Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen Phasen

      Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen Phasen

      Lieber Angehörige,
      mein Sohn 28 jahre alt ist seit seiner 2008 Ersterkrankung in die Psychiatrie gekommen.
      Im Krankenhaus wurde er ca. 3 Monate behandelt: Diagnose paraniode Schizophrenie,
      Nach medikamentöser Einstellung kam eine med. REHA. Dort wurde er als AU entlassen.
      Danach weiter krank mit Aussteuerung, danach ein Jahr ALG 1, dann Harzt 4 ab 2010/11 und auf betreiben der
      Eltern Einzug in eigene kleine Wohnung. Wir konnten das andauernde Auf und Ab nervlich nicht mehr aushalten.

      In diesen Jahren suche nach einem guten Psychiater. Nach mehreren Reinfällen mit den Ärzten
      Anfang 2012 einen gefunden. Jetzige Diagnose tiefe Depression mit pychiotischen Schüben.
      Er hat eine Abgeschlossene Berufsausbildung, in 2011 eine vierwöchige berufl. Weiterbildung die
      er mit einer Teilnahmebestätigung abschloss.
      2012 ein Jahr AU geschrieben. 2012/2013 einen 4wöchige

      Erprobungsmaßnahme in einem Berufstrainingscenter als Teilhabe am Arbeitsleben. Hier hat er
      mieserabele Nichtleistung gebracht.

      Nun weiß die Argentur f. Arbeit auch nicht mehr weiter, zurück zum Jobcenter.
      Wir haben in den zurückliegenden 5 Jahren alle Höhen und Tiefen dieser Krankheit mitgemacht.
      Meine Frau hält eisern zu ihrem Sohn, ich auch, doch mir geht es mittlerweile immer schlechter, weil ich kein
      Fortkommen sehe.

      Er steht jeden Tag vor unserer Tür. Er hat keine Freunde oder andere Sozialkontakte mehr. Außer uns.
      Er lässt sich gehen, kann sich nicht konzentrieren und schottet sich sonst ab.
      Reden ist sinnlos, Medikamente nimmt er regelmäßig und Alkohol sowie Drogen sind nicht im Spiel.

      Jetzt hat er bei seiner letzten Maßnahme erzählt er wohne überwiegend bei uns. Was eigentlich
      nicht stimmt, er schläft bei sich, nur steht er jeden Mittag bei uns vor der Tür.
      Das steht aber in seinem Bericht, nun haben wir auch noch Angst das das Jobcenter vermutet er wohnt gar nicht
      bei sich. Was dann wird, wir wissen es nicht.

      Also der junge Mann bringt uns noch zur Verzweifelung.
      Nur meine Frau bringt es auch nicht fertig ihn rauszuschmeißen. Wir werden versuchen noch einmal eine
      medizinische REHA zu bekommen.

      Wir/Ich wissen nun bald nicht mehr weiter.
      Ich bin 60 und meine Frau 57 was soll nur werden, wir werden ja auch nicht jünger.
      Meine Kräfte schwinden da mein gesundheitlicher Zustand auch nicht der Beste ist.
      Hallo Ikarus,

      zunächst: mit den Erkrankungen eures Sohnes kenne ich mich nicht wirklich aus. Aber vielleicht kann ich euch ja trotzdem ein bisschen weiterhelfen. Ich schreib jetzt mal relativ deutlich, was mir beim Lesen deines Beitrages in den Sonn gekommen ist: Da kriegt einer den A*** hinterhergetragen.

      Keine Frage, eine schwere psychische Erkrankung und so viele Therapien/Reha/Klinik sind kein schönes Schicksal. Euer Sohn macht sicher eine ganze Menge mit, und was es bedeutet, von einem Tag auf den anderen in die Psychiatrie und ab da nicht mehr arbeitsfähig zu sein, können die meisten wohl nur erahnen. Ganz abgesehen von dem sozialen Abstieg.

