Hallo,
bei mir herrscht im Moment öfter mal eine große Diskrepanz zwischen den einzelnen Posts. Und ich werde zunehmend wirrer beim Schreiben, wie schon von verschiedenen Seiten dezent angemerkt wurde... (Nein, ich nehme es keinem übel. Ich merke das halt teilweise gar nicht. :wacko: Oder erst zu spät.) Zudem hänge ich in einer absoluten Stress-Phase fest, wegen Uni, Prüfungen, familiärer Situation und aus gesundheitlichen Gründen. Bitte verzeiht, wenn das hier ein weiterer sehr wirrer Post wird. Vor allem: ein langer, wirrer Post.
Ich drifte seit zwei, drei Wochen wieder verstärkter ab. Zwischendrin ist mir das immer wieder mal passiert, war halt ein Teil von mir. Aber momentan passiert es eben vermehrt.
Durchaus auch beim Autofahren, was ich als ganz besonders gefährlich erachte. Nix Autobahntrance - ich starre nur noch ins Leere, nehme nichts mehr wahr, sehe nicht mehr richtig, meine Augen verlieren jeglichen Fokus, ich bin nicht mehr da und muss mich innerlich treten, damit ich aus dem Loch raus komme. Je nachdem, wie mein Status ist, kriege ich mich auch erst wieder hin, wenn ich schon fast über die Mittellinie oder auf dem Weg zur Seitenlinie bin. Passiert nicht bei jeder Autofahrt, aber doch recht häufig. Ich bin in bzw. nach solchen Situationen dann auch rational genug, rechts ran zu fahren und mit mir selbst zu kämpfen. Eigentlich fahr ich doch ganz super Auto.
Habe auch jetzt während des Schreibens an mir zu arbeiten. Ich bin mal wieder eine kleine Person in der Glaskuppel eines Riesenrobotertransportdings. Ich muss höllisch aufpassen, damit ich nicht während des Schreibens irgendwie weg bin. Ich drifte gerade hin und her. Kriege auch keinen richtigen Augenfokus hin, geschweige denn Hirnfokus. Olfaktorische Reize und andere Skills sind ohne Wirkung.
Und zu allem Übel komme ich an Teile von mir nicht mehr heran. Ich habe das Gefühl, mir fehlt eins meiner Fragmente. Ausgerechnet die große, starke Powerfrau T., die mich immer aus jeder Scheiße rausholt. Die mit ihrem Zynismus ganze Freundschaften und Beziehungen eingeleitet, zerstört und alles Mögliche auf Distanz gehalten hat. Das Eindrucksweib in mir. Mein mentales Rückgrat. Das ist, als hätte mich irgendjemand bei einem Treffen versetzt oder wäre einfach aus meinem Leben rausmarschiert, ohne Bescheid zu sagen. Zack, weg.
Ich bin derzeit so überfordert, dass ich zwar noch bewusst und recht einfach Distanz zu meinem Körper einleiten kann, aber da kaum noch wieder rauskomme. Und auch kaum an meine Fragmente rankomme. In guten Zeiten bin ich in der Lage, das halbwegs zu steuern. (Ganz fieser "Trick" am Rande, der schon mehr als einem meiner Exfreunde einen absoluten Schreck eingejagt hat: Plötzlich nicht mehr kitzelig sein, kein Körpergefühl mehr, weggetreten, weil abgespalten.) Im Endeffekt befinde ich mich derzeit circa dort, wo ich zuletzt 2005 oder so war. Vielleicht auch früher. Jedenfalls dort, wo ich noch nicht gut genug mit mir (und all meinen Facetten) gearbeitet habe.
Alle Versuche, T. zurückzuholen, sind bis jetzt gescheitert. Weil es bewusst nicht ging, habe ich es durch provokante Situationen versucht. Durch Dialoge und sonstigen Kram, die T. hochtriggern. Aber es klappt nicht. Es kommt höchstens eine lahme Imitation von T. heraus, die definitiv nicht von T. stammt. Diese Imitation hilft mir nicht weiter, zumal ich sie nur vage einem Fragment zuordnen kann. So ein Möchtegern-T.... Und dann ist da auch noch das Ding, dem ich keinen Namen geben will. Das ist kein wirkliches menschliches Wesen. Ich will es nicht benennen und nicht weiter darauf eingehen, weil es am besten dort aufgehoben ist, wo es ist, und weil es keinen Vorteil bringt, das jetzt ans Licht zu zerren. T. hat es seit fast zehn Jahren immer gut in Schach gehalten. T. hat eigentlich alles immer gut in Schach gehalten und teilweise den halben Laden hier geschmissen. Es gibt auch noch diverses anderes Zeug in mir, das tut aber nichts zur Sache. Was ist, wenn ich das Ding nicht allein eingesperrt lassen kann?
