Depressionen ohne Grund?!

      Depressionen ohne Grund?!

      Hallo

      ich wollte mal eure Meinung dazu hören, ich weiß, dass hier keine Diagnosen od
      ähnliches gestellt werden können. Also vor einem Jahr wurden bei mir leichte
      Depressionen diagnostiziert. ich habe erst mal keine Thera gemacht weil es mir
      noch relativ gut ging. Inzwischen geht es mir seit zwei Monaten ungefähr echt
      schlecht, d.h. ich bin ständig down, hab nur noch an sehr wenigen Dingen Spass
      und hab mich auch gegenüber anderen Menschen sehr zurückgezogen. Das Problem
      ist, dass ich gar nicht genau weiß, warum es mir so schlecht geht. Deshalb
      bekomme ich auch wenn ich darüber reden will immer zu hören "Steiger dich
      da nicht rein, wenn du nicht weißt warum es dir schlechtgeht kann es dir nicht
      schlecht gehen". Jetzt zu meiner eigentlichen Frage Kann man Depressionen
      haben ohne Grund? (ich wurde nie m*ssh*nd*lt, kein M*ssbr**ch oder wurde
      gemobbt) das ich eigentlich kein Grund habe das es mir schlechtgeht, macht mich
      nachdenklich weil ich mich ja vllt wirklich nur in was reinsteiger aber
      andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass mir der Threapeut eine
      Fehldiagnostik liefert oder?

      LG sadrose
      Hey, ich finde deine Frage seh interessant. Also ich denke mal "grundlos" ist es ganz bestimmt nicht. Alles hat seine Gründe und es muss auch nicht sein, dass du die Gründe kennst. Deinem Körper geht es anscheinend schlecht, aber nur weil du nicht weißt warum heißt das noch lange nicht, dass es grundlos ist. Vieles spielt sich auch komplett unterbewusst ab ohne dass du es weißt. Was genau der Grund für deine Depressionen sind kann dir hier wohl niemand sagen aber grundlos sind sie ganz bestimmt nicht. Hast du schon mal daran gedacht nochmal zu einem Arzt oder einer Therapeutin zu gehen?
      ich wünsche dir alles Gute!!
      lG,
      Smarty
      Liebe Sadrose,

      das ist eine Frage, die ich mir früher auch oft gestellt habe. Eine psychische Störung hat immer eine Ursache, mal eine größere, mal eine kleinere. Mal eine, die direkt ersichtlich ist, ein anderes Mal eben nicht. Ursachen können natürlich sehr einschneidende Ereignisse sein, wie eben zB MB. Aber auch Trennung der Eltern, Verlust eines Familienmitgliedes oder eines Freundes, ein Unfall, das alles ist nur eine winzig kleine Auswahl. Das kann natürlich auch Jahre zurück liegen, kann sogar soweit verdrängt sein, dass man sich partout nicht daran erinnern kann. Genauso kann es aber auch ein Ereignis sein, das aus jetziger Sicht gar nicht schlimm war oder das nur für einen selbst schlimm ist. Ich habe mal einen Artikel über einen Jungen gelesen, der als Kleinkind im Krakenhaus zum legen einer Infusion festgehalten wurde, da er so zappelte. Noch Jahre danach war er davon traumatisiert und hatte psychische Probleme.
      Aber es muss eben auch nicht immer ein Einschneidendes Erlebnis sein. Es können auch viele kleine, banalere Dinge sein, die sich häufen. Manche Menschen sind eben belastbarer und bewältigen ihr Leben weiter problemlos, manche sind eben von naturaus weniger belastbar und entwickeln zB eine Depression. Oder auch zu wenig Schlaf und Stress (Schule, Arbeit,..) spielen da mit rein.
      Nicht vergessen darf man, dass eine Depression auch organische Ursachen haben kann. Hormonspiegel, Schilddrüsenwerte, Vitamin-B-Mangel, etc., das kann oft zu Depressionen führen. Vor allem wird es oft unterschätzt.

      Wenn du wirklich keine Ahnung hast, woher das bei dir kommt, solltest du dich an deinen Arzt wenden. Zumindest um erstmal körperliche Ursachen ausschließen zu können, die ja oft recht leicht behoben werden können, womit sich dann auch die Stimmung wieder hebt etc.

      Liebe Grüße
      “Have i gone mad?” - “I’m afraid so. You’re entirely bonkers. But I’ll tell you a secret. All the best people are.”
      (Alice in Wonderland)

