Seijaku

      "Das Kind, das sich in den Armen wiegt..."

      Ein Vater, der sein Kind so hasst,
      dass er nicht darauf gibt acht,
      wenn das Kind sich in den Armen wiegt,
      das Kind, das er nicht liebt.

      Seine Aura kalt, das Herz aus Stein,
      die Freundlichkeit war nur ein Schein,
      ganz langsam zum Beil er greift,
      das Kind knapp verfehlt und nur streift
      das Kind, das sich in den Armen wiegt,
      weil es den Vater doch so liebt.

      Da sieht das Kind ganz erstarrt,
      wie der Vater kurz verharrt,
      dann ausholt zum erneuten Schlag,
      auf das, das Beil sein Ziel nun finden mag.
      Das Beil, das sein Ziel nun findet,
      das Kind sieht wie das Leben schwindet,
      aus dem besten Freund der bei ihm war,
      die Augen nun ganz starr,
      gerichtet auf das Kind, das sich in den Armen wiegt,
      das Kind, das seinen Vater nicht mehr liebt.

      Ein Vater, der sein Kind verlässt,
      es einsam im Regen stehen lässt,
      er sich nicht einmal umdreht,
      zu dem Kind, das die Welt nicht mehr versteht,
      zu dem Kind, das sich in den Armen wiegt,
      zu dem Kind, das seinem Vater nicht vergibt.

      Aus dem Leben von Seijaku
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Die Geister“

      Sie kommen jede Nacht.
      Was hat sie so aufgebracht?
      Warum sind sie hier?
      Was wollen sie von mir?

      Es sind viele die ich kenne,
      deren Schm*rz ich mein Eigen nenne.
      Ich sah wie sie verfielen und verreckten,
      wie schlecht sie ihren Schm*rz versteckten.

      Anderen die ich nicht kannte,
      sah ich zu wie man sie v*rbr*nnt*.
      Wie andere sprangen sah ich auch,
      der Rest von ihnen ging auf in Rauch.

      Die Meisten sind nun hier,
      voll Rache und voll Gier.
      Voller Vorwurf ist ihr Blick,
      warum hast du keine Hilfe geschickt?

      Die Bekannten sind auch alle da,
      die Erinnerungen gehn mir nah.
      Sie sind alle stumm
      und sehen sich sich traurig im Zimmer um.

      Ich wollte ihnen helfen, im St*rb*n und im T*d,
      doch ich hab versagt, und die Geister sehen rot.
      Sie stürmen mit Kl*ng*n auf mich ein,
      bringen mir viele W*nd*n bei.

      Am Ende kommen die Asche und der Staub,
      sie hüllen mich ein, machen mich taub.
      Ich erst*ck* und z*rbr*ch*,
      bis ich aus dem Schlaf aufschrecke.

      Ich merke wie mir was die Arme runterrinnt,
      angenehm, warm und geschwind.
      Ich blicke auf die W*nd*n,
      die Geister sind verschwunden...

      Seijaku
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz

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      „Der Regen“

      Ans schlafen ist nicht zu denken,
      da kann ich mir das gleich schenken
      die Geister, die stets wiederkehren,
      mir das Recht auf Schlaf verwehren.

      Darum geh ich hinaus,
      fühl mich klein wie eine Maus
      einsam unter dem Firmament,
      wo nur das rote Bl*t mich kennt.

      Aufs mal der Himmel sich erbarmt,
      mit seinem Regen mich umarmt
      sanft er spült die Schuld hinfort,
      die tief in meinem Herzen bohrt.

      Als er nach meinen Armen greift,
      und die W*nd*n darauf streift
      Weinkrämpfe mich durchfahren,
      dass selbst die Geister sich erbarmen

      Der Regen, der nun alles gibt,
      sanft mich in den Schlaf er wiegt
      Er bringt mich in meinen Raum,
      und wünscht mir einen schönen Traum

      Seijaku
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      „M. und ich“

      Stumm sitzen wir auf dem Gang,
      vor kurzem erst die Glocke klang,
      die Anderen im Zimmer sitzen,
      sie sich durch die Prüfung schwitzen.

