Unter Druck gesetzt werden, mit SVV aufzuhören

      Unter Druck gesetzt werden, mit SVV aufzuhören

      Hallo,

      ich bin mir nicht sicher, ob das Thema eher hierhin oder in "Beziehungsweise" gehört... Wenn's hier galsch ist, einfach verschieben...

      Nun ja, worum geht es? Ich v*rl*tz* mich selbst seit etwa 5 Jahren (nicht nur schn**d*n). Mein Freund weiß davon und hat mir mehrmals gesagt, dass ich damit aufhören soll. Ich war vor 2 oder 3 jahren mal "clean" für etwa 6 Monate, dann wurde ich v*rg*w*lt*gt (mehrfach) und habe wieder angefangen. Seitdem ist es allerdings schlimmer geworden. Was früher einigermaßen oberflächlich war, werden nun eher tiefere Schn*tte, so dass es auch immer mal wieder V*rl*tz*ng*n gibt, die genäht werden müssen.
      Wie auch immer... Ich weiß, dass es meinen Freund traurig macht, die Schn*tte zu sehen (alles andere SVV-mäßige sieht er ja nicht wirklich). Ich weiß auch, dass er nicht möchte, dass ich das tue, aber eben diese Erwartung, dieser Druck macht es mir noch schwerer. Mein Freund wollte, dass ich ihm verspreche, micht nicht mehr zu v*rl*tz*n, aber ich habe ihm gesagt, dass ich nur versprechen kann, dass ich VERSUCHEN werde, es nicht mehr zu tun...
      Das Problem ist aber auch, dass ich es von mir aus gar nicht so sehr als Problem sehe, wenn ich mich schn**de. Also irgendwie sehe ich keinen richtigen Grund dafür, mich nicht zu schn**den, außer eben dass ich meinen Freund nicht traurig machen will...
      Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm erklären soll, dass es nicht so einfach ist, damit aufzuhören. Er fragt mich zwar immer nach dem Grund, wenn er sieht, dass ich wieder zur Kl*nge gegriffen habe, aber erstens kann ich ihm nicht die ganze Wahrheit sagen, weil ich einfach nicht drüber reden kann und zweitens versteht er nicht, was ich fühle...

      War von euch schonmal jemand in so einer Situation? Was habt ihr gemacht??

      Liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      Hey,
      Wie lange bist du denn schon mit deinem Freund zusammen? Kannst du ihm vertrauen? Ich finde das sind zwei wichtige Aspekte. Wenn du ihm wirklich vertrauen kannst, würde ich versuchen ehrlich zu ihm zu sein soweit es geht. Ansonsten könnt ihr beide versuchen einen gemeinsamen weg zu finden bei dem er dich unterstützen kann. Bist du in Therapie? Falls nicht könnte er dir ja helfen eine gute Therapeutin zu finden und ich bin mir sicher er wird dich ganz toll unterstützen! Sag ihm, dass es mit diesem “Druck“ nicht leicht ist. Klar man kann nicht von heute auf morgen aufhören und das ist auch etwas, was er wissen muss. Aber die hauptsächliche frage ist willst DU denn aufhören? Wenn man aufhören “soll“ aber es selbst eigentlich gar nicht möchte prallen da irgendwie zwei Welten aufeinander und das ist dann nur noch schwerer zu lösen.
      Ich wünsche dir alles Gute!
      Smarty
      Hey!
      Möchtest du nur mit deinem Freund nicht darüber reden, oder gilt das generell? Also hast du hier schon mal über deine Probleme geredet/geschrieben? Und wieso hast du erstmals mit dem SVV angefangen?
      Wenn du sagst, daß es dir nicht ausmacht, daß du dich verl****t, glaube ich eher, daß es für dich nur das kleinere Übel ist, weil du Angst davor hast, deine Probleme aufzuarbeiten. Oft muß man dazu aber auch "nur" die Schwele überwinden, die man auch mal überwunden hat, als man mit dem SVV angefangen hat. Wobei letzteres leichter ist, weil das halt beim ersten Mal oft im Affekt passiert.

