spezifische phobie (auto fahren)

      spezifische phobie (auto fahren)

      Hallo,

      ich hätt da ein Thema wozu ich gerne eure Meinungen hören möchte.
      Ich habe seit ich den Führerschein habe und während dessen schon sehr große Angst vor dem Auto fahren. Ich habe Fahrstunden vermieden, bin einmal durch die praktische Prüfung gerasselt, das war 2011. Seit der vermeide ich es Auto zu fahren, was mich auf der Arbeit (Arbeite mit Kindern) sehr einschränkt und mir Probleme mit den Kollegen bringt.
      Wenn ich doch fahren musste, hatte ich große Angst, schwitzen, Tunnelblick, Ohnmacht usw. Oft habe ich mir andere Kollegen gesucht die dann gefahren sind. Die Angst bezieht sich dabei auf Unfallszenarien, Beifahrer vor allem Jgl, die abschätzig über mich reden könnten, und einfach die Angst andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
      Das war das ganze Ding bis 2012.
      Dann hatte ich einen Unfall mit dem Dienstwagen, näher möchte ich nicht drauf eingehen.
      Seit dem bin ich nicht mehr gefahren, meine Kollegen wissen das, mit einer Kollegin habe ich gesprochen. Sie meinte (ist vom Fach), dass es eine spez. Phobie sein könnte. Jetzt habe ich verschiedene Theras rausgesucht und will das ganze behandeln lassen. Es gefährdet meine Arbeit und mein privates Leben ist sehr eingeschränkt.
      Meine Bitte an euch ist:

      Habt ihr erfahrungen mit spez. Phobien, evlt. direkt mit dem Auto fahren?
      Wie lange wird eine Therapie dauern?

      Was die Thera angeht weiß ich genau was ich will, Verhaltenstherapie mit entweder Konfrontationsthera oder system. Desensibilisierung.
      Vielen Dank.
      H.
      "Eric schüttelte den Kopf, blieb stehen und erwartete natürlich, dass
      sich die Vision so benahm, wie sich jede halbwegs anständige Vision
      benehmen sollte, die etwas auf sich hielt, und gefälligst verschwand."
      [Zitat Wolfgang Hohlbeins "Krieg der Engel"]
      Falls du dir vorstellen könntest, Geld zu investieren, ich habe von Fahrlehrern gehört die spezielle Fahrstunden gegen Fahrangst anbieten, also für Leute die bereits den Führerschein haben, aber auf Grund von Angst oder fehlender Notwendigkeit Probleme mit dem Fahren haben. Leider weiß ich nicht mehr als das, da ich selber nicht von betroffen bin.
      Et kütt wie et kütt un net anners!
      Danke für deine Antwort.
      ich möchte keine Fahrstunden nehmen, weil ich es mir nicht leisten kann ich bin Azubi. Außerdem sind die nicht therapeutisch ausgebildet, ich denke das da eine Thera schon besser ist. Vor allem da meine Kollegin die Psychologin ist meinte das die symptome zu einer spez. Phobie passen könnten und wir hatten 3 Termin zusammen.
      Habe jetzt verschiedene Thera Möglichkeiten. werde anrufe tätigen und mal sehen ob es was bringt.
      fände es nur schön wenn ja jmd erfahrung hat, kann auch eine soziale phobie sein, da läuft die sitzung ähnlich ab.

      lg
      "Eric schüttelte den Kopf, blieb stehen und erwartete natürlich, dass
      sich die Vision so benahm, wie sich jede halbwegs anständige Vision
      benehmen sollte, die etwas auf sich hielt, und gefälligst verschwand."
      [Zitat Wolfgang Hohlbeins "Krieg der Engel"]
      Hallo Hoffnungslicht,

