...wofür jetzt weiterkämpfen?

      ...wofür jetzt weiterkämpfen?

      ...ich war lange nicht aktiv hier. Nur als stiller Mitleser ab und an. Jetzt hab ich ein schlechtes Gewissen weil ich nie jemandem antworte (Grund: Angst falsche Ratschläge zu geben, die beim Fragensteller alles nur schlimmer machen oder unsinnig sind) und einen Thread erstelle (also um Antworten frage). Ziemlich unfair von mir. Habe deshalb lange überlegt, ob ich mich trauen darf zu schreiben....und möchte, dass sich ja niemand irgendwie genötigt fühlt zu antworten...bin aber natürlich froh über Ratschläge.

      nun zum Eigentlichen:
      Ich bin seit guten 2 Jahren raus aus der Klinik (war 3 Jahre dort ohne Unterbrechung). Seit der Entlassung nur 3mal einige Tage zur Krisenintervention dort. Ich kann also glaub ich recht stolz sein, was ich geschafft hab. (die in der Klinik waren sich sicher, dass ich ein Leben als Drehtürpatient fristen werde). Soweit alles ok. Wieder in die Schule nach jahrelanger Unterbrechung und relativ normaler Alltag. Momentan jedoch häufen sich wieder die V*rl*tz*ngen. Mehrmals pro Woche ins Krankenhaus zum zusammenfl*cken. Ich hasse es. Ich will das nicht. Ich bemühe mich wirklich aber ich kann es momentan nicht besser und das ärgert mich gewaltig. Und jetzt bricht auch noch zusätzlich das weg, wofür ich mich die ganze Zeit bemühe weiterzumachen, mich anstrenge, alles gut zu machen versuche, richtig. Ich hab sie gern aber sie hasst mich. Ich schade ihr. Wofür soll ich denn jetzt kämpfen? Wenn sie "weg" ist. Ich hab Angst. Angst, dass das SV noch mehr wird. Dass es weiter außer Kontrolle gerät. Dass ich wieder in die Klinik muss. Meine Schule (letzte Chance die Matura zu machen) unterbrechen bzw. abbrechen muss... Das darf nicht passieren. Auf keinen Fall. Aber wie soll ich das anstellen? Wäre echt dankbar für Anregungen jeglicher Art....

      lG Nothing
      Zuerstmal würde ich sagen, ist es die hauptsache, dass du es nicht willst. Wenn du das nächste mal merkst, dass es wieder losgeht, führ dir das vor Augen. Sprich es, meinetwegen, laut aus. Sag "Ich will das nicht tun" rede dir das ein, auch wenn es in dem Moment anders ist. Führ dir die ganzen unangenedhmen folgen vor Augen. Vlt kannst du dir diese Sachen auch aufschreiben.
      Ich hoffe, ich konnte helfen. Wenn du jemand zum reden brauchst, schreib mich an.
      Lg

      Hallo justNothing,

      Erstmal ist es doch super, dass du jetzt den Weg aus der Klinik geschafft hast, da kannst du wirklich stolz auf dich sein und auch, dass du wieder einen relativ normalen Alltag mit Schule führen kannst ist doch wirklich toll!
      Hast du in der Klinik keine Tipps bekommen, was du tun kannst, wenn du dich verletzen willst? Sonst schau doch mal im SVV Forum unter "Skills" nach, vielleicht findest du da Skills, die dir helfen, oder du kannst mal welche ausprobieren (wenn du das nicht schon versucht hast).
      Bist du ambulant weiterhin in Therapie? Wenn nicht, könntest du dir das doch mal überlegen, so bekommst du Unterstützung und Hilfe, das bringt bestimmt auch nochmal etwas!
      Das wäre jedenfalls ein sinnvoller Schritt, bevor du wieder in die Klinik musst und bevor wieder alles außer Kontrolle gerät und das möchtest du ja nicht.
      Ich weiß zwar nicht wen du mit "sie" meinst, ob eine Freundin, oder ein Mädchen in das du verliebt bist, aber würde es vielleicht etwas bringen mit ihr zu reden oder ihr einen Brief zu schreiben, in dem du ihr erklärst wie du fühlst und was du denkst? Auf dem persönlichen Weg, also "Face to Face" ist es ja nicht immer leicht, manchmal ist es einfacher darüber zu schreiben.
      Weil noch ist sie ja nicht "weg", so wie ich das herauslese. Und dadurch dass du 3 Jahre lang ohne Unterbrechung in einer Klinik warst bist du bestimmt auch stark geworden und weißt, wie es ist richtig kämpfen zu müssen. Und das zahlt sich auch immer aus!
      Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

      LG
      hopelessgirl94
      Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn sich etwas ändert, aber ich weiß, dass sich etwas ändern muss, damit es besser wird!
      erstmal danke für die Antworten!