      Wir müssen sie nicht machen,
      und doch ist uns nicht zum lachen.
      Ich weiss, was mit dir passiert,
      ich sehe wie dein Körper st*rbt.

      Achtzehn sein, das ist dein Ziel
      Du verlangst ja nicht zu viel.
      Deine Lebenszeit auf Erden ist fast um,
      Drum redest du nicht um den heissen Brei herum.

      Du weisst, was mit mir passiert,
      du siehst wie meine Seele st*rbt.
      Seit Wochen geht es mir nun so,
      Ich werde einfach nicht mehr froh.

      Der Weg ins Licht ist schon geplant,
      da ganz spontan du mich umarmst,
      mir sagst, hab nur etwas Mut,
      es wird schon alles wieder gut.

      Du zeigst mir wie es geht,
      wie man fest im Leben steht,
      Und kurz vor deinem Ende,
      nehme ich deine Hände.

      Und ich verspreche dir in allen Ehren
      von nun an bleib ich hier auf Erden,
      bis eines Tages meine Zeit wird kommen,
      und im Jenseits werde aufgenommen.




      Mögest du nie vergessen werden. Denn dann lebst du ewig weiter. In unseren Herzen.

      Seijaku
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz

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      Für "Kücki", "Goldbärchen" und "Silent" ;)


      Kücki, ich kann nichts dagegen machen,
      du bringst meine Mundwinkel zum lachen,
      du bist immer für einen Lacher gut,
      du machst mir damit sehr viel Mut.

      Das Bärchen holt mich aus der Dunkelheit,
      mir Licht gibt und mich heilt,
      mich zurückholt ins Leben,
      dafür möchte ich dir Wärme geben.

      Und Silent, ich weiss wir kennen uns nicht lange,
      doch ist mir dabei nicht gross bange,
      im Gegenteil, so könnt ich wählen,
      würde dich zu meinen Freunden zählen.

      "Schnuffel" :D
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      Für dich...
      "Aus der Dunkelheit"

      Ich lebte lange in der Dunkelheit,
      ich weiss, dass war nicht sehr Gescheit,
      doch ich fühlte mich hier wohl,
      fühlte mich nicht so hohl.

      Doch irgendwann ich merkte,
      dass ich nicht richtig lebte,
      dass vieles an mir ging vorbei,
      ich fühlte mich schwer wie Blei.

      Doch es gibt immer ein Licht,
      dass nicht so schnell erlischt,
      und das mich zu dir leitet,
      mein Herz in deine Arme gleitet.

      Ich sehe, wie sehr du frierst,
      wie sehr du nach Wärme gierst,
      und wie niemand sie dir geben will,
      und du im Bett verharrst ganz still.

      Du, du mich hast aus der Dunkelheit erlöst,
      bist gerade eingedöst.
      Als ich dann dein Bett erreiche,
      dir die Tränen von der Wange streiche.

      Dann wache ich an deiner Seite,
      und dich durch die Träume leite.
      Bringe dich an einen sicheren Ort,
      von deinen Ängsten ganz weit fort.

      Und wenn du aufwachst bin ich da,
      dann sind wir beide uns ganz nah.
      Nun bist du nicht mehr allein,
      möchte fortan bei dir sein.

      Und dir die Wärme geben,
      die andere dir verwehren.
      Und der Junge aus dem dunklen Land,
      das Mädchen aus Licht nimmt bei der Hand.
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Die Büchse der Pandora"

      Fünf Jahre ist es nun her,
      als ich kam zu diesem Herr,
      der sofort sah woran ich lange litt,
      und sich mit meinen alten Ärzten stritt.

      Kurz darauf wurde ich operiert,
      ein neues Kreuzband fabriziert,
      doch was keiner von uns bedachte,
      war die Pandora, die erwachte.