      also ich denke, eine Therapie wäre da auf jeden Fall hilfreich. Ich hab selber meistens Verhaltenstherapie gemacht, unter anderem wegen sozialer Ängste. Wie lange das dauert, kann ich dir leider nicht sagen, weil es auch noch um andere Sachen ging und ich deswegen sehr lange in Therapie war. Außerdem denke ich, dass das bei jedem anders ist. Die Krankenkasse bewilligt einem im Normalfall 25 (Kurzzeittherapie) oder 45 Stunden (Langzeittherapie), was man dann ggf. noch verlängern kann. Aber wie gesagt, das muss ganz individuell entschieden werden.
      Ich fand die Verhaltenstherapie deshalb am besten, weil es eben ganz konkret darum ging, was ich tun kann, wie ich mich verhalten kann, damit es mir besser geht. Natürlich haben wir auch Ursachenforschung betrieben, aber das war nicht der Hauptteil. Erstmal wurde die angsterzeugende Situation analysiert. Oft ist Angst ja ganz diffus und da war es wichtig, konkrete Dinge herauszuarbeiten. Das über die Angst reden und ernstgenommen werden hat da schon sehr geholfen. Und auch das verstehen, wie Angst funktioniert. Und dann habe ich sehr viel geübt in der Therapie. Ich habe immer konkrete Hausaufgaben bekommen (zum Beispiel jemand Fremdes nach der Uhrzeit fragen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren um mich der Angstsituation auszusetzen etc.). Dazu haben wir dann noch Entspannungsübungen gemacht.
      Puh, das ganze ist schon einige Jahre her, ich hoffe, ich hab jetzt nichts wichtiges vergessen.
      Mein Tipp: Mach Termine bei verschiedenen Therapeuten verschiedener Fachrichtung (5 probatorische Sitzungen hat man ja) und lass dir erzählen, wie sie das Thema angehen würden. Danach kannst du dann entscheiden, was für dich am Besten ist und auch mit welchem Therapeuten du dir am ehesten eine Zusammenarbeit vorstellen kannst.
      Ich finds gut, dass du die Sache angehen und dich deinen Ängsten stellen willst.

      Liebe Grüße

      Fylgja
      Hallo Hoffnungslicht,

      Ich habe in der Hinsicht keine Therapieerfahrungen, aber einen weiteren Vorschlag, der eher finanzierbar ist.

      Was mir spontan eingefallen wäre, sind Verkehrsübungsplätze. Da hat man alles was man draußen auch hat, also Ampeln, Verkehrszeichen, etc., nur dass das eben in einem "geschützten Rahmen" ist. Dann könntest du vielleicht eine Freundin oder ein Familienmitglied, irgendjemand dem du halt vertraust, fragen ob er/sie mit dir mal dort hin fährt. Dann könntest du dich da drinnen in Ruhe wieder ans Fahren gewöhnen. Das ist auch nicht so teuer wie eine echte Fahrstunde, und soweit ich weiß, ist es auch nicht verboten, dass man da drinnen fährt wenn man den Führerschein schon hat.
      Hab dir mal eine Liste mit Verkehrsübungsplätzen rausgesucht: *klickmich*

      Eine begleitende Psychotherapie ist bestimmt auch wichtig, die hilft dir in der Hinsicht dass du lernst, die Angstgefühle unter Kontrolle zu bekommen. Aber es bestimmt auch wichtig, dass du die Möglichkeit hast, in einem geschützten Rahmen mit einer Person der du vertraust wieder mit dem Autofahren anzufangen.

      Ich wünsch dir alles Gute und viel Erfolg beim Überwinden deiner Angst =)

      wild_angel
      If everything seems to be going against you,
      remember that the aeroplane takes off against the wind,
      not with it...
      (Henry Ford)

      ~~~~~~~~
      Ich versuche nach den Sternen zu greifen, doch das Universum expandiert....
      Hallo Hoffnungslicht,

      eine Klassenkameradin von mir hat auch panische Angst vor dem Autofahren, auf Drängen ihrer Eltern hat sie trotzdem mit dem Führerschein angefangen... Natürlich hat sie jede Chance genutzt sich krank zu melden, dort.
      Ich weiß allerdings das sie begleitend dazu zu einem Psychologen ging.
      Wäre zumindest eine Option, vielleicht auch für dich... Du ziehst es ja auch schon in Erwägung.

      Und dann noch eine persönliche Erfahrung von mir.
      Ich habe zwar den Führerschein, fahre aber auch sehr ungerne. Habe auch ein eigenes Auto.
      Hatte dann vor ein paar Jahren einen 'Unfall' beim Ausparken, hab mir den Blinker kaputt gefahren und das Auto vor mir z*rkr*tzt... Einparken und Ausparken ist für mich eh ein rotes Tuch - jetzt noch mehr. Habe unglaublich Angst davor ein- und auszuparken. Entweder darf hinter oder vor mir keiner stehen (Einfahr oder sowas) oder ich nehme einen Fischgrätenparkplatz... Alles andere geht nicht. Das Fahren an sich geht, da beruhige ich mich immer wieder.
      Hab aber echt Angst bevor es losgeht. Aber ich überwinde mich trotzdem. Ich versuche es.
      Bin sogar vor ein paar Wochen eine mir fast unbekannte Strecke gefahren (bin sonst da mit dem Bus immer längs) und musste in ein Parkhaus... Gut, alles war so abgestimmt das es fast leer war (früher Morgen) und ich hatte genügend Platz zum Wagen abstellen.