      Aber ich sehe in deiner Schilderung der letzten 5 Jahre nur Dinge, die offensichtlich ihr als Eltern in die Wege geleitet habt. Kann das sein? Mir geht es so, dass ich mich auch gerne auf andere verlasse. Und wenn es mir dann ganz besonders schlecht geht, dann tun andere - mein Freund, mein Therapeut - auch viele Dinge für mich, die sie sonst nicht tun. Das Problem ist, wenn es einem anfängt zu gefallen so umsorgt zu werden. Dann hat man nämlich plötzlich gar nicht mehr so große Lust, etwas an seiner Situation zu verändern. Das wäre ja anstrengend... Es ist ein schmaler Grat zwischen Nichtwollen und Nichtkönnen, ich finde den bei mir auch nicht immer. Dann kann es tatsächlich sein, dass ich lieber in meinem Krankheitssumpf versinke, aber dafür die Liebe und Fürsorge der Menschen um mich herum habe, anstatt Verantwortung für mich selbst zu übernehmen und mich aus dem Sumpf herauszukämpfen. Was mir dabei hilft: Wenn mein Therapeut einen härteren Tonfall anschlägt. Das ist nicht angenehm, aber er lässt mich spüren, dass ich selbst die Dinge in die Hand nehmen und kämpfen muss. Er lässt mich aber auch spüren, dass er mir das zutraut. Und das ist ja wiederum etwas Gutes.

      Meint ihr, ihr könnt eurem Sohn etwas mehr Selbständigkeit zutrauen und dann auch "aufzwingen"?

      Ich vermute mal, dass deine Frau deinen Sohn schon auch umsorgt, oder? Ich kann mir schwer vorstellen, dass er sonst jeden Mittag bei euch vor der Tür stünde. Seid ihr denn überhaupt permanent zu Hause? Wie wäre es, wenn ihr mal etwas unternehmt, nur ihr beiden zusammen. Spazierengehen, in eine andere Stadt fahren, Sport machen, Sauna, Kulturprogramm, wasauchimmer. Und zwar ohne Rücksicht darauf, wann euer Sohn evtl. bei euch vor der Tür steht. Er kann euch ja dann ein anderes Mal besuchen. Vielleicht könnt ihr vereinbaren, dass er euch nur am Wochenende besucht. Oder am Anfang jeden zweiten Tag. Mit vereinbaren meine ich - ihm darlegen, warum ihr euren Freiraum braucht, dass ihr ihn trotzdem liebt und euch um ihn sorgt, aber dass er auch selbst in die Spur kommen muss und nicht ewig auf euch zurückgreifen kann.

      Das ist so, was mir spontan dazu einfällt, vielleicht kannst du ja fürs erste was damit anfangen.

      LG Puppenspielerin.

      Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen Phasen

      Hallo Puppenspielerin,

      Tja, gewisse Dinge die du schreibst mögen stimmen. Aber eines macht mich schon
      stutzig, du schreibst das du dich mit dieser Krankheit nicht auskennst.
      Also ich weiß dass Menschen mit schweren Depressionen den A...nicht hoch kriegen!
      Das gehört zum Krankheitsbild, zusätzlich gehört zum Krankheitsbild sich nicht zu waschen,
      dazu kommt Antriebslosigkeit, zurückziehen und Abbrechen von sozialen Kontakten, sich
      gehenlassen (Unsauberkeit), sich seine eigene(unrealistische) Welt schaffen usw. usw. ich möchte hier keine Lehrveranstaltung machen.
      Was uns als Eltern mehr zu schaffen macht sind die von Zeit zu Zeit [...].
      Da hat der behandelnde Psychiater sogar geraten das man ihn nicht alleine lassen sollte.

      Jetzt aus dieser Misere eine Überfürsorge anzunehmen kann ich mir zwar vorstellen,
      nur wer trägt die Verantwortung wenn dann wirklich was schlimmes passiert?
      Wie sollen die Eltern damit fertig werden wenn es dann passiert.
      Das zwischen A....hinterhertragen und loslassen mit diesem Krankheitsbild ein schmaler Grad
      besteht das ist ja das Dilemma!

      Leider kann man bei dieser Krankheit nicht mit Schwarz oder Weiß antworten.
      Diese Frage haben wir Sozialarbeitern und Ärzten (Psychologen und Psychiatern) schon gestellt.
      Was diese studierten Leute uns zum Schluss gesagt haben war am Ende:
      Wir wissen es auch nicht "Schulterzucken."
      Also was macht man da? Verrotten lassen oder Helfen. Zuviel oder zu wenig, wer weiss das?
      Ich dachte ich bin vielleicht im richtigen Forum gelandet, wenn jemand schreibt der sich mit
      dem Krankheitsbild nicht auskennt muss ich mich vielleicht geirrt haben.

      Wenn einer was weiß, bitte ich um Rat?

      Also wieder eine medizinische REHA oder Rente.
      Gar nichts tun ist für mich aber gar keine Lösung!


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      Hallo,

      ich möchte nur ganz kurz ein zwei Gedanken rein werfen.

