Einladung zum Picknick, totale Panik

      Einladung zum Picknick, totale Panik

      Hallo allerseits.
      Mein Freund und ich treffen uns am Wochenende und er hat gesagt, er wird Sachen für ein Picknick mitbringen. Ich habe gesagt, dass ich nur Obst oder Gemüse haben möchte. Soweit konnte ich den "Schaden" eingrenzen. Das Problem ist aber, dass ich eine Essstörung habe, von der er nichts weiß. Allein schon der Gedanke daran vor ihm essen zu "müssen" macht mir totale Angst. Ich will ihn nicht verletzen indem ich nichts esse, aber ich möchte ihm auch nichts von der ES sagen oder durch mein "merkwürdiges Verhalten" auffallen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Natürlich ist mir klar, dass es auf lange Sicht besser wäre, ihm davon zu erzählen, aber ich bin einfach noch nicht so weit.
      Er weiß zwar, dass ich allgemein psychische Probleme habe (Borderline, SVV, Depressionen) und dass ich mich selbst nicht wirklich toll finde, aber er weiß eben nicht wie extrem das alles ist...
      War jemand von euch schon in so einer ähnlichen Situation? Was habt ihr gemacht oder was könnt ihr mir raten?
      Danke und liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      Hi SaMiau

      Ich denke wirklich das dein Freund früher oder später herausfinden wird das du eine Essstörung hast. Und ich weiss jah nicht wäre es nicht besser du sagst es ihm anstatt das du selbst mega Panik hast wenn du ein Picknick mit ihm machst ? Ich meine ich hatte mal ne Essstörung und ich hatte auch immer Panik und so aber ich weiss das es einfacher sein kann wenn der Freund weiss wie es darum steht . Also wenn du noch nicht so weit bist musst es du wissen. Mach doch mal ne pro und contra liste was dafür spricht das du es ihm sagst und was nicht.

      Und wegen dem anderen vielleicht merkt er selber das es schlimm ist . er sagt vielleicht einfach nix weil er nicht weiss wie er mit dir über das reden soll. Ich würde ihm einfach nix vormachen den früher oder später wird er alles eh rausbekommen. Vielleicht kann er dich auch ein stück unterstützen zb damit du dich wohler fühlst und so .

      lg

      Lillenfeuer
      Hallo Lillenfeuer

      Ich habe einfach Angst davor, dass er dann so sehr darauf achtet was, wie und ob ich esse. Wenn er von meiner Essstörung wüsste, würde er wahrscheinlich versuchen mich zu überreden, dass ich mir Hilfe suche. Natürlich weiß ich, dass es eigenlich besser d.h. gesünder für mich wäre, aber ich bin einfach noch nicht soweit. Ich kann/möchte die ES (noch) nicht loslassen.

      Es ist einfach so, dass ich ihn nicht überfordern möchte. Ich weiß, dass ich total "abgefuckt" bin mit meinen ganzen Problemen, und wenn er das Ausmaß kennen würde, wäre es ihm vielleicht zu viel. Ich habe immer das Gefühl eine Belastung zu sein... Er hat selbst ein paar Probleme, da will ich mit meinem Seelenmüll nicht noch eins draufsetzen...
      Ich weiß nicht... Im Moment denke ich entweder er merkt, dass ich ein Problem habe und konfrontiert mich damit, dann würde ich im die Wahrheit sagen oder er merkt es nicht, dann brauche ich es nicht zu erzählen. Ich werde einfach mal das Wochenende auf mich zukommen lassen und sehen, was passiert.

      Die Idee mit der pro und contra Liste finde ich super. Das werde ich wohl machen...