      Snips schrieb:

      Zuerstmal würde ich sagen, ist es die hauptsache, dass du es nicht willst. Wenn du das nächste mal merkst, dass es wieder losgeht, führ dir das vor Augen. Sprich es, meinetwegen, laut aus. Sag "Ich will das nicht tun" rede dir das ein, auch wenn es in dem Moment anders ist. Führ dir die ganzen unangenedhmen folgen vor Augen. Vlt kannst du dir diese Sachen auch aufschreiben.


      Nein ich will es wirklich nicht. Aber dann ohne Vorwarnung kippt es und dann ist nichts mehr übrig vom "nicht-wollen". Den Auslöser hab ich trotz all den Jahren mit Therapie noch nicht gefunden. Klingt als würde ich nicht wollen, das weiß ich. Werfe ich mir selber auch immer vor, aber von außen (von professioneller Seite) wird mir immer wieder gesagt, dass sie sehen wie sehr ich mich bemühe alles gut hinzubekommen. Glauben kann ich das aber nur manchmal.
      Wie kann man den Auslöser finden? (Verhaltensanalysen und sowas hab ich hunderte geschrieben, hat aber zu keiner Erkenntnis geführt) ...In dem ganzen Dissoziationssumpf in dem Wirklich und Unwirklich verschwimmt, indem man keine Gefühlsregungen spürt und in dem alles zu weit weg ist um genaueres mitzubekommen?

      hopelessgirl94 schrieb:

      Erstmal ist es doch super, dass du jetzt den Weg aus der Klinik geschafft hast, da kannst du wirklich stolz auf dich sein und auch, dass du wieder einen relativ normalen Alltag mit Schule führen kannst ist doch wirklich toll!


      Jep. Bin auch ziemlich stolz drauf und unendlich froh drüber, dass es so klappt.

      hopelessgirl94 schrieb:

      Hast du in der Klinik keine Tipps bekommen, was du tun kannst, wenn du dich verletzen willst? Sonst schau doch mal im SVV Forum unter "Skills" nach, vielleicht findest du da Skills, die dir helfen, oder du kannst mal welche ausprobieren (wenn du das nicht schon versucht hast).


      Ja ich hab natürlich viele Tipps bekommen. Die gewöhnlichen Skills (Gummiband, Eis, etc.) und auch Individuelle Dinge um mich zu beschäftigen. Mit den "gewöhnlichen" Skills kann ich irgendwie bis heute nichts anfangen. Meine Spezialskills schon eher. Problem ist aber, dass ich den Zeitpunkt nicht merke, wenn es Zeit wär sie anzuwenden. Ich spüre nichts-ist auch gut so aber in diesem Fall hindert es eindeutig...

      Therapie: Ja bin ich. Seit 5 Jahren. Momentan mehrmals wöchentlich...

      hopelessgirl94 schrieb:

      Ich weiß zwar nicht wen du mit "sie" meinst, ob eine Freundin, oder ein Mädchen in das du verliebt bist, aber würde es vielleicht etwas bringen mit ihr zu reden oder ihr einen Brief zu schreiben, in dem du ihr erklärst wie du fühlst und was du denkst? Auf dem persönlichen Weg, also "Face to Face" ist es ja nicht immer leicht, manchmal ist es einfacher darüber zu schreiben.
      Weil noch ist sie ja nicht "weg", so wie ich das herauslese. Und dadurch dass du 3 Jahre lang ohne Unterbrechung in einer Klinik warst bist du bestimmt auch stark geworden und weißt, wie es ist richtig kämpfen zu müssen. Und das zahlt sich auch immer aus!


      Wer "sie" ist hab ich absichtlich offen gelassen, weil es glaub ich für andere nicht nachvollziehbar ist... Es ist jedenfalls ein Tier. Mein Tier. Und ein Grund weiterzumachen, weil ich sie so gern hab... Und na ja... zu erklären wär irgendwie kompliziert aber ich schade ihr mit meiner Anwesenheit. Und das bringt mich in ein Dilemma, weil sie mir eigentlich Halt gibt und mich jetzt aber ablehnt. Komplett... und ich hab Angst, dass meine (unbewusste) Schlussfolgerung ist: sie hätte lieber, wenn ich nicht mehr komme, also muss ich mich nicht anstrengen alles gut zu machen. Klingt alles komisch ich weiß.... Ich kämpfe dagegen an. Versuche es nicht überhand gewinnen zu lassen. Nur irgendwie klappts nicht besonders gut momentan.
      Und ja ich hab in der Klinik gelernt zu kämpfen. Erst recht als die Fachmenschen mich aufgegeben haben und in die "chronisch-krank ohne Aussicht auf längere Entlassung" gesteckt haben.

      lg Nothing
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