      Ich weiß, dieses nichts tun gehört zu Depressionen dazu, aber ich denke demjenigen alles abzunehmen ist auch nicht so die Lösung. Mir fällt ein Spruch aus der Pädagogik ein : "Hilf mir es selbst zu tun". Sprich: nicht einfach alles stumpf übernehmen, sondern ihn ermutigen es selbst zu tun, vielleicht mit Hilfe.
      Sprich, ihn beispielsweise nicht bekochen sondern versuchen und ihn ermutigen mit ihm zusammen zu kochen, ihm kleine Aufgaben zuteilen.

      Wenn es allerdings alles gar nicht geht, und das ist mein zweiter, vielleicht harter Gedanke, habt ihr shcon mal über betreutes Wohnen nachgedacht?
      Es gibt ja so spezielle Wohngruppen für Menshcen mit starken psychischen Erkrankungen, bzw Alltagsbegleiter, die einen dann unterstützten. Wäre es eine Möglichkeit für euch dahingehendnachzudenken und zu forschen?

      Alles Gute euch.
      Ich dachte ich bin vielleicht im richtigen Forum gelandet, wenn jemand schreibt der sich mit
      dem Krankheitsbild nicht auskennt muss ich mich vielleicht geirrt haben.

      Das finde ich, ehrlich gesagt, schon ein bisschen frech. Hilfe wollen, aber dann doch bitte nur ganz bestimmte Dinge von ganz bestimmten Leuten. Und Menschen auf ihre Diagnosen zu begrenzen ist sicher nicht die weiseste Entscheidung.
      Was Du gibst, klingt ein bisschen so wie der ICD-10 Symptom Katalog für schwere Depressionen. Es können aber bei verschiedenen Menschen, trotzd er gleichen Diagnose, völlig andere Symptomkomplexe im Vordergrund stehen. Und, ob du es glaubst oder nicht, es gibt auch Überschneidungen der Symptome einer schweren Depression mit anderen Diagnosen.

      Und ich möchte meinen beiden Vorposterinnen zustimmen, wenn euer Sohn nicht selbst (zumindest manchmal) den Wunsch hat etwas an seinem Leben zu verändern, dann könnt ihr soviel machen wie ihr wollt, es wird immer so bleiben. Und für mich klingt es auch durchaus so, dass alles was an (Therapeutischer)hilfe in die Wege geleitet wurde, von euch in die Wege geleitet wurde. Euer Sohn hat sich da in seiner "Konfortzone" Krankheit eingerichtet. All die von euch veranlassten Hilfsangeboten haben ja nun offensichtlich nichts gebracht, also wäre es wohl mal Zeit eine neue Strategie zu probieren.
      Was uns als Eltern mehr zu schaffen macht sind die von Zeit zu Zeit [...].
      Da hat der behandelnde Psychiater sogar geraten das man ihn nicht alleine lassen sollte.

      In dem Fall würde ich aber nochmal mit dem behandelnden Psychiater sprechen, denn so eine RUnd-um-die-Uhr-Betreuung kann von euch ja gar nciht geleistet werden. Und momentan wohnt er doch auch alleine, was ist denn, wenn da was passiert. Wenn es wirklich so akut ist, dann muss er in die Psychiatrie zurück[...]. VIelleicht wäre für ihn auch sowas wie eine Tagesklinik gut. Allerdings, und das ist der Punkt den ich oben schon erwähnte, er muss auch von sich aus den Willen dazu aufbringen. Und meiner Meinung nach wird er sein Leben erst verändern, wenn es nicht anders geht, sprich, wenn ihr eben nicht mehr jeden Mittag da seid. Man kann das ja auch mit ihm besprechen, dass man auch als Eltern Grenzen (der eigenen Gesundheit) hat und das diese Grenzen nun erreicht sind.
      In diesem Schema der letzen 5 JAhre weiterverfahren bringt ja nun offensichtlich nichts, daher müssen Veränderungen her.


      [Edit: Details entfernt, aus Zitat und Beitrag - bitte auf die Löschkriterien achten / klirr]
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)

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      ikarus schrieb:

      Ich dachte ich bin vielleicht im richtigen Forum gelandet, wenn jemand schreibt der sich mit

      dem Krankheitsbild nicht auskennt muss ich mich vielleicht geirrt haben.
      Weißt du Ikarus, wenn du fachlich fundierte Informationen von einem
      Spezialisten willst, dann solltest du auch zu einem solchen gehen. So
      etwas gibt es dann aber nicht gratis und aus gutem Willen in einem
      Betroffenenforum.