      Oh und letztlich kenne ich die Situation. Meine Ex-Freundin hat mich auch gefragt, warum ich mich verletze etc. Konnte ihr auch schlecht sagen, daß ich mich in meinem Leben eingesperrt gefühlt habe. Aber lieber mich verletzt habe, als anderen Menschen damit weh zu tun, daß ich sage, was nicht stimmt. War nicht leicht und ich frage mich öfter mal, ob wir jetzt nicht noch zusammen wären, wenn ich einfach mal mit ihr geredet hätte.
      Hallo ihr beiden!

      @ Smarty:

      wir sind (mit Unterbrechungen) seit etwas mehr als 5 Jahren zusammen. Das mit dem Vertrauen ist so eine Sache. Ich vertraue ihm schon, aber ich will ihn nicht verschrecken, indem ich meinen Seelenmüll vor ihm ausbreite und ihm sage, wie sehr ich mich hasse und dass ich denke, nicht gut genug zu sein (für ihn, für mich, für den Rest der Welt). Ich möchte nicht, dass er sich dafür verantwortlich fühlt, dass es mir schlecht geht (auch wenn er bzw. unsere Beziehung manchmal ein Auslöser ist). Ich bin zur Zeit nicht in Therapie, war es allerdings lange. Ich war bei mehreren Therapeuten, aber ich hatte nie das Gefühl, dass sich irgendwas bessert (obwohl ich wirklich mitgearbeitet habe und versucht habe, etwas zu tun, um mich besser zu fühlen!). Deswegen ist eine Therapie für mich momentan keine Option.
      Ich möchte eigentlich nicht mit dem SVV aufhören, also wie gesagt, ich sehe es nicht als wirkliches Problem an... Eigentlich versuche ich momentan, mich zusammenzureißen, aber eben nur ihm zu Liebe... Ich habe schon überlegt, "einfach mal" zu versuchen ihm zu erklären, warum ich mich v*rl*tz* und dass es eben nicht so einfach ist von heute auf morgen aufzuhören, aber ich bin mir nicht sicher, ob er es verstehen würde. Meine Mom ist ja auch so, dass sie überhaupt nicht versteht, warum ich es nicht einfach seinlasse und aus welchem Grund es mir besser geht, wenn ich mir selbst Schmerzen zufüge.

      @ Ein Mensch:

      Ich habe schon mehrfach drüber geredet. Mit Therapeuten, ein paar ehemaligen guten Freunden, teilweise mit meiner Mom...
      Warum ich angefangen habe, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Die Situation war aber folgende: Ich war relativ frisch mit meinem Freund zusammen (der, mit dem ich auch jetzt zusammen bin), hatte extreme Sehnsucht, so dass es schon körperlich wehtat. Dann hat mich meine Mom total angeschnauzt. Mir war eine Glasschale runtergefallen in meinem Zimmer. Plötzlich hatte ich die in der Hand und hab mich g*r*tzt. (Ich hasse das Wort "r*tz*n", aber von schn**d*n konnte da noch keine Rede sein!)
      Naja, die W*nd*n / N*rb*n stören mich absolut nicht, sie sind ein Teil von mir und eigentlich mag ich sie auch. Ich weiß, dass Außenstehende das als krank bezeichnen werden/würden, aber für mich ist das keine große Sache. Im Endeffekt ist es mein Körper oder? Ich verstehe, dass mein Freund die Schn*tt* automatisch mit Schm*rz*n und schlechten Gefühlen (Wut, Trauer, was auch immer) verbindet und dass es ihn traurig macht, das zu sehen. Aber für mich ist es einfach keine große Sache.
      Ich würde nicht sagen, dass ich Angst davor habe, Probleme aufzuarbeiten. Es gibt da Sachen, die ich momentan nicht aufabeiten will, aber es sind eigentlich hauptsächlich solche Sachen, die nicht zu ändern wären. Sie sind passiert und alles was ich tun kan, ist zu versuchen nicht dauernd dran zu denken...