      Was ich sagen will, auch wenn dir mein Beitrag vielleicht jetzt keine konkrete Hilfe gibt, manchmal muss man sich überwinden. Und manchmal braucht man dazu Hilfe und einen Anschubs. Und manchmal muss man sich auch Hilfe von einem Psychologen oder dementsprechend spezialisierten Fahrschulen holen.
      Es ist keine Schande zu sagen das man Angst vor dem Autofahren hat.

      Ich wünsche dir viel Kraft die Angst zu überwinden!
      Grüße,
      Jade
      ~ Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~
      Hallo Hoffnungslicht,

      ich denke wirklich helfen kann ich dir nicht. Und viele hier vor mir haben schon eine Menge guter Dinge geschrieben aber ich muss zu dem Thema trotzdem was los werden.

      Wie DaemonJade schon geschrieben hat geht es egal was du für Schritte machst auf jedenfall ums Überwinden.

      Du scheinst ja wirklich schon sehr extrem betroffen zu sein, wenn es sogar zur Ohnmacht kommt und wenn dann bei all der Unsicherheit noch ein echter Unfall dazu kommt und man ja eigentlich somit schwarz auf weiß hat was für eine "Gefahr" man ist dann versteh ich schon das man vom Auto fahren nichts mehr wissen will.

      Also ich bin immer noch und schon eine sehr lange Zeit in Therapie. Mein Führerschein hat sicher auch dazu beigetragen das sie sich so hinzog. Den bei mir stellte das Fahren auch ein großes Problem dar. Panik pure Panik und ich musste viel viel heulen hab mich nicht beruhigen können und all sowas. Irgendwie hab ich dann bei einem anderen Fahrlehrer und nach dem 2. Versuch die Prüfungenbestanden. Ich musste mich schon damals immer überwinden .... bin mit meinen Eltern auf Verkehrsübungsplätze, Feldwege und sahs auch einfach so viel im Auto am Steuer in der Garage um mich irgendwie damit anzufreunden.
      Natürlich fuhr ich nicht mehr nach meinen Führerschein. FEHLER

      Mit der ganzen Zeit die Verstreicht wird die Blockade die Angst, die möglichen Szenarien die Ablaufen könnten immer mächtiger im Kopf. Kann mir vorstellen das wenn einem sowas passiert ist es noch schlimmer ist.
      Ich hatte Albträume vom Auto fahren.

      Dann began ich meine Ausbildung ... was für ein Glück und hatte gleich einen Einsatz in einem 18km entfernten Ort. Zu den Winter Monaten, Super Gau :thumbdown:
      ich hab überall nach einem Ort gesucht wo ich für die Weile wohnen kann. Nix ...
      Also musste ich Anfang zu üben ganz langsam ... ich konnte zu der Zeit auch nicht alleine fahren mein Freund oder Vater mussten neben mir sitzen um mich Notfalls zu retten. So dachte ich mir das jedenfalls.
      Ungefähr zu der selben Zeit hat meine Therapeutin auch angefangen sich Gedanken zu machen und mich oft nach dem was ich fürchte gefragt in deinem Fall ja z.B. das irgendenwer sich über dich lustig macht von den Mitfahreren.

      Bei mir wars die rote Ampel an der ich abbocke ... diese Therapiestunden waren so anstrengend wenn sie mir das schon so ausgemalt hat und ich mich da reinversetzen musste ... und man ja auch irgendwo dann weiß das die Angst dabei auch etwas lächerlich ist. Und die kleine Sache vllt. nicht schlimm. Nun kam meine Therapeutin auch auf die Idee das mal zu machen ... ich sollte an einer roten Ampel das Auto abbocken und es dann auch nicht mehr ankriegen für eine Weile. Sie wollte mich also echt bis zur Belsastungsgrenze treiben. Das war so fürchterlich ... das wollte ich echt auf Teufel kaum raus nicht machen ....
      Irgendwie hat mir das schon geholfen mehr zu fahren und zu üben... um meine Therapeutin sozusagen zufrieden zustellen :rolleyes: Ich musste ja dann auch mal alleine fahren und es gab solche Situationen mit dem Abbocken oder das hinter mir einer Hubt ... aber die gehen vorbei und ich hab dank der Therapie auch gelernt das es nicht immer meine Schuld sein muss. Heute hätte ich vor sowas keine Angst, es wäre sehr unangenehm und vllt. müsste ich weinen, wenn das Auto echt nicht mehr anspringt, aber es ist einfach nicht mehr so undenkbar schrelcklich ... ich hoffe das versteht man irgendwie. >.>