      Ein halbes Jahr lang gings mir gut,
      und ich schöpfte wieder Mut.
      Doch das Glück war nicht von Dauer,
      da durchfuhren mich wieder Schm*rzschauer.

      So ratlos wie der Arzt erst war,
      umso deutlicher ward ihm klar,
      dass da etwas seltsam war,
      sein Blick ins Knie ganz starr.

      Ein Knorpelschaden, nur ganz klein,
      woher mochte der wohl sein?
      Doch das war nicht das was ihn entsetzte,
      es war das Gewebe, das mein Knie bedeckte.

      Das Zeug wurde eingeschickt,
      das Ergebnis hatte ihn geknickt.
      Es war etwas ohne Namen,
      das begann an meinem Knie zu nagen.

      Die Büchse der Pandora ist nun offen,
      und ich kann nicht mehr als hoffen,
      dass das Übel wieder wird verschwinden,
      und aufhört an meinem Leben zu schinden.

      Doch Chance auf Heilung ist nicht in Sicht,
      auch der Arzt sich nicht mehr viel verspricht,
      denn das Ding ist noch da,
      die Büchse der Pandora...

      Seijaku
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Warum...?"

      Warum bist du nicht da?
      Warum geht mir das nah?

      Warum hab ich dir bloss vertraut?
      Warum hab ich dir bloss geglaubt?

      Warum hab ich dir so geholfen?
      Warum hast du mir nicht geholfen?

      Warum war ich für dich da?
      Warum dieses Leid als ich dich sah?

      Warum gabst du dieses Versprechen?
      Warum bist du es am br*ch*n?

      Warum dieser Schein?
      Warum lässt du mich allein?

      Warum...?
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Fly das Schmetterlingskind"

      Siebzehn Jahre bist du nun schon da
      aber erst Wochen her als ich dich sah
      Schön wie ein Schmetterling, klein wie ein Kind
      flieg, flieg im Wind mein Schmetterlingskind

      Du bist so jung und doch so weise
      warst so lange mit mir auf der Reise
      Und doch hab ich dich nie getroffen
      und am Anfang war ich sehr betroffen

      Doch du hast einen Platz in meinem Herzen
      du bist mit mir durch all die Schm*rz*n
      Hast mich nie im Stich gelassen
      als andere mich haben verlassen

      Fly ist dein Name und rein ist dein Herz
      immer bist du da und teilst mein Schm*rz
      fly fly little Butterfly
      fly little Fly, fly so high
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz

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      "Schlafloses Fieber"

      Still streif ich durch die Nacht
      lautlos wie ein Schatten
      Hab viel Zeit mit Nichts verbracht
      was aber auch sehr kann ermatten

      Schlaflos streife ich umher
      weil ich keine Ruhe finde
      laufe kreuz und quer
      während ich den Körper schinde

      Ich komme mir vor wie im Wahn
      und spüre wie das Fieber steigt
      Ich fühle dem Monster auf den Zahn
      ob es mir die Meinung geigt

      Doch es schlummert selig in mir drin
      für ein Mal ist es nicht Schuld
      also komm ich zum Schluss ich spinn
      und verlier langsam die Geduld

      Gedanken halten mich wach
      und das Fieber macht es schlimmer
      ich fühl mich so schwach
      ich schleppe mich in mein Zimmer

      Schlafloses Fieber gehört verboten
      und doch bin ich gefangen
      im Wahnsinn gehe ich verloren
      hab mich zwischen Realitäten verfangen
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Angst"

      Angst...

      ...vor dem Alleinesein

      ...vor dem Schatten

      ...vor der Vergangenheit

      ...vor dem Einschlafen

      ...vor dem nicht Aufwachen können

      ...vor den Geistern

      ...vor den Träumen

      ...vor dem Beil

      ...vor dem bl*t

      ...vor dem Vater

      ...vor der Bestie

      ...vor dem Monster

      ...vor dem Teufel

      ...vor den Erinnerungen

      ...vor der Zukunft

      ...vor der Krankheit

      ...vor dem Krebs

      ...vor der Hoffnungslosigkeit

      ...vor dem Leiden

      Doch keine angst hab ich vor dem T*d
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz

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      "Erinnerung"


      Das kleine Kind geht ins Wohnzimmer
      auf den ersten Blick scheint alles wie immer.
      Doch da merkt es, es ist nicht allein
      auf dem Sofa sitzt der Vater, dieses Schwein.

