Wie stärkt man die Selbstwirksamkeit?

17teers · 24. November 2012, 15:05

Hallo

Ich hätte da eine Frage, die mich schon lange beschäftigt. Und zwar ist die, wie und ob man überhaupt die Selbstwirksamkeit stärken kann.
Ich muss demnächst eine Therapie anfangen, aber ich bin so schlecht im Reden und deshalb weiß ich nicht, ob da wirklich eine Thera für mich das richtige ist. Die letzte habe ich auch schon abgebrochen, wobei auch das nicht-reden-können eine Rolle gespielt hat.
Und da ich eben eine solche Einstellung habe, dass ich das schon von vornherein nicht schaffe, kann das ja niemals funktionieren! Es fehlt bei mir eben sehr stark die Selbstwirksamkeit.

Kann man da etwas dagegen tun, dass man diese stärken kann und nicht mehr immer denkt, dass man sowiso nichts schafft?
Diese Einstellung habe ich nämlich grundsätzlich bei allen Themen, die mich betreffen. Zurzeit mache ich ein Praktikum und ich ging auch wieder mit der Einstellung hin: "Das wird schief gehen, ich kenn mich ja und ich weiß, dass ich wieder zu wenig reden werde und mich dies und das nicht traue und ich irgendeinen Mist baue ... "
Und meine Einstellung bestätigt sich auch meistens. Aber vielleicht bestätigt sie sich nur, weil ich schon von vornherein diese Einstellung habe?

Weiß jemand, wie man damit umgehen kann oder seine Selbstwirksamkeit stärken kann?

Danke schonmal für Antworten

Liebe Grüße,
17teers

farin · 25. November 2012, 10:25

Hallo 17teers,

mir hat es geholfen, nicht immer diesen riesen Berg zu sehen. "Ich schaffe das ganze nicht" - sondern mit gezielt Ziele zu setzen. z.B Ich möchte mich morgen das trauen (eben eine ganz spezielle Sache). Dann hast du ein Ziel und nicht das "Gesamtpaket".
Dein Kopf wird zwar immernoch sagen, das du das nicht schaffen wirst, aber an einem konkreten Ziel lässt sich leichter arbeiten, als an einem großen Thema.
Desweitern habe ich mir immer Mantras aufgesagt. "Du wirst das schaffen, du wirst das schaffen" - eben genau das Gegenteil, von dem was dein Kopf dir sagt.

Du schreibst, das reden dir nicht liegt und du u.a. deswegen deine Therapie abgebrochen hast. Versuche in einer nächsten Therapie doch genau darüber zu reden. Nämlich genau darüber, warum du nicht reden kannst/diese negative Einstellung hast.
Wenn der Anfang geschafft ist, kannst du dir für jede Therapiestunde ein Thema überlegen über das du konkret reden möchtest.

Ein Psychologe in der Tagesklinik hat so jede Therapiestunde begonnen. Hat den Patienten gefragt "worüber möchten sie heute reden". Wenn vom Patienten nichts kam, kam auch von diesem Therapeuten nichts - es gab auch schon Stunden, da haben sich Therapeut und Patient die ganze Therapiestunde angschwiegen.

Liebe Grüße
farin

17teers · 25. November 2012, 13:19

Hallo farin,

danke erstmal für deine Antwort

Sich kleine Ziele setzen ist eine sehr gute Idee. Ich werde das mal probieren. Nur bin ich eben sehr schnell demotiviert, wenn ich nicht gleich etwas schaffe. Dann sage ich mir immer "ich hab´s doch gewusst, dass ich das nicht kann" :rolleyes:

ich muss eben noch sehr viel an meiner Einstellung arbeiten..
Aber ich probiere das ganz sicher mal aus. Auch das mit den Mantras. Danke für deine Ideen!

Meine Psychologin hat das mit mir auch gemacht, dass sie gefragt hat, über was ich reden möchte. Nur ist mir da nichts eingefallen. Aber ich habe mich zu Hause dann vorbereitet und habe mir auch überlegt, über was ich reden möchte. Als ich dann aber vor ihr gesessen bin, habe ich kein Wort rausgebracht. Und so liefen eigentlich fast alle Stunden ab. Nur ein einziges Mal hat es funktioniert, dass ich etwas sagen konnte, nach einigen Anläufen. Und dieses Thema war mir persönlich sehr wichtig. Aber sie hat das nicht ernst genommen. Und ab da habe ich gar nichts mehr gesagt, was mir wichtig war.
Vielleicht war das aber einfach nur die falsche für mich und mit einer anderen Therapeutin kann ich besser reden.

Danke!
Liebe Grüße,
17teers