      Ich fahre trotzdem allein nur ungern und auch nur wenn ich es muss.
      Ich musste auch schon einen Dienstwagen fahren und wollte und konnte da auch Anfangs keinen mitnehmen ... es musste immer die Kollegin fahren. Ging eben nicht was sollen die den denken von mir wenn die merkt ich kann nix und schaffe das parken nicht? 8| Aber auch da sollte ich mich wieder überwinden und habs dann geschafft, einmal.


      Also was das Auto fahren bei mir angeht könnt ich hier noch ewig soweiter schreiben. Aber es wird sicher langweilig.
      Zusammengefasst war es bei mir in der Therapie eben eher über Gespräche Aufgrund dessen, ich mich dann überwunden habe,auch mal mit Rückschlägen, klappt nicht alles sofort.
      Oft eben mit Unterstützung, hast du denn vllt. so jemanden auch ?
      Hast du eigentlich ein eigenes Auto?
      Und zur Dauer wir kümmern uns jetzt mehr wieder um andere Dinge. Mittlerweile kann ich alleine zu den Treffen mit meinem Auto fahren und auch zu meinem Freund -> 40km größere Stadt, mehr Fahrbahnen usw.
      aber ich bin trotzdem unsicher und nervös ... etwas übervorsichtig noch. Parken kann ich auch noch nicht und bei dem Gedanken an Autobahn gibts noch Tränen. Aber ich hab ja auch erst vor einem Jahr so richtig angefangen und es braucht seine Zeit bzw. eventuell hätte ich mich auch mehr dahinter klemmen können. ;)


      Ich wünsche dir ganz viel Kraft !!

      Denn eigentlich macht Auto fahren, frei und auch Spaß !!
      Und bei jedem noch so kleinen Erfolg wirst du dich Spitze fühlen.
      Ich denke es lohnt sich die Mühe dafür.
      "It's sad when people you know become people you knew, when you can walk right past someone like they were never a big part of your life, how you used to be able to talk for hours and how now you can barely even look at them. It's sad how times change."
      Hoffnungslicht, mir geht es genau wie dir!
      Ich habe meinen Führerschein vor 3 Jahren bekommen und bin seitdem so gut wie nie gefahren. Ich habe ihn damals auch nicht ganz freiwillig, sondern eher auf Drängen meiner Mutter, gemacht. Hatte vor jeder Fahrstunde Bauchschmerzen, weil ich so Angst hatte. Die praktische Prüfung habe ich mit viel Glück (und dank meinem Fahrlehrer, der wohl ein gutes Wort für mich eingelegt hat) bestanden, wäre ich durchgefallen, hätte ich keine Kraft gehabt, es nochmal zu versuchen.

      Leider kann ich dir keine Ratschläge geben, wie du mit deiner Angst umgehen könntest, da ich selbst an ihr verzweifle. Aber auf jeden Fall bist du nicht die einzige, die panische Angst vorm Autofahren hat :)
      Hallo,

      ich wollte mir nur kurz einmal melden und bescheid sagen, dass ich morgen einen Termin beim Psych habe der macht Verhaltenstherapie, mal sehen ob er mir symphatisch ist oder nicht.
      Ich melde mich dann nochmal und sage bescheid wie die Therapie verläuft.

      lg
      "Eric schüttelte den Kopf, blieb stehen und erwartete natürlich, dass
      sich die Vision so benahm, wie sich jede halbwegs anständige Vision
      benehmen sollte, die etwas auf sich hielt, und gefälligst verschwand."
      [Zitat Wolfgang Hohlbeins "Krieg der Engel"]
      Hallo,

      ich war am Donnerstag bei einem Therapeuten. Der hat schonmal 10 Jahre in einer psychosomat. Klinik für angststörungen gearbeitet. er will gar keine probatorischen sitzungen machen, sondern direkt den antrag los schicken, sobald mein hausarzt das okey gibt. der machte einen super sympatischen eindruck. es wird konfrontationsthera sein, in der er mit mir auto fährt. meine 1. hausaufgabe ist es ein auto zu kaufen und meine 2. woran erkenne ich in 10 minuten das jemand mich mag.

