glaube erstmal werde ich es ihr nicht zeigen...wenn ich mal genug Mumm habe, lese ich es mir erstmal selber komplett durch...

      Außerdem habe ich mir gedacht, dass ich ihr erstmal etwas anderes zeige.
      Ich habe nämlich über die letzten 1 1/2 Jahre ''Buch geführt'' wann und warum ich es getan habe. Villeicht zeige ich ihr das, das ist nicht so ausführlich, ich glaube dann würde ich mich nicht so bloß gestellt fühlen, wie bei dem Buch. Und ich habe mich immer bemüht, einen Grun dabei zu schreiben...ich denke damit wird sie auch was anfangen können...auch wenn es nicht so ausfühlich ist.

      lg
      Krümel
      hi ich kann gut verstehen, dass du deiner therapeutin dein tagebuch nicht zeigen willst. ich würde es glaub ich auf keien fall tun. aber andererseits ist es vllt besser das was darin steht mit ihr aufzuarbeiten anstatt i-wann mal drüber zu stolpern u dann allein drin lesen(mich hat es zumindest immer runtergezogen, wenn ich in meinem tagebuch die nich so schönen seiten gelesen hab). vllt war das jetzt etwas unverständlich.
      ich hoffe du triffst für dich eine gute entscheidung!
      lg SSad Rose
      Also erstmal werde ich es ihr nicht zeige, letzte woche hatte sie nochmal danach gefragt. Ich habe ihr aber gesagt, dass ich das lieber nicht will...erstmal lässt sie mich.
      Ich habe ihr dafür aber meine selbstgemalten Bilder mitgebracht, ich bin froh, dass ich ihr das Buch nicht gegeben habe, so viel wie die schon über die Bilder nachgebohrt hat -.-
      Danach ging es mir total schlecht...die wühlt alles wieder auf womit ich inzwischen abgeschlossen habe :unhappy:
      Ich weis nicht, ob man das schon als bereuhen ansehen kann, also dass ich ihr die gezeigt habe, aber schon fast...
      Ich habe mittlerweile sowieso irgendwie keine "Lust" mehr auf die Therapie, noch ist mein anti-Gefühl aber noch nicht so groß, als dass ich die Therapie abbre*ch*n würde...außerdem ist mein Freund dagegen...er meint es würde mir gut tun..na ja, die letzten Male ging es mir danach aber immer ziemlich schlecht...
      Außerdem hat meine Therapeutin gesagt, dass es ihr so scheint, als wäre die Therapie tiefgängiger, wenn mein Freund nicht dabei ist (er war von anfang an dabei, bisher habe ich ihn nur zweimal zwischendurch rausgeschickt, weil er manches nicht hören sollte). Und sie hat gesagt, dass er öfter raus soll, oder ich alleine kommen soll, aber das will ich nicht, ich brauche ihn doch als Schutz ;(
      Wenn ich ihn von mir aus rausschicke ist das ok, aber als sie das wollte habe ich Panik bekommen...ich habe dann das Gefühl, dass ich gezwungen werde, dass man mir meinen Schutz wegnehmen will...aber das möchte ich nicht, habe ich ihr auch zu verstehen gegeben, aber ich weis nicht ob sie vill nochmal versucht ;(

      lg
      Krümel