      Aber lieber mich verletzt habe, als anderen Menschen damit weh zu tun, daß ich sage, was nicht stimmt.
      Genau das ist auch ein Grund. Wenn ich immer sagen würde, was mich belastet, würde er es entweder nicht verstehen oder schreiend davonlaufen. Warum sollte er auch so eine verkorkste, gestörte Freundin haben wollen???
      Ich frage mich eben die ganze Zeit, ob es besser ist zu reden oder es NICHT zu tun...

      LG
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      Ich möchte eigentlich nicht mit dem SVV aufhören
      Nur zum besseren Verständnis:
      Also suchst du eigentlich nach einem Weg, es dir mit dem SVV bequemer zu machen und dich ohne Gespräche, Nachfragen,... (und damit Konsequenzen) weiter v*rl*tz*n zu können? Denn "aufzuhören ist nicht so einfach" ist ja gar nicht der Punkt, wenn du nicht aufhören _willst. Aufzuhören passiert nicht einfach so aus Versehen, weder mit, noch ohne Therapie.
      In einem anderen Beiträg schreibst Du, Du möchtest gern ein Baby mit Deinem Freund und eine Familie gründen!
      Möchtest Du ein Kind groß ziehen, dass frische Narben bei Mama sieht? Denn davor kannst Du Dich auch nicht verstecken?

      Gruß M.
      "Der Dir Neues zeigt, zeigt das Altes weicht, auch wenn Dein Schmerz bis an den Himmel reicht..."
      Vertrauen ist die stillste Art von Mut...
      Quiero que me sostengas sin hacerte cargo mi
      Ich möchte auch noch meinen Senf dazugeben:

      Gerade wenn du/ihr überlegt, ein Kind zu bekommen, finde ich sollte es in deiner Verantwortung
      liegen, ganz offen mit deinem Freund über deine Gefühle und auch über deine Vergangenheit
      und die Probleme zu reden. (Gerade auch die Verg*w*ltigun*en).
      Ein Kind wird euch immer aneinander binden und vor allem musst du
      dann auch die Verantwortung für ein weiteres Lebewesen übernehmen.
      Von dem her kläre besser vorab was dich bedrückt. Wenn er wirklich davonrennen sollte, dann
      ist es "wenigstens" vor der konkreten Kinderplanung. Soviel Vertrauen solltest du ihm gegenüber
      schon aufbringen, wenn ihr vorhabt eine Familie zu gründen. Denn auch ein Baby wird mit Sicherheit
      Probleme aufbringen, mit denen ihr gemeinsam zu kämpfen haben werdet und da ist es immer
      gut zu wissen, wie der Andere "tickt".
      Ich wollte nicht alles schwarz malen, aber das waren so meine Gedanken dazu, hoffe du hast dich
      nicht angegriffen gefühlt!

      Alles Liebe dir!
      _____________________________________
      So sehr du auch suchst, du wirst in diesem grenzenlosen
      Universum Niemanden finden, der deine Liebe
      so sehr verdient wie du selbst.
      (Buddha)
      @ Paula:

      Also im Nachhinein denke ich, ich habe mich falsch ausgedrückt. Es ist nicht so, dass ich es toll finde, mich zu v*rl*tz*n oder dass ich damit unbedingt weitermachen will. Es ist eher so, dass es für mich kein großen Problem darstellt. Es ist nicht so, dass ich mir denke, dass die anderen Leute meine Verletzungen hinnehmen sollen ohne zu fragen (sofern sie es zu sehen bekommen). Ich will einfach nur nicht, dass man mir (wie schon so oft) ein Ultimatum stellt und sagt: "Wenn du nicht mit dem SVV aufhörst, dann..."
      Klar, wenn mein Freund mich nach dem Grund fragen würde, würde ich ihm gerne sagen warum, aber wie gesagt gibt es Sachen über die ich einfach nicht reden kann. Und es gibt Sachen, die er nicht verstehen kann/will. Die Erfahrung habe ich schon mehrfach machen müssen.

      @ Momento:

      Also wenn ich schwanger wäre oder das Thema Baby ernster wird (also das wirklich geplant wird, ein Kind zu bekommen), dann wäre das für mich schon ein Grund. Ich habe schon immer Angst gehabt, dass meine Kinder (wenn ich denn tatsächlich welche bekomme, wass ich hoffe) den ganzen Sch**ß mitbekommen, den ich durchmache... Ich weiß nicht, aber irgendwie ist "Tu es für dich selbst" kein Grund für mich, der mich überzeugt. Aber da bin ich eben seltsam.

