Amtsarztbesuch wegen Führerschein.

wild_angel · 17. September 2012, 21:58

Hallo,

Also es geht um folgendes:ich dachte mir vor kurzem, Fliegen kann ich ja jetzt, jetzt könnte ich auch langsam mal mit dem Autofahren anfangen.

Heute war in der Fahrschule der Arzt wegen der Untersuchung. Da musste man vorher einen Fragebogen ausfüllen und unter anderem wollten die da auch wissen, ob man schon mal in einer Psychiatrie war, ob man psychisch krank ist, etc. Die Fragen habe ich wahrheitsgemäß beantwortet weil ich nicht will dass der Schein dann später irgendwann mal weg ist weil die durch Zufall draufkommen dass ich da gelogen hab. Wobei ich sagen muss, dass das mit der Psychiatrie nun auch schon fast 4 Jahre her ist, allerdings sind meine Bemühungen den Vorfall und die Narben als "pubertäre Krise" darzustellen, gescheitert. Das Ende vom Lied: ich brauche einen Befund dass ich soweit normal bin dass man mich auf den Straßenverkehr loslassen kann (das ist nicht das Problem, da ich ja noch quasi in ärztlicher Aufsicht bin), und darf dann auf die Polizei zum Amtsarzt.

Zu dem Thema hab ich mit SuFu keine wirklich aktuellen Beiträge gefunden...

Also kann mir irgendwer sagen wie das abläuft beim Amtsarzt? Wird das dann im Schein irgendwo vermerkt dass man "irre" ist? Oder im polizeilichen Register oder so? Ich bin gerade leicht verunsichert... :wacko:
Am liebsten wären mir natürlich "österreichische" Informationen, bin aber trotzdem über jede andere Antwort dankbar.

LG, eine verunsicherte wild_angel

phie · 18. September 2012, 04:50

Ich denke nicht, dass deine psychischen Probleme im Führerschein festgehalten werden. Es geht bei der Untersuchung wohl eher darum ob du auf Grund deiner Krankheit überhaupt in der Lage bist ein Auto verantwortungsbewusst zu lenken. Gewisse Psychopharmaka setzen ja zum Beispiel das Reaktionsvermögen herab.

SueShii · 18. September 2012, 20:08

Hallo wild_angel,

ich sehe das ähnlich wie phie. Der Amtsarzt wird dich bestimmt einfach Fragen wie es dir momentan geht, ob du Medikamente nimmst usw. Dass du "irre" bist wird da sicherlich niemand irgendwo aufschreiben.

In's Polizeiregister kommen doch nur Straftaten oder irre ich mich da?
Aber mal im ernst, ich war etwas schockiert als ich dein Anliegen gelesen habe. Seit wann ist das so, dass ein Arzt in die Fahrschule kommt? Ich habe meinen Führerschein auch noch nicht lange, aber bei uns war es total egal ob man jetzt irgendeine psychische Krankheit hatte, solange man Auto fahren konnte.

Fylgja · 18. September 2012, 20:17

@SueShii
Du wohnst auch in NRW, also Deutschland, nicht in Österreich. Aber ich finde das auch krass, allerdings ist das gar keine so schlechte Idee. Sollte man in Deutschland sich auch mal Gedanken drüber machen.

@wild_angel
Du hast doch ein Gutachten, dass besagt, dass du Fliegen darfst, oder? Nimm das doch einfach mit, denn dann sieht er, dass dich auch andere Ärzte für gesund genug halten, dass du ein Gefährt (welches auch immer) steuern darfst. Denn ansonsten müsste er erstmal begründen, warum das andere Gutachten falsch war und das glaube ich nicht.
Ich denke sowieso nicht, dass du dir da einen Kopf machen musst, ich schätze, es ist eine reine "Vorsichtsmaßnahme". Stell dir mal vor, da möchte jemand den Führerschein machen, der häufig ohne Kontrolle dissoziiert und dann einen Wagen nicht mehr steuern kann (womit ich nicht sagen will, dass das immer so ist, wenn man dissoziiert; nicht, dass einer meckert). Das wäre zum Beispiel ein Grund, jemanden für nicht fahrtüchtig zu erklären.

Liebe Grüße

Fylgja

SueShii · 18. September 2012, 20:34

Ja das stimmt wohl.