Ich bin derzeit nicht in Therapie. Und ich habe auch eigentlich keine Zeit für diesen ganzen Kram. Aber ich muss da irgendwie durch. Morgen ist eine wichtige mündliche Prüfung. Und ich brauche irgendeine Möglichkeit, meine Fragmente auseinanderzurütteln. T. kann doch nicht einfach so verschwinden und mich im Stich lassen mit der ganzen Scheiße... Gerade jetzt... Und nichts klappt...
Vor allem brauche ich aber etwas, das mich zurückholt. Ich habe solche Angst, dass ich morgen in der Prüfung wegdrifte. Mir ist sowas schon mehrfach bei Klausuren passiert. Mein Hirn hat sich ausgeklinkt und ich saß nur noch körperlich da, gewissermaßen im Stand-by-Modus, und habe unfokussiert ins Nichts gestarrt. Das geht, wenn ich mich zurückholen kann. Aber jetzt? Ohne Reißleine?
Gestern bin ich fast blind über den Boden gekrabbelt auf der Suche nach Ammoniak-Ampullen, die ich in einem völlig anderen Zimmer ganz geordnet weggelegt hatte. Und die Dinger helfen bei mir gerade auch nicht. Ich will mich nicht v*rl*tz*n, oder sonstwie dauerhaft schm*rz*n produzieren, die mich festhalten. Und ich kann in die mündliche Prüfung morgen nichts mitnehmen, höchstens eine Flasche Wasser. Ich habe nur eine halbe Stunde Zeit, um von mir zu überzeugen. Die Hälfte davon muss ich komplett frei reden, vortragen, argumentieren, das ganze Theater. Und dann noch eine Viertelstunde Diskussion bestehen. Ich muss mental auf Hochleistung sein. Ich kann keine Zeit mit Skills vergeuden oder mit irgendwelchen doofen Gummibändern rumspielen.
Habt ihr irgendeine Idee für mich? Einen Ratschlag? Obwohl ich hier komplett durcheinander und wirr bin? (Was vielleicht später wieder besser wird, wer weiß das schon...)
Liebe Grüße,
eurydike, komplett hinüber und demotiviert
bei mir herrscht im Moment öfter mal eine große Diskrepanz zwischen den einzelnen Posts. Und ich werde zunehmend wirrer beim Schreiben, wie schon von verschiedenen Seiten dezent angemerkt wurde... (Nein, ich nehme es keinem übel. Ich merke das halt teilweise gar nicht. :wacko: Oder erst zu spät.) Zudem hänge ich in einer absoluten Stress-Phase fest, wegen Uni, Prüfungen, familiärer Situation und aus gesundheitlichen Gründen. Bitte verzeiht, wenn das hier ein weiterer sehr wirrer Post wird. Vor allem: ein langer, wirrer Post.
Ich drifte seit zwei, drei Wochen wieder verstärkter ab. Zwischendrin ist mir das immer wieder mal passiert, war halt ein Teil von mir. Aber momentan passiert es eben vermehrt.
Durchaus auch beim Autofahren, was ich als ganz besonders gefährlich erachte. Nix Autobahntrance - ich starre nur noch ins Leere, nehme nichts mehr wahr, sehe nicht mehr richtig, meine Augen verlieren jeglichen Fokus, ich bin nicht mehr da und muss mich innerlich treten, damit ich aus dem Loch raus komme. Je nachdem, wie mein Status ist, kriege ich mich auch erst wieder hin, wenn ich schon fast über die Mittellinie oder auf dem Weg zur Seitenlinie bin. Passiert nicht bei jeder Autofahrt, aber doch recht häufig. Ich bin in bzw. nach solchen Situationen dann auch rational genug, rechts ran zu fahren und mit mir selbst zu kämpfen. Eigentlich fahr ich doch ganz super Auto.
Habe auch jetzt während des Schreibens an mir zu arbeiten. Ich bin mal wieder eine kleine Person in der Glaskuppel eines Riesenrobotertransportdings. Ich muss höllisch aufpassen, damit ich nicht während des Schreibens irgendwie weg bin. Ich drifte gerade hin und her. Kriege auch keinen richtigen Augenfokus hin, geschweige denn Hirnfokus. Olfaktorische Reize und andere Skills sind ohne Wirkung.
Und zu allem Übel komme ich an Teile von mir nicht mehr heran. Ich habe das Gefühl, mir fehlt eins meiner Fragmente. Ausgerechnet die große, starke Powerfrau T., die mich immer aus jeder Scheiße rausholt. Die mit ihrem Zynismus ganze Freundschaften und Beziehungen eingeleitet, zerstört und alles Mögliche auf Distanz gehalten hat. Das Eindrucksweib in mir. Mein mentales Rückgrat. Das ist, als hätte mich irgendjemand bei einem Treffen versetzt oder wäre einfach aus meinem Leben rausmarschiert, ohne Bescheid zu sagen. Zack, weg.
