Schwarz und Weiß

      Schwarz und Weiß

      Ich fühle mich tief in mir drin so zerrissen. Kann gar nicht genau sagen woher dieses Gefühl kommt und wieso es da ist. Ich bin in einer Klinik zur Zeit und dort wurde die Vermutung "Borderline" aufgestellt. Irgendwie habe ich das Gefühl dass diese Diagnose auf mich passt und irgendwie will ich sie ganz ganz weit weg schieben.

      Mir geht es schon deutlich besser als vor der Klinik. Meine Selbstverletzung ist zwar noch sehr viel und auch sehr extrem aber ich habe Hoffnung. Hoffnung ins Leben...nur dieses eine Wort lässt mich am Leben zweifeln.

      Borderline...wieso?

      Sicher ich habe schon vor einer Ewigkeit ein zu Hause in der Welt des schwarz und Weiß gefunden...ein grauton gibt es bei mir nicht. Doch muss es denn gleich ein so starkes Wort dafür geben? wieso müssen sie mir denn eine Diagnose geben wollen? ich möchte dieses Stempel nicht, möchte als Mensch wahrgenommen werden. Nicht als eine Diagnose.

      Und dennnoch möchte ich einen Namen für das was mich ausmacht. Was mich zu dem macht was ich eben bin....

      Doch was nehm ich jetzt?!

      Es kann doch nur eines von beiden sein!

      Ich möchte gesund sein!Denn ich habe Hoffnung ins Leben.....



      Ich musste das jetzt einfach mal los werden
      Ich sperre mein Herz in einen Käfig aus meinen gefrorenen Tränen, dann kann es niemand mehr verletzen.
      Hey Sonnenfee =)

      Ich würde sagen, da ich den Fehler auch von mir kenne, dass auch das wieder schwarz-weiß gedacht ist.

      Erstmal, was ist eine Diagnose?



      Im weiteren Sinn handelt es sich bei der Diagnose um die Klassifizierung von Phänomenen zu einer Kategorie und deren Interpretation, etwa denen der „Gesundheit“ oder des „Krankseins“. (Wikipedia - Diagnose)


      Das heißt, dass eine Diagnose gegeben ist, wenn mehrere Phänomene, oder eben "Eigenarten" in ein bereits bekanntest Raster passt.

      Wieso man das macht? Um die Effizienz der Behandlung zu erhöhen. Durch eine Diagnose muss ein Arzt oder Therapeut nicht bei jeder Person bei null anfangen, sondern kann auf bekannte Erfahrungen zurückgreifen.

      Sagt das schon etwas über die Person an sich aus? Nein. Zum Beispiel bei der Diagnose Borderline müssen 5 von 9 Symptome auftreten. Das heißt, dass zwei Menschen Borderline haben können, aber nur ein übereinstimmendes Symptom haben. Alleine dadurch ist erkennbar, dass eine Diagnose nie einen Menschen mit all seinen Faccetten darstellen kann.

      Desweiteren ist eine Diagnose zum einen nicht automatisch für immer, und dadurch heißt es auch nicht, dass man sich ihr "Ergeben" muss, sondern man kann sie auch als Ansporn sehen, an sich zu arbeiten, um eben noch mehr, länger und gesünder leben zu können.
      Is this real? Or has this been happening inside my head?
      Of course it is happening inside your head, Harry, but why on earth should that mean that it is not real?

      What if its allegiance was always to someone else? Come on, Tom, let's finish this the way we started: TOGETHER!

      Harry Potter and the Deathly Hallows

      Danke für deine Worte frontiere.

      sie sind voller Wahrheit und haben mich wieder wachgerüttelt. haben mich aus meinen Gedankenkarussel geholt und mir gezeigt dass ich immer noch ich bin. Auch wenn mein Ich jetzt einen Namen bekommen sollte. Mein Verhalten einen Namen bekommen sollte.

      Danke für das Holen aus einer Welt die nur die Angst kannte. Jetzt weiß ich dass sich nichts ändert...erstmal.
      Ich sperre mein Herz in einen Käfig aus meinen gefrorenen Tränen, dann kann es niemand mehr verletzen.

      Sonnenfee schrieb:

      Auch wenn mein Ich jetzt einen Namen bekommen sollte. Mein Verhalten einen Namen bekommen sollte.
      Da wäre ich vorsichtig. Auch wenn es für viele scheinbar verlockend ist, sich aus der Diagnose eine Identität zu bauen, dein Ich hat längst einen Namen. Deinen. Weder bist du Borderline, noch tust du Borderline. Du bist du und du verhältst dich, wie du dich verhältst. Dieses Verhalten liegt in deiner Verantwortung und du kannst es ändern. "Borderline" ist dabei lediglich ein möglicher Überbegriff für Symptome. Symptomsteno, das Fachleuten bei der Kommunikation und der Abrechnung mit der Krankenkasse hilft.
      Wenn du es so sehen _willst, dass es nur entweder oder gibt, weil du dich in deiner "Welt aus Schwarz und Weiß" so zuhause fühlst, ist das natürlich deine Entscheidung. Realistisch gesehen ist es aber eben anders. Ob du bereit bist, daran zu arbeiten und etwas zu ändern, musst du wissen, die Hilfsmöglichkeiten hast du ja gerade. Überleg dir, ob du sie nutzen willst.

      Gruß
      Paula
      Liebe Paula,

      Ich meinte es auch nicht ganz so krass wie du es vielleicht verstanden hast. Ich bin nicht Borderline und das will ich auch gar nicht sein, aber vielleicht tut es gut zu wissen wo man mein Verhalten einordnen kann
      Ich sperre mein Herz in einen Käfig aus meinen gefrorenen Tränen, dann kann es niemand mehr verletzen.

      Um die Psychisch Kranken zu verstehen, Muss man die Normalen studieren

      Hallo Sonnenfee,


      habe mir dein Beitrag durchgelesen und würde auch gern ein Statement dazu geben.
      Ich denke, das die Borderline_ Persönlichkeitsstörung an sich gar keine so schlimme Erkrankung an sich ist,
      außer die Schwarz_Weiß Gedankenmuster.
      Wir Borderliner wissen nur nicht, wie wir eine Intakte Beziehung in der Zwischenmenschlichen versteht sich angehen ohne gleich manipulativ und anhänglich zu werden.
      Sind nie wirklich present und uns häufen Gedanken und Gefühle, die wir leider nicht so gut im Griff haben, wie es scheinbar die " normalen oder Psychisch Stabilen" wie mans ach immer bezeichnen mag tun.
      Weißt du, findest du dich eher damit ab, das es so ist, findest du eher ein Weg aus dem Wahnsinn!




      Lg yankee