      Er winkt es zu sich heran
      und es geht langsam zum bösen Mann.
      Neugierig blickt das Kind ihm in die Augen
      was es darin sieht lässt es erschaudern.

      Der Blick des Monsters ist eisig kalt und voller Gier
      der Vater ist kein Mensch, er ist ein Tier.
      Er sagt zum Kind "komm lass uns spielen",
      und das Kind fühlt das bl*t in den Adern gefrieren.

      Das Spiel hat nur eine Regel
      es darf sich nicht wehren.
      Wird diese Regel v*rl*tzt
      wird die kl*ng* mit bl*t benetzt.

      Also hält das Kind still
      doch schon bald wird es ihm zu viel.
      Die Strafe folgt auf dem Fuss
      das Rot rinnt herab wie ein Fluss.

      Zweimal greift er zum m*ss*r
      das machts für das Kind nicht besser.
      Zum Glück verliert der Vater schnell die Lust
      und dem Kind gelingt die Flucht.

      Es flüchtet sich in die Dunkelheit
      wo es sich versteckt und leise weint.
      Es versucht zu verstehen
      was ist da geschehen?
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Feuer"

      Neben den Kerzen...
      da liegt ein Feuerzeug...
      die Kerzen sind schön blau...
      sie sind von meiner Schwester...
      deshalb nehme ich nur das Feuerzeug...
      ich will die Kerzen nicht dazu benutzen...
      das wäre nicht richtig...
      nur das Feuerzeug...
      es ist grün...
      ich dreh das Rädchen...
      da ist die Flamme...
      ein Freund...
      sie ist schön...
      ich betrachte sie...
      dann...
      die Hand...
      ich halte sie über die Flamme...
      schm*rz...
      süsser schm*rz...
      es ist warm...
      es tut gut...
      kein bl*t...
      keine Sauerei...
      doch es erfüllt den Zweck...
      ein neuer Weg...
      wie tief kann ich eigentlich noch fallen?
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "schm*rz"

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      Wut?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      Gut?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      Mut?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      bl*t?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      Ruhe?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      Erlösung?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      Ende?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      t*d?

      kr*tz*n
      schl*g*n
      schn**d*n
      br*nn*n
      Ja!
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz

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      Für einmal kein Gedicht, sondern eine Kurzgeschichte. Da es meine erste Geschichte überhaupt ist, würde ich mich sehr über Rückmeldungen freuen.


      "Der Schleier des T*des"

      Es war einmal...
      Okay das klingt jetzt irgendwie nach Märchen, doch den Jungen von dem ich hier erzähle gab es wirklich, also würde ich sagen...

      Es war einmal ein Junge wie die meisten anderen Jungen auch. Viel mit Freunden unterwegs, Fussballverrückt, usw. Er war absolut normal. Nun ja, fast. Das einzige das ihn von anderen Jungs unterschied war sein Auge. Sein rechtes Auge, um genau zu sein. Von Aussen konnte man keinen Unterschied ausmachen. Auch ihm selbst fiel erst viel später auf dass da etwas war das, wie er es selbst mal nannte, verboten war... Er konnte mit diesem seltsamen Auge den T*d anderer Menschen sehen. Ihr meint das klingt verrückt? Unglaubwürdig? Alles nur 'ne schlechte Schauergeschichte? Sagt das dem Jungen, der würde euch nur zu gern glauben...