      der hat echt ein bisschen in mir gestochert, so von wegen selbstwert, essstörung, leistungsdruck, perfektionismus etc.

      aber es war gut.

      lg
      "Eric schüttelte den Kopf, blieb stehen und erwartete natürlich, dass
      sich die Vision so benahm, wie sich jede halbwegs anständige Vision
      benehmen sollte, die etwas auf sich hielt, und gefälligst verschwand."
      [Zitat Wolfgang Hohlbeins "Krieg der Engel"]
      Gut, dass du jemanden gefunden hast, aber 2 Sachen würde ich doch zu bedenken geben:

      Hoffnungslicht schrieb:

      er will gar keine probatorischen sitzungen machen, sondern direkt den antrag los schicken, sobald mein hausarzt das okey gibt.
      Du hast auf jeden Fall das Recht auf diese Sitzungen. Therapeuten machen die oft nicht so gerne, weil die schlechter bezahlt sind als reguläre Sitzungen. Ich würde dir trotzdem empfehlen, die anderen Theras, die du dir herausgesucht hast, auch noch anzuschauen und in Ruhe auszuwählen.

      Hoffnungslicht schrieb:

      meine 1. hausaufgabe ist es ein auto zu kaufen

      Darüber bin ich etwas gestolpert. Vielleicht ist das bei VT ja so üblich, aber ich kenne es so, dass Therapeuten sich eigentlich nicht derart in das Privatleben ihrer Patienten einmischen sollten. Brauchst du denn wirklich ein Auto? Willst du ein Auto? Hast du soviel Geld auf der hohen Kante? Du schriebst ja, dass du noch Azubi bist.
      @Puppenspielerin.
      ich verstehe, dass das nicht so gut scheint, aber mir passt es weil ich zeitdruck habe. ab 14.3. bis 20.4.13 bin ich nicht zu hause sondern wo anders und bis dahin wollte ich eine thera angefangen haben. ich fand ihn außerdem so sympathisch das ich mir das sehr gut vorstellen kann mit ihm.
      ja ich könnte mir mit hilfe meiner eltern ein auto kaufen, eigentl. brauche ich auch eines fahre teilweise 3 stunden mit der bahn für 20km. es geht da a nicht ums einmischen sondern darum, dass er ja sehen muss wo die angst beim fahren liegt und das kann er nur in meinem auto sehen. mit seinem auto können wir nicht fahren das zahlt keine versicherung. ich will kein auto aber das liegt ja an meiner angst.
      "Eric schüttelte den Kopf, blieb stehen und erwartete natürlich, dass
      sich die Vision so benahm, wie sich jede halbwegs anständige Vision
      benehmen sollte, die etwas auf sich hielt, und gefälligst verschwand."
      [Zitat Wolfgang Hohlbeins "Krieg der Engel"]
      Hey,
      also ein Auto kaufen find ich auf der einen Seite eine ziemlich große Erwartung. Andererseits - wenn du eh eins brauchst - kannst du dich schon mal mit ihm anfreunden und musst nicht gleich nach der Therapie ein neues kennenlernen. Vielleicht kannst du dir auch eins ausleihen (Eltern), wenn du da drauf versichert bist?
      VT ist da natürlich super geeignet. Die Frage ist nur, wie stark zusätzlich deine sozialen Befürchtungen sind. Da würde ich schon drauf gucken, dass der Therapeut darauf achtet. Ansonsten geht es, wenn das Modell stimmt und du bereit bist, ziemlich schnell besser.
      Wichtig ist, dass du die Angst solange am Steuer aushälst und vor allem in besonders schwierigen Situationen (das mit der Roten Ampel oben fand ich gut), bis sie von alleine weggeht, ohne dass du was dagegen tust. Je höher die Angst, desto besser kann sie auch runtergehen. Ist fies und unangenehm, wirkt aber - wenn du das willst und das Risiko eingehen möchtest.
      Gute Fahrt!
      I CROSSED THE
      B|O|R|D|E|R|L|I|N|E
      AND LOST MYSELF

      Als Therapievoraussetzung ein Auto zu kaufen, ist wirklich viel verlangt. Bei deinem Problem bietet sich das natürlich an, aber na ja.
      Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, was du berichten wirst. Habe, wie schon geschrieben, das gleiche Problem.

