ich bekomm bald besuch von nem sehr guten freund. wir haben uns lange nicht gesehen (bin umgezogen usw.). eigentlich habe ich keine geheimnisse vor ihm. wie kann ich ihm sagen, dass ich mich r*tze? hab angst mit der tür ins haus zu fallen und will ihn nicht zu sehr schockieren. er wäre die erste person überhaupt, die davon erfährt. er ist sehr lieb und wird sich bestimmt direkt riesige sorgen um mich machen.
wie habt ihrs angesprochen? habt ihr ein paar tips vielleicht?

Hey,

Ich finde es sehr mutig von dir, dass du es ihm sagen möchtest...

Ich weiß nicht mehr, wie ich das erste mal über svv gesprochen habe... ich habe mich erst in einem Forum geöffnet und dann in der schule. Bei Fachpersonal kann man ja mit der Tür ins yhaus fallen, dachte ich damals und habe es getan. Bei dir habe ich aber eine konkrete Idee?

Vielleicht Erzählst du ihm zunächst von den Auslöserin? Dass du viele Probleme hattest und welche das waren, dass du dann irgendwann überfordert warst...
Und dann könntest du fragen, ob er weiß was SVV ist.
wenn nicht, kannst du es ihm erklären und eben auch sagen, dass du keinen anderen Ausweg gesehen hast und es dann passiert ist.
Falls er weiß was es ist, kannst du ihm berichten, was du getan hast, vielleicht auch wie es dazu gekommen ist.

Bitte ihn vorher, dich in jedem Fall ausrede zu lassen, und warte dann seine Reaktion ab.

Och wünsche dir ganz viel kraft dafür!

Lieben Gruß
Hope.

danke für deine antwort.
ja also er kennt in jedem fall svv und er weiss auch, dass es mir in letzter zeit prinzipiell nicht gut geht. mmhhh ach ich komm mir so komisch vor wenn ich mir vorstelle sowas zu sagen wie "ja und dann wusste ich nicht mehr weiter und hab..." aber vielleicht gibts da auch keine angenehme art es zu erzählen...

Hey,

So etwas zu beichten, ist niemals angenehm, glaube ich. Wie du es ihm sagst, ist natürlich deine Sache, vielleicht findest du einen anderen weg.

Du könntest ihn natürlich auch "zufällig" deine Narben sehen lassen (wenn du frische wunden hast, sollteest du es lassen, der Ekelfaktor ist m.E. einfach zu hoch). Dann wird er fragen, was du dort getan hast.

So habe ich es damals mit meinem Arzt gemacht. Ich war dort wegen einer Untersuchung und er musste mich abhorchen. Naja als ich dann meinen Pullover ausgezogen habe, hat er die riesigen bl*tergüsse an meinen werken gesehen. Er fragte mich, ob ich daheim geschlagen werde.
Und ich sagte ihm ganz platt "Nein, das war ich selbst"

Wenn er dich fragt, was du getan hast, könntest du ihm dann sagen, dass du es selbst warst. Dann wird er dich Sabrina auch nach deinen Beweggründen fragen. So oder so wird es unangenehm sein, bereite dich am besten Aug den besten und auf den schlimmsten Fall vor.

Was wirst du tun, wenn er kein Verständnis hast?

Ich möchte dir keine angst machen, aber ich möchte dass du, wenn du enttäuscht wirst, keinen Rückfall erleidest.

Lieben Gruß
Hope.

ja es ist vl gut, mit "dem schlimmsten" zu rechnen, wobei ich mir das bei ihm echt nicht vorstellen kann. ich hab eher angst, dass er sich dann vorwürfe macht nicht genug für mich da gewesen zu sein oder so.

das "zufällige zeigen" find ich clever zumindest bei nem arzt. bei meinem freund will ich das aber nicht weil ich da ja ein bisschen lügen würde so von wegen zufällig zeigen und ich möchte gerne ehrlich sein zu ihm.

vl gibts noch mehr leute die ideen haben oder erzählen können?

nabend,

also, bei mir wars so, dass ichs eigentlich niemandem erzählen wollte. genau genommen will ich das auch jetzt nicht.
ich weiß nicht, ich hatte immer das gefühl, dass svv etwas ist, das niemand versteht, der es noch nie gemacht hat. ähnlich wie mit drogensucht. sowas versteht man nicht, wenn man selbst noch nie in dieser, pardon, sch****e gesteckt hat.
daraus habe ich die konsequenz gezogen, dass ich nur mit leuten drüber rede, die selbst betroffen sind.

von meinen nicht-betroffenen freunden wissen es die meisten nicht. diejenigen, die es wissen (sind nur wenige), da habe ich das so gemacht- ich habe einen zeitpunkt meiner entwicklung abgewartet, an dem ich es nicht mehr "zwanghaft" versteckt habe, und mich dann mit freund/freundin getroffen und da einfach was kurzärmeliges angezogen. sobald wir unter 4 augen waren, kamen dann natürlich die fragen- geschockt, entsetzt, und auch ein wenig hilflos. naja, damit muss man rechnen (hast du ja auch schon gesagt).

ich drücke dir die daumen, dass seine reaktion für dich o.k. ist.

an.

