Wie soll ich damit umgehen??

      Wie soll ich damit umgehen??

      Hey!

      Also. Meine Mama hat vor ca. 3 Wochen erneut erfahren, dass ich immer noch mit SVV zu tun habe, obwohl ich ihr vor einem halben Jahr versprochen habe, damit aufzuhören. Sie hat mir auch immer vertraut und hat geglaubt, mir geht es gut.
      Dann kam der Elternsprechtag und da bekam sie die volle Ladung Lehrerbesorgnis ab. Naja, und weil ich mit meiner Psychologielehrerin darüber gesprochen habe, ließ sich das nicht mehr vermeiden, dass es meine Mama erfährt.

      Vor ein paar Tagen hat sie dann einfach gesagt, sie will meinen Arm anschauen. Ich wollte das aber nicht und zeigte ihn nicht freiwillig. Nur hat sie mich dann einfach hergerissen und meine Ärmel zurückgezogen.
      Und ab da fäng es an. Jetzt kommen ständig Kommentare, wie "wenn du mal mit Kindern arbeiten willst, dann vertraut dir ja niemand mehr sein Kind an" oder "machst du das aus Langeweile oder hast du nichts besseres zu tun" ...

      Ich tu so, als ob mir diese Kommentare nichts ausmachen würden, aber in dem Moment, wo sie so etwas sagt, könnte ich anfangen zu weinen.

      Zudem war auch vor ein paar Tagen eine ziemlich blöde Situation mit dem Essen. Ich habe zweimal die Woche Nachmittagsunterricht und wir müssen selber ein Mittagessen von zu Hause mitnehmen, wenn wir nicht Pizza oder solche fettigen Sachen essen möchten (blödes Schulsystem..)
      Und ich habe aber mein Mittagessen in der Schule nie gegessen, das ist für mich einfach die perfekte Gelegenheit, nichts zu essen. Und wie immer habe ich mein Mittagessen eingepackt, damit sie das sieht, bin die Treppe runter zur Haustür und habe es eben dort versteckt, wo ich es immer verstecke. Nur hat sie das an dem Tag gesehen.

      Und schon wieder das gleiche wie immer, es kommen Kommentare.. Z.B. gingen wir neulich etwas trinken und sie bestellte einfach für uns beide eine heiße Schokolade. Nur hat die Kellnerin mich selber gefragt, ob ich Sahne drauf haben will. Ich habe nein gesagt. Meine Mama dann "warum denn? Du hast doch zu Mittag auch nichts gegessen"
      Oder sie fragt "was willst du denn heute wieder _nicht zu Mittag essen?"

      Jetzt bin ich einfach langsam fertig von ihren Kommentaren, aber ich weiß nicht, was ich machen soll :crying:
      Sie darauf ansprechen kann ich nicht, weil ich eigentlich froh bin, wenn ich dieses Thema vermeiden kann und wenn ich es anspreche, dann redet sie dann weiter und am Ende hat sowieso immer sie recht. Am Ende schweige ich dann nur mehr und sie hat immer gewonnen..



      Entschuldigung, wenn es etwas verwirrend ist..
      Liebe Grüße,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Hey!

      17teers schrieb:

      Sie hat mir auch immer vertraut und hat geglaubt, mir geht es gut.
      ............
      Am Ende schweige ich dann nur mehr und sie hat immer gewonnen..

      Also für mich hört sich das eher an, als hätte dein das Gefühl, sie habe etwas falsch gemacht und verloren.

      Allerdings frage ich mich mich auch, warum du es empfindest, als habe sie gewonnen. Was hat sie denn gewonnen? Gewinner und Verlierer gibt es doch normal bei einem Wettkampf. Ich glaube eher, daß sie dir klar machen will, daß du das Vertrauen erstmal verspielt hast.
      Was du machen kannst/musst? Dir das Vertrauen wieder erarbeiten. Und wie das geht, ist dir klar, denke ich.
      Und etwas kleines noch am Rande. Solange deine Mutter solche Dinge von sich gibt, will sie dich reizen und ärgern, bestimmt auch, weil sie nicht weiß, wie sie anders etwas bei dir auslösen kann. Das wiederrum heißt, daß du ihr nicht egal bist. Und ist das nicht etwas Gutes?


      Gruß EinMensch
      Ich denke, dass 17teers sich einfach unverstanden fühlt. Ihre Mutter scheint sie nicht ernst zu nehmen. Zumindest scheint 17teers das so zu empfinden.