      Drücke dir auf jeden Fall die Daumen und wünsche eine gute Fahrt ;)
      Ich habe eine Thera begonnen für meine Autofahrangst.

      Zu Anfang hat der mich schon echt getroffen mit der Beschreibung meiner Person:
      -perfektionistisch
      - mehr haben als sein
      - ständig Anerkennung suchend

      Ab der dritten Sitzung habe ich dann damit rausgerückt das ich mich sv. Dazu sagte er eben das ich passiv aggressiv sei, und versuche anderen Schuldgefühle zu machen, damit sie sich um mich kümmern und ich Konflikten aus dem Weg gehe.
      Das hat mich getroffen, denn Schulgefühle will ich ja gar nicht erzeugen.

      Gestern habe ich dann über meine Familie gesprochen, da mein Auto ja kaputt ist. Ich habe verschiedene Situationen aus der Vergangenheit erzählt, die mich bis heute noch belasten (Suizidalität, Alkohol etc).
      Dabei meinte er ich hätte emotionalen m*ssbr**ch erlebt, weil mein Vater mich immer als Gesprächsperson gesucht hat. All seine Probleme mit meiner Mama hat er immer nur mir erzählt. Und ich habe die Rolle meiner Mama angenommen, und mir wurde so ein Stück meiner Kindheit geklaut.

      Gleichzeitig habe ich während des ganzen Stresses zu Hause mich gespalten bzw. dissoziiert, da ich sonst nicht mehr handlungsfähig gewesen wäre. Und wenn ich mich sv ist das auch eine Art von Dissoziiation.

      Außerdem zweifelt er daran das meine Eltern sich wirklich geliebt haben als sie heirateten, denn vlt war ich der Grund. Er hat die Theorie aufgestellt ich bin das was die Bez meiner Eltern zusammenhält. Und je selbstständiger ich geworden bin, umso mehr zerbrach die Bez meiner Eltern. Ich hätte also eine riesen Aufgabe bekommen, mit riesen Erwartungen.

      Außerdem hätten meine Eltern eine symbiotische Beziehung, d.h. sie können nicht miteinander und nicht ohneeinander.

      Ich wäre dadurch so sozialisiert, dass ich mir immer Partner suche die wie mein Papa dominant aber irgendwie nicht vollständig sind. Sodass ich immer weiß wie ich mit meinem Partner umgehen muss, ich bin dabei der Helfer, wie bei meinem Papa.
      Das Problem ist aber das ich extrem unabhängig sein will und ich mir Partner suche die abhängig sind von mir. Deswegen gibt es so viele Konflikte, weil ich will Distanz mein Partner aber totale Nähe.

      Das hat mich geschockt.

      Irgendwie wühlt das total viel auf...


      So und zum Thema Auto worum es ja eigentlich geht:

      Ich habe jetzt ein Auto das ist aber leider kaputt und das Thema zieht sich noch etwas, aber wir versuchen trotzdem das Thema erstmal "auf dem trockenen" besprechen.
      Ich finde es aber gut das er mir in den Hintern getreten hat, damit ich mir ein Auto kaufe..ich freue mich sogar etwas auf die Fahrstunden, weil es dann endlich vorran geht.
      "Eric schüttelte den Kopf, blieb stehen und erwartete natürlich, dass
      sich die Vision so benahm, wie sich jede halbwegs anständige Vision
      benehmen sollte, die etwas auf sich hielt, und gefälligst verschwand."
      [Zitat Wolfgang Hohlbeins "Krieg der Engel"]
      Hallo Hoffnungslicht,

      also vorweg: wenn es der richtige für dich ist, ist das ja super!

      Ich kann nachvollziehen, dass dich das was er sagt aufwühlt, aber ich finde es auch sehr wichtig, dass was er sagt aus deiner Sicht zu reflektieren. Nicht alles was er sagt muss DIE Wahrheit sein. Er lehnt sich sehr weit aus dem Fenster, was ein großes Wagnis - so finde ich- darstellt.

      Man sollte aufpassen, dass nicht alles irgendwie überinterpretiert wird, womit ich alles was du erlebt hast zu keinem Teil bagatellisieren möchte!

      Alles Gute beim Auto fahren
      lg Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-