      Mir scheint es eher, ihr habt euch alle drei
      ziemlich gemütlich in eurem unbequemen Arrangement eingerichtet, und keiner von
      euch hat eigentlich so richtig Motivation, etwas daran zu ändern, wenn
      es eine größere Anstrengung und auch Ablösungsschmerz verursacht. Du bist auf keinen
      meiner Vorschläge eingegangen, im Gegenteil, du bringst weitere Details
      aus dem Krankheitsbild deines Sohnes, die... ja was eigentlich? Eigentlich ja jeden meiner Vorschläge verunmöglichen. Wenn dein Sohn eine rund-um-die-Uhr-Betreuung braucht und ihr euch die Verantwortung für sein Leben aufbürdet... tja, was soll man euch da noch raten?
      Euer Sohn ist 28 und, Krankheit hin oder her, erwachsen. Er, ganz allein er hat die Verantwortung für sich und sein Leben. Nicht ihr.

      LG Puppenspielerin.

      Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen Phasen

      ikarus schrieb:

      nur muss ich da leider ein dickes Brett bohren!
      Denn ich muss meine Frau noch überzeugen!

      ikarus schrieb:

      Ja, ihr habt Recht,

      Hallo,
      ich finde es richtig mal von Anderen den Kopf gewaschen zu kriegen,
      das habe ich ja schon geschrieben!
      Wir werden eure Ratschläge nun umsetzen!
      Und von bequem.... kann von Elternseite wohl keine Rede sein.

      Nun zum Schluss noch mal draufzuhauen finde ich gelinde gesagt.......auch keine schöne
      Art Puppenspielerin.

      In dem Sinne!
      hallo ikarus,

      habt ihr mal darüber nachgedacht, ob eine stationäre einrichtung was für euren sohn wäre?

      ich meine damit keine klinik oder psychiatrie, sondern eine wohnform, die professionell betreut wird. das kann eine betreute wg sein, ein wohnkolleg, eine stationäre wohngruppe für menschen mit psychischer erkrankung oder ähnliches. ich weiß nicht, wo ihr wohnt und welche angebote es gibt, aber es gibt eigentlich ein breites spektrum an möglichkeiten. erkundigen kann man sich da entweder bei den kliniken, in denen euer sohn war oder beim spdi (sozialpsychiatrischer dienst). den hat jede stadt, da kann man termine vereinbaren und die sind in der regel sehr gut vernetzt und wissen über sämtliche hilfsangebote bescheid.

      ich kann aus eigener erfahrung nachvollziehen, wie unmöglich es erscheint, verantwortung abzugeben, wenn es immer um solch existenzielle dinge und vorfälle geht. und auch, wie schwer es ist, geliebte menschen so hilflos und verzweifelt zu sehen. aber: ihr könnt ihm nur bis zu einem gewissen punkt helfen. danach sind andere dran. das übersteigt eure kompetenz, eure zeit, eure kraft. und dann ist es nur gut und richtig zu sagen: "ich liebe dich, aber das hier ist nicht mehr mein kompetenz- und verantwortungsbereich". es geht nicht darum, ihn hängen zu lassen, ihn abzuschieben oder sonst was. aber es geht zum einen - wie die anderen bereits geschrieben haben - darum, ihm anreize zur veränderung zu schaffen (und die bekommt er letztlich nur, wenn ihr ihm die aktuelle notlösung ein stück weit nehmt) und zum anderen geht es darum, dass sich seine, aber auch eure lebensqualität verbessert. psychische krankheiten, die sich so manifestiert haben, bekommt man alleine nicht in den griff. und ja, die psychiatrische und therapeutische behandlung ist wichtig. aber der psychosoziale bereich ebenso. da geht es um ganz basale dinge wie morgens aufstehen, frühstücken, sozialadministrative dinge erledigen, struktur bekommen, kontakte knüpfen. in einer solchen einrichtung arbeiten zumeist multidisziplinäre teams, d.h. therapeuten, pfleger, sozialpädagogen etc., die euch viele dinge abnehmen und eurem sohn eine adäquatere betreuung liefern können. und vor allem: die sind dafür ausgebildet und dafür zuständig.

      vielleicht könnt ihr euch ja mal über sowas in die richtung informieren. ansonsten würde ich auf jeden fall raten: es gibt selbsthilfegruppen für angehörige von psychisch kranken und die meisten psychologischen beratungsstellen bieten auch beratung für angehörige an. nehmt euch ernst, kümmert euch nicht nur um euren sohn, sondern auch um euch. so eine krankheit betrifft immer auch das umfeld und du merkst ja selbst, dass es an eure substanz geht.