      Das erste Mal fiel ihm diese Merkwürdigkeit bei seinen Grosseltern auf. Zu dieser Zeit befand er sich bei ihnen in den Ferien. Damals wohnte über ihnen eine Frau, sie war etwa in den 30ern. Diese Frau kam regelmässig zum Mittagessen nach unten. Damals bemerkte er es zum allerersten Mal... Mit seinem linken Auge sah er sie ganz normal, doch mit dem rechten war sie wie mit einem Schleier bedeckt, einem seltsam farblosen Schleier. Dieser Schleier wurde mit den Wochen und Monaten immer...unheimlicher, so nannte er es. Da er damals noch nicht wusste was er da sah, sagte er eines Tages zu ihr, dass sie irgendwie seltsam aussehen würde, nicht "gesund". Und sie berichtete ihm dass sie Krebs hätte. Innerhalb des folgenden Halbjahres verst*rb sie.

      In den folgenden Jahren kam der Junge nur sehr flüchtig mit dem Schleier in Kontakt. Bis an einem gewissen 11.September etwas furchtbares passierte. Ich nehme an alle wissen wovon ich rede, darum werde ich jetzt nicht näher darauf eingehen. Diejenigen die damals das Ganze im TV mitverfolgt haben können sich sicher daran erinnern wie schlimm es war, das alles mit anzusehen. Auch der Junge sah es mit an, dazu noch in New York selbst. Dort sah er nicht nur wie Menschen st*rben, sondern auch wie sie sich im Schleier "auflösten". Damals wurde ihm das erste Mal bewusst dass das was er da sah, nichts anderes als der T*d war. Er konnte etwas sehen, was man gar nicht sehen durfte...

      Nach 9/11 blieb er lange vom Schleier verschont, bis er schliesslich aufs Gymnasium kam. Dort freundete er sich schnell mit einem Jungen an, der unheilbar an Krebs erkrankt war. Auch unser Junge war in der Zwischenzeit an Krebs erkrankt, doch wusste er noch nicht ob er st*rb*n würde oder nicht. Der Blick in den Spiegel war jedenfalls entmutigend... Der Junge war nämlich nun selber in den Schleier gehüllt. Den eigenen T*d zu sehen machte ihn psychisch fertig und um mit dem Druck klarzukommen begann er sich zu r*tz*n, doch es half nur kurze Zeit. Mit der Zeit plagten ihn Selbstmordgedanken, denn er konnte regelrecht zusehen wie sein Freund st*rb, und er wollte nicht so dahin vegetieren wie der andere. Zudem sah er auch noch wie sich sein Freund langsam, aber sicher im Schleier auflöste. Aus angst dass er bei sich dasselbe sehen würde, blickte der Junge nur noch mit geschlossenem rechten Auge in den Spiegel. Er wollte nicht sich selbst beim Auflösen zuschauen, es reichte wenn er es bei seinem Freund mitansehen musste. Ein knappes Jahr später st*rb sein Freund... Beim Jungen selbst gab es dann irgendwann Entwarnung. Der Krebs war weg, und doch fühlte sich etwas in ihm an als sei er mit seinem Freund g*st*rb*n. Doch dieser hatte vor seinem T*d bemerkt was in dem Jungen vorging und ihn überzeugen können weiterzuleben.

      Und so kommt es dass der Junge lebt, er hat ein paar gute Freunde gefunden, doch immer wenn er bei jemandem den Schleier sieht, kapselt er sich vom Betroffenen ab um nicht nochmal sehen zu müssen wie die Person, die ihm wichtig ist, verschwindet. Im Schleier des T*des...
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Seijaku“ ()

      Rückmeldungen, Kritik und Anregungen für Teil 2 sind immer gern gesehen


      "Im Reich der Dämmerung, Teil 1"