      @ Einhornseele:

      Mein Freund weiß von den V*rg*w*lt*g*ng*n, aber er versteht nicht, was das mit mir macht, was für Gedanken/Gefühle das in mir auslöst usw. Deswegen weiß ich nicht, ob ich versuchen soll, ihm nochmal zu erzählen, dass ich mich deswegen so fühle wie ich mich eben fühle. Außerdem sind da noch andere Sachen...
      An sich vertraue ich ihm ja wirklich, aber wie gesagt habe ich Angst ihn zu verlieren...
      Ich weiß, dass ich mir selbst unglaublich viele Probleme mache, aber naja...
      Ich denke, ich sollte ihm wirklich mal sagen, was mich belastet. Vielleicht nicht alles auf einmal, aber so "häppchenweise"...
      Keine Sorge, ich fühle mich nicht angegriffen. Ich finde ja, dass du Recht hast.

      Liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      Okay, das kann ich verstehen, so ein Ultimatum funktioniert wohl in den wenigsten Fällen und löst tatsächlich meist nur noch mehr Druck aus.
      Ich denke, es gibt Dinge, die kann man nicht so erklären, dass das Gegenüber sie, im Sinne von nachempfinden, verstehen kann. Beim SVV kann das vielleicht noch funktionieren, jeder hat z.B. schon mal aus Wut irgendwo gegen getreten. Das tat dann weh und war trotzdem erleichternd. SVV ist dann eben die übertriebene und krankhafte Variante davon. (Wenn das dann trotzdem nicht verstanden wird... gut, ich denke, da kann man niemandem einen Vorwurf draus machen, es ist rational betrachtet ja schon ziemlich absurd.) Aber Traumafolgen... ich denke, da gibt es nicht viel, was _du machen kannst. Du kannst es erzählen und erklären (soweit dir das eben möglich ist) und dann ist es an deinem Freund das hinzunehmen und zu akzeptieren, auch wenn er es eben nicht _richtig verstehen kann.

      Ich vertraue ihm schon, aber ich will ihn nicht verschrecken, indem ich meinen Seelenmüll vor ihm ausbreite und ihm sage, wie sehr ich mich hasse und dass ich denke, nicht gut genug zu sein (für ihn, für mich, für den Rest der Welt).
      [...]
      Warum sollte er auch so eine verkorkste, gestörte Freundin haben wollen???
      Das Thema hatte ich mit meinem jetzigen Freund auch. Ich konnte ihm nicht glauben und habe eben _nicht darauf vertraut, dass er tatsächlich mit mir zusammen sein will, weil er _sein Bild von mir hat und nicht das, was _ich noch zwischendurch manchmal von mir habe.
      Weißt du, du meinst vielleicht, dass du ihm vertraust, aber eigentlich zeigst du dich ihm nicht mal (zumindest nicht ganz), weil du auch nicht darauf vertraust, dass er dann bleiben würde. Aber meinst du wirklich, dass er nach 5 Jahren Beziehung und allem, was er bisher von dir weiß (und Angehörige merken oft mehr als man denkt) wirklich noch gehen würde, weil ihn irgendwas verschreckt? Glaubst du das, wenn du nicht nach _deinem Bild von dir urteilst? Vielleicht kannst du dir nicht vorstellen, dass er bleibt (genauso wie er sich nicht vorstellen kann, wie man sich fühlt, wenn man die Dinge durchmacht, die du erlebt hast), aber das heißt nicht, dass es nicht so sein kann.

