Angst, Zweifel...

      Angst, Zweifel...

      Ich muss mal wieder einen Thread eröffnen, ich hoffe das ist ok!

      In einer Woche geht bei mir ja die stationäre Therapie los. Und ich war in den letzten Tagen und Wochen immer mal wieder kurz davor dort anzurufen und das alles abzusagen. Auch wenn das falsch gewesen wäre. Ich habe Angst davor. Angst davor, dass ich mit den Mitpatienten nicht klarkomme, mit den Therapien und mit den Ärzten/Therapeuten und Pflegern.
      Ich weiß dass ich das jetzt noch nicht wissen kann und dazu muss ich es ausprobieren, aber gegen diese Angst kann ich ja nichts machen...Und da ich mich ja lange genug kenne weiß ich, dass es gut sein könnte, dass ich in dieser Woche auf die dumme Idee komme und da anrufe oder dass ich nach 1 oder 2 Wochen abbreche, wenn ich da einfach nicht klarkomme. Klar ich weiß, dass ich kämpfen muss und soll aber das fällt mir nicht immer besonders leicht.
      Noch größere Angst habe ich davor, dass ich in der Klinik [...] wieder auf eine geschlossene Station komme. [...]
      Und ich habe Angst davor rausgeschmissen zu werden, wenn ich die Anforderungen nicht erfülle. Ich meine ich verletze mich jeden Tag (mal mehrmals mal nur einmal) und das schon seit März.
      Können die jetzt von mir verlangen, dass ich das von heute auf morgen lasse? Klar Skills werden auf jeden Fall ausprobiert und angwendet, aber wenn es mal nicht klappt kann ich ja auch nichts machen...
      Ich weiß einfach nicht, was ich gegen all meine Zweifel und Ängste tun soll, vielleicht könnt ihr mir ja irgendwie weiterhelfen :S

      LG
      hopelessgirl94



      [Edit: Sätze und Satzteile entfernt, bitte auf die Löschkriterien achten! / klirr]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      Hey,

      ich denke, dass viele hier deine Ängste kennen und das auch total normal ist. Was genau man dagegen machen kann weiß ich selber nicht genau, ich finde dass das irgendwo auch ein bisschen dazu gehört und berechtigt ist. Vielleicht hilft es dir ja, wenn du die jetzt die Tage ablenkst und einfach etwas ganz anderes machst was dich nicht an den bevorstehenden Aufenthalt erinnert.

      Meiner Meinung nach schmeißt dich keine Klinik raus, nur weil du nicht direkt mit dem selbstverletzendes Verhalten aufhörst. Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten.. mir wurde das damals nicht verboten, da das SVV ja nur ein Symptom ist und wir haben in der Klinik an den Ursachen gearbeitet und dann war es auch okay, dass ich es manchmal nicht mehr ausgehalten und dem Druck nachgegeben habe. Dafür wurde ich weder rausgeschmissen, noch ermahnt. Wir haben das ganze dann einfach immer besprochen mit Verhaltensanalysen und gut war's. Allerdings weiß ich auch von einer damaligen Mitpatientin, dass sie ihre Rasierklingen abgeben musste und nicht raus durfte in die Stadt um sich neue zu besorgen. Das ist aber ein Einzelfall gewesen. Du bist ja dort um unter anderem zu lernen dich weniger zu verletzen und von daher wäre es absolut idiotisch (meiner Meinung nach), wenn du dafür rausgeschmissen werden solltest.
      Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber ich wollte dir trotzdem antworten. :)
      Kannst du die verborgene Seite des Mondes sehen?", fragte er.
      Sie schüttelte den Kopf.
      "Nein. Egal wo man gerade ist auf der Welt, den Mond sieht man immer nur von einer Seite."
      "Also sehen alle nur dieses traurige Gesicht", sagte er. "Ich dachte, auf der anderen Seite lächelt er vielleicht."
      Hey,
      ich würde noch eine sache hinzufügen: vielleicht hilft es dir ja wenn du versuchst das ganze nicht als Hürde zu betrachten. Klar ist therapie anstrengend und es wird vielleicht schwierig, aber du bist freiwillig dort und die können dich zu nichts zwingen, nur regeln geben. Betrachte es doch als Kurve in einer Straße oder so. Und denk daran, die wollen dir helfen und mit dir arbeiten. Die werden mit dir auch nach besseren möglichkeiten als svv suchen.
      Also bei mir wurde sozusagen erwartet, dass man von einem tag auf den nächsten aufhört. Aber natürlich kam es trotzdem vor dass patienten sich verletzt haben (ich auch *schäm*) und wir wurden nicht rausgeschmissen, sondern es wurde eher geguckt warum wie bei SueShii. Allerdings wären wir, wenn wir es zu oft gemacht hätten, tatsächlich geflogen. Aber es gab natürlich viele möglichkeiten zu reden und verschiedene angebote, dass man seinen druck anderswo loswird. Nur Mut!
      Ob du mit den allen klarkommst, das kann natürlich keiner vorraussagen. Aber auch da wieder, versuch es einfach auf dich zukommen zu lassen. Du scheinst es doch wirklich zu wollen, das werden die schon merken und dann kann es eigentlich nur klappen.
      Was mir auch geholfen hat, war es möglichst gut vorrauszuplanen. Ich habe mir sachen überlegt, die ich unbedingt mitnehmen will, mir sachen vorgenommen (wie briefe schreiben), ein tagebuch gekauft, und einfach versucht es für mich passend zu machen. Vielleicht wäre das ja auch eine Idee für dich.
      Ich wünsch dir alles gute :)
      Lg