      Sie erwachte mit dem Gesicht nach unten. Obwohl sie nun wach war, hielt sie die Augen weiterhin geschlossen. "Wo bin ich?", dachte sie. Sie lauschte. Nichts war zu hören. "Bin ich allein?" Sie lauschte noch aufmerksamer. Doch sie konnte, abgesehen vom kaum wahrnehmbaren rauschen und flattern ihrer Flügel, nichts verdächtiges hören. Also schlug sie die Augen auf, setzte sich auf und sah sich um. "Wo bin ich?", dachte sie erneut. Alles was sie sah war in ein dämmriges Zwielicht getaucht. Die Wiese, die Bäume, einfach alles war in dieses seltsame Licht getaucht. Doch woher kam dieses Licht eigentlich? Denn es gab gar keine Quelle dafür. Keine Sonne oder ähnliches. Das Licht war einfach da, fast so als ob es irgendwo verloren gegangen war und nun hier festsässe. In der Hoffnung etwas besser sehen zu können stand sie auf. Dabei bemerkte sie, wie etwas von ihrem Rücken aus nach unten schwebte. "Schwarze Federn? Aber meine Federn sind doch...", bestürzt brach sie ab und verrenkte den Kopf bis sie einen Teil ihrer Flügeln mustern konnte. Sie waren schwarz. Oder besser gesagt, ihr rechter Flügel war schwarz, der andere war wie immer strahlend weiss.

      "Oh nein, das darf nicht wahr sein! Ich bin ins Reich der Dunkelheit gestürzt! Wie konnte mir das nur passieren?", jammerte sie. Als sie sich nach einigen Minuten wieder beruhigt hatte, versuchte sie sich zu erinnern was passiert was. "Denk nach, Hikari. Warum bist du hier?" Sie musste nicht lange nachdenken: "Die Mutprobe ist schuld daran, und dieser hinterhältige Mistkerl namens Tsukikage!" Tsukikage, oder kurz einfach nur Tsu, war wie Hikari ein Engel aus dem Reich des Lichts. Die Beiden kannten sich schon von Kindesschwingen an. Doch diese zwei Engel waren nicht etwa befreundet, sondern sie waren wie Hund und Katz, wie Licht und Dunkelheit. Doch obwohl sie so Gegensätzlich waren, verspürten sie von Zeit zu Zeit auch mal etwas anderes als Abneigung, doch keiner der Beiden würde das offen zugeben... Die Mutprobe bestand darin Äpfel zu pflücken. Doch nicht irgendwelche gewöhnlichen Äpfel, sondern die Besten des ganzen Reiches. Das Problem war dass fast alle Äste des Baumes in die "Verbotene Zone" ragten. Diese Zone wurde nur durch einen wackeligen alten Holzzaun abgetrennt, und dahinter befand sich, so behaupteten jedenfalls die erwachsenen Engel, das Reich der Dunkelheit. Doch Hikari und Tsu waren jung und leichtsinnig. Und da sich die beiden als Rivalen sahen, versuchten sie ständig einander zu übertrumpfen. Die meisten dieser "Duelle" fochten sie mit dieser Mutprobe aus. Und bei einer dieser Mutproben passierte das Unglück... Die Bretter waren zwar relativ breit aber so wackelig, dass immer jemand das Brett auf dem der Andere stand fixieren musste. An diesem Tag war Tsu mit halten an der Reihe. Doch um Hikari zu ärgern und zu erschrecken, rüttelte er an dem Brett auf dem sie stand. Natürlich wollte er nicht dass sie fiel, er wollte ihr nur einen Schrecken einjagen. Unglücklicherweise rüttelte er genau in dem Augenblick, als sie sich nach einem besonders weit entfernten Apfel streckte...