      Danke und lg
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      Nabend SaMiiau,

      das gefühl eine belastung zu sein kenne ich nur zu gut. es geht mir selber so, dass ich denke, dass es zu viel wird und habe angst davor. aber dieses denken ist falsch! in einer beziehung kommt es ja auch darauf an, sich gegenseitig zu unterstützen, aber auch um ehrlichkeit. das finde ich sehr wichtig. und ich glaube, dass es ebenso wichtig ist, dass du es ihm selber sagst, und er es nicht selber herausfinden muss. das macht es -meiner meinung nach- schlimmer, denn es ist schon realtiv wichtig, dass der partner so etwas weiß. und ich glaube auch, dass er es wissen will um für dich da zu sein und dich zu unterstützen.
      die pro und kontra liste ist immer eine gute idee, um sich selber zu ordnen und die argumente schwarz auf weiß vor augen zu haben.
      also, wenn du dich bereit dazu fühlst, würde ich nicht darauf warten, dass er es selbst rausfinden muss, sondern bring ihm auch so viel vertrauen entgegen und sag es ihm.

      viele grüße -liva
      Jeder hat seine eigene Geschichte und manchmal zeigen wir auch einzelne Kapitel daraus.

      Das ganze Buch würden eh nur sehr wenige verstehen.
      Hi Liva,

      Ich weiß, dass ich ihm vertrauen sollte und eigenlich tu ich das ja auch, aber ich habe schon von Anfang an die Angst, dass er irgendwann bemerken wird wie kaputt, gestört und seltsam ich WIRKLICH bin... Wenn ich jetzt noch mit einer Essstörung komme, wäre das vielleicht der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
      Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie ich meinem Freund das mit der Essstörung erklären oder gestehen sollte... Wie fängt man sowas an?
      Ich arbeite immer noch an meiner Pro und Contra Liste, aber je näher das Wochenende kommt, desto nervöser werde ich... Wegen dem Essen, und weil ich mich sowieso total fett fühle...
      Aber was kann ich schon tun, außer es auf mich zukommen zu lassen?

      Viele Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      hi :)
      ja, natürltich kannst du nicht arg viel mehr machen, als es auf dich zukommen lassen. und der "richtige" moment, um sowas zu sagen kommt vermutlich nie. man muss sich den richtigen moment machen und einfach anfangen... ich weiß, das ist richtig schwer und türmt sich vor einem auf wie ne unüberwindbare mauer, aber man kann sie überwinden! man muss nur einmal mut fassen und anfangen zu reden.
      was du vielleicht auch machen könntest: einen brief schreiben, ihm diesen brief geben und ihn bitten ihn erst nach eurem picknick zu öffnen...aus erfahrung weiß ich, dass es oft einfacher ist das, was man denkt auch papier zu bringen.
      glaubst du denn, dass du ein bisschen was essen kannst, ohne dich gleich schlecht zu fühlen oder geht das gar nicht? denn, wenn du dir beispielsweise einen apfel oder so schnappst und den isst, während des picknicks, dann ist es ja für dein gegenüber nicht ganz so seltsam, wie wenn du gar nichts isst.

      grüße-liva
      Jeder hat seine eigene Geschichte und manchmal zeigen wir auch einzelne Kapitel daraus.

      Das ganze Buch würden eh nur sehr wenige verstehen.
      Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es schaffe etwas zu essen. Zum Glück habe ich ja gesagt, dass ich Obst oder Gemüse haben möchte. Ich werde mich schon dazu zwingen weinigstens ein bisschen zu essen, weil ich nicht möchte, dass er sich die ganze Mühe umsonst macht und ich das Essen nachher unberührt stehen lasse. Außerdem soll er sich ja keine Sorgen machen oder so... Da ist eben doch noch der teil von mir, er absolut nicht will, dass irgendjemand Verdacht schöpft.
      Ich habe die (wahrscheinlich recht unrealistische ) Angst, dass er denkt "Boah, die isst aber viel!" Das was für mich viel ist, wäre für ihn vielleicht normal bis wenig, aber trotzdem... Es ist ja allgemein so, dass ich es hasse vor anderen Leuten zu essen, weil ich mir immer total beobachtet vorkomme. Als ob die jeden Bissen genau verfolgen und im Kopf "zusammenrechnen" würden, was/wie viel/ob ich gegessen habe. Selbst wenn ich "nur" nen Apfel esse, denke ich, die Leute halten mich für gefräßig und fragen sich, warum die fette Samii sich schon wieder vollstopft...
      Mir ist klar, dass das wahrscheinlich überhaupt nicht so ist, weil für "normale" Menschen das Essen etwas total banales ist, und nicht essen eher "merkwürdig" ist, aber naja, die ES eben...