      also mir hat mein psychiater damals vereinfacht erklärt, das eine depression im grunde "nur" eine stoffwechselstörung des gehirns ist. sprich, es fehlen gewisse botenstoffe, die dich "glücklich" machen, bzw der austausch dieser glücklichmacher ist gestört...
      ich bin kein experte, aber ich gehe davon aus, das das nicht grundlos so ist. du muss ja nicht gleich etwas traumatisches erlebt haben, nur damit du depressiv wirst. aber wie smarty schon schrieb, kann da sehr viel unbewusst stattfinden. das können auch nur kleinigkeiten sein, die dir unwichtig oder nicht so dramatisch erscheinen und die du deswegen verdrängt hast...
      dann darf man auch nicht vergessen, das es ja auch etliche körperliche erkrankungen gibt, die eventuell u.a. auch depressionen auslösen oder begünstigen können...
      ich will dir aber damit auch keinen angst machen! ich möchte damit nur verdeutlichen, das es unendlich viele gründe für depressionen geben kann. außerdem kann ich mir auch nicht vorstellen, das depressionen ohne grund auftreten.
      jedenfalls, kann dir hier natürlich niemand einen grund nennen, und es ist meiner meinung nach auch nichtgrundlegend, ob du die ursache nun kennst oder nicht. fakt ist, dir geht es nicht gut und darüber solltest du am besten mit einem fachmenschen drüber reden, zum einen um die ursache zu klären und was am wichtigsten ist, damit das problem behoben werden kann.

      alles gute und liebe grüße,
      schwertlilie
      Also erstmal ist die Entscheidung für eine Therapie immer gut, meiner Meinung nach. Frag dich wie viel du zu verlieren hast, wenn du keine machst oder es nicht wenigstens probiert hast. Ich bin auch jemand, der nicht viel redet aber das muss man auch nicht. Ich denke, wenn das Vertrauen da ist dann kommt es von ganz alleine. Und wenn dir die Therapie gar nichts bringen sollte kannst du das ganze immer noch beenden. :)
      Das nur mal dazu..
      Kannst du die verborgene Seite des Mondes sehen?", fragte er.
      Sie schüttelte den Kopf.
      "Nein. Egal wo man gerade ist auf der Welt, den Mond sieht man immer nur von einer Seite."
      "Also sehen alle nur dieses traurige Gesicht", sagte er. "Ich dachte, auf der anderen Seite lächelt er vielleicht."
      hallo sadrose

      ich finde es gut, das du über eine therapie nachdenkst!
      was hält sich davon ab, eine zu machen, außer das du nicht viel redest? wenn es "nur" das ist, kann man ja auch daran arbeiten... ;)
      aber mal im ernst, würde eine therapie dir schaden, oder glaubst du nur nicht, das sie was bringt?
      vielleicht würde es deine entscheidung erleichtern, wenn du die mal eine pro- und contra-liste machst?
      ich denke, du würst mehr argumente finden, die dafür sprechen. ;)
      und wie sueshii schon sagte, beenden kannst du das ganze ja auch immer noch! ;)

      liebe grüße, schwertlilie

      tiefenpsychologisch?

      hey sadrose

      du hast depression? leichte meintest du ab und zu auch mal stärkere, man kann ja auch als baby bzw kleinkind schon von seiner umwelt geschädigt wurden sein, ich weis ja nun nicht wo du groß geworden bist, aber wenn man allgemein schon anfällig ist, würde es sogar reichen wenn man als baby unbewusst einen autounfall gesehen hat, in manchen fällen reicht dies sogar schon wenn man ihn im tv gesehen hat und diese angst die du da gespürt hast muss zu deinen eigenen schutz unterdrückt werden
      und deshalb bekommst du,aus deiner eigenen sicht, ohne grund depressionen

      also das mit den autounfall war nur ein beispielt, aber in kleinkind alter und sogar schon im babyalter einer extrem ängstlichen situation ausgesetzt zu sein, reicht dazu das man zu leichten tiefs neigen kann, und wenn es in den moment für den mensch unerträglich war reicht dies auch für angststörungen und depressionen aus

      ohje.. bei mir sieht man grad das ichs richtig schwer hab mich zu konzentrieren, aber vll konnt ich ja helfen
      Du fragst dich nach dem Grund? Ich würde die Frage eher nach der Ursache stellen. Ich denke, dass Depressionen immer eine Ursache haben, auch wenn sie dir vielleicht im Moment noch nicht bewusst sind. Das können Dinge sein, die dich tatsächlich mehr belasten, als du dir vielleicht zugestehen magst. Dazu zählen z.B. Wünsche, die du immer hinten anstellen musst oder Enttäuschungen, Erwartungen die nicht erfüllt worden, aber auch psychischer, familärer oder psychosozialer Stress, Druck auf Arbeit oder privat, Konflikte und unverarbeitete Dinge. das können kleine Dinge sein, denen du vielleicht gar nicht so die Bedeutung zu gestehst, die dich aber unterbewusst viel mehr belasten, als du denkst. Eine schlechte Kindheit kann auch Grundstein
      einer depressiven Erkrankung sein. Sogar die Gene spielen eine Rolle, sowie akute und chronische Erkrankungen. Ein veränderter Hormonhaushalt kann ist z.B für eine Postnatale Depression
      mitverantwortlich.

      Ich denke, also eine Ursache gibt es defintiv. Es gilt "nur" darum, sie herrauszufinden. Und ich denke, dass das allein, ohne professionelle Hilfe nicht so einfach sein wird, so wie meine Vorschreiberin bereits gesagt hat.

      LG, Evo