      liebe grüße und alles gute.
      pacem.cordium

      Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen Phasen

      Halllo pacem.cordium,

      das nenne ich mal eine fundierte Antwort. Das werden wir mit dem Psychiater besprechen.
      Ach wenn du den anderen recht gibt's ist das was du schreibst sachlich mit hilfreichen
      Vorschlägen.
      Ich muss nur noch meine Frau überzeugen (die Mama).
      Ich für mein Teil habe schon lange die Nase voll.
      Nur sind die anderen leider mit dem Holzhammer vorgegangen.
      Das finde ich etwas übertrieben.
      Ich habe schon Vorschläge von allen Seiten bekommen,
      die da lauteten schmeiß den faulen Bengel doch einfach raus, er hat ne eigene Wohnung und Basta.
      Wenn das so einfach wäre.
      Aber für deine mitfühlenden Worte die in der Sache jedoch klare Kante zeigen, möchte ich mich bedanken.
      Oft ist es doch so das die Angehörigen (Eltern) bald selber eine Psychotherapie brauchen weil sie vor
      lauter Wald halt die Bäume nicht mehr sehen.
      Nur einen Vorwurf lasse ich nicht zu. Das die Eltern sich in der "unangenehmen Ecke mit eingerichtet haben.
      Wenn dem Sohn auch bisher alles nachgetragen wurde, glaubt mir das Nachtragen ist keine
      "unangenehme Ecke" in der man sich wohlfühlt.
      Wer das schreibt hat leider evtl. "von Eltern sein keine Ahnung". Uns hat diese Krankheit ja auch wie der
      Blitz aus heiterem Himmel getroffen!
      Überlegt doch mal Schule mit Abschluss, Lehre mit 2,3 geschafft, dann gearbeitet (sogar im Schichtdienst), dann als
      einer der letzten Wehrpflichtigen die Bundeswehr absolviert, also ein ganz normale Verlauf eines jungen Lebenslaufes, dann kurz gearbeitet und dann.......von Schlag auf Fall Psychiatrie.
      Und nun? Nur noch ein hin und ein her ohne große Besserung.
      Man probiert halt dies und das, und darüber vergeht die Zeit.

      Mir aber reicht es jetzt!
      Hallo Ikarus,

      ist schön du hier so viel Einsatz für deinen Sohn zeigst, aber ich denke das nicht nur deine Frau die jenige ist die du überzeugen solltest!

      Wie viele vor mir hier bereits geschrieben haben ist der Erfolg jeder Hilfe auch vom Willen des Betroffenen abhängig!

      Deshalb wäre es wohl wichtiger an der Krankheitseinsicht deines Sohnes zu arbeiten und ihr dazu zu Motivieren sich die HIlfe/ HIlfeform zu suchen die er braucht!

      Lg L.
      Das nenne ich mal eine fundierte Antwort. Das werden wir mit dem Psychiater besprechen.
      Ach wenn du den anderen recht gibt's ist das was du schreibst sachlich mit hilfreichen
      Vorschlägen.
      Ich muss nur noch meine Frau überzeugen (die Mama).

      Sprecht ihr auch mit eurem Sohn darüber? Auch wenn du meine Meinung nicht gerne hörst: ich habe den Eindruck, dass bei euch, was die Behandlung betrifft, mehr ÜBER euren Sohn gesprochen wird. Wie stellt er sich denn seine Zukunft, eine mögliche Heilung oder zumindest Behandlung vor?

      Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen Phasen

      Er hat eine lange Ergotherapie hinter sich,
      mit der Ergotherapeutin hat er den Wunsch geäußert im Medienbereich (Mediengestalter) was zu machen.
      Diese Therapeutin hat eine Tagesklinik als völlig überflüssig gehalten.
      Nun war er in diesem BTZ in einer vier wöchigen Erprobung und ist dort sang und klanglos untergegangen.
      Auch dort wurde was in Richtung Mediengestaltung eingeübt.
      Wir hatten sofort gedacht, das dass nichts für ihn ist aber er und die Ergotherapeutin haben anders Entschieden.
      Ist ja auch sein Recht. Nur in der praktischen Erprobung.... glatte Bauchlandung.
      Ergebnis: Er soll lieber eine Psychotherapie machen und an seine Konzentrationsfähigkeit arbeiten.
      Wo und wie. Keine Antwort.
      Wir hatten das vorher schon angezweifelt, da wir ihn nicht für arbeitsfähig halten.
      Wir halten auch sein Gefasel von "Mediengestalter" für völlig absurd. Erstens werden da in der Regel studierte gesucht zweitens fehlt ihm da die Schulbildung.
      Aber Er und die Ergotherapeutin meinten das wär es. Nun wieder die Bruchlandung.
      Antwort für Puppenspielerin er wurde von der Sachbearbeiterin der Integrationsstelle der Arbeitsagentur gefragt was er denn jetzt machen will: Ja, Mediengestalter".
      Der Schabearbeiterin ist bald der Löffel aus dem Mund gefallen.
      Sie schlug med. REHA vor, das war es und meinte sie sei nicht mehr zuständig.
      Krankheitseinsicht - wenig.
      Selbsteinschätzung - völlig daneben.
      Gruppenfähigkeit- nicht vorhanden.
      Wobei die Tabletten nimmt er regemäßig.