Ich bin derzeit so überfordert, dass ich zwar noch bewusst und recht einfach Distanz zu meinem Körper einleiten kann, aber da kaum noch wieder rauskomme. Und auch kaum an meine Fragmente rankomme. In guten Zeiten bin ich in der Lage, das halbwegs zu steuern. (Ganz fieser "Trick" am Rande, der schon mehr als einem meiner Exfreunde einen absoluten Schreck eingejagt hat: Plötzlich nicht mehr kitzelig sein, kein Körpergefühl mehr, weggetreten, weil abgespalten.) Im Endeffekt befinde ich mich derzeit circa dort, wo ich zuletzt 2005 oder so war. Vielleicht auch früher. Jedenfalls dort, wo ich noch nicht gut genug mit mir (und all meinen Facetten) gearbeitet habe.
Alle Versuche, T. zurückzuholen, sind bis jetzt gescheitert. Weil es bewusst nicht ging, habe ich es durch provokante Situationen versucht. Durch Dialoge und sonstigen Kram, die T. hochtriggern. Aber es klappt nicht. Es kommt höchstens eine lahme Imitation von T. heraus, die definitiv nicht von T. stammt. Diese Imitation hilft mir nicht weiter, zumal ich sie nur vage einem Fragment zuordnen kann. So ein Möchtegern-T.... Und dann ist da auch noch das Ding, dem ich keinen Namen geben will. Das ist kein wirkliches menschliches Wesen. Ich will es nicht benennen und nicht weiter darauf eingehen, weil es am besten dort aufgehoben ist, wo es ist, und weil es keinen Vorteil bringt, das jetzt ans Licht zu zerren. T. hat es seit fast zehn Jahren immer gut in Schach gehalten. T. hat eigentlich alles immer gut in Schach gehalten und teilweise den halben Laden hier geschmissen. Es gibt auch noch diverses anderes Zeug in mir, das tut aber nichts zur Sache. Was ist, wenn ich das Ding nicht allein eingesperrt lassen kann?
Ich bin derzeit nicht in Therapie. Und ich habe auch eigentlich keine Zeit für diesen ganzen Kram. Aber ich muss da irgendwie durch. Morgen ist eine wichtige mündliche Prüfung. Und ich brauche irgendeine Möglichkeit, meine Fragmente auseinanderzurütteln. T. kann doch nicht einfach so verschwinden und mich im Stich lassen mit der ganzen Scheiße... Gerade jetzt... Und nichts klappt...
Vor allem brauche ich aber etwas, das mich zurückholt. Ich habe solche Angst, dass ich morgen in der Prüfung wegdrifte. Mir ist sowas schon mehrfach bei Klausuren passiert. Mein Hirn hat sich ausgeklinkt und ich saß nur noch körperlich da, gewissermaßen im Stand-by-Modus, und habe unfokussiert ins Nichts gestarrt. Das geht, wenn ich mich zurückholen kann. Aber jetzt? Ohne Reißleine?
Gestern bin ich fast blind über den Boden gekrabbelt auf der Suche nach Ammoniak-Ampullen, die ich in einem völlig anderen Zimmer ganz geordnet weggelegt hatte. Und die Dinger helfen bei mir gerade auch nicht. Ich will mich nicht v*rl*tz*n, oder sonstwie dauerhaft schm*rz*n produzieren, die mich festhalten. Und ich kann in die mündliche Prüfung morgen nichts mitnehmen, höchstens eine Flasche Wasser. Ich habe nur eine halbe Stunde Zeit, um von mir zu überzeugen. Die Hälfte davon muss ich komplett frei reden, vortragen, argumentieren, das ganze Theater. Und dann noch eine Viertelstunde Diskussion bestehen. Ich muss mental auf Hochleistung sein. Ich kann keine Zeit mit Skills vergeuden oder mit irgendwelchen doofen Gummibändern rumspielen.
Habt ihr irgendeine Idee für mich? Einen Ratschlag? Obwohl ich hier komplett durcheinander und wirr bin? (Was vielleicht später wieder besser wird, wer weiß das schon...)
Liebe Grüße,
eurydike, komplett hinüber und demotiviert
“desire is desire of x, fear is fear of y, hunger is hunger for z; but pain is not ‘of’ or ‘for’ anything—it is itself alone. This objectlessness, the complete absence of referential content, almost prevents it from being rendered in language” (Elaine Scarry)