Hallo grinsekatze,

ich finde es auch sehr mutig und ganz stark von dir, dass du deinem Freund davon erzählen möchtest. Und ich kann sehr gut verstehen, dass du dir Gedanken machst, wie du es am besten ansprichst. Ich an deiner Stelle würde vielleicht so machen: "Ich denke, wir wollen immer ehrlich zueinander sein und es gibt etwas, dass du über mich wissen solltest. (...)". Dann erklärst du direkt, warum du es ihm erzählst und hast einen etwas angenehmeren Einstieg.

Als ich es meiner besten Freundin damals erzähl habe, war ich bei ihr. Wir hatten einen gemütlichen Abend mit Tee und quatschen und dann habe ich es irgendwann einfach gesagt. So à la "Ich muss dir was sagen". Es war wirklich nicht leicht, aber hinterher ging es mir besser, weil ich nicht mehr dieses Gefühl hatte etwas verheimlichen zu müssen. Sie hat seh gut reagiert, war natürlich geschockt, fing kurz an zu weinen, aber danach war diese Etwas, was zwischen uns stand, gebrochen. SIe hat sich hinterher im Internet informiert und wir haben noch darüber gesprochen. Seit dem ist das eigentlich kein Thema mehr bei uns.

Ich wünsche dir, dass es alles gut läuft, dass du die Kraft hast, es zu sagen. Und ich wünsche dir vor allem, dass dein Freund angemessen reagiert!

Ganz liebe Grüße,

yearning

Hey,

also ich habe das erste mal nach zwei Jahren offen darüber geredet. Die erste (und bislang so ziemlich einzige) Person, die von dem Sv*v und meiner ES weiß, ist eine liebe Freundin von mir. Ich hatte selbst am Anfang ungeheure Angst davor, ihr zu erzählen, wie es mir geht, gerade weil ich wusste, wie sensibel und fürsorglich sie ist. Doch sie hatte schon davor gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmte und mich gezielt darauf angesprochen, ob irgendwelche Probleme vorliegen. Ich finde, dass wirklich gute Freunde oder Leute, die einem Nahestehen, durchaus erkennen können, ob es einem gerade gut oder schlecht geht, sofern man auch bereit ist, ihnen gegen über gefühlstechnisch ehrlich zu sein.
Ich hatte es ihr in einer gemeinsamen Freistunde erzählt. Wir saßen vor dem Schulgebäude auf der Wiese und haben viel gelacht und geredet. Dann wurde sie plötzlich etwas ernster, hat darüber geredet dass ich in letzter Zeit so komisch sei..
daraufhin habe ich dann verzweifelt nach Ausreden gesucht. Sie wollte mich umarmen und hat zufällig meinen Arm gestreift. Ich hab ihn so schnell weggezogen und dann wusste sie schon dass da was nicht stimmte. Ich hab daraufhin versucht, einfach ehrlich zu ihr zu sein. Sie war erstaunlich tapfer aber ich selbst habe manchmal immer noch Bedenken ihr mit meinen Probleme zuviel zugemutet zu haben. Totzdem unterstützt sie mich immernoch und ist eine liebe Freundin.

ich würde an deiner Stelle vielleicht erst davon reden, dass du Sorgen/Probleme etc hast und schauen, wie er darauf reagiert. Wenn er dann eben selbst darauf eingeht vielleicht vorsichtig den Ärmel hochstreifen /wenn du dich dort verl*et*tzt/ oder gleich ehrlich sagen, was dich bedrückt.
ich selbst hatte das Glück dass meine Sitaution selbsterklärend war. hoffe trotzdem dass du damit was anfangen kannst und ich wünsche dir alles Liebe - und wenn es ein guter Freund ist, musst du dir sicher keine großen Sorgen machen. Manche Leute sind stärker als man meinen könnte.

LG

mein freund kann doch nicht kommen. er muss arbeiten. damit ist der ganze plan erstmal hinfällig