      Und nun?

      Da hilft m.E. nur das was pacem.cordium und Pinsel geschrieben hat.
      Ikarus, du hast nicht meine Frage beantwortet. Und wieder einen kompletten Beitrag darüber verfasst, was andere (und ihr als Eltern) von eurem Sohn halten und was andere (inkl. ihr als Eltern) gut für ihn finden.
      Ich frage noch einmal: Habt ihr jemals mit ihm darüber gesprochen, wie er selbst seine gesundheitlichen Probleme angehen will? Abseits von allem, was Eltern, Psychiater, Sozialarbeiter, Sachbearbeiter beim Arbeitsamt etc. über euren Sohn sagen?

      ikarus schrieb:

      Krankheitseinsicht - wenig.
      Selbsteinschätzung - völlig daneben.
      Gruppenfähigkeit- nicht vorhanden.
      Wobei die Tabletten nimmt er regemäßig.


      Vielleicht liegts ja auch genau an den Tabletten? Als ich Antipsychotika nahm war mein Hirn (trotz normaler Dosis) auch nur noch Matsch. Motivation hatte ich in dem Zustand sowieso zu nichts. Ich bin während meiner Arbeitserprobungen in der Reha sogar eingeschlafen auf der Arbeit.
      Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dieses ständig hin und her (mit dem dazugehörigem Scheitern) nicht nur für dich, sondern auch für deinen Sohn extrem frustrierend sein muss. Ich selber hätte da schon lange keine Lust mehr überhaupt irgendwas zu machen.

      Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen

      Puppenspielerin. schrieb:

      Ikarus, du hast nicht meine Frage beantwortet. Und wieder einen kompletten Beitrag darüber verfasst, was andere (und ihr als Eltern) von eurem Sohn halten und was andere (inkl. ihr als Eltern) gut für ihn finden.
      Ich frage noch einmal: Habt ihr jemals mit ihm darüber gesprochen, wie er selbst seine gesundheitlichen Probleme angehen will? Abseits von allem, was Eltern, Psychiater, Sozialarbeiter, Sachbearbeiter beim Arbeitsamt etc. über euren Sohn sagen?




      Hallo Puppenspielerin,
      Ja, das haben wir mehrfach gemacht, es kamen die Antworten die ich vorher auch schon beschrieben habe.
      Ich wollte damit nur bekräftigen, dass er das auch dem Arzt, an amtlichen Stellen auch so wieder so von sich gibt.
      Für mich war das selbstverständlich, das wir nicht nur über ihn sprechen, sondern natürlich immer wieder mit ihm sprechen.
      Wir haben es mitfühlend gemacht und auch schon erheblichen Druck ausgeübt.
      Es hat alles nicht gefruchtet.
      Also deine Frage "Habt ihr auch mit ihm und nicht nur über ihn gesprochen, alles schon durch."
      Höchstwahrscheinlich war der Druck nicht groß genug!

      phie schrieb:

      ikarus schrieb:

      Krankheitseinsicht - wenig.
      Selbsteinschätzung - völlig daneben.
      Gruppenfähigkeit- nicht vorhanden.
      Wobei, die Tabletten nimmt er regemäßig.


      Vielleicht liegts ja auch genau an den Tabletten? Als ich Antipsychotika nahm war mein Hirn (trotz normaler Dosis) auch nur noch Matsch. Motivation hatte ich in dem Zustand sowieso zu nichts. Ich bin während meiner Arbeitserprobungen in der Reha sogar eingeschlafen auf der Arbeit.
      Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dieses ständig hin und her (mit dem dazugehörigem Scheitern) nicht nur für dich, sondern auch für deinen Sohn extrem frustrierend sein muss. Ich selber hätte da schon lange keine Lust mehr überhaupt irgendwas zu machen.