      Ob die Mutter die Probleme ihrer Tochter tatsächlich nicht ernst nimmt, sei mal dahingestellt, da dieses kleinreden der Probleme durchaus auch zeigen kann, dass deine Mutter doch größere Probleme damit bzw. mit dem richtigen Umgang mit diesen Problemen hat. Andererseits besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass deine Mutter, dein Problem tatsächlich nicht nachvollziehen kann. Viele Leute können Probleme anderer nicht nachempfinden. Sie haben dann
      oft keinen Zugang zu der Thematik. Das ist so, wie wenn man einem
      Gehörlosen erklären wollte wie es ist Musik zu hören.

      Man r*tzt sich doch m.E. auch, um sich für persönliches "Versagen" zu bestrafen. Man fühlt sich so schon wertlos, nutzlos, erfolglos, unglücklich, einsam und ungeliebt oder nur als Last und bräuchte m.E. eben eher Halt, Liebe und Verständnis der Eltern, die einem das geschundene Selbstwertgefühl wieder aufbauen, um z.B. auch mit Niederlagen besser umgehen zu können, die einem im Leben nun einmal passieren. Ist man selbst schon am Boden erhofft mach sich doch viel eher aufbauende Worte, als dass einem die Selbstzweifel, die man eh schon hat, noch bestätigt werden. Bei mir hat so etwas mal in einem völligem Zusammenbruch geendet.

      Unverständins anderer der eigenen Probleme gegenüber führt natürlich oftmals dazu, dass man sich noch mehr zurückzieht und einigelt, einen gute Mine zum bösen Spiel macht, was natürlich in dem Zusammenhang leider oftmals zu noch mehr Selbstzweifeln führt.

      Ich kann dich wirklich sehr gut verstehen, denn mir geht es relativ
      ähnlich. Ich habe nämlich auch den Eindruck, dass man sich zwar meine
      Probleme anhört, doch dann auch wieder schnell ignoriert und das Thema
      wechselt. Nach dem Motto, ich habe meine Pflicht erfüllt und dir zugehört, jetzt nehme bitte auch Rücksicht auf mich und lass mich mit deinen Probleme in Ruhe. Ich für meinen Teil habe gelernt, damit umzugehen, dass ich doch eigentlich immer relativ alleine da stehe. Es ist manchmal einfacher, die harte Realität zu akzeptieren, als immer und immer wieder enttäuscht zu werden. Und enttäuscht wird man leider nur, wenn man seine Erwartungen zu hoch schraubt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wirklich sehr viele Menschen sehr ichbezogen sind und es davon leider nur recht wenige Ausnahmen gibt. Leider muss man seine Probleme oftmals selbst lösen. Ein anderer wird es nicht für dich tun. Der erste Schritt dahin, ist die Erkenntnis, dass man ein Problem hat und dann gibt es Anlaufstellen, die einem auch wirklich weiterhelfen. S.g. "Freunde" sind da oftmals weniger hilfreich.

      Schau mal, es gibt zum Beispiel dieses Forum, wo die meisten Probleme dann doch ernst genommen werden, du auf Gleichgesinnte triffst, die dir versuchen zu helfen, um des Helfens willen. Ich würde dir raten, dir jemanden zu suchen, der Verständnis für dich hat. Der deine Krankheit als solche anerkennt und hilft dir sie zu heilen bzw. an den Ursachen zu arbeiten. Solche Menschen findet man nicht zwangsläufig in der Famile oder im Freundeskreis.

      LG, Evo
      Danke für eure Antworten Ein_Mensch und Evo :)

      @Ein_Mensch:
      Gewinnen in dem Sinn, dass sie wieder mal recht hat. Ich gebe dann nach. Meine Argumente zählen bei ihr nicht, sie glaubt sowieso immer, dass ich unrecht habe oder dass ich sie anlüge. Wenn sie z.B. fragt, warum ich mich wieder v*rl*tzt habe und ich kann ihr keinen für sie relevanten Grund nennen, dann glaubt sie, ich lüge sie an.
      Ich weiß natürlich, dass sie guten Grund dazu hat, mir nicht mehr zu glauben, aber trotzdem. Mehr als die Wahrheit sagen kann ich ihr auch nicht und wenn sie die nicht akzeptiert, dann weiß ich auch nicht weiter.
      Es ist schon etwas Gutes, dass ich ihr nicht egal bin, aber kann sie das nicht auf eine andere Weise zeigen? Ihre Reaktionen und Unterstellungen sind eben mit ein Grund, dass ich ihr nichts erzähle. Ich habe das ja schon beim ersten Mal gesehen, wie sie reagiert hat. Da habe ich mir geschworen, einmal und nie wieder rede ich mit ihr darüber.

