Zurückweisung - seither innerlich wie t*t

      Zurückweisung - seither innerlich wie t*t

      Hallo ihr Lieben,

      also ich habe ca. ein halbes Jahr ohne Vertrag und für Ausbildungsgehalt gearbeitet, obwohl ich ausgelernt bin. Meine Chefin hat gesagt, sie gibt mir einen Vertrag, wenn ich aus der Klinik zurück bin. Nach dem Klinikaufenthalt habe ich eine Wiedereingliederung gemacht. In der letzten Woche der Wiedereingliederung habe ich meine Chefin gefragt, wie es weitergeht. Dann hat sie gesagt, sie weiß es nicht, sie denkt, ich wäre nicht gesund (stimmt ja auch, aber werde ich es je sein?) und sie würde mir erstmal keinen Vertrag geben. Und das nach zahlreichen Überstunden und stillem hinnehmen von Frechheiten der Chefin. Ich bin dann weinend gegangen (es war Feierabend) und mir ging es so elend, dass ich mich noch im Auto g*r*tzt habe. Völlig aufgelöst bin ich dann zu meiner Therapeutin gegangen, die mich schließlich dazu überredet hat, in der Klinik vorbeizuschauen, in der ich war und noch mit denen zu reden. Insgeheim hat sie darauf gehofft, dass die mich nicht wieder gehen lassen [...]. Es kam dann auch so. Ich kam gleich auf die Geschlossene. Von der Aufnahme in der Klinik fehlen mir im Gedächtnis ganze Abschnitte und ich stand tagelang völlig neben mir. Als hätte ich den Blick auf die Realität verloren. Zeitweise war ich überdreht und hyperaktiv, zeitweise nur müde und am schlafen. Eine Woche später durfte ich dann auf die offene Station rüber. Es geht mir also ein wenig besser. Aber ich stehe irgendwie immer noch neben mir. Die Tage ziehen an mir vorbei und mir fehlt irgendwie das Gefühl für Raum und Zeit. Meine Stimmung schwankt extrem und oft von einer Minute auf die andere. SVV mache ich leider oft gerade, fast jeden Tag, manchmal mehrmals. Seit 2 Wochen bekomme ich auch noch dissoziative Krampfanfälle, wenn mir etwas zu viel wird. Es kommt mir vor, als hätte meine Chefin meine Seele get*tet und mein Leben zerstört. Ich empfinde gerade große Wut und Hass auf sie. Früher konnte ich gar nicht wütend auf sie sein. Egal was sie gemacht hat, ich mochte sie sehr und hab ihr nichts übel genommen. Vielleicht ist es genau deshalb so schlimm für mich...

      Ich musste mir den ganzen Mist jetzt mal von der Seele schreiben, danke fürs lesen!! Wenn jemand ähnliches erlebt hat, würde ich ich sehr über eine Antwort freuen, denn mich überfordert das alles so. Auch, dass ich so überreagiere auf den Vorfall...

      Ich wünsch euch einen schönen Abend und frohe Weihnachten :smile:


      [edit: Teilsatz entfernt, bitte beachte die Löschkriterien! /Volpe]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „La Volpe“ ()

      Hallo du,
      so richtig helfen und eine kluge Antwort geben, kann ich dir leider nicht. Aber ich will dir zumindest sagen, dass ich dich gelesen habe und dich verstehen kann. Ich hatte auch so einen Chef. Ich habe in meiner Ausbildung viel zurückgesteckt und über mich ergehen lassen unter der Prämisse, dass ich nach der Ausbildung übernommen werde. Dazu zählen Beleiddigung und Demütigung, unzähliche Überstunden, keine Bezahlung trotz Arbeitsvertrag, etc. Ich hab das alles über mich ergehen lassen in der Hoffnung übernommen zu werden.

      Aber jetzt mit viel Abstand, kann ich sagen, ich wäre da nicht glücklich geworden und es ist gut so, wie es gekommen ist. Und zu guter Letzt hab ich mich bzw. auch durch meine ungünstige Lage nur ausgenutzt gefühlt. Die brauchten nur jemanden der die Arbeit macht, nicht wiederspricht und kein Geld verlangt, aber arbeitet, wie eine ausgelernte Fachkraft.

      Wenn du auch schon vorher die Zähne hast zusammenbeißen müssen, wärst du in einer Festanstellung vielleicht auch nicht glücklich geworden. Und ich muss mal sagen, Arbeitgeber, welche tatsächlich daran interessiert sind dich zu halten, gehen mit ihren Mitarbeitern anders um. Sie motivieren sie und versuchen sie davon abzuhalten zu Konkurrenz zu gehen, WENN sie denn tatsächlich an DIR interessiert gewesen wären. Das soll jetzt keinesfalls abwertend gegenüber deiner Person klingen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Arbeitgeber einfach nur einen suchen, der wenig kostet, möglichst viel mit sich machen lässt (gerade junge Arbeitnehmer kennen ihre Rechte noch nicht oder trauen sich nicht, diese auch wahrzunehmen) und eigentlich die Tätigkeiten verrichtet, die ihn ersetzbar machen.

      LG, Evo
      Hallo Evo,
      danke für deine liebe Antwort. Tut mir leid, dass du ähnliches erleben musstest. Ist schon sehr traurig, dass es solche Menschen gibt : unhappy: Ich weiß gar nicht mehr, wem ich trauen kann und wem nicht. Über 3 Jahre hab ich sie komplett falsch eingeschätzt und nur das Gute gesehen. Und jetzt merke ich, dass das Gegenteil der Fall ist. Zumindest scheint es so... Wann ging es bei dir wieder aufwärts? Mir fehlt immer noch total die Motivation und Kraft.
      lg, Sternenmaus