      Tja, die Tabletten.........
      Es wurde schon soviel umgestellt.
      Nur das Einstellen ist liegt in der Hand des Arztes!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ikarus“ ()

      ikarus schrieb:


      Zitat von »Puppenspielerin.«


      Ikarus, du hast nicht meine Frage beantwortet. Und wieder einen kompletten Beitrag darüber verfasst, was andere (und ihr als Eltern) von eurem Sohn halten und was andere (inkl. ihr als Eltern) gut für ihn finden.
      Ich frage noch einmal: Habt ihr jemals mit ihm darüber gesprochen, wie er selbst seine gesundheitlichen Probleme angehen will? Abseits von allem, was Eltern, Psychiater, Sozialarbeiter, Sachbearbeiter beim Arbeitsamt etc. über euren Sohn sagen?



      Hallo Puppenspielerin,
      Ja, das haben wir mehrfach gemacht, es kamen die Antworten die ich vorher auch schon beschrieben habe.
      Ich wollte damit nur bekräftigen, dass er das auch dem Arzt, an amtlichen Stellen auch so wieder so von sich gibt.

      Ich meine nicht seine berufliche Zukunft. Ich meine, ob ihr euren Sohn in die Therapieplanung einbezogen habt - und dazu hast du eben gar nichts geschrieben. Welche Therapien hält er fr sinnvoll, was will er in Angriff nehmen, wo ist er bereit sich auf eine Therapie einzulassen?
      Man kann eine Therapie nicht von außen verordnen. Die Motivation muss vom Patienten kommen, sonst kannst du deinen Sohn jahrelang therapieren lassen und es wird nichts dabei herauskommen.

      Und warum ist sein Berufswunsch so lächerlich? Mag sein, dass es einen langen Aubildunsgweg erfordert, aber vielleicht würde ja genau das ihn motivieren, endlich wieder arbeitsfähig zu werden. Oder er findet etwas in dem Bereich für geringere Qualifikationen. Ihr scheint ja ein sehr enges Verhältnis zu haben, und ich würde wohl in solch einem Verhältnis mitbekommen, wenn meine Eltern meinen Wunschberuf von vornherein als lächerliches Hirngespinst abtun würden (Stichwort "Gefasel", "absurd"). So etwas kann verdammt weh tun, von vornherein von seinen eigenen Eltern als Versager gesehen zu werden. Er ist erwachsen, und er muss seinen eigenen Weg gehen und er darf auch scheitern, ohne dass nachher jemand kommt und sagt "ich hab's doch gleich gewusst."

      Puppenspielerin. schrieb:

      Euer Sohn ist 28 und, Krankheit hin oder her, erwachsen. Er, ganz allein er hat die Verantwortung für sich und sein Leben. Nicht ihr.

      Puppenspielerin. schrieb:

      ikarus schrieb:


      Zitat von »Puppenspielerin.«


      Ikarus, du hast nicht meine Frage beantwortet. Und wieder einen kompletten Beitrag darüber verfasst, was andere (und ihr als Eltern) von eurem Sohn halten und was andere (inkl. ihr als Eltern) gut für ihn finden.
      Ich frage noch einmal: Habt ihr jemals mit ihm darüber gesprochen, wie er selbst seine gesundheitlichen Probleme angehen will? Abseits von allem, was Eltern, Psychiater, Sozialarbeiter, Sachbearbeiter beim Arbeitsamt etc. über euren Sohn sagen?



      Hallo Puppenspielerin,
      Ja, das haben wir mehrfach gemacht, es kamen die Antworten die ich vorher auch schon beschrieben habe.
      Ich wollte damit nur bekräftigen, dass er das auch dem Arzt, an amtlichen Stellen auch so wieder so von sich gibt.

      Ich meine nicht seine berufliche Zukunft. Ich meine, ob ihr euren Sohn in die Therapieplanung einbezogen habt - und dazu hast du eben gar nichts geschrieben. Welche Therapien hält er fr sinnvoll, was will er in Angriff nehmen, wo ist er bereit sich auf eine Therapie einzulassen?
      Man kann eine Therapie nicht von außen verordnen. Die Motivation muss vom Patienten kommen, sonst kannst du deinen Sohn jahrelang therapieren lassen und es wird nichts dabei herauskommen.