      Danke für deine Antwort Kudos!
      Das mit der Straße finde ich eine super Idee! Die Bezeichnung nimmt irgendwie ein wenig Druck aus dem Ganzen.
      Aber der Sache mit dem SVV sehe ich doch noch etwas skeptisch entgegen, denn ich weiß genau, dass ich das von heute auf morgen niemals schaffen werde. Bei mir hat das auch manchmal schon einen gewissen Suchtfaktor, aber wenn es tatsächlich die Regel "Wenn sie sich so und so viele male verletzen müssen wir sie leider entlassen" gibt (was ich nicht hoffe), dann ist es eben so und das ganze war dann nicht das richtige, aber ich glaube das nicht und versuche dem jetzt erstmal positiv entgegen zu schauen.
      Ich habe mir auch schon eine Liste mit Sachen gemacht, die ich unbedingt mitnehmen will und ein neues Tagebuch werde ich mir auf jeden Fall auch noch kaufen, ich meine wo kann man besser Tagebuch schreiben als in einer Klinik quasi wie es wirklich "Hinter den Kulissen" aussieht ;)

      LG
      hopeless
      Hey du,

      Vieles wurde schon gesagt, ich Köche jetzt nicht alles wiederholen.

      In der Klinik wo ich war, haben die ärzte nur selten jemand rausgeworfen. Das war dann nicht wegen svv, sonder wegen grober Regelverstöße, etwa s*x. Belästigung oder mit dem freund aufm Zimmer gehen und dann da im Bett liegen.
      man darf eben nicht vergessen, dass in einer Klinik viel traumatisierte Menschen sind, darrauf solle man Rücksicht nehmen und sich an die regeln halten.

      Auf die geschlossene wirst du nur verlegt, wenn du fremd- oder selbstgefährdend bist. Auf einem offenen Gelände könntest du ja jederzeit in die Stadt. Bei einzelnen Patienten gab es spezielle Regelungen, etwa bei suchtpatienten. Sie durften dann z.b. eine halbe Stunde in die Stadt und mussteen sich mach Rückkehr als Restes bei den Pflegerin melden, wo eben überprüft wurrde, on sie Alkohol getrunken haben oder nicht.

      Wichtig ist dass du ehrlich zu dir bist. Wenn du eine verhaltensanalyse schreibst, solltest du auch das schreiben was dich beschäftigt, sonst können die Pfleger und ärzte dir nicht helfen.

      Lieben Gruß
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Ich habe mit dem nicht rausgeworfen werden leider andere Erfahrungen gemacht, aber die Klinik war sowieso schrecklich und ich will dir jetzt keine Angst machen.
      Ich kann mich Hope in ihrem Ratschlag in Endeffekt nur anschließen, bitte sieh die Therapie als Chance, dir helfen zu lassen und versuche, dich nicht zu sehr in deine Angst und Nervosität hineinzusteigern, sondern eher positiv zu denken und zu hoffen, dass es dir durch den Klinikaufenthalt besser geht! (leichter gesagt als getan, ich weiß... Aber versuch es doch zumindest!)
      Was das SVV angeht, hätte ich noch den Tipp, von Anfang an mit offenen Karten zu spielen und am besten schon im Erstgespräch zu sagen, wie es momentan damit bei dir aussieht und auch, dass du große Angst vor einem Rauswurf hast, wenn du es nicht sofort in den Griff bekommst. Ansonsten hast du natürlich, wie auch schon erwähnt, ganz andere Möglichkeiten und Anlaufstellen als zu Hause (Fachleute, Gespräche, Übungen von Skills und Stabilisierungstechniken,...), wodurch das aufhören schon ein bisschen leichter wird.
      Ich kenne es aber auch von mir selbst und Mitpatientinnen, dass man auch auf der offenen Station zumindest die R*s**rkl*ng*n abgeben musste.

      Ich wünsche dir, dass du möglichst positiv denken kannst und alles Gute für den Klinikaufenthalt (aber wir bleiben ja hoffentlich in Kontakt).
      Liebe Grüße,
      Emily
      When everything seems to be against you, remember, that the airplane takes off against the wind and not with it.
      (Henry Ford)
      Danke für eure Antworten Hope und Emily!

      Die Regeln habe ich zum Glück schon und die einzuhalten wird mir nicht schwer fallen! Von daher ist es gut zu hören dass ihr bis jetzt nicht die Erfahrungen gemacht habt dass man bei SVV rausgeschmissen wird.

      @Emily: Danke für den Tipp, ich werde es direkt zu Beginn ansprechen und ich versuche mich von meiner Angst nicht so einnehmen zu lassen und es als Chance zu sehen!
      Ja, wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt :)

      LG
      hopeless