      @Evo:
      Genau das nicht-ernst-nehmen meine ich auch. Sie reagiert in meinen Augen kindisch und nicht so, wie vielleicht ein Erwachsener reagieren sollte. Ich mein, ich bin ja auch kein Kind mehr, von daher könnte sie mit mir auch einfach normal darüber reden, ohne mir Vorwürfe an den Kopf zu knallen.

      Evo schrieb:

      Andererseits besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass deine Mutter, dein Problem tatsächlich nicht nachvollziehen kann.

      Nein, das kann sie auch nicht. Meine Erklärungsversuche sind immer gescheitert und sie will das auch nicht verstehen, deshalb habe ich damit schon aufgegeben.

      Mit den Freunden ist das wieder so eine Sache. Du hast recht damit, dass auch Freunde da meistens keine große Hilfe sind. Meine sind derzeit alle mit ihren Jungs beschäftigt und haben damit ihre Probleme. Ich frage deshalb nur ungern bei ihnen um Hilfe.

      Ja, dieses Forum hilf schon weiter. Nur würde ich eben auch gerne wissen, dass mich meine Mitmenschen und vor allem meine Mama verstehen kann. Damit ich mich in meiner Familie eben auch ein bisschen wohler fühle.


      Liebe Grüße,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Hej,

      also zuerst wollte ich mal sagen, dass es meines Erachtens nach absolut nicht in Ordnung von Deiner Mutter ist, Dir gewaltvoll die Ärmel hochzuziehen. Ich finde das übergriffig und absolut grenzüberschreitend. Ich weiß nicht, wie Du das siehst, aber ich persönlich würde ihr das mal sagen. Bei mir gab es auch solche Vorfälle, die teils ziemlich dramatisch abgelaufen sind, inzwischen hat sich meine Mutter dafür entschuldigt. Natürlich ist das eine "Verzweiflungstat" einer sich sorgenden Mutter, aber hej, das ist Dein Körper, und sie hat Deine Grenzen zu respektieren!

      Zu den Kommentaren, die Dich offensichtlich sehr v*rl*tz*n (verständlich)...ich denke, dass das sicher auch viel mit ihrer Verzweiflung und ihrer Unbeholfenheit zu tun hat. Sie hat wohl keine Ahnung, wie sie mit Dir umgehen oder Dich ansprechen soll. Dass sie das so konfrontativ macht ist natürlich echt scheiße, vielleicht ist sie sich gar nicht im Klaren darüber, wie sehr sie Dich damit v*rl*tzt und von sich wegstößt. Ich kenne das auch vno mir und meiner Mutter und kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass das ein Prozess ist, der eben seine Zeit dauert...bis irgendwie alle ein bisschen klarkommen mit der Sache und sich daran gewöhnt haben, dass das eben jetzt so ist. Dass es dazugehört, dass man rückfällig wird, und nicht einfach alles von heute auf morgen gut sein kann.
      Was mir einfällt, weil Du meinst, Du wolltest/könntest nicht mehr mit ihr darüber reden...wie wärs, wenn Du nen Brief schreibst? Klingt vielleicht blöd und vielleicht ist es auch gar nicht "Dein Ding"...aber möglicherweise versteht Deine Mutter das dann besser. Du könntest ihn quasi "perfekt" ausformulieren und sie hätte keine Chance, dazwischen zu reden. Und sie müsste ihn alleine lesen und sich richtig damit auseinandersetzen...

      Weiß nicht, nur so ne Idee. Bin ein bisschen wirr, hoffe, ich konnte Dir vielelicht trotzdem irgendwie helfen.
      Wünsch Dir auf jeden Fall, dass Ihr wieder n bisschen zueinander findet, wenn es so weit ist und Du das willst und kannst...
      Lieben Gruß
      feder_vogel
      "Ich glaube [...] nicht allein nicht an die Existenz eines Gottes in, über oder jenseits dieser Welt,
      ich glaube oft nicht einmal an diese Welt."
      Wolfgang Herrndorf
      Hallo feder_vogel,

      dass sie das alles aus Verzweiflung macht, ist mir schon klar. Nur verstehe ich nicht, warum sie sich eigentlich nie bei jemandem informiert. Denn sie scheint überhaupt nicht zu verstehen, dass man SVV nicht "einfach" lassen kann. Sie behauptet immer, ich solle doch einfach laufen gehen oder sonst irgendwas machen.