      Das mit dem Brief finde ich auch gar nicht schlecht. Ich werde vorsichtshalber mal einen schreiben. Mal sehen, ob ich mich breit fühle, ihm den zu geben oder nicht.

      Vielen Dank!
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      hi :)

      natürlich, ihm den brief zu geben oder nicht, dass liegt dann immernoch an dir, aber es ist auf jeden fall schon mal ein riesen schritt, dass du dir das immernhin vornimmst und schon mal alles bereit wäre, ihm diesen zu geben.
      als ich das alles nochmal durchgelesen haben kam mir die frage in den kopf, ob du wohl in therapie bist. bist du denn?
      und ich finde auch gut, dass du wenigstens ein bisschen was essen wirst.

      grüße-liva :)
      Jeder hat seine eigene Geschichte und manchmal zeigen wir auch einzelne Kapitel daraus.

      Das ganze Buch würden eh nur sehr wenige verstehen.
      Nabend Liva,
      Ich war lange in Therapie, allerdings wegen Depressionen, Borderline und SVV, aber nicht wegen meiner Essstörung. Daher habe ich auch nie eine Diagnose diesbezüglich bekommen, aber ich merke ja selbst, dass da essenstechnisch etwas anders läuft als bei "normalen" Leuten...
      Ja, ich muss sagen, dass ich mich vor allem diese Woche mit dem Essen SEHR eingeschränkt habe. Von den Kalorien vielleicht nicht so sehr, aber von dem was ich esse. Das ist oft so, das ich vorher eine Zeit lang besonders extrem hungere, um dann später einigermaßen normal essen zu können...

      Liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      hey :)


      nja, aber du weißt ja selber, dass das keine lösung ist. aber das einzusehen, dass etwas nicht stimmt, das ist schon mal etwas womit man arbeiten kann! ich würde dir auf jeden fall raten diesbezüglich etwas zu unternehmen. vielleicht fällt es dir ja leichter, wenn dein freund davon weiß und dich darin auch unterstützt. wenn meiner nicht gewesen wäre, wär ich nie in die erste thera-stunde gegangen :D denn es ist definitiv leichter diesen weg zu gehen, wenn man nicht alleine ist, sondern auch jemanden hat, der einen eventuell leicht in diese richtung lenkt, wenn man dabei ist sich davor zu drücken ;)

      abendliche grüße-liva :)
      Jeder hat seine eigene Geschichte und manchmal zeigen wir auch einzelne Kapitel daraus.