      Und was das Thema Baby und mit dem SVV aufhören angeht:
      Wo siehst du da den Unterschied dazwischen, ob du jetzt aufhörst oder erst, wenn es ernst wird? Denn für dich ist es doch eigentlich schon geplant. Vielleicht nicht jetzt aber irgendwo in deinem "Lebensplan". Das heißt, dass irgendwann ein Baby unterwegs und ein Kind da sein wird. Und jedes Mal, das du dich bis dahin v*rl*tzt bedeutet eine N*rbe mehr, mit der du dein Kind konfrontieren wirst und die du ihm irgendwie erklären musst. Je weiter du das Aufhören aufschiebst, umso weniger Zeit hast du, um zu lernen, wirklich stabil ohne SVV auszukommen, wenn irgendwann ein Kind da ist. Das ist ein steiniger Weg, der Arbeit, Zeit und Kraft kostet, daran wird leider auch kein positiver Schwangerschaftstest irgendwo in der Zukunft etwas ändern. Und auch nicht an den Dingen, die dahinter stehen.

      Nur ein paar Gedanken.

      Lieber Gruß
      Paula
      Ich habe den ernsthaften Entschluss gefasst, meinem Freund von meinen Problemen zu erzählen. Jedenfalls will ich es versuchen.
      Wenn er mich wirklich liebt, würde er mich (hoffentlich) nicht verlassen wegen dem ganzen Kram.
      Ich weiß, dass ich es ihm nicht einfach mache manchmal, aber vielleicht ist es besser wenn er zumindest weiß, WARUM ich mich so verhalte.

      Puh, ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum ich mir denke ich höre auf, wenn ich schwanger bin oder so, aber jetzt noch nicht. Ich weiß, dass ich manchmal extrem irrationale Gedanken habe, aber ist eben so.

      Liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)
      Hallo,

      beim Durchlesen stellt sich mir immer wieder die Frage: WAS erwartest du von ihm? Also mal angenommen, du sprichst offen mit ihm? Wie sollte er sich deiner Meinung nach dann verhalten?

      Du fragst in deinem Ausgangspost, ob jemand schon mal in so einer Situation war. Ja, war ich. Zweimal. Zweimal habe ich in Beziehungen nicht aufgehört, mich zu v*rl*tz*n, zweimal dachte ich, ich könnte mit meinen Partnern nicht reden und müsste das auf diese Weise machen. Zweimal habe ich Verständnis erwartet. Und zweimal musste ich akzeptieren, dass der jeweilige Partner Schluss macht. Weder kamen diejenigen damit klar, dass ich mir Schm*rz*n zufüge, noch kamen sie mit dem klar, was ich ihnen dann von mir erzählt habe. Ich dachte nämlich, ein Partner könnte mich retten, mich aus der Misere befreien, mich aus dem Sumpf ziehen, wenn ich nur meinen ganzen Müll bei ihm ablade. Das war jedoch zu viel Ballast.

      Beim dritten Mal stand ich wieder vor der Wahl: entweder v*rl*tz* ich mich oder ich tu es nicht. Ich habe eingesehen, dass niemand sonst dafür verantwortlich ist. Nur ich selbst. Ich habe damit aufgehört. Mein damaliger Freund hat mich zwar nicht "erpresst", mir aber sehr wohl zu verstehen gegeben, dass er da nicht lange zusieht.

      Was soll ich sagen... Mittlerweile bin ich mit ihm seit knapp 2 Jahren verheiratet. Ich habe auch für ihn, aber in erster Linie für mich selbst aufgehört. Er weiß zwar das Wichtigste über meine Vergangenheit, aber ich habe das Schlimme woanders "abgeladen". Weil ich persönlich es besser fand und finde.

      Daher nochmal meine Frage vom Anfang: Was erwartest du konkret von ihm?

      Liebe Grüße, ich hoffe, meine Worte klingen nicht hart, ist nicht böse gemeint.
      Hi StillAlive,

      Genau das, was du beschreibst ist eben das, was ich erwarte. Entweder er trennt sich von mir, weil ich ihm meine Probleme erzähle oder er trennt sich von mir, weil ich es nicht tue und "einfach so weitermache wie bisher". Ich kann ja verstehen, dass es hart für ihn ist, die neuen Schn*tte zu sehen, denn wenn ich mir vorstelel, dass er sowas tun würde, könnte ich das auch nur schwer ertragen. Deswegen wäre es Schwachsinn zu erwarten, dass es ihm egal ist oder so. (Aber das will ich irgendwie auch gar nicht.)
      Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich weiß, was ich von ihm erwarte und mittlerweile wünschte ich, ich hätte dieses Thema nie hier gepostet... Ach, keine Ahnung.

