Was tun bei Depressionen

      Was tun bei Depressionen

      Hi,
      heute bin ich mal als Angehörige hier.

      Eine Freundin von mir hat Depressionen. Momentan geht sie nur zu ihrem Hausarzt, weil sie in 3 Monaten wegen des Studiums weg zieht und vorher keine Therapie anfangen will, allgemein will sie aber auf jeden Fall eine machen und findet es auch blöd, dass das jetzt nicht geht.
      Ich hatte unter anderem auch Depressionen (zumindest glaube ich das, ich habe es mir nie diagnostizieren lassen, aber auch welche aus meinem Umfeld meinten ich hätte wohl welche gehabt) deshalb kann ich ein Stück weit verstehen, wie sie sich fühlt. Habe ihr das von mir dann auch erzählt, damit sie weis, dass ich sie tatsächlich vertehe und das nicht nur hohle Frasen sind.
      Trotzdem weis ich nicht, was ich genau machen soll, momentan behandele ich sie weiter so wie sonst, wenn sie dann traurig wird höre ich zu und bin für sie da.
      Aber ich bin mich nicht sicher ob ich noch etwas machen bzw beachten muss/sollte.
      Momentan lese ich Bücher darüber, wäre aber trotzdem nett, wenn jemand ein paar Tipps geben könnte.

      Danke schonmal
      Krümel
      Hallo,

      denke, einfach weiterhin mit ihr normal umgehen, ob sie nun die Diagnose Depressionen hat, ist nicht von Bedeutung, zumindest nicht für das ihr vertraute Umfeld. Nehme sie ernst in ihrer Traurigkeit und spreche mit ihr wie immer, sei für sie da - das ist das Wichtigste. Wohl aber angemerkt: Einfache Aussagen wie: Ist doch gar nicht so schlimm, kannst doch eigentlich zufrieden sein, musst nicht traurig sein usw… vermeiden, denn für sie ist es schlimm, deshalb auch ernstnehmen und nicht abschieden auf die Depressionen, als Auslöser. Wahrnehmen als Person - sie ist nicht ihre Krankheit, sie hat eine Krankheit. Eine Therapie dient dazu, den Patienten wieder für die Normalität fit zu machen und sollte sie dies dann geschafft haben, hat sie in dir eine Anlaufstelle der Normalität, die bereits davor vorhanden war. :)

      Liebe Grüße
      "Wir sollten jeden Tag wie ein neues Leben beginnen." Edith Stein
      Hallo Krümel.
      Ich finde es schön dass Du für Deine Freundin da bist.
      Das würde mir schon ausreichen, wenn ich so eine gute Freundin hätte, die mir immer
      zu hören und mich auch verstehen kann.
      Aber ich finde schon,
      dass sie besser zum Arzt gehen sollte,weil ich habe auch starke Depressionen und würde
      ohne einen Arzt zu haben, gar nicht so gut zurecht kommen.
      Ansonsten ist es gut,dass Du für sie da bist.
      Liebe herzliche Gruesse:Kampfkater :) :)
      Hallo!
      Ich finde schon, dass du sie weiterhin normal behandeln sollst. Denn in erster Linie ist sie deine Freundin, ob krank oder gesund. Du bist kein Therapeut, du kannst sie nicht therapieren. Aber indem du in depressiven Momenten für sie da bist, weil sie dann nicht alleine ist, hilfst du ihr, soweit wie du kannst.

      An jeder Uni gibt es psychologische Beratung, zu der man recht kurzfristig einen Termin bekommt. Sie sollte dort hin gehen und ihren Fall schildern. Die können ihr auf jeden Fall weiter helfen, Adressen geben, evtl. kann sie dort sogar auf eine Warteliste.
      Zudem sollte sie mal bei ihrer KK anrufen, und nach einer Therapeutenliste in der neuen Stadt nachfragen. Bis man einen Therapieplatz bekommt, vergehen schnell 6-9 Monate. Wenn sie sich also jetzt schon um einen Therapieplatz bemüht, ist die Zeit nicht mehr so lang, wenn sie dann in der neuen Stadt wohnt.
      Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man in den ersten Wochen an der Uni soviel zu tun hat, dass man solche Dinge gerne erstmal aufschiebt.
      Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
      Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.
      Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.