Ich gegen die Diagnose

      Ich gegen die Diagnose

      Nabend, Com! :)

      Ich war ab dem 09.09.12 vier wochenlang wiedermal in der Klinik, überwiegend wegen der zunehmenden Selbstverletzungen und gehe mit der Diagnose "Emotional instabile Persönlichkeitsstörung - Borderline-Typ" raus und bin damit unzufrieden, aber nicht falsch verstehen, es ist nicht die Diagnose an sich, sondern weil ich in mir bzw an mir keine anderen Symptome sehe bis auf das Schneiden.

      Und fühl mich gerade durch das Schneiden so dermaßen unter einen Kamm geschert, dass mich momentan nichts anderes beschäftigt, obwohl ich weiß, dass dieser Begriff so wie alle anderen Erkrankungen nur eine Ansammlung von Symptomen zusammengefasst ist.

      Der erste Aufenthalt war sehr wichtig für mich, um "endlich" meine bipolare Erkrankung zu akzeptieren (klingt total bescheuert) und dass meine zwischenmenschlichen Interaktionen schizoiden Charakters sind (weil ich alles gern im Alleingang mache/keine Freunde hab und nicht unbedingt haben möchte).

      Ich werde dies auf jeden Fall Thema bei meinem nächsten Termin bei meiner Therapeutin machen, aber der ist erst in zwei Wochen und der Ärger darüber verschwindet nicht. :( Ich muss euch aber auch ehrlich sagen, ich hab keine Ahnung, was ich mit diesem Thread beabsichtige - vielleicht will ich einfach nur mal Dampf ablassen.~

      MfG

      Edit: Auf einen "ich bin hier neu Thread" verzichte ich, weil mein alter Acc. durch den Server-Crash gelöscht wurde.
      hallo und willkommen zurück! ;)

      also ich kann da deinen ärger verstehen, ich hasse auch dieses klischeehafte schubladen-denken!
      ich hab das selber schon alles durchgemacht, egal ob es um borderline oder etwas anderes ging.

      also du sagst, du bist mit der diagnose nicht zufrieden, weil du denkst du würdest die meisten kriterien nicht erfüllen? sind denn auch persönlichkeitstest oder sowas gemacht worden?

      und man darf auch nicht vergessen, das das ja immer nur moment diagnosen sind, die gestellt werden und sowas auch gerne mal im auge des betrachters liegt... sprich, du könntest zu zehn ärzten gehen und ich wette, du würdest mindestens fünf verschiedene diagnosen bekommen... und gerade borderline ist ja nun auch sehr klischeebehaftet...

      nunja, aber was willst du machen? es schadet jedenfalls nicht, das thema in der therapie anzusprechen, es beschäftigt dich ja schon sehr. und davon abgesehen, ist es auch relativ unwichtig, welche diagnose du nun hast, das wichtige ist doch, das dir bei deinen problemen geholfen wird, egal von welcher störung sie kommen! ;)

      alles gute und liebe grüße,
      schwertlilie
      Hallo Al3ks

      Al3ks schrieb:

      Ich muss euch aber auch ehrlich sagen, ich hab keine Ahnung, was ich mit diesem Thread beabsichtige - vielleicht will ich einfach nur mal Dampf ablassen.~
      Hmm. Das ist schlecht, denn zum "einfach nur mal Dampf ablassen" gibt es den Dampf-Ablass-Thread und Blogs.

      Trotzdem, deinen Ärger kann ich verstehen. Ich habe mich auch lange immer wieder in einen Topf geworfen gefühlt, in den ich nicht gehöre. Ich habe mich abgestempelt und ungerecht behandelt gefühlt. Erst jetzt (Jahre später, da vorher keine Möglichkeit der Klärung) kann ich mich langsam damit abfinden, so dass die Diagnose egal wird. Grund dafür ist ein Gespräch mit meiner Therapeutin, die mir grob erklärt hat, welche Punkte des Krankheitsbildes sie bei mir sieht und welche nicht. Und ich denke, etwas anderes wird dir auch nicht übrig bleiben. Die Wut hilft dir ja auch nicht weiter und deine Therapeutin wird dir sicher sagen können, was sie davon hält. Da wird es ja dann sicher auch noch einen Bericht von der Klinik geben.

      Gruß
      Paula
      Diesen Test wollte ich schon lange machen und wurde auf Grund des Klinikaufenthalts verschoben, ich hoffe, dieses Mal wirds schon klappen.

      Aber Diagnosen sind für mich weiterhin wichtig für mich, weil ich Therapie und somit das Arbeiten an mir selbst besser darauf einstellen kann, wenn ich mich mit den Krankheitsbildern auseinander setze. Vielleicht ist das auch quatsch, aber gerade bei der bipolaren Störung ist es total wichtig in meinen Augen, weil ich durch Bücher und Internet weiß, dass einige Medikamente sowie Antidepressiva und amphetamin-ähnliche Substanzen meiden sollte, genauso wie Koffein und Nikotin.

      Hm, das sind vielleicht schlechte Beispiele, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich versuche damit zu sagen.
      natürlich kann ich verstehen was du meinst.

      aber ich bin der meinung, man sollte sich nicht zu sehr mit einer diagnose identifizieren. und gerade, wenn man bücher und internet durchforstet, besteht auch immer ein wenig die gefahr, das man sich zu sehr da hinein steigert.

      natürlich ist es gut, das du an dir arbeiten willst! doch dazu brauchst du die diagnose nicht unbedingt. schlieslich solltest du ja nicht an der diagnose arbeiten, sondern an den symptomen, die dich belasten.
      ich greife dein beispiel mal auf: du musst ja nicht unbedingt koffein und nikotin meiden, nur weil du eine bipolare störung o.ä. hast, sondern weil du merkst, das es dir nicht gut tut...

      ich hoffe du verstehst auf was ich aus bin ;)

      liebe grüße, schwertlilie
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