      Vom Verstand her weiß ich ja auch, dass die richtige und gesundeste Lösung wäre, mit dem SVV aufzuhören, aber aus irgendeinem Grund kralle ich mich trotzdem so sehr daran fest. Es macht mir Angst, dass mir in den letzten Tagen sogar einmal der Gedanke kam, ob mein Freund es überhaupt wert ist, dass ich mit dem Schn**d*n aufhöre. Den Gedanken habe ich aber natürlich verworfen, weil ich mir sicher bin, dass er der Mann ist, mit dem ich mein Leben verbringen möchte.

      Ich wünschte ich wäre in der Situation, dass ich es für mich selbst auch wollen würde anstatt nur für ihn... Aber mit viel Glück kommt das noch... Naja, im Moment bin ich seit 1o Tagen "clean", aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie lange ich es ohne Schn**d*n durchhalte...

      Und keine Sorge, du hast ja nur deine Meinung geschrieben. Ich finde nicht, dass es hart oder böse rüberkam.

      Liebe Grüße
      SaMiiau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)

      SaMiiau schrieb:

      Ich wünschte ich wäre in der Situation, dass ich es für mich selbst auch wollen würde anstatt nur für ihn... Aber mit viel Glück kommt das noch...
      Das hat nur leider nichts mit Glück zu tun. Es wird nicht von allein einfach werden, ohne SVV zu leben, so dass man ganz locker und problemlos aufhören kann. Es kostet Zeit und Kraft. Aufhören ist Arbeit. Und manchmal beginnt die eben mit einer rein rationalen Entscheidung, weil die Gefühle zum Problem gehören. Ob du die triffst oder nicht, nein, das hat nichts mit Glück zu tun. Das liegt ganz bei dir.

      Gruß
      Paula
      Was du schreibst, klingt nicht sehr schlüssig. Auf der einen Seite erwartest du, dass er sich von dir trennt, wenn du ihm von deinen Problemen erzählst, andererseits siehst du es irgendwie als Test, ob er dich wirklich liebt, denn dann wird er dich wohl deiner Aussage nach nicht verlassen.
      Ich glaube, es kam nicht ganz an, was ich dir sagen möchte.
      Angenommen, er verlässt dich nicht, nachdem du ihm von deinen Problemen erzählt hast. Was erwartest du dir dann von ihm? Wie soll er mit dem Wissen über dich umgehen? Soll er dann verstehen, warum du dich v*rl*tzt? Soll er dann genau wissen, wie er mit dir umgehen soll? Erwarte nicht zu viel von ihm. Er ist dein Partner, dein Freund, nicht dein Therapeut. Das kann ganz schnell in Überforderung enden.

      Im Nachhinein betrachtet habe ich früher durch mein Verhalten mitunter versucht, meine Partner zu manipulieren. Das konnte nicht funktionieren, das ist keine Basis für eine ernsthafte Beziehung.

      Gruß
      StillAlive
      Es ist nicht so, dass ich mit meinem SVV versuche, ihn in irgendeiner Weise zu manipulieren. Das ist keine Methode um ihn an mich zu binden oder so.
      Wenn er mich verlässt, nachdem ich ihm erzählt habe was Sache ist, dann ist es eben so. Ich erwarte eigentlich nichts von ihm. Nur dass er mich nicht unter Drück setzt.
      Ich sehe es nicht als Test, wie du sagst.

      Ach, ich weiß nicht, wie ich meinen Standpunkt klarmachen kann...

      Liebe Grüße
      SaMiaau
      „Wir sind es so gewohnt uns vor anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen."
      (François de la Rochefoucauld)

      So etwas ähnliches hatte ich auch mal...

      Willst du denn überhaupt aufhören? Am besten du sagst deinem freund dass du weißt wie er sich damit fühlt, aber dass es eben nicht so einfach ist... Du darfst nur niemals aufgeben! Hast du denn schon therapieerfahrungen gemacht? Wenn du reden willst kannst du immer schreiben. :) Viel glück!