Hallo zusammen.
Es fällt mir sehr schwer, mein Problem zur Sprache zu bringen, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Der Titel sagt es im Grunde schon, aber ich will es euch noch ein wenig erläutern.
Vor 4 Monaten habe ich mein erstes Kind bekommen, einen Sohn, und er war ein absolutes Wunschkind
von mir und meinem Mann. Die Schwangerschaft verlief problemlos und auch die Geburt war unkompliziert
und schnell und ich hatte in den 9 Monaten eine richtige tolle Bindung zu meinem Ungeborenen aufbauen
können. Seit der Geburt ist das schlagartig verschW*nd*n. Schon als er mir von der Hebamme auf den
Bauch gelegt wurde, hatte ich nicht das Gefühl, dass es wirklich mein Kind ist. Und die Tage darauf wurde
es immer schlimmer. Aus dem berühmten "Heultag" wurden gleich mehrere und ich entwickelte eine richtige
Eifersucht meinem Sohn gegenüber, weil er mir (zeitlich und zuwendungstechnisch) meinen Mann, unsere
Partnerschaft/Zweisamkeit wegnahm.
Irgendwann ging diese Eifersucht zum Glück weg und ich konnte auch immer mehr "fühlen", dass es mein
eigen Fleisch und bl*t ist, aber eben bis heute nie so, dass ich wirkliche Liebe für ihn empfinden kann.
Eher im Gegenteil. Manchmal fallen mir Schimpfwörter für ihn ein, die ich nicht mal aussprechen will. An manchen
Tagen habe ich einen richtigen Hass auf ihn und wünsche mir mein altes Leben vor der Geburt zurück.
Dass ich einmal solche Gefühle meinem Baby gegenüber haben könnte, macht mich sehr traurig und das hätte
ich niemals gedacht, eben weil er geplant und ein Wunschkind war.
Das paradoxe an der Sache ist auch, dass er ein wirklich liebes Kind ist. Er ist kein Schreibaby und wenn, dann
weint er nur bei Hunger oder wenn er übermüdet ist und nicht einschlafen kann. Trotzdem reichen diese
Momente am Tag, um mich an meine Grenzen und zum Heulen zu bringen. Ich habe Angst, dass diese fehlende
Mutterliebe, gerade in den ersten Monaten, eine gute Bindung zu ihm zerstört und er vielleicht das Urvertrauen,
das Gefühl von Geborgenheit etc. nicht entwickeln kann.
Hinzu kommt noch, dass ich ihn auch nicht gut abgeben kann, wenn es mir zuviel wird. Selbst bei engsten
Verwandten mag ich es nicht, wenn sie ihn ständig anfassen und auf den Arm nehmen wollen. Wenn ich dieses
"Problem" nicht hätte, könnte ich ihn am Wochenende viel leichter mal zum Babyssitten zur Oma geben, um mich
selbst wieder zu regenerieren.
Im September bekomme ich einen Therapieplatz (wegen Borderline) und da will ich diese Thematik natürlich auch
ansprechen. Die Frage ist nur, was mache ich bis dahin? Ich versuche den Tag bis mein Mann abends nach Hause
kommt irgendwie zu überstehen und hoffe, dass mein Sohn viel schläft, damit ich so selten wie möglich von ihm
genervt bin. Das muss für Außenstehende ganz furchtbar und herzlos kl*ng*n, aber für mich ist es ebenso furchtbar,
dass ich so fühle.
Zurzeit bin ich auch wieder schwanger und freue mich wahnsinnig auf das 2. Kind, was ich selbst nicht ganz verstehen
kann, weil ich ja eigentlich Angst haben müsste, dass es in einem Jahr dann noch anstrengender ist, wenn 2 Kinder
mal schreien und ich überfordert bin.
Ich verstehe mich momentan selbst nicht und bin verzweifelt, wie ich wieder liebevoll auf mein Kind zugehen soll.
Ich fühle mich so ohnmächtig, obwohl (oder vor allem weil) ich weiß, dass er meine Liebe so sehr braucht.
Wenn Irgendwer eine Idee hat, freue ich mich über Antworten und Gedankenanstöße.
Liebe Grüße
Es fällt mir sehr schwer, mein Problem zur Sprache zu bringen, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Der Titel sagt es im Grunde schon, aber ich will es euch noch ein wenig erläutern.