      Das ganze Buch würden eh nur sehr wenige verstehen.
      Hallo,

      natürlich ist das an sich nicht wirklich toll, aber es ist (momentan?) so, dass ich einfach denke, ich brauche (noch) keine Therapie wegen der Essstörung. Ich bin momentan vom UG noch recht weit entfernt und habe irgendwie nicht das Gefühl, dass eine Therapie nötig wäre. Ich weiß natürlich, dass es eigentlich (und "uneigenlich" auch :D ) ziemlich idiotisch ist, zu warten bis man wirklich richtig krank ist, aber ich habe ja auch schon geschrieben, dass ich noch nicht bereit bin, etwas gegen die ES zu tun.
      Mir ist klar, dass es auch ein Symptom der ES ist, sich selbst als nicht so krank zu sehen (wenn überhaupt), aber ich denke dass eine Therapie einigermaßen sinnlos ist, wenn ich es nicht wirklich will. So wie ich mich kenne, würde ich die ganze Situation runterspielen, sagen dass alles gar nicht so schlimm ist und womöglich sogar lügen, dass die Sache schon so gut wie überstanden ist, wenn es in Wahrheit gar nicht so ist.
      Ich denke nicht, dass mein freund das verstehen würde. Keine Ahnung was und wie viel er über Essstörungen weiß... Vor ein paar Jahren als mein Gewicht am niedrigsten war (wenn auch nicht sooo schlimm), hab ich ihm erzählt, dass meine Mutter glaubt, ich hätte Magersucht. Er hat nur gefragt, obs stimmt, aber als ich das verneint habe, war das Thema für ihn durch... Ich hätte einfach keine Lust auf Kommentare wie "Ja iss doch einfach!" oder "Du hast doch ne super Figur!" oder was auch immer.
      Die anderen Leute (auch mein Bruder, meine Mom, ehemalige Freunde von mir und eben mein Freund) sagen oft, ich hätte ne gute Figur und bin allgemein hübsch, mein Freund meinte am Montag, ich bin perfekt, süß und von oben bis unten wunderschön und er liebt alles an mir... Das Problem ist nur, dass ich das total anders sehe. Das war schon immer so. Ich kann mich nicht erinnern jemals vor diem Spiegel gestanden und gedacht zu haben: "Wow, heute sehe ich richtig gut aus." Wenn überhaupt wars eher: "Naja, heute ist es ja nicht ganz so schlimm wie sonst..." Aber normalerweise stehe ich vor dem Spiegel und könnte heulen und schreien und kotzen - und zwar gleichzeitig! Es ist nicht nur die Figur, sondern eigentlich alles. Das einzige, was ich recht nett finde, ist die Farbe meiner Augen: grau wie Gewitterwolken... Und meine Haarfarbe (rabenschwarz), allerdings ist die nicht echt...
      Ach ich weiß ja auch nicht... Aber ich denke, es wird noch dauern bis ich mich mal in Therapie begebe wegen der ES...

      Trotzdem vielen Dank und einen schönen Tag!

      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      hey du ;)


      nachdem heute sonntag ist: wie war denn das picknick? :)

      dass du deine augen schön findest finde ich sehr gut!! daran siehst du, dass es doch etwas an dir gibt, was du magst. und bei deinen haare genauso! ich mag meine haare auch...allerdings sind die komplett bunt und werden andauernd gefärbt :thumbsup: und trotzdem mag ich es. vielleicht gibt es ja noch etwas an dir, das du magst...?
      und du hast natürlich recht.eine therapie hat so gut wie gar keinen sinn, wenn man selber nicht im ansatz dahinter steht.
      aber vielleicht solltest du dir mal gedanken drüber machen, warum die anderen das über dich sagen. also, dein freund, dass er dich so, wie du bist perfekt findet.

      ganz liebe grüße-Liva
      Jeder hat seine eigene Geschichte und manchmal zeigen wir auch einzelne Kapitel daraus.

      Das ganze Buch würden eh nur sehr wenige verstehen.
      Hi Liva,

      das Picknick war (zum Glück) nicht wirklich ein Picknick. Wir hatten eine Schale Weintrauben, von denen ich vielleicht 5 gegessen habe, mein Freund keine einzige. Dann hatte ich noch eine kleine Flasche Fruchtsaft...
      Es gab allerdings einen Moment wo ich ihm fast gesagt hätte, was Sache ist (bezüglich der ES). Ich hatte mich am Tag vorher geschnitten und mein freund wollte wissen warum. Ich war kurz davor zu sagen: "Ich hasse mich, weil ich zu viel gegessen habe und weil ich fett bin usw.", aber am Ende hab ich nur gelacht und gesagt: "Ich bin halt doof..."
      Er wollte, dass ich ihm verspreche, mich nicht mehr zu verletzen, aber das kann ich nicht. Ich hab gesagt, dass ich versuchen werde, es nicht mehr zu tun.
      Tja, mal sehen wie es jetzt weitergeht...

      Liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      Hallo phie,

      natürlich ist es irgendwie unlogisch. Aber ich sehe meine Essstörung einfach nicht als so spektakulär. Wie gesagt: ich bin vom Untergewicht meilenweit enfernt und es ist auch nicht so, dass ich übertrieben wenig esse. Deswegen empfinde ich "das alles" nicht als so schlimm...

      Liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
    • Benutzer online 1

      1 Besucher