      Und warum ist sein Berufswunsch so lächerlich? Mag sein, dass es einen langen Aubildunsgweg erfordert, aber vielleicht würde ja genau das ihn motivieren, endlich wieder arbeitsfähig zu werden. Oder er findet etwas in dem Bereich für geringere Qualifikationen. Ihr scheint ja ein sehr enges Verhältnis zu haben, und ich würde wohl in solch einem Verhältnis mitbekommen, wenn meine Eltern meinen Wunschberuf von vornherein als lächerliches Hirngespinst abtun würden (Stichwort "Gefasel", "absurd"). So etwas kann verdammt weh tun, von vornherein von seinen eigenen Eltern als Versager gesehen zu werden. Er ist erwachsen, und er muss seinen eigenen Weg gehen und er darf auch scheitern, ohne dass nachher jemand kommt und sagt "ich hab's doch gleich gewusst."




      Lieber Puppenspielern
      Natürlich haben wir das alles gemacht.

      Er hat mit den Ärzten gesprochen, welche Therapie sinnvoll ist, er hat mit uns gesprochen, wir haben mit ihm gesprochen.
      Z.B. ob eine weitere Tagesklinik oder ein weiterer Krankenaufenthalt oder welche andere Therapien möglich sind z. B. Psychotherapie usw. usw.
      Von ihm kam da kaum was, dann wurde das gemacht was sein behandelnder Psychiater vorgeschlagen hat. usw. usw.
      Natürlich kann er berufl. machen was er will. Wenn er es durchzieht.
      Wir sind weit davon entfernt ihm das vorzuschreiben. Ein Versagen würden wir ihm nicht vorwerfen.
      Was willst du eigentlich.
      Du schreibst er ist selbst Verantwortlich! Natürlich ist er das. Keiner wünscht ihm Misserfolge!
      Sprichst du uns ab unseren Sohn einzuschätzen?
      Wenn du schon sagst er ist mit 28 selbst Verantwortlich, soll er das alles tun.
      Aber du musst wissen, wir haben alles nun erdenkliche getan.
      Er hat eine gute Schulbildung, eine gute Ausbildung die wir bezahlt haben!
      Meinst du etwa unsere finanziellen Mittel wären unerschöpflich und er könnte auf unsere Kosten
      noch eine oder wenn es ihm Einfällt mehrere Ausbildungen bezahlen?
      Du drehst dich im Kreis, widersprichst dich!
      Was genau willst du eigentlich!

      Mein Sohn hat Depressionen mit psychiotischen

      Ach Puppenspieler,
      mein Alias heißt Ikarus. Wie in der griechischen Mythologie.
      Dem ging es so gut, das er dann bald abstürzte.
      Der Alias zeigt auch unsere Gemütsverfassung an.
      Du nennst dich Puppenspieler:
      Na das scheint wohl richtig zu sein.
      Mein Gefühl ist es, das du evtl. andere Leute gern an deinen Strippen
      und Gängelband vorführen willst.
      Anders gesagt: Am Nasenring durch die Arena führen möchtest.
      Die meisten Schreiber zu meinem Thread haben ausführlich geschrieben und
      auch mit Lösungsansätzen weitergeholfen.
      Du möchtest wohl hier evtl. auch noch die letzte Sommersprosse erklärt haben.
      Und an der Beschreibung der Sommersprosse findest du auch noch was zum mäkeln.
      Mein Ansatz einer guten Diskussion ist: Nicht nur rummäkeln, sondern erst mäkeln wenn man meint
      es besser zu wissen. Kein Meckern ohne selber einen Vorschlag zu haben. Ob der Vorschlag dann gut ist-darüber lässt sich
      dann diskutieren.
      Es geht nicht nur um berufliche Dinge, sondern auch um Therapie und menschlichem Miteinander!
      Das ist natürlich keine Einbahnstraße.
      Das geht nur mit unserem Sohn, auch wissen wir das er das auch wollen muss.
      Das er die erste Anlaufstelle ist, das seine Gedanken wichtig sind, das nur er Dinge ändern kann.
      Wir und die Ärzte können nur Hilfe zur Selbsthilfe geben.
      Hier geht es darum: Haben wir zu viel geholfen, zu viel eingemischt und ihm zu viel abgenommen?
      Glaubt mir: Meine Frau und ich stellen uns verzweifelt die Frage: Haben wir denn ALLES falsch gemacht.
      Diese Frage kostet uns (meiner Frau und mir) viele schlaflose Nächte und hört tagsüber nicht auf.
      Weiteres Vorgehen ist gefragt.
      Wie z.B. von phie und den Anderen!
      Vorwürfe und im Nebel rumstochern sind wenig hilfreich.

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