Zum Thema: Ich habe gerade ein bisschen im Internet geschaut und das gelesen "Die Führerscheinuntersuchung wird durch praktische Ärztinnen/Ärzte, die dazu berechtigt sind, durchgeführt und im Zuge der Untersuchung wird der Gesundheitszustand und die Fahrtauglichkeit in einem Gutachten festgehalten". Von hier

Oh und noch etwas interessantes, was dir vielleicht ein bisschen die Angst vor dem Gespräch nimmt. Hier: fahrprofi.de/main/schein/ausbildg/ausbildg1.html stehen etwas weiter unten Krankheiten aufgelistet wie zB manische Depressionen und ob man dann die Fahrerlaubnis bekommen darf.

wild_angel · 19. September 2012, 18:56

Hallo,
Danke erst mal für eure Antworten.
Also grundsätzlich ists bei uns so, dass es patktische Ärzte gibt, die die Zulassung haben, dass sie solche Untersuchungen durchführen dürfen. Wenn irgendetwas spezielles ist, muss der Amtsarzt entscheiden ob man fahren darf oder nicht.

Fylgja schrieb:

Du hast doch ein Gutachten, dass besagt, dass du Fliegen darfst, oder? Nimm das doch einfach mit, denn dann sieht er, dass dich auch andere Ärzte für gesund genug halten, dass du ein Gefährt (welches auch immer) steuern darfst.

Das war zuerst auch meine Überlegung, aber ich werde es wohl doch so machen dass ich fahren und fliegen klar trenne. Falls irgendwann mal aus irgendeinem Grund - und sei es nur vorrübergehend - der Führerschein weg ist, hätte ich zu sehr Angst dass sie mir den Flugschein auch gleich wegnehmen. Und einen neuen Befund zu organisieren ist auch kein Problem, habe gestern in der Tagesklinik abgerufen wo ich derzeit noch ambulant in Behandlung bin, und spätestens Anfang nächster Woche hab ich den Befund.

Mich hat es auch ein wenig gewundert dass ich da so Probleme hatte. Ich nehme keine Medikamente mehr, habe keine frischen Verletzungen, und das mit der Psychiatrie ist schon fast 4 Jahre her...
Aber naja, ich denk mal mit dem Befund aus der TK wird das schon hinhauen.

Danke für die Links, SueShii.

LG wild_angel

quarantänenkind · 20. September 2012, 15:08

Servus

Ich bin zwar aus der BRD und meine Situation war auch etwas anders (es ging um den Dienstsarzt, der meine Tauglichkeit für den Rettungsdienst erfahren wollte), aber ich beschreibe dir mal mein Vorgehen.

Du meintest

"(das ist nicht das Problem, da ich ja noch quasi in ärztlicher Aufsicht bin)"

Ergo bist du in Thera/ psychiatrischer Behandlung?

Ich habe damals mit der Amtsärztin ausgemacht, dass sie von meinem derzeitigen Thera ein kurzes "Gutachten", eher einen Zwei- bis Dreizeiler erhält, in dem er ihr versichert dass ich bei dieser Tätigkeit keine Einschränkungen habe. Hat mich damals angefressen, eigentlich kann man es aber auch verstehen (bei mir waren's Nachtschichten, allgemein wirre Arbeitszeiten und teilweise sieht man halt nicht nur die schönen Seiten des Lebens...)

Die Lösung war optimal. Ich musste nicht einem Fremden versichern, dass ich dazu fähig bin und die Ärztin war sich sicher, dass sie ihren Job gemacht hat. Denn so unangenehm dies auch für die Betroffenen ist - letztlich trägt der Arzt eine Verantwortung, wenn er dir die Tauglichkeit bescheinigt.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig die Angst nehmen und mein Vorschlag hat dir etwas gebracht.

Grüßlein

qk

wild_angel · 26. September 2012, 22:28

Hallo quarantänenkind,

Danke für deine Antwort.

Ich bin in Behandlung, hab mir ein Gutachten besorgt wo drinsteht dass ich keine Medikamente nehme und derzeit symptomfrei und stabil bin.

Morgen geh ich damit zum Amtsarzt und dann sehen wir weiter.

Ich glaube mein Fehler war einfach dass ich nicht gleich ein Gutachten mitgenommen habe, aber wie ich oben schon geschrieben habe, ich hätte nicht erwartet dass die aus einer Sache die 4 Jahre zurückliegt gleich so ein Drama machen.

LG wild_angel