      Das mit dem Brief ist eine gute Idee. Ich werde das mal probieren, aber ich weiß nicht, ob ich ihr den dann auch tatsächlich geben kann. Ich habe Angst, dass sie das irgendwie kindisch findet oder so. Natürlich weiß ich das jetzt noch nicht, aber ich habe irgendwie immer die Angewohnheit, mir alles viel schlimmer vorzustellen, als es dann eigentlich ist :xmasrolleyes:

      Danke für deine Antwort :)
      Liebe Grüße,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Hej,

      echt interessant, wie Mütter da ähnlich reagieren. Meine Mutter gibt mir heute noch so wundervolle Tipps wie "Geh doch raus joggen oder an die Sonne, das macht Glückshormone". Ich miene nicht, dass das nicht stimmt, aber es ist halt nicht immer möglich, wenn es einem richtig scheiße geht und man z.B. auch Probleme mit dem eigenen Körper hat etc.
      Aber wenn sie sich selbst nicht informiert über SVV, wie wäre es denn, wenn Du ihr da mal was "unterschiebst". Es gibt ja genug Seiten im Internet (muss ja nicht diese hier sein...), wo das -auch für Angehörige- gut erklärt ist. Könntest da ja mal was ausdrucken und ihr in die Hand geben oder aufn Tisch legen. Müsstest Du ja auch nix zu sagen oder so...oder ihr mal ein Buch in die Hand drücken, wobei ich persönlich da jetzt grad keins über SVV kenne, das so richtig für Eltern taugt...vielleicht ja jemand anders hier.

      Also ichfänd es toll, wenn Du das mit dem Brief probierst...vielleicht klappts ja doch. Und ich finde das ehrlich gesagt auch ziemlich erwachsen von Dir, gar nicht kindisch. Schließlich ist es Dir nicht scheißegal, was sie denkt, Du blockst nicht total ab, Du versuchst ja zu erklären. Da finde ich ihre Reaktionen eher kindisch oder unreif. Und ganz im ernst, ich glaube, Du kannst da nichts schlimmer machen. Eigentlich könnt ihr beide da nur gewinnen, finde ich.

      Alles Gute!
      feder_vogel
      "Ich glaube [...] nicht allein nicht an die Existenz eines Gottes in, über oder jenseits dieser Welt,
      ich glaube oft nicht einmal an diese Welt."
      Wolfgang Herrndorf
      Hey :)

      Stimmt, ich könnte ihr mal was ausdrucken. Danke für die Idee! Das werde ich sicher machen. Danke!

      Und ja, Du hast recht, was das mit dem Brief angeht. Schlimmer kann ich es eh nicht mehr machen und wenn sie es da auch noch nicht versteht.. dann muss ich eben damit leben. Aber einen Versuch ist es immer mal wert.

      Danke, Du hast mir sehr geholfen :)
      Liebe Grüße,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Hej,

      das klingt doch gut, freut mich zu lesen. Vielleicht willst Du ja irgendwann berichten, wenns was Neues gibt.
      Hoffe, es klappt wie Du's Dir vorstellst!

      Schönes Wochenende!
      "Ich glaube [...] nicht allein nicht an die Existenz eines Gottes in, über oder jenseits dieser Welt,
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      Wolfgang Herrndorf
      Hey!

      Leider muss ich sagen, dass das mit dem Brief noch warten muss. Gestern hat sie wirklich etwas gesagt, das mich sehr v*rl*tzt hat und jetzt will ich mit ihr überhaupt nicht mehr darüber reden. Ich sehe da gerade keinen Sinn mehr. Sie sagte u. a., dass ich es ja so wollte, wie es gekommen ist. Und wenn sie diese Meinung hat, was mache ich mir dann noch die Mühe, etwas anderes zu beweisen, wenn ich es doch nicht beweisen kann?
      Vielleicht wird es ja dann ein bisschen besser, wenn ich eine Therapie anfange. Ich habe Anfang Jänner ein Erstgespräch. Vielleicht kann mir da ja jemand helfen und mit ihr reden. Alleine kann ich es mit meiner Mama einfach nicht..

      Aber vielen Dank für eure Hilfe,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Hej,

      das ist schade, tut mir leid...
      Aber es ist doch gut, dass Du auf Dich achtest und Dich abgrenzt. Wenn das grade zu viel ist und Dich nur belastet, macht es ja auhc keinen Sinn.
      Ich glaube, es ist sicher gut, das dann in der Therapie mal anzusprechen. Vielleicht kann sich Deine Mutter eher mit der Thematik auseinandersetzen wenn sie mal was von nem "Fachmenschen" dazu hört...auch wenns schade und blöd ist, dass das nicht auch so funktioniert.

      Auf jeden Fall alles Gute für Deine Therapie und so!
      feder_vogel
      "Ich glaube [...] nicht allein nicht an die Existenz eines Gottes in, über oder jenseits dieser Welt,
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      Wolfgang Herrndorf