Vor 4 Monaten habe ich mein erstes Kind bekommen, einen Sohn, und er war ein absolutes Wunschkind
von mir und meinem Mann. Die Schwangerschaft verlief problemlos und auch die Geburt war unkompliziert
und schnell und ich hatte in den 9 Monaten eine richtige tolle Bindung zu meinem Ungeborenen aufbauen
können. Seit der Geburt ist das schlagartig verschW*nd*n. Schon als er mir von der Hebamme auf den
Bauch gelegt wurde, hatte ich nicht das Gefühl, dass es wirklich mein Kind ist. Und die Tage darauf wurde
es immer schlimmer. Aus dem berühmten "Heultag" wurden gleich mehrere und ich entwickelte eine richtige
Eifersucht meinem Sohn gegenüber, weil er mir (zeitlich und zuwendungstechnisch) meinen Mann, unsere
Partnerschaft/Zweisamkeit wegnahm.
Irgendwann ging diese Eifersucht zum Glück weg und ich konnte auch immer mehr "fühlen", dass es mein
eigen Fleisch und bl*t ist, aber eben bis heute nie so, dass ich wirkliche Liebe für ihn empfinden kann.
Eher im Gegenteil. Manchmal fallen mir Schimpfwörter für ihn ein, die ich nicht mal aussprechen will. An manchen
Tagen habe ich einen richtigen Hass auf ihn und wünsche mir mein altes Leben vor der Geburt zurück.
Dass ich einmal solche Gefühle meinem Baby gegenüber haben könnte, macht mich sehr traurig und das hätte
ich niemals gedacht, eben weil er geplant und ein Wunschkind war.
Das paradoxe an der Sache ist auch, dass er ein wirklich liebes Kind ist. Er ist kein Schreibaby und wenn, dann
weint er nur bei Hunger oder wenn er übermüdet ist und nicht einschlafen kann. Trotzdem reichen diese
Momente am Tag, um mich an meine Grenzen und zum Heulen zu bringen. Ich habe Angst, dass diese fehlende
Mutterliebe, gerade in den ersten Monaten, eine gute Bindung zu ihm zerstört und er vielleicht das Urvertrauen,
das Gefühl von Geborgenheit etc. nicht entwickeln kann.
Hinzu kommt noch, dass ich ihn auch nicht gut abgeben kann, wenn es mir zuviel wird. Selbst bei engsten
Verwandten mag ich es nicht, wenn sie ihn ständig anfassen und auf den Arm nehmen wollen. Wenn ich dieses
"Problem" nicht hätte, könnte ich ihn am Wochenende viel leichter mal zum Babyssitten zur Oma geben, um mich
selbst wieder zu regenerieren.
Im September bekomme ich einen Therapieplatz (wegen Borderline) und da will ich diese Thematik natürlich auch
ansprechen. Die Frage ist nur, was mache ich bis dahin? Ich versuche den Tag bis mein Mann abends nach Hause
kommt irgendwie zu überstehen und hoffe, dass mein Sohn viel schläft, damit ich so selten wie möglich von ihm
genervt bin. Das muss für Außenstehende ganz furchtbar und herzlos kl*ng*n, aber für mich ist es ebenso furchtbar,
dass ich so fühle.
Zurzeit bin ich auch wieder schwanger und freue mich wahnsinnig auf das 2. Kind, was ich selbst nicht ganz verstehen
kann, weil ich ja eigentlich Angst haben müsste, dass es in einem Jahr dann noch anstrengender ist, wenn 2 Kinder
mal schreien und ich überfordert bin.
Ich verstehe mich momentan selbst nicht und bin verzweifelt, wie ich wieder liebevoll auf mein Kind zugehen soll.
Ich fühle mich so ohnmächtig, obwohl (oder vor allem weil) ich weiß, dass er meine Liebe so sehr braucht.
Wenn Irgendwer eine Idee hat, freue ich mich über Antworten und Gedankenanstöße.
Liebe Grüße
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So sehr du auch suchst, du wirst in diesem grenzenlosen
Universum Niemanden finden, der deine Liebe
so sehr verdient wie du selbst.
(Buddha)
So sehr du auch suchst, du wirst in diesem grenzenlosen
Universum Niemanden finden, der deine Liebe
so sehr verdient wie du selbst.
(Buddha)