      Als Hikari endlich fertig war über Tsu's Dummheit herzuziehen, überlegte sie was sie nun machen sollte. Hier bleiben hatte wohl wenig Sinn, doch wo sollte sie hin? Da sah sie plötzlich jemanden zwischen den Bäumen in ihrer Nähe stehen. Es war ein Mann mit sehr heller Haut, silbernem Haar und gelben Augen. Der Unbekannte war in einen schwarzen Mantel gehüllt. Passend dazu trug er schwarze Handschuhe und schwarze Stiefel. Die Erscheinung des Mannes hatte etwas unheimliches, etwas gefährliches... Hikari war jedenfalls klug genug um auf Abstand zu bleiben, und anstatt zu ihm zu gehen rief sie dem Unbekannten zu: "Verzeihung, aber mit wem hab ich die Ehre mein erstes Gespräch im Reich der Dunkelheit zu führen?" Auf dem Gesicht des Fremden breitete sich ein seltsames Lächeln aus. Und plötzlich fiel Hikari etwas auf. Der unheimliche Fremde hatte keine Flügel. Doch ihr blieb keine Zeit sich zu wundern, denn der Mann antwortete: "Mein Name ist Fenrir, man nennt mich auch den "Weissen Wolf". Und dein erstes Gespräch führst du nicht im Reich der Dunkelheit, junges Engelskind. Sondern im Reich der Dämmerung..."


      Fortsetzung folgt...
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Das Auge"

      Es folgt mir durch die Nacht
      vom Einschlafen bis zum Erwachen
      Egal wo ich bin
      es ist hinter mir
      Ich fühle seinen stechenden Blick im Rücken
      ich fühle die Gänsehaut auf meinen Armen
      Getrieben von Furcht laufe ich weiter
      durch leere Strassen führt mich meine Flucht
      Doch ich kann es nicht abhängen
      denn es gehört mir
      Schokoladenbraun
      mit drei grünen Flecken
      Von meinem linken Auge werde ich gejagt
      bis ich nicht mehr laufen kann
      Keuchend bleibe ich stehen
      sehe im Schaufenster mein Spiegelbild
      Mein Gesicht ganz blass
      die linke Augenhöhle leer
      Das Bl*t tropft aus ihr heraus
      auf das Auge das plötzlich vor mir liegt
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Im tiefen Wald"

      Einsam steht er im tiefen Wald,
      während es auf ihn runter schneit.
      Seine Haut ist so blass wie der Schnee,
      sein Herz so kalt wie das Eis um ihn herum.
      Er legt sich hin,
      zeichnet einen Engel.
      So hat er etwas Gesellschaft,
      zwei einsame Seelen.
      Sie sprechen miteinander,
      versuchen den schm*rz zu teilen.
      Doch die Einsamkeit ist zu stark,
      droht beide zu zerstören.
      Den jungen Mann
      und den Engel.
      Nach kurzer Zeit ist der Engel t*t,
      und der Mann am Boden zerstört.
      Sein Herz, von dem er sich wünscht,
      es wäre aus Stein und Gefühlslos,
      ist in Wahrheit das geschundene Herz
      eines Menschen, der viel verloren hat.
      Wie gerne würde er die Menschen,
      die ihn hintergingen und enttäuschten,
      hinter sich zurücklassen.
      Und zu denen gehen,
      denen er wirklich was bedeutet hat.
      Doch stattdessen weint er rote Tränen
      und bleibt wo er ist.
      Im tiefen Wald mit dem roten Schnee,
      weder richtig t*t noch richtig lebendig.
      Da wartet er auf einen Neubeginn des Lebens
      Oder auf dessen Ende
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Fragmente"

      Erstes Fragment
      ein Schmetterling
      ein kleines Kind
      nervtötend

      Zweites Fragment
      wie ein Engel
      ein Teenager
      kämpferisch

      Drittes Fragment
      der Teufel
      Bosheit und Hass
      vernichtend

      Viertes Fragment
      wie das Eis
      die Kälte in Menschengestalt
      beängstigend
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz
      "Herz"

      Du missgönnst, weil du ein Herz besitzt

      Du schlingst, weil du ein Herz besitzt

      Du stiehlst, weil du ein Herz besitzt

      Du bist überheblich, weil du ein Herz besitzt

      Du bist träge,weil du ein Herz besitzt

      Du zürnst, weil du ein Herz besitzt

      Ich begehre alles an dir, weil du ein Herz besitzt
      Bitte, jemand zeig mir den Weg,
      ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreis gedreht.
      Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
      Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.

      Casper-Herz