Meine Schwester

      Meine Schwester

      Hallo liebes Forum,

      wie ihr vielleicht mitbekommen habt, geht es mir zur Zeit ziemlich gut... aber gerade habe ich etwas erfahren, was mich echt umgehauen hat... was mich mehr als nur fertig macht... keine Sorge, ich kenne Skills, um mich abzulenken, es geht jetzt darum, wie ich IHR helfen kann und da erhoffe ich mir eure Hilfe....

      gestern war ich beim Arzt und habe danach meine kleine Schwester getroffen. Seit einem halben Jahr lebt sie wegen ihrer Ausbildung in Hannover. Sie war mit ihrer besten Freundin unterwegs und ich habe sofort gemerkt, dass es ihr schlecht geht. Sie war ziemlich unruhig, aggressiv und ängstlich. Mehrmals musste ich mit ihr reden, sie zur Rede stellen, weil sie sich nicht unter Kontrolle hatte. Ich wurde stutzig, als wir in die Straßenbahn gestiegen sind. Sie hat meine Hand ganz fest gedrückt, als wollte sie mir sagen "Hilf mir, ich habe Angst!" Sie hat mich auch ganz traurig angesehen. Aber weil wir nicht alleine waren, habe ich nicht näher nachgefragt.
      Jetzt habe ich erfahren, dass ihr Exfreund sie g*schl*g*n hat. [...] und ich kann damit nicht umgehen.

      Sie wird auch häufig aggressiv. An dem Tag saßen wir beim Neuruologen, weil ich eine Überweisung brauchte, und sie hatr mich begleitet. Ich sprach mit ihrer besten Freundin und sie ist total ausgerastet, hat herumgeschrien und sich beinahe selbst g*schl*g*n.
      Da war ich aber schneller, habe ihre Hände gepackt und ihr gesagt "DAS machst du in MEINER Gegenwart kein zweites Mal. Weißt du, wo wir gerade sind? Mach das nochmal und du kommst hier heute nicht mehr raus."
      Ich MUSS in solchen Momentan hart durchgreifen, da sie sonst nicht aufhört.

      Ich denke mir schon so langsam, dass sie sich entweder enorm zusammenreißen muss, um das hinzubekommen, oder wirklich eine Therapie machen muss. Sie r*tzt sich zwar nicht, aber dieses aggressive bei jeder Kleinigkeit ist ja auch nicht normal. Als ich da war, habe ich sie oft in den Arm genommen. Ich merke, wie sie mich braucht, wir telefonieren sehr häufig, aber ich habe das Gefühl, sie bräuchte öfter meine Anwesenheit, meine geschwisterliche Liebe.
      Früher war es so, dass wir Schwestern uns gegenseitig stabilisiert haben. Als ich in der Klinik war, waren sie und die andere Kleine unzertrennlich. Gemeinsam haben sie Musik gehört und gesungen, den ganzen Tag. Aber nun ist sie alleine in Hannover. SIe hat zwar Freunde, aber die Familie ist eben weiter weg. Ich habe leider nicht die Zeit und das Geld, sonst wäre ich jeden Tag bei ihr, oder zumindest dann wenn sie mich weinend anruft und erzählt, was ihre Probleme sind....

      Ich mache mir gerade auch enorme Vorwürfe. War ich so blind??? War ich zu egoistisch und habe mich zu sehr auf meinen eigenen Erfolg konzentriert? Wie konnte ich nicht bemerken, dass es ihr nicht gut geht? Mein Freund kümmert sich zwar auch rührend um sie, aber ich habe wirklich das Gefühl, sie braucht mich auch.

      Was kann und sollte ich tun?

      Liebe Grüße

      eure traurige Hope. :crying:
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hey Hope.,
      das klingt nach einer wirklich schwierigen Situation! So wie ich das rauslese machst du aber schon so ziemlich alles, was in deiner Macht steht, um ihr zu helfen, gerade wo sie weiter weg wohnt.
      Es ist auf jeden Fall gut, dass ihr oft telefoniert, so hat sie jemanden, dem sie sich anvertrauen kann, mit dem sie über alles reden kann, das ist denke ich sehr wichtig für Sie.
      Aber ich denke, dass es eventuell doch besser wäre, wenn sie sich professionelle Hilfe suchen würde. Ob direkt eine Therapie, oder erst einmal zu einer Beratungsstelle weiß ich nicht genau, aber ich glaube, es wäre richtig und wichtig. Denn du bist mit der Situation ja auch überfordert und könnte mir gut vorstellen, dass es für dich auch ein Stück weit Entlastung ist, wenn du weißt, dass sie dort gut aufgehoben ist!
      Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
      LG
      hopelessgirl94
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